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Das schadet
TTIP:
uns allen
ZEITSCHRIFTDERIGBAUEN-AGRAR-UMWELT|66.JAHRGANG|NR.5|MAI2015D3361ISSN0432-7519
Urteil: Mehr für Gewerkschafter / Seite 10 Gegen „Union-Busting“ / Seite 24–25 Regionales / Seite 30–31
18 Branchen
| Der Grundstein | Mai 2015
BauWesen/BauUnwesen l
Drei Euro mehr für jeden Bauarbeiter
Die Arbeiter und Angestellten der
Baufirmen sind die eigentlichen
Macher des Bauwerks.
Sie werden durch die systematische In-
effizienz des deutschen Bauwesens um ih-
ren Lohn gebracht. Wenn sich dort was än-
dert, sind drei Euro mehr pro Stunde für je-
den sicher drin. Dazu noch drei Euro mehr
für Steuer und Sozialkassen und drei Euro
pro Stunde Einsparung für den Bauherren.
In den Jahren 2003 bis 2013 hat sich der
Preisindex für das Bauen von Wohngebäu-
den um 25 Prozent erhöht. Bei Nichtwohn-
gebäuden ist der Trend ähnlich. In der glei-
chen Zeit wurde der Anteil regulärer sozial-
und steuerpflichtiger Arbeitsstunden am
Bau um 27 Prozent verringert. Die Baupro-
jekte zeigen immer mehr Verzug in der Fer-
tigstellung, und die Qualität der Bauwerke
wird schlechter. Laut Quellen des deut-
schen Städtetags betragen die Fehlerkos-
ten schon neun Prozent der Bausumme.
Warum geht es mit dem Bauen in Deutsch-
land bergab und mit den Baupreisen steil
nach oben? Dafür gibt es drei Hauptgründe,
die alle in der staatlichen (Un)Ordnung des
deutschen Bauwesens zu finden sind:
Bauproduktehersteller sind erfolgreiche
Lobbyisten. Es braucht zum Bauen immer
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de parlamentarische Kontrolle einfach der
Materialaufwand für das Bauen erhöht.
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Bauwesens sind erfolgreich, das Bauen
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des beliebige Bauprojekt nach ihren Vor-
stellungen zu starten und im Laufe der Zeit
nach ihrem Gusto zu verändern. Bauen ist
Macht und bringt viel Geld zum Fließen.
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Der Wettbewerb um Qualität und Effizienz
bleibt auf der Strecke.
Wenn der materialbedingte Aufwand und
die Komplikation beim Bauen steigen, wird
zur Kostendämpfung gespart, koste es, was
es wolle. Die billigsten Leute und die unse-
riösesten Anbieter sind in der Budgetkalku-
lation immer noch zu teuer. Dann wird der
Spatenstich eben ohne ausreichende Res-
sourcen gemacht. Das ganze Bauprojekt ist
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weil das staatlich organisierte und prakti-
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Baustelle. Die Menschen, die mit den Hän-
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sen“ hat Jürgen Lauber auf über 364
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dokumentiert. Auf der Website
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Auf deutschen Baustellen: Sub-Sub-Subunternehmertum
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  • 2. 18 Branchen | Der Grundstein | Mai 2015 BauWesen/BauUnwesen l Drei Euro mehr für jeden Bauarbeiter Die Arbeiter und Angestellten der Baufirmen sind die eigentlichen Macher des Bauwerks. Sie werden durch die systematische In- effizienz des deutschen Bauwesens um ih- ren Lohn gebracht. Wenn sich dort was än- dert, sind drei Euro mehr pro Stunde für je- den sicher drin. Dazu noch drei Euro mehr für Steuer und Sozialkassen und drei Euro pro Stunde Einsparung für den Bauherren. In den Jahren 2003 bis 2013 hat sich der Preisindex für das Bauen von Wohngebäu- den um 25 Prozent erhöht. Bei Nichtwohn- gebäuden ist der Trend ähnlich. In der glei- chen Zeit wurde der Anteil regulärer sozial- und steuerpflichtiger Arbeitsstunden am Bau um 27 Prozent verringert. Die Baupro- jekte zeigen immer mehr Verzug in der Fer- tigstellung, und die Qualität der Bauwerke wird schlechter. Laut Quellen des deut- schen Städtetags betragen die Fehlerkos- ten schon neun Prozent der Bausumme. Warum geht es mit dem Bauen in Deutsch- land bergab und mit den Baupreisen steil nach oben? Dafür gibt es drei Hauptgründe, die alle in der staatlichen (Un)Ordnung des deutschen Bauwesens zu finden sind: Bauproduktehersteller sind erfolgreiche Lobbyisten. Es braucht zum Bauen immer mehr und immer teureres Material. Über Normen und Verordnungen wird ohne je- de parlamentarische Kontrolle einfach der Materialaufwand für das Bauen erhöht. Die dominierenden Organisationen des Bauwesens sind erfolgreich, das Bauen komplizierter und aufwändiger zu machen. Die Baunebenkosten steigen. So konnten die Ingenieure am Bau von 2005 bis 2012 um 50 Prozent, das heißt, fast 4,8 Milliar- den Euro pro anno zulegen. Das ist kosten- mäßig gleichbedeutend, wie zehn Euro mehr Lohn pro Arbeiterstunde am Bau! Der Staat fördert Lug und Trug am Bau durch systematische Intransparenz. Dies ermöglicht den regierenden Politikern, je- des beliebige Bauprojekt nach ihren Vor- stellungen zu starten und im Laufe der Zeit nach ihrem Gusto zu verändern. Bauen ist Macht und bringt viel Geld zum Fließen. Und Taschen dafür finden sich auch immer. Der Wettbewerb um Qualität und Effizienz bleibt auf der Strecke. Wenn der materialbedingte Aufwand und die Komplikation beim Bauen steigen, wird zur Kostendämpfung gespart, koste es, was es wolle. Die billigsten Leute und die unse- riösesten Anbieter sind in der Budgetkalku- lation immer noch zu teuer. Dann wird der Spatenstich eben ohne ausreichende Res- sourcen gemacht. Das ganze Bauprojekt ist damit von Anfang an schief aufgesetzt. Es ist gepfuscht. Gepfuschte Bauprojekte, weil das staatlich organisierte und prakti- zierte BauUnwesen gute Bauprojekte im- mer unmöglicher macht. Und wenn der Pfusch des schiefen Bauprojekts offensicht- lich wird, sucht man die Schuldigen auf der Baustelle. Die Menschen, die mit den Hän- den arbeiten, werden erst schlecht bezahlt und dann noch zu den Idioten vom Dienst gemacht. Es reicht. Jürgen Lauber Karikaturen:JürgenLauber Ist-Situation: Die Arbeiter sind immer mehr unter Druck, weil der Wasserkopf bei Bauprojekten größer und teurer wird. In dem Buch „BauWesen/BauUnwe- sen“ hat Jürgen Lauber auf über 364 Seiten die Fehlkonstellationen beim Bauen in Deutschland mit 50 Cartoons dokumentiert. Auf der Website www.rechnerha.us/bauunwesen.de sind die wesentlichen Inhalte zu finden. Auf deutschen Baustellen: Sub-Sub-Subunternehmertum Die Gewinner: Wenn das staatlich organisierte deutsche BauUnwesen gestoppt wird.