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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                    5. April 2012




                                                   Lackmustest
                              Redaktion:
                                                   1       Die Woche im Überblick                                                                  1
                        Patrick Franke
             Tel.: 0 69/91 32-47 38                        1.1      Chart der Woche                                                                1
              research@helaba.de                           1.2      Wochen-Quartals-Tangente                                                       2
                                                           1.3      Finanzmarktkalender KW 15 mit Prognosen                                        3
                                                   2       Im Fokus                                                                                4
                                                           2.1      Aktien: Anleger wollen harte Fakten sehen                                      4
                                                           2.2      Devisen: Kein nachhaltiger Euro-Rutsch in Sicht                                5
                          Herausgeber:
                                                           2.3      Deutschland: Vom Aufschwung profitieren nicht alle                             6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   3       Charttechnik                                                                            7
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   4       Helaba Kapitalmarktszenarien                                                            8
Landesbank Hessen-Thüringen                        5       Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle                                                9
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58
        60311 Frankfurt am Main                    1 Die Woche im Überblick
       Telefon: 0 69/91 32-20 24
       Telefax: 0 69/91 32-22 44
                                                       1.1         Chart der Woche

                                                   Chinesische Einkaufsmagerindizes im Verarbeitenden Gewerbe mit widersprüchlichen Signalen
                                                   Index

                                                           60                                                                                 60

                                                                                                                                CFLP PMI
                                                           55                                                                                 55


                                                           50                                                                                 50

                                                                                                                                HSBC PMI
                                                           45                                                                                 45


                                                           40                                                                                 40


                                                           35                                                                                 35
                                                                  2005         2006          2007         2008   2009    2010      2011


                                                   Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt   Der offizielle CFLP-PMI stieg im März zum vierten Mal in Folge und erzielte mit 53,1 Punkten
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    ein Jahreshoch. Dagegen gab der HSBC-PMI auf 48,3 Punkte nach und liegt damit seit fünf Mona-
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
                                                   ten im Kontraktionsbereich. Nicht zum ersten Mal zeigen die Indizes in verschiedene Richtungen.
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   Die Differenzen liegen zum einen an unterschiedlichen Verfahren der Saisonbereinigung, zum
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   anderen an der Datenerhebung. Während die CFLP mehr als 800 meist große und staatliche Unter-
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
                                                   nehmen befragt, verwendet HSBC nur Daten von knapp 400 kleinen bis mittelgroßen Firmen.
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
                                                   Diese leiden oft besonders unter schwächelnder Exportnachfrage und haben häufig einen schlech-
     nen Angaben dienen der Information. Sie       teren Zugang zu Krediten. Die divergierenden Indizes sprechen damit eine deutliche Sprache: Die
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für      Angst vor einem Konjunktureinbruch scheint überzogen. Gleichwohl muss die Regierung im
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
                                                   Rahmen der Feinsteuerung aber sicherstellen, dass auch der Mittelstand ausreichend gestützt wird.
Wochenausblick




       Claudia Windt        1.2              Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-25 00
                          Die Stimmung an den Finanzmärkten trübte sich in der abgelaufenen Woche sichtbar ein. Verant-
                          wortlich dafür waren neben einer verpatzten Auktion spanischer Staatsanleihen, schwächer als
                          erwartet ausgefallenen Konjunkturindikatoren aus den USA und dem Euroraum auch die eher
                          zurückhaltenden Positionierungen der Fed und der EZB. Schwindende Hoffnungen auf ein QE3
                          belasteten das Sentiment ebenso wie die Aussage Draghis, dass der Konjunkturausblick im Euro-
                          raum mit Abwärtsrisiken behaftet sei. Folglich büßte der DAX 3,1 % (S. 4) ein, wobei insbesonde-
                          re konjunktursensitive Titel gegeben wurden. Auch der Euro (S. 5) geriet unter Abgabedruck.
                          Trotz der wieder gestiegenen Risikoaversion konnten Bundesanleihen demgegenüber kaum mehr
                          profitieren. Mit einer Verzinsung um 1,8 % für 10-jährige Bunds scheint zunächst eine Art Unter-
                          grenze gezogen zu sein. Die Lage am Ölmarkt hat sich immerhin etwas entspannt.

                          An den Finanzmärkten wurden im ersten Quartal überzogene Rezessionsängste ausgepreist. Das
                          erklärt die Jahresperformance des DAX von beeindruckenden 15 %. Der deutsche Rentenmarkt
  Konjunktur noch nicht
                          hingegen profitierte von der immer wieder auflodernden Unsicherheit um die Bewältigung der
           überzeugend
                          Schuldenkrise ebenso wie von den beiden 3-Jahrestendern der EZB. Diese führen dazu, dass der
                          Reformdruck auf den Staaten weniger stark lastet, was ein Risiko für unsere Rentenmarktprognose
                          darstellt. Was dürfte nun den von uns erwarteten Schub an weiteren Kursgewinnen am Aktien-
                          markt und Kursverlusten am Rentenmarkt in Q2 auslösen?

                          Bislang konnten nur die Frühindikatoren in der Breite überzeugen. Sie signalisieren für die Welt-
                          wirtschaft zwar einen Wendepunkt, wobei sich dies mit Ausnahme der USA bislang noch nicht in
                          den harten wirtschaftlichen Zahlen zeigt. Somit werden die gleichlaufenden Indikatoren zum
                          Lackmustest, ob sich die globale Konjunktur in Q2 wieder beschleunigt, oder ob es sich um Fehl-
                          signale gehandelt hat. China kann in der Berichtswoche den Anfang machen. Die Daten für das
                          Wirtschaftswachstum in Q1 dürften belegen, dass das von der Politik anvisierte Wachstumsziel
                          von 8 % erreicht worden ist. Weitere expansive Maßnahmen sind folglich zu erwarten. Wir rech-
                          nen im Jahresverlauf mit einer Beschleunigung des chinesischen Wachstums auf insgesamt 8,4 %
                          und 8,8 % in 2013. Für den deutschen Außenhandel (S. 6) wären das erfreuliche Nachrichten.

                          Finanzmarktrückblick und -prognosen
                                                          Veränderung seit...  aktueller
                                                         30.12.2011 28.03.2012 Stand*                           Q2/2012           Q3/2012               Q4/2012
                                                         (in %)                          Index

                          DAX                                     15,0            -3,1      6.784              7.200             7.500                 7.200
                                                         (in Bp)                         (in %)

                          3M Euribor                               -59            -2         0,77                0,7                0,8                   1,0
                          3M USD Libor                             -11             0         0,47                0,4                0,4                   0,4
                          10 jähr. Bundesanleihen                  -4             -4         1,79                2,3                2,5                   2,8
                          10 jähr. Swapsatz                        -11            -3         2,27                2,8                3,0                   3,2
                          10 jähr. US-Treasuries                   35              2         2,22                2,4                2,6                   2,9
                                                         (jew eils gg. Euro, %)          (jew eils gg. Euro)

                          US-Dollar                               -1,3            1,3        1,31               1,35               1,40                 1,45
                          Japanischer Yen                         -8,1            1,5        109                110                116                   120
                          Britisches Pfund                         1,0            1,4        0,83               0,87               0,88                 0,88
                          Schweizer Franken                        1,1            0,1        1,20               1,25               1,25                 1,25
                                                         (in %)

                          Brentöl $/B                             13,4            -2,3       123                124                120                   118
                          Gold $/U                                 3,6            -2,6      1.621              1.800             1.850                 1.900
                          *Schlusskurse vom 04.04.2012                                               Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt

                          Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                          Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                                                                     2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 15 mit Prognosen

                                                                              Helaba- Bloom berg
     Zeit        Land        Periode     Indikator                                               Vorperiode
                                                                             Prognose Consensus

  Montag, 09.04.2012


  Dienstag, 10.04.2012
                                         Handels-/Leistungsbilanz,
    08:00         DE            Feb                                          12,0 / k.A.   12,0 / k.A.   13,1 / 8,0
                                         Mrd. €, n.s.a.
    18:45         US                     Atlanta Fed Präsident Lockhart
                  US                     Fed Präsident Ben Bernanke
                                         Minneapolis Fed Präsident
    20:30         US
                                         Kocherlakota
  Mittw och, 11.04.2012
    14:20         US                     Atlanta Fed Präsident Lockhart
    16:30         US                     Boston Fed Präsident Rosengren
    20:00         US                     Beige Book
    23:00         US                     St. Louis Fed Präsident Bullard
  Donnerstag, 12.04.2012
                                         Industrieproduktion
    11:00         EZ            Feb      % m/m, s.a.                            -0,5          -0,5          0,2
                                         % y/y, s.a.                            -2,1          k.A.         -1,2
                                         Erstanträge auf
    14:30         US          07. Apr                                           350           k.A.         k.A.
                                         Arbeitslosenunterstützung, Tsd

    14:30         US            Feb      Handelsbilanz; Mrd. $                 -52,5         -52,0         -52,6
    14:30         US            Mrz      PPI Erzeugerpreise, % m/m              0,3           0,3           0,4
                                         PPI ohne Energie und
    14:30         US            Mrz                                             0,2           0,2           0,2
                                         Nahrungsmittel, % m/m
    15:00         US                     Atlanta Fed Präsident Lockhart
                                         Minneapolis Fed Präsident
    19:00         US
                                         Kocherlakota
  Freitag, 13.04.2012
                                         CPI Konsumentenpreise
    14:30         US            Mrz      % m/m                                  0,3           0,3           0,4
                                         % y/y                                  2,7           2,7           2,9
                                         CPI ohne Energie & Nahrungsmittel
    14:30         US            Mrz      % m/m                                  0,2           0,2           0,1
                                         % y/y                                  2,2           2,2           2,2
                                         Verbrauchervertrauen (UoM); vorl.
    15:55         US            Apr                                             77,0          76,6         76,2
                                         Index
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                                             3
Wochenausblick




Markus Reinwand, CFA
   Tel.: 0 69/91 32-4723
                                 2 Im Fokus
                                    2.1              Aktien: Anleger wollen harte Fakten sehen


                                    Die Stimmung an den Aktienmärkten hat sich zuletzt sichtbar eingetrübt. Zweifel an der
                                    Nachhaltigkeit der Konjunktur- und Aktienmarkterholung sind wieder auf dem Vormarsch.
                                    Jetzt müssen harte Fakten die positiven Signale der erwartungsgetriebenen Frühindikatoren
                                    bestätigen.


                                 Die Nervosität ist an die Aktienmärkte zurückgehkehrt. Die implizite Volatilität ist zuletzt wieder
                                 sichtbar angestiegen. Investoren, die frühzeitig auf eine Erholung bei Aktien gesetzt hatten, neh-
            „Sell in May“        men einen Teil der Gewinne mit. Bislang unterinvestierte Anleger scheuen gegenwärtig offen-
          schon im April?        sichtlich den Einstieg. Beide Gruppen befürchten inzwischen, dass Aktien nach zwei starken Quar-
                                 talen die Puste ausgehen könnte. Wichtige Treiber der Rally wie positive Konjunkturüberraschun-
                                 gen, die Beruhigung der Staatsschuldenkrise im Euroraum sowie die üppige Liquiditätsversorgung
                                 durch Fed und EZB scheinen gegenwärtig etwas an Schwung zu verlieren. So geht der Anteil
                                 positiver Überraschungen bei den Konjunkturindikatoren in den USA bereits sichtbar zurück,
                                 während die Wirtschaft im Euroraum erst sehr zaghafte Erholungsansätze aufweist. Zudem sind
                                 die Risikoaufschläge bei Euro-Staatsanleihen wieder etwas angestiegen. Das Thema Staatsschul-
                                 denkrise bleibt also auf der Agenda. Auch die Hoffnungen auf neuerliche Liquiditätsspritzen durch
                                 die US-Notenbank wurden zuletzt enttäuscht.

Saisonmuster spricht für steigende Aktienkurse                                    Positive Gewinnrevisionen untermauern Kurserholung
Durchschnittliche Quartalsveränderung seit 1965, %                                Verhältnis Gewinnherauf-/-herabstufungen                                   Index

 4,0                                                                  4,0          2.50                                                                      1300
                                                                                                   MSCI World Aktienindex (rechte Skala)
                                                                                                                                                             1200
 3,0                                                                  3,0
                                                                                   2.00                                                                      1100
                       S&P 500
                                 DAX                                                                                                                         1000
 2,0                                                                  2,0
                                                                                   1.50                                                                       900
 1,0                                                                  1,0                                                                                     800
                                                                                   1.00                                                                       700
 0,0                                                                  0,0                                                                                     600
                                                                                   0.50                                                                       500
-1,0                                                                  -1,0
                                                                                                                                                               400
                                                                                              Gewinnrevisionen (linke Skala)
-2,0                                                                  -2,0            0                                                                        300
                                                                                             91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12
            Q1              Q2             Q3              Q4
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                 Auch wenn der einfache Teil der Rally vermutlich hinter uns liegt, stehen die Chancen insgesamt
                                 gut, dass die Aktien nach einer Konsolidierung ihre Erholung fortsetzen. Dafür ist es allerdings
         Unternehmens-           notwendig, dass makro- wie mikroökonomische Daten in den kommenden Wochen und Monaten
       berichte im Fokus         die positiven Signale der erwartungsgetriebenen Frühindikatoren bestätigen. Wichtige Impulse für
                                 Aktien könnten von Unternehmensdaten ausgehen. In der Berichtswoche wird Alcoa den Start-
                                 schuss für die US-Berichterstattung über das erste Quartal geben. Zwar scheinen Aktien bereits
                                 einen positiven Verlauf der sogenannten „earnings season“ vorweggenommen zu haben. Immerhin
                                 legte der S&P 500 im ersten Quartal um stolze 12 % zu. Allerdings signalisiert das jüngste Über-
                                 gewicht an positiven Gewinnrevisionen, dass die Schätzungen der Analysten – obschon deutlich
                                 optimistischer als die impliziten Gewinnerwartungen des Marktes – auch für US-Unternehmen
                                 zuletzt wohl zu konservativ waren. Bei anziehenden Gewinnerwartungen besteht bei Aktien
                                 durchaus noch Luft nach oben. Schließlich konnten Dividendentitel in der Vergangenheit in Pha-
                                 sen überwiegend positiver Gewinnrevisionen meist überdurchschnittlich zulegen.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                                                           4
Wochenausblick




   Christian Apelt, CFA           2.2            Devisen: Kein nachhaltiger Euro-Rutsch in Sicht
   Tel.: 0 69/91 32-4726


                                      Der Euro-Dollar-Kurs konnte sich nicht nach oben befreien. Im Jahresverlauf dürfte die Ge-
                                      meinschaftswährung jedoch aufwerten, da die belastenden Faktoren an Einfluss verlieren.


                                  War das nur die Ruhe vor Sturm? Der Euro-Dollar-Kurs bewegte sich in sehr ruhigen Bahnen in
                                  einem Band von 1,30 bis 1,35 mit einer leichten Aufwärtstendenz. Die Volatilitäten am Devisen-
                                  markt – sowohl die impliziten, also aus Optionen abgeleiteten, als auch die historischen – fielen
                                  auf Vor-Lehman-Niveaus. Nun geriet jedoch der Euro-Dollar-Kurs spürbar unter Druck. Die euro-
                                  päische Schuldenkrise taucht wieder auf dem Radar auf, insbesondere wegen Spanien. Den US-
                                  Dollar stützten zudem ausbleibende Signale für ein neues Kaufprogramm seitens der Federal Re-
                                  serve. Der Anstieg der Risikoaversion an den Märkten allgemein belastet nach wie vor den Euro-
                                  Dollar-Kurs, selbst wenn dieser Zusammenhang in den letzten Monaten weniger ausgeprägt war.

                                  Trotz EZB-Geldspritzen dürfte es niemanden überraschen, dass der Weg aus der europäischen
                                  Schuldenkrise mit Stolpersteinen gepflastert ist. Die Sparmaßnahmen müssen erst einmal durchge-
            Konjunktureller
                                  setzt werden, das Wachstum leidet ohnehin darunter. Der konjunkturelle Abschwung in der Euro-
        Vorsprung der USA         zone setzte bereits 2011 ein. Die US-Wirtschaft zeigte sich im Vergleich widerstandsfähiger. Je-
        wird sich verringern      doch spricht wenig dafür, dass sich das Wachstum dort noch signifikant beschleunigen wird. In der
                                  Eurozone bilden die Indikatoren hingegen vermutlich einen Boden, so dass sich der Wachstums-
                                  vorsprung der USA im Jahresverlauf wohl verringern wird. Bei den positiven Konjunkturüberra-
                                  schungen hat die Eurozone die USA mittlerweile überholt.

Trügerische Ruhe oder Rückkehr in die Vorkrisenzeit?                               Überraschungsmomentum dreht klar zu Gunsten des Euro
US-$                                                                          %    US-$                                                  Differenz der Indizes

 1,60                                                                      25,0
                               Implizite Volatilität (3M) EUR-USD
 1,55                                     (rechte Skala)                   22,5
 1,50                                                                      20,0
 1,45                                                                      17,5
 1,40                                                                      15,0
 1,35                                                                      12,5
 1,30                                                                      10,0
 1,25                                                                       7,5
 1,20                                                                       5,0
                        EUR-USD (linke Skala)
 1,15                                                                       2,5
           2007        2008       2009       2010        2011       2012


Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research                                   Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                  Die Reaktionen der Notenbanken sind am Markt häufig relevanter als die konjunkturellen Ent-
                                  wicklungen selbst. Zwar wird die Fed wohl kein neues Kaufprogramm für Wertpapiere auf den
 Notenbanken zunächst             Weg bringen. Dennoch wird sie verbal gegen Spekulationen ankämpfen, dass sie eine – angesichts
           in Warteposition       der Konjunkturlage zumindest vorstellbare – Zinswende in absehbarer Zeit vollzöge. Die EZB hat
                                  in Form von Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen ihre Schuldigkeit getan und wartet erst einmal
                                  ab. Das Einsammeln dieser Gelder steht derzeit nicht auf der Agenda, dürfte aber noch 2012 ein
                                  Thema werden. Die EZB lässt im Gegensatz zur Fed ihre Geldpolitik im Jahresverlauf etwas we-
                                  niger expansiv werden. Auch dies spricht eher für die Gemeinschaftswährung. Der Euro-Dollar-
                                  Kurs dürfte in Richtung 1,40 marschieren. Kurzfristig kann die an den Märkten aufgekommene
                                  Nervosität allerdings noch entgegengesetzt wirken und die untere Grenze des Seitwärtsbandes
                                  getestet werden. Für einen neuen Sturm am Devisenmarkt wären schon gravierende politische
                                  Ereignisse erforderlich, die aber nicht absehbar sind.




                                  Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                                                      5
Wochenausblick




                                    2.3           Deutschland: Vom Aufschwung profitieren nicht alle
          Dr. Stefan Mütze
      Tel.: 0 69/91 32-3850
                                    Deutschland hängt weiterhin an der weltweiten Investitionskonjunktur. Länder, die Investiti-
                                    onsgüterkomponenten liefern, profitieren vom deutschen Aufschwung. Lieferanten von Ver-
                                    brauchsgütern können dagegen in Deutschland kaum punkten.


                                 In der Berichtswoche werden die Februar-Daten zum deutschen Außenhandel veröffentlicht. Auf-
                                 grund des starken Wintereinbruchs in diesem Monat sind temporäre Ausfälle nicht auszuschließen.
   Aufschwung geht von
                                 Trotz des hohen Zuwachses von nominal 11,4 % im Vorjahresvergleich war die Exportentwick-
           den USA aus
                                 lung im vergangenen Jahr von einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau geprägt. Hauptursache
                                 hierfür war die Euro-Schuldenkrise, die die Nachfrage nach deutschen Gütern bremste. Auch die
                                 Dynamik in wichtigen Schwellenländern wie China und Russland war zuletzt schwächer. Ganz
                                 anders ist die Situation in den USA: Der dortige Aufschwung spiegelt sich mittlerweile deutlich in
                                 den deutschen Exporten.

Die USA kaufen wieder mehr deutsche Waren                                         Vorkrisenniveau zumeist erreicht
Deutsche Exporte, Index: Januar 2009 = 100, nominal, saisonbereinigt              Deutsche Exporte, Index: Januar (März) 2008 = 100, nominal, saisonbereinigt




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                 Wie werden sich die deutschen Aus- und Einfuhren weiterentwickeln? Auch die Wirtschafts- und
                                 Finanzkrise hat kaum etwas an den deutschen Spezialisierungsschwerpunkten geändert. Kraftfahr-
  Exportstruktur über die
                                 zeuge waren 2011 mit 17,4 % der Gesamtausfuhren das wichtigste deutsche Exportprodukt. Vor
  Jahre kaum verändert
                                 der Krise 2008 waren es 17,2 %. An zweiter Stelle stehen weiterhin die Maschinen mit einem
                                 Anteil von 15,2 %. Vor der Krise war dieser ein Prozentpunkt höher. Fasst man chemische und
                                 pharmazeutische Produkte zusammen, dann liegt ihr Anteil mit 14,3 % auf Augenhöhe mit den
                                 gesamten elektrotechnischen Exportgütern (14,2 %). Diese vier größten Branchen erreichen über
                                 60 % der deutschen Warenexporte und bestimmen damit weiterhin die deutsche Exportperfor-
                                 mance. Beim Import ist die Dominanz dieser vier Gütergruppen mit knapp 44 % deutlich niedriger
                                 ausgeprägt. Häufig handelt es sich hierbei um Vorprodukte für die deutschen Investitionsgüterher-
                                 steller. Gut 13 % der Gesamtimporte sind Energiegüter, vor allem Öl und Gas. Konsumprodukte
                                 hingegen erreichen nur einen Anteil von rund 18 % an den Gesamtimporten.

                                 Deutschlands Ausfuhren dürften sich auf mittlere Sicht positiv entwickeln, da sich die Investiti-
                                 onstätigkeit in den Schwellenländern und in den USA mit moderaterem Tempo fortsetzt. Welche
                                 Nachbarländer profitieren nun vom deutschen Aufschwung? Die Importstruktur zeigt, dass Län-
                                 der, die stark auf Konsumgüterexporte setzen wie Italien, weniger Chancen haben. Zulieferer für
                                 die Investitionsgüterindustrie wie die Slowakei hingegen eher mehr. Bezieht man die Exporte der
                                 Nachbarländer nach Deutschland auf deren BIP, so sind die Verflechtungen zu Deutschland bei
                                 Frankreich, Italien und Spanien mit maximal 3 % eher niedrig. Zwischen 10 und 14 % liegen die
                                 Anteile nach OECD-Angaben bei Belgien, Österreich, den Niederlanden und der Slowakei.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                                                 6
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Rückenwind nimmt zu                                                  Widerstände:              139,09      139,34 140,15
DMI                                                  Bund-Future (weekly)         Unterstützungen:          137,57      137,16 136,60
                                                                                  Der Bund-Future erhält derzeit zunehmend Rückenwind.
                                                                                  Die Tatsache, dass der Future zum zweiten Mal in Folge
                                                                                  über der steigenden 21-Wochen-Linie schließen wird, un-
                                                                                  terstreicht diese These. Zudem schickt sich der trendfol-
                                                                                  gende DMI an, auf ein Kaufsignal (Di+ müsste Di- von
                                                                                  unten nach oben kreuzen) zuzusteuern. Bemerkenswert ist
                                                                                  auch, dass sich eine leicht zunehmende Bewegungsdynamik
                                                                                  abzeichnet, wodurch die Wahrscheinlichkeit für einen Test
                                                                                  der 139,06er-Marke recht hoch ist. Auf der Unterseite ist
                                                                                  der Kontrakt spätestens bei 137,57 sehr gut unterstützt.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                 Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)



EUR-USD: Symmetrisches Dreieck zeichnet sich ab                                   Widerstände:              1,3386      1,3460 1,3490
DMI                                                     EUR-USD (weekly)          Unterstützungen:          1,3014      1,2970 1,2920
                                                                                  Das Chartbild des Euro hat sich deutlich eingetrübt. Zuletzt
                                                                                  ist es nicht gelungen, die massive Widerstandszone
                                                                                  (1,3385/87) zu überwinden. Folgerichtig ging es in dieser
                                                                                  Woche deutlich und mit zunehmender Dynamik nach un-
                                                                                  ten. Entsprechend ist ein Test der unteren Begrenzung eines
                                                                                  symmetrischen Dreiecks zu erwarten. Kommt es zu einem
                                                                                  nachhaltigen Ausbruch (1,3140) auf der Unterseite, würde
                                                                                  sich die Abwärtsbewegung nochmals beschleunigen. Erst
                                                                                  die Support-Zone von 1,3014 / 1,2970 kann als tragfähig
                                                                                  beschrieben werden.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                 Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)



DAX: Eine Reihe von Supports wurde unterschritten                                 Widerstände:              6.980       7.084   7.160
DMI                                                            DAX (daily)        Unterstützungen:          6.746       6.611   6.508
                                                                                  Beim DAX konnten in den vergangenen Tagen fallende
                                                                                  Hoch- und Tiefkurse beobachtet werden. Dieser Umstand
                                                                                  deutete bereits auf das sich eintrübende Chartbild, kombi-
                                                                                  niert mit einer zuletzt schwachen Umsatzentwicklung, hin.
                                                                                  Mit einer langen Abwärtskerze („closing tail“) wurde ges-
                                                                                  tern eine Reihe von sehr wichtigen Supports (6.850 / 6.830)
                                                                                  unterschritten. Sollte dieser Bruch heute auf Schlusskursba-
                                                                                  sis nochmals bestätigt werden, droht der DAX weiter abzu-
                                                                                  rutschen. Das nächste, größere Kursziel würde dann 6.508
                                                                                  Punkte (Retracement aus dem Wochenchart) lauten.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                                   7
Wochenausblick




                         4 Helaba Kapitalmarktszenarien
                         Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge-
                         wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich
      Hauptszenario:     die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im
  Gordischer Knoten      Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine
                         geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und
                         eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen jedoch 2012 dazu bei, die Schulden-
                         krise und die konjunkturelle Schwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann
                         gelöst werden. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird zwar nicht an die spektakulären Raten des
                         Jahres 2010 anknüpfen, es schwenkt aber auf einen normalen Wachstumstrend ein. Damit dürften
                         auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten: Nach den Übertreibungen
                         2011 zeichnet sich für 2012 ein insgesamt gutes Aktienjahr mit zweistelligen Zuwächsen ab. Ren-
                         ten dürften dagegen unter Druck geraten.

                         Das weiterhin durch die Schwellenländer getriebene Wachstum der Weltwirtschaft wird 2012 bei
                         rund 3 ½ % verharren, da die Normalisierung bereits 2011 einsetzte. Im Jahresverlauf ist aber mit
                         einer anziehenden Dynamik zu rechnen: Die Geldpolitik in den Schwellenländern dürfte wieder
                         vermehrt auf Expansion umschwenken. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidie-
                         rungsdruck zwar hoch bleiben, aber die bereits erfolgten Restrukturierungen erbringen erste
                         Wachstumsimpulse. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen noch nicht zu größeren Konsoli-
                         dierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das
                         globale BIP sogar wieder stärker expandieren.

                         In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (15 %) kann die Weltwirtschaft an das
                         überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen, jedoch um den Preis einer höheren Inflation.
   Alternativszenario:   Befeuert wird dies von einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik. Weitere Konso-
Phönix aus der Asche     lidierungsschritte werden in die Zukunft verschoben. Aktien strahlen heller denn je und Renten
                         verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

                         In unserem negativen Szenario „Sisyphus“ (15 %) fällt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Die
                         Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Trotz massiver Anstrengungen kann die euro-
   Alternativszenario:   päische Schuldenkrise nicht bewältigt werden. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu
            Sisyphus     retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. In China platzt die Immobilienblase und führt zu hefti-
                         gen realwirtschaftlichen Verwerfungen weltweit. Geopolitische Risiken könnten zudem die Kon-
                         junktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und die Rentenmärk-
                         te profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein erneuter Einbruch zu.

                         Investmentszenarien 2012

                             Szenarien           Wahrschein-
                                                             Wachstum Inflation Renten                 Euro        Aktien
                               2012                lichkeit

                            Gordischer
                                                        70%
                             Knoten

                            Phönix aus
                                                        15%
                            der Asche


                             Sisyphus                   15%

                         Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                           8
Wochenausblick




5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich
die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im
Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine
geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und
eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und
Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das
globale Wirtschaftswachstum schwenkt auf einen normalen Wachstumstrend ein und verharrt im
Jahresdurchschnitt bei rund 3 ½ %. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhig-
eres Fahrwasser geraten.

Rentenmärkte: Die EZB wird den Leitzins vermutlich bei 1 % fixieren, so dass das Feld für an-
haltend niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland bestellt ist. Im Jahresverlauf sprechen jedoch
zwei Faktoren gegen deutsche Staatsanleihen: die Konjunktur dürfte sich wieder erholen und bei
einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwi-
schen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen sollte
in Deutschland 2012 zwischen 1,6 % und 2,8 % schwanken, in den USA zwischen 1,8 % und
3,0 %.

Euro: Die expansive EZB-Politik in Form von Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen belastet den
Euro nur vorübergehend. Im Verlauf von 2012 dürften die Sorgen um die Schuldenkrise in den
Hintergrund treten und die Konjunktur in der Eurozone wieder Tritt fassen. Somit wird die EZB
ihren Expansionsgrad dann nicht mehr ausweiten. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar
zulegen, zumal die US-Notenbank eine Zinswende für längere Zeit quasi ausgeschlossen hat. Der
Euro-Dollar-Kurs sollte sich 2012 im Bereich von 1,30 bis 1,45 bewegen.

Aktienmärkte: Nachdem der DAX 2011 Extremszenarien ausgetestet hat, dürfte 2012 in etwas
ruhigeren Bahnen verlaufen. Mit einer Einengung der Risikoaufschläge bei Staatsanleihen wird
das Vertrauen der Anleger allmählich zurückkehren und der Risikoappetit wieder zunehmen. Die
Kombination aus niedrigen Leitzinsen und nach oben drehenden Wachstumserwartungen hat sich
in der Vergangenheit als ausgesprochen günstige Phase für Dividendentitel erwiesen. Der DAX
dürfte daher 2012 an die Marke von 7.500 Punkten heranreichen.




Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                           9
Wochenausblick




Prognoseübersicht


                                  Bruttoinlandsprodukt                         Verbraucherpreise

                                                                                Veränderung gg.
                          reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                                  Vorjahr in %

                          2010        2011        2012p       2013p     2010     2011    2012p     2013p

 Euroland                  1,8          1,5         0,4         1,3     1,6       2,7      2,1      2,1
   Frankreich              1,4          1,7         1,0         1,5     1,7       2,3      2,1      2,1

   Italien                 1,8          0,5        -0,5         0,7     1,6       2,9      2,4      2,2

   Spanien                 -0,1         0,7        -0,3         1,0     2,0       3,1      2,0      2,2

   Griechenland            -3,5        -6,9        -5,0         0,0     4,7       3,0      0,5      0,5

   Irland                  -0,4         0,7         1,6         2,0     -1,6      1,2      1,2      1,4

   Portugal                1,4         -1,5        -3,5        -1,0     1,4       3,5      2,5      1,5

   Deutschland*            3,6          3,1         1,2         1,7     1,1       2,3      2,0      2,0

 Großbritannien            2,1          0,7         0,8         1,5     3,3       4,5      3,0      2,6
 Schw eiz                  2,7          1,9         0,4         1,2     0,7       0,2      0,0      0,8

 Schw eden                 6,1          3,9         1,0         1,3     1,2       2,6      1,7      1,8

 Polen                     3,9         4,3          2,7         3,0     2,6       4,2      3,5      3,3

 Ungarn                    1,3         1,7          0,0         1,4     4,9       3,9      5,5      4,0

 Tschechien                2,7         1,7          0,5         1,7     1,5       1,9      3,2      2,5

 Russland                  4,3         4,3          3,5         4,0     6,8       8,4      6,0      6,0

 USA                       3,0         1,7          2,2         2,0     1,6       3,1      2,4      1,8

 Japan                     4,4         -0,7         2,0         1,0     -0,7     -0,3      0,2     -0,2

 Asien ohne Japan          8,5         6,5          6,0         6,5     5,1       6,0      5,0      5,0

  China                    10,4        9,2          8,4         8,8     3,3       5,3      4,0      4,4
  Indien                   9,6         7,5          6,5         7,0     12,0      8,9      8,0      7,5

 Lateinamerika             5,9         4,0          3,5         4,0     5,9       6,5      6,5      6,0

   Brasilien               7,5         2,7          3,3         4,0     5,0       6,6      6,0      5,5

 Welt                      4,9         3,4          3,3         3,6     2,9       3,9      3,2      3,0
s = Schätzung, p = Prognose; * Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba                                                  10

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 5. April 2012 Lackmustest Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Patrick Franke Tel.: 0 69/91 32-47 38 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 15 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 Aktien: Anleger wollen harte Fakten sehen 4 2.2 Devisen: Kein nachhaltiger Euro-Rutsch in Sicht 5 Herausgeber: 2.3 Deutschland: Vom Aufschwung profitieren nicht alle 6 Dr. Gertrud R. Traud 3 Charttechnik 7 Chefvolkswirt/Leitung Research 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 8 Landesbank Hessen-Thüringen 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle 9 MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main 1 Die Woche im Überblick Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1.1 Chart der Woche Chinesische Einkaufsmagerindizes im Verarbeitenden Gewerbe mit widersprüchlichen Signalen Index 60 60 CFLP PMI 55 55 50 50 HSBC PMI 45 45 40 40 35 35 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt Der offizielle CFLP-PMI stieg im März zum vierten Mal in Folge und erzielte mit 53,1 Punkten bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich ein Jahreshoch. Dagegen gab der HSBC-PMI auf 48,3 Punkte nach und liegt damit seit fünf Mona- unverbindliche Analysen und Prognosen zu ten im Kontraktionsbereich. Nicht zum ersten Mal zeigen die Indizes in verschiedene Richtungen. den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf Die Differenzen liegen zum einen an unterschiedlichen Verfahren der Saisonbereinigung, zum Quellen, die wir für zuverlässig halten, für anderen an der Datenerhebung. Während die CFLP mehr als 800 meist große und staatliche Unter- deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- nehmen befragt, verwendet HSBC nur Daten von knapp 400 kleinen bis mittelgroßen Firmen. lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- Diese leiden oft besonders unter schwächelnder Exportnachfrage und haben häufig einen schlech- nen Angaben dienen der Information. Sie teren Zugang zu Krediten. Die divergierenden Indizes sprechen damit eine deutliche Sprache: Die dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Angst vor einem Konjunktureinbruch scheint überzogen. Gleichwohl muss die Regierung im Anlageentscheidungen verstanden werden. Rahmen der Feinsteuerung aber sicherstellen, dass auch der Mittelstand ausreichend gestützt wird.
  • 2. Wochenausblick Claudia Windt 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-25 00 Die Stimmung an den Finanzmärkten trübte sich in der abgelaufenen Woche sichtbar ein. Verant- wortlich dafür waren neben einer verpatzten Auktion spanischer Staatsanleihen, schwächer als erwartet ausgefallenen Konjunkturindikatoren aus den USA und dem Euroraum auch die eher zurückhaltenden Positionierungen der Fed und der EZB. Schwindende Hoffnungen auf ein QE3 belasteten das Sentiment ebenso wie die Aussage Draghis, dass der Konjunkturausblick im Euro- raum mit Abwärtsrisiken behaftet sei. Folglich büßte der DAX 3,1 % (S. 4) ein, wobei insbesonde- re konjunktursensitive Titel gegeben wurden. Auch der Euro (S. 5) geriet unter Abgabedruck. Trotz der wieder gestiegenen Risikoaversion konnten Bundesanleihen demgegenüber kaum mehr profitieren. Mit einer Verzinsung um 1,8 % für 10-jährige Bunds scheint zunächst eine Art Unter- grenze gezogen zu sein. Die Lage am Ölmarkt hat sich immerhin etwas entspannt. An den Finanzmärkten wurden im ersten Quartal überzogene Rezessionsängste ausgepreist. Das erklärt die Jahresperformance des DAX von beeindruckenden 15 %. Der deutsche Rentenmarkt Konjunktur noch nicht hingegen profitierte von der immer wieder auflodernden Unsicherheit um die Bewältigung der überzeugend Schuldenkrise ebenso wie von den beiden 3-Jahrestendern der EZB. Diese führen dazu, dass der Reformdruck auf den Staaten weniger stark lastet, was ein Risiko für unsere Rentenmarktprognose darstellt. Was dürfte nun den von uns erwarteten Schub an weiteren Kursgewinnen am Aktien- markt und Kursverlusten am Rentenmarkt in Q2 auslösen? Bislang konnten nur die Frühindikatoren in der Breite überzeugen. Sie signalisieren für die Welt- wirtschaft zwar einen Wendepunkt, wobei sich dies mit Ausnahme der USA bislang noch nicht in den harten wirtschaftlichen Zahlen zeigt. Somit werden die gleichlaufenden Indikatoren zum Lackmustest, ob sich die globale Konjunktur in Q2 wieder beschleunigt, oder ob es sich um Fehl- signale gehandelt hat. China kann in der Berichtswoche den Anfang machen. Die Daten für das Wirtschaftswachstum in Q1 dürften belegen, dass das von der Politik anvisierte Wachstumsziel von 8 % erreicht worden ist. Weitere expansive Maßnahmen sind folglich zu erwarten. Wir rech- nen im Jahresverlauf mit einer Beschleunigung des chinesischen Wachstums auf insgesamt 8,4 % und 8,8 % in 2013. Für den deutschen Außenhandel (S. 6) wären das erfreuliche Nachrichten. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 28.03.2012 Stand* Q2/2012 Q3/2012 Q4/2012 (in %) Index DAX 15,0 -3,1 6.784 7.200 7.500 7.200 (in Bp) (in %) 3M Euribor -59 -2 0,77 0,7 0,8 1,0 3M USD Libor -11 0 0,47 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -4 -4 1,79 2,3 2,5 2,8 10 jähr. Swapsatz -11 -3 2,27 2,8 3,0 3,2 10 jähr. US-Treasuries 35 2 2,22 2,4 2,6 2,9 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar -1,3 1,3 1,31 1,35 1,40 1,45 Japanischer Yen -8,1 1,5 109 110 116 120 Britisches Pfund 1,0 1,4 0,83 0,87 0,88 0,88 Schweizer Franken 1,1 0,1 1,20 1,25 1,25 1,25 (in %) Brentöl $/B 13,4 -2,3 123 124 120 118 Gold $/U 3,6 -2,6 1.621 1.800 1.850 1.900 *Schlusskurse vom 04.04.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 15 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 09.04.2012 Dienstag, 10.04.2012 Handels-/Leistungsbilanz, 08:00 DE Feb 12,0 / k.A. 12,0 / k.A. 13,1 / 8,0 Mrd. €, n.s.a. 18:45 US Atlanta Fed Präsident Lockhart US Fed Präsident Ben Bernanke Minneapolis Fed Präsident 20:30 US Kocherlakota Mittw och, 11.04.2012 14:20 US Atlanta Fed Präsident Lockhart 16:30 US Boston Fed Präsident Rosengren 20:00 US Beige Book 23:00 US St. Louis Fed Präsident Bullard Donnerstag, 12.04.2012 Industrieproduktion 11:00 EZ Feb % m/m, s.a. -0,5 -0,5 0,2 % y/y, s.a. -2,1 k.A. -1,2 Erstanträge auf 14:30 US 07. Apr 350 k.A. k.A. Arbeitslosenunterstützung, Tsd 14:30 US Feb Handelsbilanz; Mrd. $ -52,5 -52,0 -52,6 14:30 US Mrz PPI Erzeugerpreise, % m/m 0,3 0,3 0,4 PPI ohne Energie und 14:30 US Mrz 0,2 0,2 0,2 Nahrungsmittel, % m/m 15:00 US Atlanta Fed Präsident Lockhart Minneapolis Fed Präsident 19:00 US Kocherlakota Freitag, 13.04.2012 CPI Konsumentenpreise 14:30 US Mrz % m/m 0,3 0,3 0,4 % y/y 2,7 2,7 2,9 CPI ohne Energie & Nahrungsmittel 14:30 US Mrz % m/m 0,2 0,2 0,1 % y/y 2,2 2,2 2,2 Verbrauchervertrauen (UoM); vorl. 15:55 US Apr 77,0 76,6 76,2 Index Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick Markus Reinwand, CFA Tel.: 0 69/91 32-4723 2 Im Fokus 2.1 Aktien: Anleger wollen harte Fakten sehen Die Stimmung an den Aktienmärkten hat sich zuletzt sichtbar eingetrübt. Zweifel an der Nachhaltigkeit der Konjunktur- und Aktienmarkterholung sind wieder auf dem Vormarsch. Jetzt müssen harte Fakten die positiven Signale der erwartungsgetriebenen Frühindikatoren bestätigen. Die Nervosität ist an die Aktienmärkte zurückgehkehrt. Die implizite Volatilität ist zuletzt wieder sichtbar angestiegen. Investoren, die frühzeitig auf eine Erholung bei Aktien gesetzt hatten, neh- „Sell in May“ men einen Teil der Gewinne mit. Bislang unterinvestierte Anleger scheuen gegenwärtig offen- schon im April? sichtlich den Einstieg. Beide Gruppen befürchten inzwischen, dass Aktien nach zwei starken Quar- talen die Puste ausgehen könnte. Wichtige Treiber der Rally wie positive Konjunkturüberraschun- gen, die Beruhigung der Staatsschuldenkrise im Euroraum sowie die üppige Liquiditätsversorgung durch Fed und EZB scheinen gegenwärtig etwas an Schwung zu verlieren. So geht der Anteil positiver Überraschungen bei den Konjunkturindikatoren in den USA bereits sichtbar zurück, während die Wirtschaft im Euroraum erst sehr zaghafte Erholungsansätze aufweist. Zudem sind die Risikoaufschläge bei Euro-Staatsanleihen wieder etwas angestiegen. Das Thema Staatsschul- denkrise bleibt also auf der Agenda. Auch die Hoffnungen auf neuerliche Liquiditätsspritzen durch die US-Notenbank wurden zuletzt enttäuscht. Saisonmuster spricht für steigende Aktienkurse Positive Gewinnrevisionen untermauern Kurserholung Durchschnittliche Quartalsveränderung seit 1965, % Verhältnis Gewinnherauf-/-herabstufungen Index 4,0 4,0 2.50 1300 MSCI World Aktienindex (rechte Skala) 1200 3,0 3,0 2.00 1100 S&P 500 DAX 1000 2,0 2,0 1.50 900 1,0 1,0 800 1.00 700 0,0 0,0 600 0.50 500 -1,0 -1,0 400 Gewinnrevisionen (linke Skala) -2,0 -2,0 0 300 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Q1 Q2 Q3 Q4 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Auch wenn der einfache Teil der Rally vermutlich hinter uns liegt, stehen die Chancen insgesamt gut, dass die Aktien nach einer Konsolidierung ihre Erholung fortsetzen. Dafür ist es allerdings Unternehmens- notwendig, dass makro- wie mikroökonomische Daten in den kommenden Wochen und Monaten berichte im Fokus die positiven Signale der erwartungsgetriebenen Frühindikatoren bestätigen. Wichtige Impulse für Aktien könnten von Unternehmensdaten ausgehen. In der Berichtswoche wird Alcoa den Start- schuss für die US-Berichterstattung über das erste Quartal geben. Zwar scheinen Aktien bereits einen positiven Verlauf der sogenannten „earnings season“ vorweggenommen zu haben. Immerhin legte der S&P 500 im ersten Quartal um stolze 12 % zu. Allerdings signalisiert das jüngste Über- gewicht an positiven Gewinnrevisionen, dass die Schätzungen der Analysten – obschon deutlich optimistischer als die impliziten Gewinnerwartungen des Marktes – auch für US-Unternehmen zuletzt wohl zu konservativ waren. Bei anziehenden Gewinnerwartungen besteht bei Aktien durchaus noch Luft nach oben. Schließlich konnten Dividendentitel in der Vergangenheit in Pha- sen überwiegend positiver Gewinnrevisionen meist überdurchschnittlich zulegen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Christian Apelt, CFA 2.2 Devisen: Kein nachhaltiger Euro-Rutsch in Sicht Tel.: 0 69/91 32-4726 Der Euro-Dollar-Kurs konnte sich nicht nach oben befreien. Im Jahresverlauf dürfte die Ge- meinschaftswährung jedoch aufwerten, da die belastenden Faktoren an Einfluss verlieren. War das nur die Ruhe vor Sturm? Der Euro-Dollar-Kurs bewegte sich in sehr ruhigen Bahnen in einem Band von 1,30 bis 1,35 mit einer leichten Aufwärtstendenz. Die Volatilitäten am Devisen- markt – sowohl die impliziten, also aus Optionen abgeleiteten, als auch die historischen – fielen auf Vor-Lehman-Niveaus. Nun geriet jedoch der Euro-Dollar-Kurs spürbar unter Druck. Die euro- päische Schuldenkrise taucht wieder auf dem Radar auf, insbesondere wegen Spanien. Den US- Dollar stützten zudem ausbleibende Signale für ein neues Kaufprogramm seitens der Federal Re- serve. Der Anstieg der Risikoaversion an den Märkten allgemein belastet nach wie vor den Euro- Dollar-Kurs, selbst wenn dieser Zusammenhang in den letzten Monaten weniger ausgeprägt war. Trotz EZB-Geldspritzen dürfte es niemanden überraschen, dass der Weg aus der europäischen Schuldenkrise mit Stolpersteinen gepflastert ist. Die Sparmaßnahmen müssen erst einmal durchge- Konjunktureller setzt werden, das Wachstum leidet ohnehin darunter. Der konjunkturelle Abschwung in der Euro- Vorsprung der USA zone setzte bereits 2011 ein. Die US-Wirtschaft zeigte sich im Vergleich widerstandsfähiger. Je- wird sich verringern doch spricht wenig dafür, dass sich das Wachstum dort noch signifikant beschleunigen wird. In der Eurozone bilden die Indikatoren hingegen vermutlich einen Boden, so dass sich der Wachstums- vorsprung der USA im Jahresverlauf wohl verringern wird. Bei den positiven Konjunkturüberra- schungen hat die Eurozone die USA mittlerweile überholt. Trügerische Ruhe oder Rückkehr in die Vorkrisenzeit? Überraschungsmomentum dreht klar zu Gunsten des Euro US-$ % US-$ Differenz der Indizes 1,60 25,0 Implizite Volatilität (3M) EUR-USD 1,55 (rechte Skala) 22,5 1,50 20,0 1,45 17,5 1,40 15,0 1,35 12,5 1,30 10,0 1,25 7,5 1,20 5,0 EUR-USD (linke Skala) 1,15 2,5 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Reaktionen der Notenbanken sind am Markt häufig relevanter als die konjunkturellen Ent- wicklungen selbst. Zwar wird die Fed wohl kein neues Kaufprogramm für Wertpapiere auf den Notenbanken zunächst Weg bringen. Dennoch wird sie verbal gegen Spekulationen ankämpfen, dass sie eine – angesichts in Warteposition der Konjunkturlage zumindest vorstellbare – Zinswende in absehbarer Zeit vollzöge. Die EZB hat in Form von Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen ihre Schuldigkeit getan und wartet erst einmal ab. Das Einsammeln dieser Gelder steht derzeit nicht auf der Agenda, dürfte aber noch 2012 ein Thema werden. Die EZB lässt im Gegensatz zur Fed ihre Geldpolitik im Jahresverlauf etwas we- niger expansiv werden. Auch dies spricht eher für die Gemeinschaftswährung. Der Euro-Dollar- Kurs dürfte in Richtung 1,40 marschieren. Kurzfristig kann die an den Märkten aufgekommene Nervosität allerdings noch entgegengesetzt wirken und die untere Grenze des Seitwärtsbandes getestet werden. Für einen neuen Sturm am Devisenmarkt wären schon gravierende politische Ereignisse erforderlich, die aber nicht absehbar sind. Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 2.3 Deutschland: Vom Aufschwung profitieren nicht alle Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-3850 Deutschland hängt weiterhin an der weltweiten Investitionskonjunktur. Länder, die Investiti- onsgüterkomponenten liefern, profitieren vom deutschen Aufschwung. Lieferanten von Ver- brauchsgütern können dagegen in Deutschland kaum punkten. In der Berichtswoche werden die Februar-Daten zum deutschen Außenhandel veröffentlicht. Auf- grund des starken Wintereinbruchs in diesem Monat sind temporäre Ausfälle nicht auszuschließen. Aufschwung geht von Trotz des hohen Zuwachses von nominal 11,4 % im Vorjahresvergleich war die Exportentwick- den USA aus lung im vergangenen Jahr von einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau geprägt. Hauptursache hierfür war die Euro-Schuldenkrise, die die Nachfrage nach deutschen Gütern bremste. Auch die Dynamik in wichtigen Schwellenländern wie China und Russland war zuletzt schwächer. Ganz anders ist die Situation in den USA: Der dortige Aufschwung spiegelt sich mittlerweile deutlich in den deutschen Exporten. Die USA kaufen wieder mehr deutsche Waren Vorkrisenniveau zumeist erreicht Deutsche Exporte, Index: Januar 2009 = 100, nominal, saisonbereinigt Deutsche Exporte, Index: Januar (März) 2008 = 100, nominal, saisonbereinigt Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Wie werden sich die deutschen Aus- und Einfuhren weiterentwickeln? Auch die Wirtschafts- und Finanzkrise hat kaum etwas an den deutschen Spezialisierungsschwerpunkten geändert. Kraftfahr- Exportstruktur über die zeuge waren 2011 mit 17,4 % der Gesamtausfuhren das wichtigste deutsche Exportprodukt. Vor Jahre kaum verändert der Krise 2008 waren es 17,2 %. An zweiter Stelle stehen weiterhin die Maschinen mit einem Anteil von 15,2 %. Vor der Krise war dieser ein Prozentpunkt höher. Fasst man chemische und pharmazeutische Produkte zusammen, dann liegt ihr Anteil mit 14,3 % auf Augenhöhe mit den gesamten elektrotechnischen Exportgütern (14,2 %). Diese vier größten Branchen erreichen über 60 % der deutschen Warenexporte und bestimmen damit weiterhin die deutsche Exportperfor- mance. Beim Import ist die Dominanz dieser vier Gütergruppen mit knapp 44 % deutlich niedriger ausgeprägt. Häufig handelt es sich hierbei um Vorprodukte für die deutschen Investitionsgüterher- steller. Gut 13 % der Gesamtimporte sind Energiegüter, vor allem Öl und Gas. Konsumprodukte hingegen erreichen nur einen Anteil von rund 18 % an den Gesamtimporten. Deutschlands Ausfuhren dürften sich auf mittlere Sicht positiv entwickeln, da sich die Investiti- onstätigkeit in den Schwellenländern und in den USA mit moderaterem Tempo fortsetzt. Welche Nachbarländer profitieren nun vom deutschen Aufschwung? Die Importstruktur zeigt, dass Län- der, die stark auf Konsumgüterexporte setzen wie Italien, weniger Chancen haben. Zulieferer für die Investitionsgüterindustrie wie die Slowakei hingegen eher mehr. Bezieht man die Exporte der Nachbarländer nach Deutschland auf deren BIP, so sind die Verflechtungen zu Deutschland bei Frankreich, Italien und Spanien mit maximal 3 % eher niedrig. Zwischen 10 und 14 % liegen die Anteile nach OECD-Angaben bei Belgien, Österreich, den Niederlanden und der Slowakei. Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Rückenwind nimmt zu Widerstände: 139,09 139,34 140,15 DMI Bund-Future (weekly) Unterstützungen: 137,57 137,16 136,60 Der Bund-Future erhält derzeit zunehmend Rückenwind. Die Tatsache, dass der Future zum zweiten Mal in Folge über der steigenden 21-Wochen-Linie schließen wird, un- terstreicht diese These. Zudem schickt sich der trendfol- gende DMI an, auf ein Kaufsignal (Di+ müsste Di- von unten nach oben kreuzen) zuzusteuern. Bemerkenswert ist auch, dass sich eine leicht zunehmende Bewegungsdynamik abzeichnet, wodurch die Wahrscheinlichkeit für einen Test der 139,06er-Marke recht hoch ist. Auf der Unterseite ist der Kontrakt spätestens bei 137,57 sehr gut unterstützt. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) EUR-USD: Symmetrisches Dreieck zeichnet sich ab Widerstände: 1,3386 1,3460 1,3490 DMI EUR-USD (weekly) Unterstützungen: 1,3014 1,2970 1,2920 Das Chartbild des Euro hat sich deutlich eingetrübt. Zuletzt ist es nicht gelungen, die massive Widerstandszone (1,3385/87) zu überwinden. Folgerichtig ging es in dieser Woche deutlich und mit zunehmender Dynamik nach un- ten. Entsprechend ist ein Test der unteren Begrenzung eines symmetrischen Dreiecks zu erwarten. Kommt es zu einem nachhaltigen Ausbruch (1,3140) auf der Unterseite, würde sich die Abwärtsbewegung nochmals beschleunigen. Erst die Support-Zone von 1,3014 / 1,2970 kann als tragfähig beschrieben werden. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) DAX: Eine Reihe von Supports wurde unterschritten Widerstände: 6.980 7.084 7.160 DMI DAX (daily) Unterstützungen: 6.746 6.611 6.508 Beim DAX konnten in den vergangenen Tagen fallende Hoch- und Tiefkurse beobachtet werden. Dieser Umstand deutete bereits auf das sich eintrübende Chartbild, kombi- niert mit einer zuletzt schwachen Umsatzentwicklung, hin. Mit einer langen Abwärtskerze („closing tail“) wurde ges- tern eine Reihe von sehr wichtigen Supports (6.850 / 6.830) unterschritten. Sollte dieser Bruch heute auf Schlusskursba- sis nochmals bestätigt werden, droht der DAX weiter abzu- rutschen. Das nächste, größere Kursziel würde dann 6.508 Punkte (Retracement aus dem Wochenchart) lauten. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 7
  • 8. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge- wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich Hauptszenario: die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im Gordischer Knoten Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen jedoch 2012 dazu bei, die Schulden- krise und die konjunkturelle Schwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird zwar nicht an die spektakulären Raten des Jahres 2010 anknüpfen, es schwenkt aber auf einen normalen Wachstumstrend ein. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten: Nach den Übertreibungen 2011 zeichnet sich für 2012 ein insgesamt gutes Aktienjahr mit zweistelligen Zuwächsen ab. Ren- ten dürften dagegen unter Druck geraten. Das weiterhin durch die Schwellenländer getriebene Wachstum der Weltwirtschaft wird 2012 bei rund 3 ½ % verharren, da die Normalisierung bereits 2011 einsetzte. Im Jahresverlauf ist aber mit einer anziehenden Dynamik zu rechnen: Die Geldpolitik in den Schwellenländern dürfte wieder vermehrt auf Expansion umschwenken. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidie- rungsdruck zwar hoch bleiben, aber die bereits erfolgten Restrukturierungen erbringen erste Wachstumsimpulse. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen noch nicht zu größeren Konsoli- dierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP sogar wieder stärker expandieren. In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (15 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen, jedoch um den Preis einer höheren Inflation. Alternativszenario: Befeuert wird dies von einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik. Weitere Konso- Phönix aus der Asche lidierungsschritte werden in die Zukunft verschoben. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste. In unserem negativen Szenario „Sisyphus“ (15 %) fällt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Trotz massiver Anstrengungen kann die euro- Alternativszenario: päische Schuldenkrise nicht bewältigt werden. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu Sisyphus retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. In China platzt die Immobilienblase und führt zu hefti- gen realwirtschaftlichen Verwerfungen weltweit. Geopolitische Risiken könnten zudem die Kon- junktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und die Rentenmärk- te profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein erneuter Einbruch zu. Investmentszenarien 2012 Szenarien Wahrschein- Wachstum Inflation Renten Euro Aktien 2012 lichkeit Gordischer 70% Knoten Phönix aus 15% der Asche Sisyphus 15% Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 8
  • 9. Wochenausblick 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das globale Wirtschaftswachstum schwenkt auf einen normalen Wachstumstrend ein und verharrt im Jahresdurchschnitt bei rund 3 ½ %. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhig- eres Fahrwasser geraten. Rentenmärkte: Die EZB wird den Leitzins vermutlich bei 1 % fixieren, so dass das Feld für an- haltend niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland bestellt ist. Im Jahresverlauf sprechen jedoch zwei Faktoren gegen deutsche Staatsanleihen: die Konjunktur dürfte sich wieder erholen und bei einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwi- schen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen sollte in Deutschland 2012 zwischen 1,6 % und 2,8 % schwanken, in den USA zwischen 1,8 % und 3,0 %. Euro: Die expansive EZB-Politik in Form von Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen belastet den Euro nur vorübergehend. Im Verlauf von 2012 dürften die Sorgen um die Schuldenkrise in den Hintergrund treten und die Konjunktur in der Eurozone wieder Tritt fassen. Somit wird die EZB ihren Expansionsgrad dann nicht mehr ausweiten. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar zulegen, zumal die US-Notenbank eine Zinswende für längere Zeit quasi ausgeschlossen hat. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich 2012 im Bereich von 1,30 bis 1,45 bewegen. Aktienmärkte: Nachdem der DAX 2011 Extremszenarien ausgetestet hat, dürfte 2012 in etwas ruhigeren Bahnen verlaufen. Mit einer Einengung der Risikoaufschläge bei Staatsanleihen wird das Vertrauen der Anleger allmählich zurückkehren und der Risikoappetit wieder zunehmen. Die Kombination aus niedrigen Leitzinsen und nach oben drehenden Wachstumserwartungen hat sich in der Vergangenheit als ausgesprochen günstige Phase für Dividendentitel erwiesen. Der DAX dürfte daher 2012 an die Marke von 7.500 Punkten heranreichen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 9
  • 10. Wochenausblick Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 1,8 1,5 0,4 1,3 1,6 2,7 2,1 2,1 Frankreich 1,4 1,7 1,0 1,5 1,7 2,3 2,1 2,1 Italien 1,8 0,5 -0,5 0,7 1,6 2,9 2,4 2,2 Spanien -0,1 0,7 -0,3 1,0 2,0 3,1 2,0 2,2 Griechenland -3,5 -6,9 -5,0 0,0 4,7 3,0 0,5 0,5 Irland -0,4 0,7 1,6 2,0 -1,6 1,2 1,2 1,4 Portugal 1,4 -1,5 -3,5 -1,0 1,4 3,5 2,5 1,5 Deutschland* 3,6 3,1 1,2 1,7 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 2,1 0,7 0,8 1,5 3,3 4,5 3,0 2,6 Schw eiz 2,7 1,9 0,4 1,2 0,7 0,2 0,0 0,8 Schw eden 6,1 3,9 1,0 1,3 1,2 2,6 1,7 1,8 Polen 3,9 4,3 2,7 3,0 2,6 4,2 3,5 3,3 Ungarn 1,3 1,7 0,0 1,4 4,9 3,9 5,5 4,0 Tschechien 2,7 1,7 0,5 1,7 1,5 1,9 3,2 2,5 Russland 4,3 4,3 3,5 4,0 6,8 8,4 6,0 6,0 USA 3,0 1,7 2,2 2,0 1,6 3,1 2,4 1,8 Japan 4,4 -0,7 2,0 1,0 -0,7 -0,3 0,2 -0,2 Asien ohne Japan 8,5 6,5 6,0 6,5 5,1 6,0 5,0 5,0 China 10,4 9,2 8,4 8,8 3,3 5,3 4,0 4,4 Indien 9,6 7,5 6,5 7,0 12,0 8,9 8,0 7,5 Lateinamerika 5,9 4,0 3,5 4,0 5,9 6,5 6,5 6,0 Brasilien 7,5 2,7 3,3 4,0 5,0 6,6 6,0 5,5 Welt 4,9 3,4 3,3 3,6 2,9 3,9 3,2 3,0 s = Schätzung, p = Prognose; * Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 5. April 2012· © Helaba 10