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Damit aus Hoffnung Realität wird
OECD-Wirtschaftsausblick
1. Dezember 2020
Angel Gurría und Laurence Boone
OECD-Generalsekretär und OECD-Chefvolkswirtin
Licht am Ende des Tunnels, doch es gibt viel zu tun
• Hoffnung auf Impfstoff verbessert die Wirtschaftsaussichten. Für 2021-2021 wird
ein durchschnittliches globales Wachstum von 4 % erwartet.
• Die Unsicherheit bleibt jedoch groß. Die Nachfrage könnte sich zwar rascher
erholen, aber Sorge bereitet eine möglicherweise anhaltende wirtschaftliche
Schwäche.
• Kinder, benachteiligte Personen und Unternehmen unterstützen, damit die
Krise keine Narben hinterlässt.
Neue Infektionsausbrüche und
Beschränkungen belasten die Erholung
Eindämmungsmaßnahmen
Summierter monatlicher Umfang für 45 OECD- und G20-Länder
0 = keine Beschränkungen, 1 = 4 Wochen Beschränkungen
Google-Bewegungstrends Einzelhandel und Freizeit
Veränderung vom 3. Januar bis 6. Februar 2020 in %
Anmerkung: Links – Allgemein geltende Beschränkungen (Beschränkungen für bestimmte Bereiche sind nicht erfasst). Schulschließungen – Länder mit landesweiten Schließungen mancher oder aller
Klassenstufen; Ausgangsbeschränkungen – Länder, in denen das Haus nur für bestimmte Zwecke verlassen werden darf (z. B. kurze sportliche Betätigung, Einkauf von Lebensmitteln und „unverzichtbare“
Reisen). 0 bedeutet, dass im betreffenden Monat keine Beschränkungen galten, 0,75 entspricht Beschränkungen für mindestens 3 Wochen (Durchschnitt von 45 Ländern). Durchschnittswerte für
November auf Basis von Daten bis zum 28. November 2020 bzw. der letzten verfügbaren Daten für die jeweiligen Länder. Rechts – Gleitender 14-Tagesdurchschnitt der Google-Bewegungstrends für
Einzelhandel und Freizeit (Restaurants, Cafés, Einkaufszentren, Themenparks, Museen, Bibliotheken und Kinos). KKP-gewichtete Durchschnittswerte. Für China liegen keine Daten vor.
Quelle: Oxford COVID-19 Government Response Tracker, Blavatnik School of Government; Google LLC, Google COVID-19 Community Mobility Reports und OECD-Berechnungen.
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Schulschließungen
Kontaktbeschränkungen (max. 10 Personen)
Ausgangsbeschränkungen
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Weltweit
Fortgeschrittene Volkswirtschaften
Aufstrebende Volkswirtschaften
Ein langer Weg zur Erholung
Anmerkung: Das Abwärtsszenario basiert auf folgenden Annahmen: 1. Das Verbrauchervertrauen geht zurück, da die Aussichten auf eine frühzeitige Impfstoffbereitstellung sinken, womit sich die
Haushaltsausgaben verringern. 2. Höhere Unsicherheit und eine längere Nachfrageschwäche führen 2021 zu weiteren Unternehmensschließungen und zur Verschrottung von Anlagevermögen.
3. Größere Unsicherheit und eine schwächere Konjunkturentwicklung als erwartet verringern die Risikobereitschaft und führen zu Neubewertungen an den Finanzmärkten. Es wird unterstellt, dass alle
Schocks im Jahresverlauf 2022 allmählich abklingen. Im günstigeren Szenario erhöht ein stärkerer Anstieg des Vertrauens der Verbraucher und Unternehmen die Chancen einer kräftigeren Belebung
von Ausgabentätigkeit und Produktion. Einkommensverluste in Preisen von 2015 und KKP-gewichtet.
Quelle: OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 106; OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108 und OECD-Berechnungen anhand des NiGEM-Modells.
Welt-BIP
Q4 2019 = 100
Weniger Vertrauen,
größere Unsicherheit
+ 3 Bill. USD
- 4 Bill. USD
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92
96
100
104
108
2020 2021 2022
Projektionen von November 2019 Projektionen von Dezember 2020 Aufwärtsszenario Abwärtsszenario
Größeres Vertrauen,
weniger Unsicherheit
Anmerkung: *Finanzjahr ab April.
Quelle: OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108.
Reales BIP-Wachstum
Im Vorjahresvergleich, in %
Projektionen des OECD-Wirtschaftsausblicks
2020 2021 2022 2020 2021 2022
Welt -4.2 4.2 3.7 G20 -3.8 4.7 3.7
Australien -3.8 3.2 3.1 Argentinien -12.9 3.7 4.6
Euroraum -7.5 3.6 3.3 Brasilien -6.0 2.6 2.2
Deutschland -5.5 2.8 3.3 China 1.8 8.0 4.9
Frankreich -9.1 6.0 3.3 Indien*
-9.9 7.9 4.8
Italien -9.1 4.3 3.2 Indonesien -2.4 4.0 5.1
Japan -5.3 2.3 1.5 Mexiko -9.2 3.6 3.4
Kanada -5.4 3.5 2.0 Russ. Föderation -4.3 2.8 2.2
Korea -1.1 2.8 3.4 Saudi-Arabien -5.1 3.2 3.6
Ver. Königreich -11.2 4.2 4.1 Südafrika -8.1 3.1 2.5
Ver. Staaten -3.7 3.2 3.5 Türkei -1.3 2.9 3.2
Deutliche Unterschiede bei der Wirtschaftsleistung
Quelle: OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108 und Berechnungen der OECD.
BIP
Veränderung zwischen Q4 2019 und Q4 2021 in %, konstante Preise
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Chancen und Risiken
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Die Nachfrage könnte stärker sein als gedacht
Privater Verbrauch
Differenz tatsächliche Werte und Projektionen für Juni 2020 in %
Verbrauch 3. Quartal 2020
Einlagen der privaten Haushalte
Veränderungen von Dezember bis September in %
Anmerkung: Links – Einlagen der privaten Haushalte bezieht sich auf Einlagen von Gebietsansässigen bei monetären Finanzinstituten. 2020 bezieht sich auf die
prozentuale Veränderung zwischen Dezember 2019 und September 2020. Rechts – Projektionen von Juni aus dem Double-Hit-Szenario.
Quelle: EZB; Federal Reserve; Bank of Japan; OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108 und OECD-Berechnungen.
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2020 Durchschnitt 2014-2019
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KOR ISR IDN AUT DEU SWE ESP JPN FIN NOR USA CHL GBR NLD FRA
Die Arbeitsmarktlage bleibt angespannt
Stellenaussschreibungen
Veränderung seit Januar 2020 in %
Arbeitsstunden insgesamt
Veränderung seit Q4 2019 in %
Anmerkung: Links – Der letzte verfügbare Monat entspricht August für Italien und das Vereinigte Königreich, September für Japan und Oktober für Australien, Kanada und die Vereinigten Staaten. Geleistete
Arbeitsstunden auf Basis gesamtwirtschaftlicher Daten, außer für die Vereinigten Staaten, wo der Unternehmenssektor ohne Landwirtschaft erfasst wird. Die Schätzungen für Japan basieren auf der
Gesamtbeschäftigung und den monatlichen Durchschnittswerten der Beschäftigten. Die Augustschätzungen für Italien beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten im Industrie- und
Dienstleistungssektor. Rechts – Online-Stellenausschreibungen für Australien, Kanada, Neuseeland, Singapur, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten. „Freiberufliche und sonstige wirtschaftliche
Dienstleistungen“ umfasst freiberufliche, wissenschaftliche und administrative Dienstleistungen.
Quelle: Bureau of Economic Analysis, Statistics Canada; Australian Bureau of Statistics, Statistics Bureau Japan. Eurostat, Office for National Statistics,Burning Glass Data und OECD-Berechnungen.
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Freiberufl.
und sonstige
Dienst-
leistungen Gastgewerbe
Freizeit u.
Personen-
bezogene
Dienst-
leistungen Bildung Insgesamt
Finanz- und
Versicherungs-
gewerbe
Verarbeitendes
Gewerbe
April Jul Okt
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-5
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ITA CAN FRA GBR Euro-
Raum
USA DEU AUS JPN
Q2 2020 Letzter verfügbarer Monat
KMU sind besonders gefährdet
Anmerkung: Prozentualer Anteil notleidender Unternehmen in einem gesamtwirtschaftlichen Abwärtsszenario. Unternehmen gelten als notleidend, wenn der Buchwert ihres Eigenkapitals
ein Jahr nach Einführung der Lockdown-Maßnahmen negativ sein dürfte. Die Stichprobe wird ex ante auf Unternehmen beschränkt, die im Referenzjahr 2018 Gewinne und einen
positiven Buchwert des Eigenkapitals aufwiesen. In diesem Abwärtsszenario wird eine langsamere Erholung aufgrund stärkerer weiterer Infektionsausbrüche mit entsprechend strengen
Mobilitätseinschänkungen unterstellt.
Quelle: OECD-Wirtschaftsausblick, Dezember 2020 – Themenpapier: Insolvenzen und Überschuldung infolge der COVID-19-Pandemie: Risiken und Politikreaktionen, anhand von Orbis®-
Daten.
Kleinere und jüngere Unternehmen geraten häufiger in Notlagen
Anteil eigentlich tragfähiger Unternehmen, die in eine Notlage geraten dürften, in %
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Klein-
unternehmen
Mittlere
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Groß-
unternehmen
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Junge Unternehmen Reife Unternehmen Alte Unternehmen
Der Anstieg der Unternehmensschulden ist besorgniserregend
Unternehmensverschuldung fast so hoch wie während der Weltfinanzkrise
Ausstehende Unternehmensschulden in % des BIP
Anmerkung: Fortgeschrittene und aufstrebende Volkswirtschaften gemäß der Länderklassifizierung des IWF.
Quelle: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich; IWF und OECD-Berechnungen.
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China Kanada Japan Euroraum Auf-
strebende
Volkswirt-
schaften
Fortge-
schrittene
Volkswirt-
schaften
Ver.
Königreich
Ver.
Staaten
Russ.
Föderation
Australien Indien Brasilien
2009 Q1 2020
COVID-19 erhöht die Ungleichheit und wird Narben hinterlassen
Die Jugendarbeitslosigkeit könnte deutlich
zunehmen
In % der Erwerbsbevölkerung
Schüler*innen aus einkommensschwachen
Haushalten bleiben im Digitalunterricht zurück
Vereinigte Staaten, Veränderung der Teilnahme am Digitalunterricht in
Mathematik seit Januar 2020, in %
Anmerkung: Links – Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen. Rechts: Durchschnitt der Schüler*innen, die die Zearn-Plattform für Digitalunterricht in Mathematik nutzen
(Vergleichszeitraum 6. Januar bis 21. Februar 2020). Erfasst werden Schulen mit Postleitzahlen im untersten (obersten) Quartil der Verteilung der Medianeinkommen. Die
Stichprobe umfasst Schüler*innen, die die Plattform bereits vor der Pandemie nutzten.
Quelle: OECD Labour Force Statistics Database (2020); Chetty, Friedman, Hendren, Stepner and the Opportunity Insights Team (2020): "The Economic Impacts of COVID-19:
Evidence from a New Public Database Built Using Private Sector Data“; the Opportunity Insights Economic Tracker; OECD-Berechnungen.
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2007 2019
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1/Mrz
8/Mrz
15/Mrz
22/Mrz
29/Mrz
5/Apr
12/Apr
19/Apr
26/Apr
3/Mai
Oberes Einkommensquartil Unteres Einkommensquartil
Was sollten die Regierungen tun?
13
1. Gesundheitspolitik stärken
Impfakzeptanz
Anteil der Befragten, die sich laut eigenen Angaben impfen lassen wollen,
wenn ein Impfstoff verfügbar ist, in %
Anmerkung: Links – Die Daten für Indien beziehen sich auf die städtische Bevölkerung mit Internetzugang. Antwort auf die Frage: „Wie wahrscheinlich ist es, dass sie bei der
Kontaktverfolgung mitwirken, wenn diese über eine App auf Ihrem Telefon erfolgt?“ Die Daten der verschiedenen Länder sind aufgrund unterschiedlicher Erhebungszeitpunkte nur
begrenzt vergleichbar. Rechts – Stichprobe 18 526 erwachsene Internetnutzer*innen im Alter von 16 bis 74 Jahren in 15 Ländern. Die Internetnutzer*innen in Brasilien, China,
Indien, Mexiko und Südafrika sind tendenziell städtischer, gebildeter und/oder wohlhabender als die Bevölkerung insgesamt.
Quelle: YouGov Plc. 2020; Ipsos-Umfrage für das Weltwirtschaftsforum 8.-13. Oktober 2020.
Kontaktnachverfolgung
Anteil der Befragten, die laut eigenen Angaben bei der
Kontaktnachverfolgung wohl nicht mitwirken werden, in %
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Nicht sehr wahrscheinlich Sehr unwahrscheinlich
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FRA ESP ZAF JPN USA DEU GBR CAN ITA AUS BRA IND MEX KOR CHN
Sofort nach Verfügbarkeit Innerhalb von 3 Monaten
Innerhalb eines Jahres
2. Günstige Rahmenbedingungen für
weitere staatliche Hilfen nutzen
Die Schuldendienstkosten sind niedrig
Staatliche Schuldendienstzahlungen in % des nominalen BIP
Anmerkung: Staatliche Bruttozinszahlungen in Prozent des nominalen BIP.
Quelle: OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108 und OECD-Berechnungen.
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USA GRC ITA ISL PRT CAN MEX ESP HUN ISR GBR BEL SVN JPN AUT POL FRA NZL SVK IRL KOR LTU CZE DNK DEU FIN LVA NLD AUS NOR LUX SWE CHL CHE EST
2020 2014
3. Hilfen für Geringverdienende ausweiten
USA, Personen in finanziellen Schwierigkeiten von Februar bis August 2020 in %
Anmerkung: Links –Tagesreihen der Beschäftigung im privaten Sektor (ohne Landwirtschaft, nicht saisonbereinigt), indexiert auf 4.-31. Januar 2020. Niedriger Lohn (unter 27 000 USD),
mittlerer Lohn (27 000 bis 60 000 USD), hoher Lohn (mehr als 60 000 USD). Letzter Datenpunkt 5. November 2020. Bei den Beschäftigungsquoten ab 1. Oktober handelt es sich um
Prognosen auf der Basis von Kronos-Daten und Paycheck-Daten von Unternehmen mit wöchentlicher Lohnzahlung. Rechts – Zwischen dem 3. und 16. August 2020 unter erwachsenen
US-Bürger*innen durchgeführte Umfrage. Haushaltseinkommen auf Basis der bereinigten Erwerbseinkommen von 2019.
USA, Veränderung der Beschäftigung seit Januar 2020 in %
Geringverdienende sind am stärksten betroffen
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Schwierigkeiten,
Rechnungen zu
bezahlen
Musste für
Rechnungen auf
Ersparnisse bzw.
Altersvorsorge
zurückgreifen
War für
Lebensmittel auf
eine Tafel
angewiesen
Probleme, die
Miete bzw.
Hypothek zu
bezahlen
Probleme,
Arztrechnungen zu
bezahlen
Hohes Einkommen Mittleres Einkommen
Niedriges Einkommen Alle Erwachsenen
Nov
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Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt
Hoher Lohn Mittlerer Lohn Niedriger Lohn
5. Chancen benachteiligter Kinder verbessern
Anmerkung: Links – Die Daten entsprachen nicht den technischen Standards von PISA, wurden jedoch als weitgehend vergleichbar betrachtet. Rechts – Sozioökonomisches Profil der
Schulen nach ihrem durchschnittlichen Wert auf dem PISA-Index des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Status. Für diese Analyse ist die Stichprobe auf Schulen mit der
Modulklassenstufe für 15-Jährige gemäß ISCED beschränkt.
Quelle: OECD, PISA-2018-Datenbank.
Sozial benachteiligte Schüler*innen erzielen
geringere Leistungen
Mittlere PISA-Punktzahl in Lesekompetenz nach Quartil
der sozioökonomischen Verteilung, 2018
Benachteiligte Schulen haben weniger
Ressourcen als begünstigte Schulen
Differenz zwischen den mittleren Indexwerten
begünstigter und benachteiligter Schulen, 2018
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Mangel an Lehrkräften
Mangel an Bildungsmaterialien
Damit aus Hoffnung Realität wird
• Die Impfstoffentwicklung verlief schneller als gedacht
• Weite Impfstoffverbreitung sicherstellen
• Mit geld- und fiskalpolitischer Unterstützung schnelle Erholung sichern
• Vertiefung gesellschaftlicher Spaltung verhindern durch Untersützung von
• Firmen mit Nothilfen und Kapital sowie Hilfen für KMU bei der Digitalisierung
• Menschen durch Einkommenssicherung, Weiterbildung und Weitervermittlung
• Kindern durch eine bessere Ausstattung benachteiligter Schulen, um
Bildungsrückstände abzubauen
• Vertrauen in nachhaltigen Aufschwung schaffen
• Digitalisierung und klimafreundliche Transformation vorantreiben
• Investitionskapazität und Governance stärken
Danke
19

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Wirtschaftsausblick Herbst 2020

  • 1. Damit aus Hoffnung Realität wird OECD-Wirtschaftsausblick 1. Dezember 2020 Angel Gurría und Laurence Boone OECD-Generalsekretär und OECD-Chefvolkswirtin
  • 2. Licht am Ende des Tunnels, doch es gibt viel zu tun • Hoffnung auf Impfstoff verbessert die Wirtschaftsaussichten. Für 2021-2021 wird ein durchschnittliches globales Wachstum von 4 % erwartet. • Die Unsicherheit bleibt jedoch groß. Die Nachfrage könnte sich zwar rascher erholen, aber Sorge bereitet eine möglicherweise anhaltende wirtschaftliche Schwäche. • Kinder, benachteiligte Personen und Unternehmen unterstützen, damit die Krise keine Narben hinterlässt.
  • 3. Neue Infektionsausbrüche und Beschränkungen belasten die Erholung Eindämmungsmaßnahmen Summierter monatlicher Umfang für 45 OECD- und G20-Länder 0 = keine Beschränkungen, 1 = 4 Wochen Beschränkungen Google-Bewegungstrends Einzelhandel und Freizeit Veränderung vom 3. Januar bis 6. Februar 2020 in % Anmerkung: Links – Allgemein geltende Beschränkungen (Beschränkungen für bestimmte Bereiche sind nicht erfasst). Schulschließungen – Länder mit landesweiten Schließungen mancher oder aller Klassenstufen; Ausgangsbeschränkungen – Länder, in denen das Haus nur für bestimmte Zwecke verlassen werden darf (z. B. kurze sportliche Betätigung, Einkauf von Lebensmitteln und „unverzichtbare“ Reisen). 0 bedeutet, dass im betreffenden Monat keine Beschränkungen galten, 0,75 entspricht Beschränkungen für mindestens 3 Wochen (Durchschnitt von 45 Ländern). Durchschnittswerte für November auf Basis von Daten bis zum 28. November 2020 bzw. der letzten verfügbaren Daten für die jeweiligen Länder. Rechts – Gleitender 14-Tagesdurchschnitt der Google-Bewegungstrends für Einzelhandel und Freizeit (Restaurants, Cafés, Einkaufszentren, Themenparks, Museen, Bibliotheken und Kinos). KKP-gewichtete Durchschnittswerte. Für China liegen keine Daten vor. Quelle: Oxford COVID-19 Government Response Tracker, Blavatnik School of Government; Google LLC, Google COVID-19 Community Mobility Reports und OECD-Berechnungen. 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Schulschließungen Kontaktbeschränkungen (max. 10 Personen) Ausgangsbeschränkungen -70 -60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10 Mrz/20 Apr/20 Mai/20 Jun/20 Jul/20 Aug/20 Sep/20 Okt/20 Nov/20 Weltweit Fortgeschrittene Volkswirtschaften Aufstrebende Volkswirtschaften
  • 4. Ein langer Weg zur Erholung Anmerkung: Das Abwärtsszenario basiert auf folgenden Annahmen: 1. Das Verbrauchervertrauen geht zurück, da die Aussichten auf eine frühzeitige Impfstoffbereitstellung sinken, womit sich die Haushaltsausgaben verringern. 2. Höhere Unsicherheit und eine längere Nachfrageschwäche führen 2021 zu weiteren Unternehmensschließungen und zur Verschrottung von Anlagevermögen. 3. Größere Unsicherheit und eine schwächere Konjunkturentwicklung als erwartet verringern die Risikobereitschaft und führen zu Neubewertungen an den Finanzmärkten. Es wird unterstellt, dass alle Schocks im Jahresverlauf 2022 allmählich abklingen. Im günstigeren Szenario erhöht ein stärkerer Anstieg des Vertrauens der Verbraucher und Unternehmen die Chancen einer kräftigeren Belebung von Ausgabentätigkeit und Produktion. Einkommensverluste in Preisen von 2015 und KKP-gewichtet. Quelle: OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 106; OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108 und OECD-Berechnungen anhand des NiGEM-Modells. Welt-BIP Q4 2019 = 100 Weniger Vertrauen, größere Unsicherheit + 3 Bill. USD - 4 Bill. USD 88 92 96 100 104 108 2020 2021 2022 Projektionen von November 2019 Projektionen von Dezember 2020 Aufwärtsszenario Abwärtsszenario Größeres Vertrauen, weniger Unsicherheit
  • 5. Anmerkung: *Finanzjahr ab April. Quelle: OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108. Reales BIP-Wachstum Im Vorjahresvergleich, in % Projektionen des OECD-Wirtschaftsausblicks 2020 2021 2022 2020 2021 2022 Welt -4.2 4.2 3.7 G20 -3.8 4.7 3.7 Australien -3.8 3.2 3.1 Argentinien -12.9 3.7 4.6 Euroraum -7.5 3.6 3.3 Brasilien -6.0 2.6 2.2 Deutschland -5.5 2.8 3.3 China 1.8 8.0 4.9 Frankreich -9.1 6.0 3.3 Indien* -9.9 7.9 4.8 Italien -9.1 4.3 3.2 Indonesien -2.4 4.0 5.1 Japan -5.3 2.3 1.5 Mexiko -9.2 3.6 3.4 Kanada -5.4 3.5 2.0 Russ. Föderation -4.3 2.8 2.2 Korea -1.1 2.8 3.4 Saudi-Arabien -5.1 3.2 3.6 Ver. Königreich -11.2 4.2 4.1 Südafrika -8.1 3.1 2.5 Ver. Staaten -3.7 3.2 3.5 Türkei -1.3 2.9 3.2
  • 6. Deutliche Unterschiede bei der Wirtschaftsleistung Quelle: OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108 und Berechnungen der OECD. BIP Veränderung zwischen Q4 2019 und Q4 2021 in %, konstante Preise -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 ARG PRT ISL GBR GRC ESP CZE IRL COL AUT MEX ZAF ITA CRI BRA SVN IND SVK NLD HUN BEL FRA LUX NZL CAN DNK ISR DEU CHE FIN JPN LVA EST SAU AUS USA RUS POL TUR WLD LTU CHL NOR IDN SWE KOR CHN
  • 8. Die Nachfrage könnte stärker sein als gedacht Privater Verbrauch Differenz tatsächliche Werte und Projektionen für Juni 2020 in % Verbrauch 3. Quartal 2020 Einlagen der privaten Haushalte Veränderungen von Dezember bis September in % Anmerkung: Links – Einlagen der privaten Haushalte bezieht sich auf Einlagen von Gebietsansässigen bei monetären Finanzinstituten. 2020 bezieht sich auf die prozentuale Veränderung zwischen Dezember 2019 und September 2020. Rechts – Projektionen von Juni aus dem Double-Hit-Szenario. Quelle: EZB; Federal Reserve; Bank of Japan; OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108 und OECD-Berechnungen. 0 3 6 9 12 15 AUT JPN DNK GRC DEU BEL ITA SVK ESP PRT LUX SVN GBR LVA POL FRA FIN LTU NLD SWE CZE IRL EST HUN USA 2020 Durchschnitt 2014-2019 -2 0 2 4 6 8 10 12 14 KOR ISR IDN AUT DEU SWE ESP JPN FIN NOR USA CHL GBR NLD FRA
  • 9. Die Arbeitsmarktlage bleibt angespannt Stellenaussschreibungen Veränderung seit Januar 2020 in % Arbeitsstunden insgesamt Veränderung seit Q4 2019 in % Anmerkung: Links – Der letzte verfügbare Monat entspricht August für Italien und das Vereinigte Königreich, September für Japan und Oktober für Australien, Kanada und die Vereinigten Staaten. Geleistete Arbeitsstunden auf Basis gesamtwirtschaftlicher Daten, außer für die Vereinigten Staaten, wo der Unternehmenssektor ohne Landwirtschaft erfasst wird. Die Schätzungen für Japan basieren auf der Gesamtbeschäftigung und den monatlichen Durchschnittswerten der Beschäftigten. Die Augustschätzungen für Italien beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten im Industrie- und Dienstleistungssektor. Rechts – Online-Stellenausschreibungen für Australien, Kanada, Neuseeland, Singapur, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten. „Freiberufliche und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ umfasst freiberufliche, wissenschaftliche und administrative Dienstleistungen. Quelle: Bureau of Economic Analysis, Statistics Canada; Australian Bureau of Statistics, Statistics Bureau Japan. Eurostat, Office for National Statistics,Burning Glass Data und OECD-Berechnungen. -70 -60 -50 -40 -30 -20 -10 0 Freiberufl. und sonstige Dienst- leistungen Gastgewerbe Freizeit u. Personen- bezogene Dienst- leistungen Bildung Insgesamt Finanz- und Versicherungs- gewerbe Verarbeitendes Gewerbe April Jul Okt -25 -20 -15 -10 -5 0 ITA CAN FRA GBR Euro- Raum USA DEU AUS JPN Q2 2020 Letzter verfügbarer Monat
  • 10. KMU sind besonders gefährdet Anmerkung: Prozentualer Anteil notleidender Unternehmen in einem gesamtwirtschaftlichen Abwärtsszenario. Unternehmen gelten als notleidend, wenn der Buchwert ihres Eigenkapitals ein Jahr nach Einführung der Lockdown-Maßnahmen negativ sein dürfte. Die Stichprobe wird ex ante auf Unternehmen beschränkt, die im Referenzjahr 2018 Gewinne und einen positiven Buchwert des Eigenkapitals aufwiesen. In diesem Abwärtsszenario wird eine langsamere Erholung aufgrund stärkerer weiterer Infektionsausbrüche mit entsprechend strengen Mobilitätseinschänkungen unterstellt. Quelle: OECD-Wirtschaftsausblick, Dezember 2020 – Themenpapier: Insolvenzen und Überschuldung infolge der COVID-19-Pandemie: Risiken und Politikreaktionen, anhand von Orbis®- Daten. Kleinere und jüngere Unternehmen geraten häufiger in Notlagen Anteil eigentlich tragfähiger Unternehmen, die in eine Notlage geraten dürften, in % 5 6 7 8 9 10 Kleinst- unternehmen Klein- unternehmen Mittlere Unternehmen Groß- unternehmen 0 5 10 15 20 25 Junge Unternehmen Reife Unternehmen Alte Unternehmen
  • 11. Der Anstieg der Unternehmensschulden ist besorgniserregend Unternehmensverschuldung fast so hoch wie während der Weltfinanzkrise Ausstehende Unternehmensschulden in % des BIP Anmerkung: Fortgeschrittene und aufstrebende Volkswirtschaften gemäß der Länderklassifizierung des IWF. Quelle: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich; IWF und OECD-Berechnungen. 0 20 40 60 80 100 120 140 160 China Kanada Japan Euroraum Auf- strebende Volkswirt- schaften Fortge- schrittene Volkswirt- schaften Ver. Königreich Ver. Staaten Russ. Föderation Australien Indien Brasilien 2009 Q1 2020
  • 12. COVID-19 erhöht die Ungleichheit und wird Narben hinterlassen Die Jugendarbeitslosigkeit könnte deutlich zunehmen In % der Erwerbsbevölkerung Schüler*innen aus einkommensschwachen Haushalten bleiben im Digitalunterricht zurück Vereinigte Staaten, Veränderung der Teilnahme am Digitalunterricht in Mathematik seit Januar 2020, in % Anmerkung: Links – Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen. Rechts: Durchschnitt der Schüler*innen, die die Zearn-Plattform für Digitalunterricht in Mathematik nutzen (Vergleichszeitraum 6. Januar bis 21. Februar 2020). Erfasst werden Schulen mit Postleitzahlen im untersten (obersten) Quartil der Verteilung der Medianeinkommen. Die Stichprobe umfasst Schüler*innen, die die Plattform bereits vor der Pandemie nutzten. Quelle: OECD Labour Force Statistics Database (2020); Chetty, Friedman, Hendren, Stepner and the Opportunity Insights Team (2020): "The Economic Impacts of COVID-19: Evidence from a New Public Database Built Using Private Sector Data“; the Opportunity Insights Economic Tracker; OECD-Berechnungen. 0 5 10 15 20 25 30 35 ESP ITA TUR FRA AUS GBR CAN KOR USA MEX DEU JPN 2007 2019 -70 -60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10 12/Jan 19/Jan 26/Jan 2/Feb 9/Feb 16/Feb 23/Feb 1/Mrz 8/Mrz 15/Mrz 22/Mrz 29/Mrz 5/Apr 12/Apr 19/Apr 26/Apr 3/Mai Oberes Einkommensquartil Unteres Einkommensquartil
  • 13. Was sollten die Regierungen tun? 13
  • 14. 1. Gesundheitspolitik stärken Impfakzeptanz Anteil der Befragten, die sich laut eigenen Angaben impfen lassen wollen, wenn ein Impfstoff verfügbar ist, in % Anmerkung: Links – Die Daten für Indien beziehen sich auf die städtische Bevölkerung mit Internetzugang. Antwort auf die Frage: „Wie wahrscheinlich ist es, dass sie bei der Kontaktverfolgung mitwirken, wenn diese über eine App auf Ihrem Telefon erfolgt?“ Die Daten der verschiedenen Länder sind aufgrund unterschiedlicher Erhebungszeitpunkte nur begrenzt vergleichbar. Rechts – Stichprobe 18 526 erwachsene Internetnutzer*innen im Alter von 16 bis 74 Jahren in 15 Ländern. Die Internetnutzer*innen in Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika sind tendenziell städtischer, gebildeter und/oder wohlhabender als die Bevölkerung insgesamt. Quelle: YouGov Plc. 2020; Ipsos-Umfrage für das Weltwirtschaftsforum 8.-13. Oktober 2020. Kontaktnachverfolgung Anteil der Befragten, die laut eigenen Angaben bei der Kontaktnachverfolgung wohl nicht mitwirken werden, in % 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 FRA USA DEU JPN CAN ITA AUS GBR BRA ESP IND KOR MEX IDN Nicht sehr wahrscheinlich Sehr unwahrscheinlich 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 FRA ESP ZAF JPN USA DEU GBR CAN ITA AUS BRA IND MEX KOR CHN Sofort nach Verfügbarkeit Innerhalb von 3 Monaten Innerhalb eines Jahres
  • 15. 2. Günstige Rahmenbedingungen für weitere staatliche Hilfen nutzen Die Schuldendienstkosten sind niedrig Staatliche Schuldendienstzahlungen in % des nominalen BIP Anmerkung: Staatliche Bruttozinszahlungen in Prozent des nominalen BIP. Quelle: OECD, Datenbank zum Wirtschaftsausblick 108 und OECD-Berechnungen. 0 1 2 3 4 5 USA GRC ITA ISL PRT CAN MEX ESP HUN ISR GBR BEL SVN JPN AUT POL FRA NZL SVK IRL KOR LTU CZE DNK DEU FIN LVA NLD AUS NOR LUX SWE CHL CHE EST 2020 2014
  • 16. 3. Hilfen für Geringverdienende ausweiten USA, Personen in finanziellen Schwierigkeiten von Februar bis August 2020 in % Anmerkung: Links –Tagesreihen der Beschäftigung im privaten Sektor (ohne Landwirtschaft, nicht saisonbereinigt), indexiert auf 4.-31. Januar 2020. Niedriger Lohn (unter 27 000 USD), mittlerer Lohn (27 000 bis 60 000 USD), hoher Lohn (mehr als 60 000 USD). Letzter Datenpunkt 5. November 2020. Bei den Beschäftigungsquoten ab 1. Oktober handelt es sich um Prognosen auf der Basis von Kronos-Daten und Paycheck-Daten von Unternehmen mit wöchentlicher Lohnzahlung. Rechts – Zwischen dem 3. und 16. August 2020 unter erwachsenen US-Bürger*innen durchgeführte Umfrage. Haushaltseinkommen auf Basis der bereinigten Erwerbseinkommen von 2019. USA, Veränderung der Beschäftigung seit Januar 2020 in % Geringverdienende sind am stärksten betroffen 0 10 20 30 40 50 Schwierigkeiten, Rechnungen zu bezahlen Musste für Rechnungen auf Ersparnisse bzw. Altersvorsorge zurückgreifen War für Lebensmittel auf eine Tafel angewiesen Probleme, die Miete bzw. Hypothek zu bezahlen Probleme, Arztrechnungen zu bezahlen Hohes Einkommen Mittleres Einkommen Niedriges Einkommen Alle Erwachsenen Nov -40 -35 -30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Hoher Lohn Mittlerer Lohn Niedriger Lohn
  • 17. 5. Chancen benachteiligter Kinder verbessern Anmerkung: Links – Die Daten entsprachen nicht den technischen Standards von PISA, wurden jedoch als weitgehend vergleichbar betrachtet. Rechts – Sozioökonomisches Profil der Schulen nach ihrem durchschnittlichen Wert auf dem PISA-Index des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Status. Für diese Analyse ist die Stichprobe auf Schulen mit der Modulklassenstufe für 15-Jährige gemäß ISCED beschränkt. Quelle: OECD, PISA-2018-Datenbank. Sozial benachteiligte Schüler*innen erzielen geringere Leistungen Mittlere PISA-Punktzahl in Lesekompetenz nach Quartil der sozioökonomischen Verteilung, 2018 Benachteiligte Schulen haben weniger Ressourcen als begünstigte Schulen Differenz zwischen den mittleren Indexwerten begünstigter und benachteiligter Schulen, 2018 350 400 450 500 550 600 MEX ITA TUR FRA OECD DEU USA AUS JPN GBR KOR CAN Unterstes Quartil Oberstes Quartil -1.8 -1.6 -1.4 -1.2 -1.0 -0.8 -0.6 -0.4 -0.2 0.0 AUS TUR USA CAN GBR DEU KOR OECD MEX JPN FRA ITA Mangel an Lehrkräften Mangel an Bildungsmaterialien
  • 18. Damit aus Hoffnung Realität wird • Die Impfstoffentwicklung verlief schneller als gedacht • Weite Impfstoffverbreitung sicherstellen • Mit geld- und fiskalpolitischer Unterstützung schnelle Erholung sichern • Vertiefung gesellschaftlicher Spaltung verhindern durch Untersützung von • Firmen mit Nothilfen und Kapital sowie Hilfen für KMU bei der Digitalisierung • Menschen durch Einkommenssicherung, Weiterbildung und Weitervermittlung • Kindern durch eine bessere Ausstattung benachteiligter Schulen, um Bildungsrückstände abzubauen • Vertrauen in nachhaltigen Aufschwung schaffen • Digitalisierung und klimafreundliche Transformation vorantreiben • Investitionskapazität und Governance stärken

Editor's Notes

  1. The outlook is looking brighter with vaccines in sight and strong and continuous policy support. We’re worried about rising unemployment and firm failures, escalating levels of corporate debt and increasing inequality Policymakers need to maintain targeted support to vulnerable children, people and firms to reduce the risk of the crisis leaving scars