Wenn Lernen und Arbeiten verschmelzen, nutzen wir dann auch Arbeits-Tools zum Lernen?
1. Wenn Lernen und Arbeiten verschmelzen,
nutzen wir dann auch Arbeits-Tools zum Lernen?
@simondueckert, 15.06.2020, L&D Pro Online-Konferenz
2. Megatrend Wissensgesellschaft
Status Quo organisationales Lernen
Arbeits-Tools für das organisationale Lernen
Tipps & Tricks für die Praxis
Fragen und Antworten in den Chat oder:
Inhalt2
3. Wissensmanagement ist die Führung und
Gestaltung einer Lernenden Organisation.
Wissensmanagement und organisationales Lernen3
Eine Lernende Organisation ist eine Organisation,
die die Fähigkeit besitzt, Wissen zu generieren, zu
akquirieren und zu verteilen und ihr Verhalten auf
Basis neuer Erkenntnisse und Einsichten zu
verändern.
Eine Wissensgesellschaft ist eine Gesellschaft, in der
bestehende Regeln und Normen durch Lernprozesse
kontinuierlich infrage gestellt werden.
5. In der digital-vernetzten Wissensgesellschaft
des 21. Jahrhunderts sinkt die Halbwertzeit
von Wissen in vielen Bereichen.
Das gilt insbesondere für IT- und Technologie-
Wissen, aber auch für anderes berufliches
Fachwissen.
Folge: Bürger und Mitarbeiter müssen
kontinuierlich lernen, um beschäftigungsfähig
zu bleiben oder ihre Visionen Wirklichkeit
werden zu lassen.
“Halbwertzeit” des Wissens5
Quelle: https://lautab.files.wordpress.com/2010/05/halbwertzeit-des-wissens1.jpg.
6. Lernende Organisation = Paradigmenwechsel6
Organisation als Maschine Organisation als Organismus
7. Lernende Organisation = Paradigmenwechsel7
Organisation als Maschine
Frederick W. Taylor (1911):
Scientific Management
Trennung von Hand- und Kopfarbeit
Arbeitsteilung in Organisation und
Ausführung von Arbeit
Organisation als Organismus
Peter Drucker (1959):
Knowledge Work ->
Knowledge Management
Der Wissensarbeiter kennt seinen
Job besser, als der direkte
Vorgesetzte
Dezentralisierung der Management-
Funktion
10. Harold Jarche (2012):
Work is learning and learning is the work …
… we have come to a point where organizations can no longer leave learning to
their HR or training departments. Being able to understand emerging situations, see
emerging situations, see patterns, and co-solve problems are essential business
skills. Learning is the work.”
Working is Learning …10
Quelle: https://jarche.com/2012/06/work-is-learning-and-learning-is-the-work, Charles Jennings.
Diese Aussage ist quasi identisch mit
dem oft zitierten 70/20/10 Modell.
Work is learning Arbeits-Tools sind auch Lern-Tools!
11. Office- & Produktivität, z.B. Dropbox,
Evernote, FreeMind, G Suite, MindManager,
OneNote, SharePoint, Trello, XMind
Chat & Messenger, z.B. Google Hangouts Chat,
Mattermost, Microsoft Teams, Rocketchat,
Threema, WeChat, WhatsApp
Soziale Netzwerke, z.B. IBM Connections, Jive,
LinkedIn, Mastodon, Twitter, Workplace by
Yammer
Videokonferenz, z.B. Google Hangouts Meet,
GoToMeeting, Microsoft Teams, Skype, Skype
WebEx, Zoom
Weblogs & Wikis, z.B. Confluence, DokuWiki,
LinkedIn (Artikel), MediaWiki, Medium, Tumblr,
WordPress
Arbeits-Tools zum Lernen?11
Quelle: https://conversationprism.com, lernOS für Dich Leitfaden, https://lernos.org.
13. Arbeits-Tools zum Lernen? JA!!! 2/213
Quelle: https://modernworkplacelearning.com/magazine/modern-professional-learners-toolkit-for-2018.
14. Hausaufgabe: überlegt euch gemeinsam, welche „Arbeits-Tools“ ihr
in welcher Weise für das Lernen einsetzen könnt/wollt:
Tipps und Tricks für die Praxis14
Kategorie Beispiele extern Beispiele intern Wie für organisationales Lernen einsetzen?
Office &
Produktivität
Google Docs,
Dropbox, Evernote
MS Office, OneDrive,
OneNote
Chat &
Messenger
WhatsApp, Slack,
Telegram
Teams, Threema,
Mattermost
Soziale
Netzwerke
LinkedIn, Twitter,
YouTube
Yammer, Jive, MS
Stream, Kaltura
Videokonferenz Google Hangout,
Skype, Zoom
Teams, Skype for
Business, WebEx
Weblogs &
Wikis
Wordpress,
Medium, Wikipedia
Connections,
Yammer, Confluence
Warum sollten wir mit hierarchischen Silo-Strukturen nicht auch gut durchs 21. Jahrhundert kommen? Dazu tauchen wir kurz in die Geschichte des Managements ein. 1911 veröffentlichte F.W. Taylor sein Werk „Scientific Management“. Als wesentliche Effekte bekommen wir die Trennung von Hand- und Kopfarbeit (white collar vs. blue collar worker, Mitarbeiter-Manager-Paradox) und die Denkweise, dass Management top-down funktioniert. Das funktioniert auch recht gut (wenn Zeit: Exkurs Human Relations Bewegung, sinnentleerte Arbeit) unter der Rahmenbedingung einer stabilen Umwelt. Zwei Megatrends sorgen allerdings dafür, dass die Umwelt von Organisationen zunehmend unstabil wird. Zum einen die Digitalisierung getrieben durch das Moorsche Gesetz (Verdopplung der Komplexität digitaler Schaltkreise alle 18 Monate) und dadurch exponentielles Wachstum von Rechenleistung, Speichervolumen und Datenübertragungskapazität (Big Data, Künstliche Intelligenz, Social Media etc.). Ein Trend der im ganzen Digitalisierungshype wenig beachtet wird ist die exponentielle Bevölkerungsentwicklung und die Verdichtung von Menschen in Städten durch die Urbanisierung. Dadurch entstehen regional sehr hohe „Gehirndichten“, die zu Knowledge Spillover und damit zu sehr viel disruptiver Innovation führen (Beispiel: Silicon Valley). Die US Army hat das in einer Studie aus dem Jahr 1991(!) mal mit der Abkürzung VUCA (volatility, uncertainty, complexity, ambiguity) bezeichnet. D.h. wir müssen unsere Organisationen darauf vorbereiten, mit immer schneller werdenden Veränderungen umzugehen. Krise und Transformation sind meiner Meinung nach irreführende Begriffe, da sie von stabilen Anfangs- und Endzuständen ausgehen.