7. Ein nichtmuseales Kulturprojekt …
Wir wollen ein Kulturprojekt
neuen Typs: Wir möchten
nicht museal arbeiten, die
Sammlungsgegenstände
sollen vielmehr der Anlass
für eine interdisziplinäre
Herangehensweise sein.
– Monika Grütters zum
Humboldt-Forum:
„Wir wollen ein Kulturprojekt
neuen Typs“.
Berliner Zeitung, 7.9.2017
Kulturprojekt neuen Typs?
– 2 Museen (Ethnologisches
Museum und Museum für
Asiatische Kunst) ohne
Dauerausstellung
– Trennung der Forschung von
kontinuierlicher Sammlungs-
und Bestandspflege
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
7
http://bit.ly/thtblnMusealeZukunft
9. Intrinsische und extrinsische Daten
Intrinsisch
– durch Beobachtung vom
Objekt direkt ablesbar
– z.B.: Maße
Extrinsisch
– dem Objekt hinzugefügt
– gewonnen durch
Bericht, Beobachtung,
verlässliche Quellen
– Ereignisse, Umstände,
Zugehörigkeiten,
Gebrauch usw.
– z.B.:
• Beschreibung
• Datierung
• Funktion
• Herstellung, Hersteller
– Voraussetzungen:
• Ausgangswissen
• Forschungskontext
• methodisches Wissen
916.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
10. Zuordnung von Objekten
meist nicht durch bereits vorhandene
Herkunftsangaben, sondern
– extrinsische Daten erheben und dokumentieren
– Vergleich mit anderen Objekten anhand
extrinsischer Daten
• Grad der Übereinstimmung wird festgestellt
• Interpretation
– durch Zuordnung → neue extrinsische Daten (z.B.
Klassifikation)
• gleichzeitig quantitative und ggf. qualitative (z.B.
neuer Typ) Erweiterung der Vergleichsmöglichkeiten
„Wissen ist das, was so anfällt, wenn man
wissenschaftlich arbeitet.“
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
10
12. 16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
12
Informationen über kulturelles Erbe
“It is useful to distinguish between
– the past, what happened;
– history, accounts of the past; and
– heritage, which consists of those parts of the past that
affect us in the present. […]
Histories are always multiple and incomplete […]
Included in our cultural, intellectual, and
professional heritage are the historical narratives we
know and we accept and which help shape our sense
of identity.”
– Buckland, M. K. (2006). Emanuel Goldberg and his
knowledge machine information, invention, and
political forces. New directions in information
management. Westport, Conn: Libraries Unlimited, pp.
254, 255
14. 16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
14
Stephan Waetzoldt (1920-2008)
Generaldirektor der Staatlichen Museen Preußischer
Kulturbesitz 1965-1983
– „Museum und Datenverarbeitung: Zum Bericht der
Arbeitsgruppe Museumsdokumentation“, Museumskunde
40/Heft 3 (1971), S. 121–124.
Elektronische Datenverarbeitung: nationaler Standard
– betrifft deutsche Museen in ihrer Gesamtheit
– Teil einer internationalen Gemeinschaft der Museen
Objektdokumentation in Datenbanken
– = Gesamtinventar öffentlicher Kulturgüter
– Bedeutung außerhalb der Museen und für die Lehre
– Regelwerk mit Gesamt- und Zentralkatalogen (wie in
Bibliotheken)
– interdisziplinär und international
15. Kulturelles Erbe und Internet
Internet und
Geschwindigkeit
neue Strukturen
der
Kommunikation
Verfügbarkeit und
Strukturen
verändern
Forschung
Verfügbarkeit von
Informationen
Strukturen:
Fußnoten →
Hyperlinks
Folge
– ↳ Digital
Humanities
(Digitale Geistes-
wissenschaften)
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
15
16. Verfügbarkeit
Veränderungen der Verfügbarkeit von
Informationen durch das Internet
– Geschwindigkeit der Datenübertragung
– weltweite Ausdehnung
↳ neue Qualitäten der Verarbeitung und der
Vernetzung von Informationen
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
16
17. Strukturen
Beispiel: Fußnoten → Hyperlinks
– sofortiger Aufruf statt Beschaffung der
Verweisziele
– Aufhebung der Linearität von Texten
– neu: automatische Rückverweise (z.B. Blogs,
Wikis)
– ↳ neue Möglichkeiten der Analyse von
Beziehungen wissenschaftlicher Texte zu anderen
Werken (z.B. Zitationsanalyse)
– ↳ Abbildung komplexer Informationsstrukturen
und Informationsbeziehungen
neue Strukturen → neue Methoden
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
17
18. Folgen
Veränderungen der Publikations- und
Zitierformen
beschleunigte Zyklen:
Informationsbeschaffung – Verarbeitung –
Publikation
Vergleichbarkeit und Verständigung über engere
Fachgebiete hinaus mit Hilfe fachübergreifender
Standards
Erweiterung fachbezogener Netzwerke und ihrer
Verknüpfung mit anderen
↳ Digital Humanities (Digitale
Geisteswissenschaften)
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
18
21. 16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
21
Experten und ihre Kommunikation
„es ist ein amüsanter
Gedanke, daß der
Krönungsmantel Rogers II.
von Sizilien und andere
Habsburger Regalien, wäre
Wien 1529 gefallen, jetzt das
Topkapi Serail zieren würden
statt die Hofburg.“
Fakten
– Mantel inschriftlich
1133/1134 datiert
– Krönung Rogers II. am
25. Dezember 1130
– Krönungsornat 1529
nicht in Wien, sondern in
Nürnberg
Zeitaufwand für
Spezialisierung
Kommunikation
23. Hierarchie – Vernetzung – Knoten
Radiotheorie von
Bertold Brecht
(1927 … 1932)
– Rundfunk: von
Distribution zur
Kommunikation
– Sender: empfängt
auch, Zuhörer
kann auch
sprechen (senden)
– Rundfunk und
Hörer werden zu
Lieferanten
– vgl. Radiotheorie
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
23
beidseitige
Kommunikation
– Kollaboration als
Lösung aus der
Hierarchie
Hierarchie
Struktur Finanzen Vertrauen
24. Kooperation und Kollaboration (Begriffe)
Kooperation Kollaboration
Ziel Erledigung einer
Aufgabe
Verpflichtung gegenüber
gemeinsamer Mission
Struktur Keine Veränderungen Neue Strukturen als
Resultat
Planung Aufgabenteilung Planung und flexible
Erledigung
Ressourcen separat gemeinsam
Autorität Individuen behalten
Autorität bei
Kollaborative Struktur
bestimmt Autoritäten
Kommunikation Partner teilen
Informationen soweit
vorliegend
definierte
Kommunikationskanäle
auf allen Ebenen
Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
2416.12.2020
25. Kooperation und Kollaboration
(Unterschiede)
Kooperation
– informell
– oft keine Definition
gemeinsamer Ziele
– kein gemeinsames
Planen
– Informationen
werden dann
geteilt, wenn
notwendig
Kollaboration
– Zusammen arbeiten
– gemeinsame in
Zusammenarbeit
entwickelte
Verpflichtungen und
Ziele
– Führung, Ressourcen,
Risiken, Kontrolle und
Ergebnisse werden
geteilt
– Es wird mehr
vollbracht, als jeweils
individuell erreicht
werden könnte
Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
2516.12.2020
26. Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
Deutungshoheit
Muster der Deutungshoheit in Geistes- und
Sozialwissenschaften
– hoher Spezialisierungsgrad (Experten)
– Publikationsverfahren als bekannter Ablauf
(Start: Entwurf – Redaktion – Publikation: Ende)
Kollaboration als unbekannte Handlungsform
(permanente Redaktion: reflexiv, prozessual,
partizipativ; vgl. Iske/Marotzki)
2616.12.2020
Iske, Stefan und Winfried Marotzki: „Wikis: Reflexivität, Prozessualität und Partizipation“, in: Bachmair, Ben (Hrsg.):
Medienbildung in neuen Kulturräumen: die deutschsprachige und britische Diskussion, Wiesbaden: VS Verlag für
Sozialwissenschaften 2010, S. 141–151, https://doi.org/10.1007/978-3-531-92133-4_10 (Archiv:
https://web.archive.org/web/20201202172855/https://lpm.medienbildung.ovgu.de//wp-
content/uploads/2011/03/2010_wikis_iske-marotzki_final.pdf).
28. Geisteswissenschaftliche Methoden
Hypertext ist …
– … ein Text, der nicht auf Linearität beschränkt ist.
Hypertext is text which is not constrained to be linear.
(What is HyperText)
– lineare Dokumente in Geistes- und
Sozialwissenschaften (Buch, Artikel, …)
Vernetzte Arbeitsgemeinschaften (collaborative
communities)
Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
2816.12.2020
32. Wikidata: was bedeuten Daten?
Qualifizierte Links
– Bezug zum RDF-Standard (Resource Description
Framework): Subjekt – Prädikat – Objekt
– Verbindung zu Ontologien
• formale Beschreibung von Begriffen und Beziehungen
– maschinelle Auswertung und Kontrolle
Beispiel
– Wilhelm von Bode war Generaldirektor der Königlichen
Museen zu Berlin
• Bode: (Amts-)träger
• Generaldirektor: Amt
• Königl. Museen: Institution
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
32
38. Metadaten sind entscheidend (Beispiel)
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
38
extrinsische Daten bzw.
Metadaten sind entscheidend
und müssen dokumentiert
werden
automatisiert erfaßt:
– Geodaten
– Aufnahmedatum
– Aufnahmezeit
durch Abgleich mit frei
verfügbaren Informationen
kann der Anlaß ermittelt
werden
– Veranstaltungskalender des
ʻIolani-Palastes in Honolulu
– wöchentliche Konzerte der
„Royal Hawaiian Band“
39. Metadaten (Wikimedia Commons)
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
39
Stichwörter
(Inhalt)
Rechte
Georeferenzierung Datum und Zeit
Kategorien
Quelle
40. Georeferenzierung (z.B. HistoryPin)
Harry Maitey (1807-
1872)
– erster Hawaiier in Berlin,
Preußen
– 1824: Zeichnung von
Johann Gottfried
Schadow
– 1827: Zuarbeit für ein
„Sandwich-
Wörterverzeichnis“
Wilhelm von Humboldts
– begraben auf Nikolskoe
(seit 1920 zu Berlin)
Orte
– https://bit.ly/HarryMaiteyHistorypin
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
40
42. Bild und Text
Open Access
Linked Open Data
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
42
43. CC BY-SA
„Copyleft“
– Einschränkungen werden genannt
– alles andere ist erlaubt
CC BY-SA
– Namensnennung (BY: Attribution)
– Weitergabe unter gleichen
Bedingungen (SA: ShareAlike)
Freie Lizenzen ermöglichen
Nutzung
– ohne Rückfragen
– für andere Disziplinen
– Vernetzung von Informationen
Beispiel:
– Fotografie, Geologie, Geografie
+Biologie
– Fery, Hans und Gil Challet:
„Hygrotus (Coelambus) nubilus
(LECONTE, 1855) on Mauna Kea
(Hawaii) – first record of the genus
from the Pacific zoogeographical
region (Coleoptera: Dytiscidae)“,
Linzer Biologische Beiträge 47/2
(30.12.2015), S. 1303–1309.
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
43
http://www.zobodat.at/pdf/LBB_0047_2_1303-1309.pdf
44. CC BY-SA … sichert Verfügbarkeit
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
44
… durch
Verbreitung
– Wikipedia /
Wikimedia
Commons
– Internet Archive
… durch Nutzung
– Metadaten
45. 16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
45
Bild- und Kontextanalyse
Digitale Geisteswissenschaften (Digital Humanities)
• Werkzeuge
• Methoden
• kollaborative Forschung
Semantic Web
Standardisierung
CIDOC-CRM
Open Access
neue Forschungs- und
Dokumentationsqualität
mehr
Daten
größere
Komplexität
46. Der intrinsische Irrtum und Metadaten
bekanntes Bild
– Intrinsischer Irrtum:
Bildmotiv wird vom
Betrachter als direkt
ablesbar aufgefaßt
unbekanntes Bild
– kein vergleichbares
„Abbild“ im
Gedächtnis
– → Bildmotiv ist
immer extrinsisch
Bildmotiv
(Beschreibung, lokale
und zeitliche
Zuordnung, …)
– gehört zu den
Metadaten
Metadaten digitaler
Bilder
– können in Bilddatei
gespeichert sein
(Exif, IPTC, XMP, …)
4616.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
47. 16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
47
Original und Bild im Museum
1. Bilder sind wesentliche Informationsträger
– verbinden weltweites Wissen über Sammlungsobjekte in den Museen
(Originale)
– Lineare Bezüge Original -> Bild
abgelöst durch
komplexe Netzwerkstrukturen (semantisches Netz) aus
• Bildern
• Daten
• Metadaten
2. Massenkopien (Buchdruck/Holzschnitt, Fotografie, digitale Kopie)
– Rolle von Bildern für Gestaltung des „kulturellen Erbes“ wächst
3. Verfügbarkeit, Verbreitung und Verwendung von Bildern
– zunehmend beeinflusst von
• den Möglichkeiten der digitalen Kopie
• neuen Verteilungswegen in sozialen Netzwerken
Aura (Benjamin)
– bezieht sich auf individuelle Betrachtung (Original)
– Vermittlung erfolgt aber über Kopien (Foto, Digitalkopie)
48. 16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
48
Vielschichtige kulturelle Zusammenhänge
“Thither he went, because he feared
to be alone; and there, among happy
faces, walked to and fro, and heard
the tunes go up and down, and saw
Berger beat the measure, and all the
while he heard the flames crackle,
and saw the red fire burning in the
bottomless pit.”
Robert L. Stevenson The Bottle Imp
Honolulu
Ballroom
Heinrich Berger
Molokaʻi
Leper colony
Father Damien
Letters
King Kalākaua
Royal Hawaiian Band
Kingdom of Hawaiʻi
Hoʻokena
Kōkua
Leprosy
Literatur
Musik
Geschichte
Geographie
Sprache
Haole
Wikipedia:
“The Bottle Imp”
Historical and
cultural
background
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Der_Flaschenkobold&oldid=194780596
50. Informationen über Objekte
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
50
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lauhala&oldid=199489163
Fröbelsterne aus
Lauhala in Puna, Hawaiʻi
englisch:
– Froebel star
– Advent star
– Danish star
– German star
– Nordic star
– Pennsylvanian star
– Polish star
– Swedish star
– Christmas star
Doppelrumpfkanu in
der Kealakekua-Bucht
mit Segeln aus Lauhala
51. 16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
51
Digitale Transformation: Forschung
Vernetzte
Arbeitsgemeinschaften
Einmalige Nutzung von
Ressourcen und Quellen
Start-Ende-Prozeß
Idee
Publikation
(Buch, Katalog,
Webseite)
Forschung (Wissenschaftler*in)
Datenbanken
Netzressourcen
Artikel
Bücher
Konferenzen
Kollegen
Mehrfache Nutzung von Ressourcen und Quellen, verfügbar durch Hyperlinks/LOD
Wissenschaftler*innen & Gemeinschaft (Publikation, Strukturen, Ideen, Entwicklungen)
Vernetzte Prozesse
Forschung (Wissenschaftler*in)
Publikationen
(Buch, Katalog,
elektronisch, ...)
Idee
52. Museumsversion 1.0 bis x.0
WWW (1.0)
– Verlinkung
– digitale Repräsentation
Web 2.0
– neue Form der Kommunikation
– Auflösung starrer
Rollenzuweisungen als
„Sender“ oder „Empfänger“
Semantic Web (3.0)
– standardisierte und
maschinenlesbare Daten
– Verfügbarkeit nach der „Open
Definition“ als „Linked Open
Data“
Industrie 4.0
– umfassende Digitalisierung
– vernetzte Systeme
– Informationstransparenz
– dezentrale Entscheidungen
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
Forschung Ausstellung
Vernetzung, z.B.
• Ressourcen
• Kommunikation
(intern/extern)
Informationsraum
2.0+3.0=4.0
52
53. Informationsraum und digitaler Zwilling
Informationsraum
– umfassend
– standardisiert
– komplex strukturiert
Zukunftssicherung des
Museums
– Veränderungen der
Objekte
– Zerstörung
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
Information (digitaler Zwilling)
ideeller Wert
kollektiv
verfügbar
kollaborative
Nutzung
Daten
intrinsisch extrinsisch
Objekt
physisch
Abbilder (Bild, Video,
Audio, …)
53
Museo Nacional
Río de Janeiro
2.9.2018
55. Museumsknoten für den Informationsraum
1. Vernetzung mit Normdaten und etablierten Daten- und
Informationsstrukturen
– ↷automatisierte Prüfung der Plausibilität (digital peer review)
– ↷Vertrauensnetz
2. Vernetzung mit anderen Gedächtnisorganisationen
– Archivalien + Texte + Museumsobjekte
– CIDOC-CRM als Referenzontologie
– Forschungsdaten als Linked Open Data
3. qualitativ weiter entwickelte Stufen der Digitalisierung
– maschinenlesbare großer Datenbestände
– freie Daten (Open Access)
4. Digitalisierungsstrategie für alle Museumsaufgaben
5. Museumsforschung → digitale Forschung
– Methoden
– Werkzeuge
– digitale Geisteswissenschaften
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
55
57. Zukunft ist museal …
Wir wollen ein Kulturprojekt
neuen Typs: Wir möchten
nicht museal arbeiten, die
Sammlungsgegenstände
sollen vielmehr der Anlass
für eine interdisziplinäre
Herangehensweise sein.
– Monika Grütters zum
Humboldt-Forum:
„Wir wollen ein Kulturprojekt
neuen Typs“.
Berliner Zeitung, 7.9.2017
Museumsobjekte sind
Forschungsobjekte
– Voraussetzung: kontinuierliche
Sammlungs- und
Bestandspflege
– Digitale Transformation
erfordert Kollaboration und
Vernetzung
16.12.2020 Gastvortrag Friedrich-Schiller-Universität
Jena
57
http://bit.ly/thtblnMusealeZukunft
60. Inhalt
Vorstellung
– Museum für Islamische Kunst
– Digitale Geisteswissenschaften
Gedächtnisorganisation Museum
– Gedächtnisorganisationen
– Ein nichtmuseales Kulturprojekt …
– Gedächtnisorganisation Museum
– Intrinsische und extrinsische Daten
– Zuordnung von Objekten
Information und Kommunikation Digital
– Informationen über kulturelles Erbe
– Kulturelles Erbe • Gedächtnisorganisationen
– Stephan Waetzoldt (1920-2008)
– Kulturelles Erbe und Internet
• Verfügbarkeit
• Strukturen
• Folgen
Geisteswissenschaften Digital
– Wissensorganisation: Experten und
Generalisten, Kollaboration & vernetzte
Arbeitsgemeinschaften, Museen und Wikis
• Experten und ihre Kommunikation
• Kommunikation mit Generalisten
• Hierarchie – Vernetzung – Knoten
• Kooperation und Kollaboration (Begriffe)
• Kooperation und Kollaboration (Unterschiede)
• Deutungshoheit
• Vernetzen=Verstehen+Vertrauen
• Geisteswissenschaftliche Methoden
• Nutzen digitaler Geisteswissenschaften
• TimeMapper & Wikipedia
– Semantisches Web: Wikidata, CIDOC-CRM
• Wikidata: was bedeuten Daten?
• CIDOC Conceptual Reference Model
• Britisches Museum: ResearchSpace
CIDOC-CRM + Wikidata
• Potential: Sprachbarrieren überwinden
• Personen in der Forschung
– Standards: Metadaten, Normdaten
• Metadaten sind entscheidend (Beispiel)
• Metadaten (Wikimedia Commons)
• Georeferenzierung (z.B. HistoryPin)
• Digitale Arbeitsmittel: BibSonomy
– Bild und Text: Open Access, Linked Open Data
• CC BY-SA
• CC BY-SA … sichert Verfügbarkeit
• Bild- und Kontextanalyse
• Der intrinsische Irrtum und Metadaten
• Original und Bild im Museum
• Vielschichtige kulturelle Zusammenhänge
– Digitale Transformation: Objektraum und
Informationsraum
• Informationen über Objekte
• Digitale Transformation: Forschung
• Museumsversion 1.0 bis x.0
• Informationsraum und digitaler Zwilling
• Vernetztes Wissen
• Museumsknoten für den Informationsraum
Daten … Informationen … Wissen
– Zukunft ist museal …
– Fazit
16.12.2020 Thomas Tunsch 60
61. 16.12.2020 Thomas Tunsch
Links
https://orcid.org/0000-0003-1644-8777
– https://de.wikipedia.org/wiki/ORCID
Publikationen
– „Mangel an Museumsknoten: Vernetzungsfähigkeit einer Gedächtnisorganisation“, in: EVA Berlin 2019, Konferenzband,
https://museums.fandom.com/wiki/Museumsknoten.
– „Wie netzsensibel sind Experten im Museum?“, Impulsvortrag auf dem Symposium „Digitalwerkstatt Museum“ (14.-16.10.2019), organisiert durch das
Verbundprojekt museum4punkt0, Alle Zeichen auf Veränderung? Ansätze des digitalen Wandels im Museum: Inspiration Talks, Berlin, 15.10.2019,
https://de.slideshare.net/Tunsch/netzsensibilitaet-von-museen-181572178, https://vimeo.com/374376205#t=7m18s.
– „Museum x.0: Digitale Zukunft oder Brennholzverleih?“, in: EVA Berlin 2018, Konferenzband, http://museums.wikia.com/wiki/Museum_x.0.
– „Collaborative Data Stories: The Intranet of the State Museums Berlin – Ready for the Semantic Web?“, Vortrag, Lotico CSW – The Berlin Semantic Web Meetup,
Berlin, 12.07.2012, https://de.slideshare.net/Tunsch/smbwiki-lotico-2012 (zugegriffen am 06.09.2018).
– „Intrinsischer Irrtum und semantische Spurensuche: Dokumentation von Fotografien in Museen“, in: Ziehe, Irene, Ulrich Hägele und Waxmann Verlag (Hrsg.):
Eine Fotografie: Über die transdisziplinären Möglichkeiten der Bildforschung, Visuelle Kultur. Studien und Materialien 12, 1. Aufl., Münster: Waxmann 2017,
S. 245–266, http://museums.wikia.com/wiki/Intrinsischer_Irrtum_und_semantische_Spurensuche.
– „Museum mit Aussicht: Qualität von Museumswebseiten“, MuseumsWiki, Dokumentation, 2016,
http://museums.wikia.com/wiki/Qualit%C3%A4t_von_Museumswebseiten.
– „Wem gehört das kulturelle Erbe?“, ThT – Terms, Histories, Technology, 23.07.2015, http://thtbln.blogspot.com/2015/07/wem-gehort-das-kulturelle-
erbe.html.
– „Vernetzte Forschungsumgebung in der SPK / Beitrag zum Forschungsworkshop der Stiftung Preußischer Kulturbesitz „Kulturgut erforschen – Objekte
vernetzen – Wissen transformieren“, Berlin, 2015, http://museums.wikia.com/wiki/Vernetzte_Forschungsumgebung_in_der_SPK.
– „Geschichtsbuch oder Gesichtsbuch? Was Bilder wirklich sagen …“, in: EVA Berlin 2014, Konferenzband,
http://museums.wikia.com/wiki/Geschichtsbuch_oder_Gesichtsbuch.
– „Informationswissenschaftliche Herausforderungen für kulturelle Gedächtnisorganisationen“, in: EVA 2012 Berlin, Konferenzband,
http://museums.wikia.com/wiki/Informationswissenschaftliche_Herausforderungen.
– „Kommunikation für Experten: Kulturelle Gedächtnisorganisationen und vernetzte Arbeitsgemeinschaften“, in: EVA 2011 Berlin, Konferenzband,
http://museums.wikia.com/wiki/Kommunikation_fuer_Experten.
– „Die Schöne und das Tier: Semantic Web und Wikis“, in: EVA Berlin 2008, Konferenzband, http://museums.wikia.com/wiki/Semantic_Web_und_Wikis.
– „Museen und Wikis: Vorteile vernetzter Arbeitsgemeinschaften“, MAI-Tagung: Museums and the Internet, Hannover, 2008, http://www.mai-
tagung.lvr.de/media/mai_tagung/pdf/2008/mai2008tunschword.pdf.
– „Museum Documentation and Wikipedia.de: Possibilities, opportunities and advantages for scholars and museums“, in: Museums and the Web 2007:
Proceedings, Museums and the Web, Toronto: Archives & Museum Informatics, 31.03.2007,
http://www.archimuse.com/mw2007/papers/tunsch/tunsch.html.
61