2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
HUMER Start-up für geschwächte Wiesen Bauernzeitung 2014apr3
1. B
raune und ausgebrannte
Wiesen – das nasskalte
Frühjahr 2013 und der
darauffolgende extrem heiße
und trockene Sommer haben
im Grünland deutliche Spu-
ren überlassen. Nun zeigen
sich diese Wiesen zwar wie-
der grün, aber haben sie sich
wirklich erholt?
Wer Wiesen genau beob-
achtet, kann erkennen, dass
sich unerwünschte, trocken-
resistente und tief wurzeln-
de Unkräuter in das Wie-
sengrün eingenistet haben.
Unter Stresssituationen, wie
Dürre, zunehmender Trocken-
heit oder Hochwasser ist das
gute Inventar der Wiesen an
Futtergräsern besonders ge-
fährdet. Beste Indikatoren für
Wiesen mit Hitzestress sind
Pflanzenarten mit Massenaus-
breitungstendenz, wie Schaf-
garbe, Wiesenpippau und Wie-
senlabkraut.
Frühe Nutzung hemmt
die Selbstverjüngung
Zu bedenken ist auch, dass
die Selbstverjüngungskraft
der Grünlandbestände durch
natürlichen Samenausfall der
Wirtschaftswiesen aufgrund
der immer früheren Nutzung
abnimmt. Als wichtigste Tech-
niken zur Verbesserung der
Grünlandbestände sind zu
nennen:
• Umbruch und Neuanla-
ge stark verkrauteter oder ge-
schwächter Bestände;
• Neuanlage mit Einsaat in
einem Zug mittels Rototiller;
• Umbruchlose Grünland-
erneuerung durch Einsaat,
Nachsaat oder Übersaat mit
Schlitzdrillsaat, Sästriegel
oder Kleinsamenstreuer.
Neuanlage mit Umbruch
ist am zuverlässigsten
Die Neuanlage durch Um-
bruch ist unbestritten das
zuverlässigste Verfahren zur
Ertragsverbesserung. Auch
die Unkräuter kann man da-
mit am wirkungsvollsten in
Schach halten. Im Frühjahr
sind besonders Deckfrüchte
wie Hafer oder Gerste mit
circa 70 kg/ha wichtig und
hilfreich. Die Bearbeitung und
Ansaat erfolgen, wenn der Bo-
den gut befahrbar ist.
Wer Futterwiesen das ers-
te Mal neu anlegt, sollte die
offiziellen österreichischen
Standardmischungen für
Dauerwiesen (A,B,C,D), Dau-
erweiden (G,H) oder Wechsel-
wiesen (WM,WR) verwenden.
Diese Mischungen gibt es in
EU-Handelsqualität und in
ÖAG-Qualität. Die etwa 30
„Start-up“ für geschwächte Wiesen
Einsaat – Wie man geschwächte Futterwiesen mittels Neuanlage oder Einsaat der passenden Gräser
wieder fit für gute Ernten macht – praktische Tipps dazu gibt Grünlandprofi Johann Humer.
Erfolgreiche Einsaat – Wiese mit dreimaliger Einsaat in drei Jahren
mit vorwiegend Knaulgras und Rotklee in Feistritz am Wechsel, NÖ
FOTO: Humer
Solche Individualmischungen
müssen extra bestellt oder
selbst gemischt werden.
Berichtigung
Der pauschale
Ausgabensatz
beträgt 70 %
Im Beitrag „Jetzt Einnah-
men an die SVB melden“,
BauernZeitung 13/2014, 27.
März wurde unter „Beitrags-
berechnung bei Nebentätig-
keiten“ der pauschale Ausga-
bensatz mit 30 % angegeben.
Richtigerweise beträgt dieser
Ausgabensatz 70 % der gemel-
deten Bruttoeinnahmen. Die
verbleibenden 30 % bilden die
jährliche Beitragsgrundlage
für die SV-Beiträge.
Einsaatmischung mit den kon-
kurrenzstärksten Gräsern 2014
Gräserart (kg/ha)
Rotklee 3
Weißklee 1
Knaulgras 6
Engl.Raygras 6
Goldhafer 1
Glatthafer 3
Summe 20
Einsaat
nach Humer
Schweres Geschütz – der Rototiller ermöglicht die Neuanlage von
Futterwiesen in einem Arbeitsgang. FOTO: Humer
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BauernZeitung – Nr. 14 – 3. April 2014 07P r o d u k t i o n + M a r k t
bis acht kg/ha verspricht den
richtigen Futterschub (Buch-
graber 2012). Für bestes Futter
wird daher in Deutschland
bereits zu jedem Aufwuchs
eingesät. Höhere Saatmengen
bei Knaulgras und Engl. Ray-
gras zeigen einen positiven
Einfluss zur Steigerung dieser
Gräser (Pötsch, 2012). Bei Fut-
terwiesen mit 35 bis 50 %-iger
Lückigkeit werden 15 bis
20 kg/ha Einsaatmischung
empfohlen. Wer das Risiko
einer ungünstigen Folgewitte-
rung mindern will, sät 50 %
der Saatmenge im Frühjahr
und den Rest sofort nach der
Ernte bis zum August.
Nur „kampfstarke“ Gräser
kommen nach oben
In Wiesenaltnarben können
sich nur konkurrenzstarke
und schnell anwachsende Ar-
ten durchsetzen. Konkurrenz-
starke Arten sind: Englisches
Raygras, Rotklee, Knaulgras,
Glatthafer und Goldhafer.
Nachsaatmischungen mit
konkurrenzschwachen und
langsam auflaufenden Arten
werden sich kaum oder nur bei
oft wiederholter Saat durch-
setzen. Konkurrenzschwache
Arten sind: Timothe, Wiesen-
schwingel, Rotschwingel, Lu-
zerne und Wiesenrispe.
Wer sich mit Sortenfragen
weniger auseinandersetzen
will, für den sind die ÖAG-
Nachsaatmischungen (NA,
NATRO, NAWEI, NI, NIK und
KWEI) besser geeignet.
Damit sich die eingesäten
Gräser in bestehenden Wie-
senaltnarben besser durch-
setzen, hat der Autor eigene
Empfehlungen zu Nachsaat-
mischungen mit konkurrenz-
starken und gut anwachsen-
den Gräsern entwickelt.
Die „Einsaatmischung nach
Humer 2014“ kann man sich
vom Handel auf Bestellung
mischen lassen, oder man ver-
wendet die einzeln bestellba-
ren Komponenten (s. Tabelle
„Einsaat nach Humer“).
Erfolgskontrolle
ist wichtig
Einsaaten sollten immer
mit einer Erfolgskontrolle be-
gleitet werden, um die maßge-
benden Erfolgsfaktoren selbst
zu erkennen und örtlich selbst
verbessern zu können. Die
Grünlandberater der Land-
wirtschaftskammern unter-
stützen die Landwirte mit Ex-
pertenwissen durch Beratun-
gen zur Wiesenverbesserung.
Dazu gehören die Beurteilung
der Bestandszusammenset-
zung und die Erstellung von
Verbesserungskonzepten.
Dipl.-Ing. Johann Humer,
LK NÖ, St. Pölten
der jungen Saat;
• hohe Konkurrenzkraft
der Altnarbe und
• zu geringe Niederschläge.
Eigene Versuche in Edelhof
(2008 bis 2010) und vierjähri-
ge Schweizer Versuche (Sauter
2013) zeigen, dass die Einsaat-
technik für den Einsaaterfolg
nicht (!) entscheidend ist. Eine
Einsaat wird sich niemals gut
entwickeln, solange es an Bo-
denfeuchte, Licht, Platz und
Wurzelraum – also an einem
guten Saatbett – mangelt.
Einsaaten gelingen nur bei
günstigen Wuchsfaktoren.
Damit erklärt sich auch der
bessere Erfolg regelmäßiger
Einsaaten, weil hin und wie-
der auch günstigere Wuchs-
bedingungen gegeben sind.
Eigene Erfahrungen in NÖ
zeigen, dass erst die über drei
Jahre hintereinander wieder-
holte Einsaat eine markante
Ertragsverbesserung bringt.
Erst die jährlich wiederhol-
te Einsaatfrequenz mit fünf
Prozent teurere ÖAG-Qualität
verspricht Ampferfreiheit und
die Garantie auf in Österreich
besonders bewährte Zucht-
sorten.
Neuanlage mit Einsaat in
einem Zug – „Rototiller“
Der Rototiller ist ein Bo-
denbearbeitungsgerät, das
den besonderen Effekt von
Keilzinken nutzt und keine
Frässchaufeln hat. Keilzinken
sind auch auf steinigen sowie
seichten Böden einsetzbar.
Der größte Vorteil ist, dass
Bodenbearbeitung und Saat
in einem Arbeitsgang erfolgen.
Die Wiesennarbe ist vorher
möglichst kurz zu mähen, da-
mit die Wurzelstöcke den Auf-
gang nicht stören. Für einen
guten Aufgang ist etwas mehr
Niederschlag notwendig, als
beim Umbruch.
Nachsaaten – Erfolg in
mehreren Durchgängen
Die Nachsaat ab dem Spit-
zen der ersten Gräser im März
und April ist das Mittel der
Wahl, wenn Trockenheit oder
Wild größere Lücken in der
Graßnarbe verursacht haben.
Mit der Nachsaat im Frühjahr
wird die Winterfeuchtigkeit
genutzt. Zur Nachsaat kann
man aber auch jede witte-
rungsmäßig passende Gele-
genheit im Vegetationsverlauf
zwischen den Schnitten bis
in den August hinein nutzen.
Der Erfolg einer Nachsaat ist
meist erst in einigen Jahren
nach mehrmaliger Anwen-
dung sichtbar.
Gebräuchliche Techniken
zur Nachsaat sind Schlitzsaat,
Striegelsaat und Eggensaat mit
Samenstreuer. Die Schwach-
punkte dieser Technik liegen
in drei kardinalen Faktoren:
• zu wenig offener Boden
als gutes Saatbett;
• geringe Konkurrenzkraft
Österreichs Konsumenten
sind kritisch und legen Wert
auf Qualität und Frische bei
Lebensmitteln. Um mit den
steigenden Ansprüchen der
Menschen und dem interna-
tionalen Wettbewerb Schritt
zu halten, ist in der Landwirt-
schaft modernes Fachwissen
gefragt. Nur so kann gewähr-
Wenn Qualität entscheidetSicherheit – Die Lagerhäuser sind für die Bauern wichtige Partner wenn es
um das richtige Qualitätsmanagement geht.
Dank Kontrollen bleibt die Ware gesund und vermarktbar. Foto: RWA
leistet werden, dass die Quali-
tät der Produkte stimmt.
Die Lagerhäuser unterstüt-
zen die heimischen Landwir-
te, wenn es darum geht Quali-
tät sicherzustellen. Das fängt
bereits bei der Auswahl des
richtigen Saatguts an, damit
Krankheiten und Verunreini-
gungen keine Chance haben.
Die Lagerhäuser bieten mit
„Die Saat“ ein Produkt, das
im Vorfeld gründlich getestet
wird.
Sicherheit ist aber auch im
Pflanzenschutz ein wichtiges
Thema. In den Lagerhäusern
kann sich der Landwirt darauf
verlassen, dass er ausschließ-
lich Produkte erhält, die hier-
zulande zugelassen sind und
über eine österreichische
Registriernummer verfügen.
Verlass ist auf die Lagerhäu-
Ich habe das gute Gefühl, dass ich mich zu 100
% auf das Lagerhaus verlassen kann. Das ist mir
sehr wichtig, da gerade jetzt das Tun und Han-
deln der Landwirte von den Medien und der Öf-
fentlichkeit genau beobachtet werden. Hier weiß
ich, dass die Qualität der Produkte und Dienst-
leistungen in Ordnung ist. Und ich habe immer
kompetente Ansprechpartner, wenn ich selbst
mal nicht weiter weiß. Mir persönlich gefällt
es außerdem, dass das Lagerhaus mit anderen
Organisationen wie der bäuerlichen Interessens-
vertretung und der AGES eng kooperiert, denn
auch davon profitieren wir Landwirte.
Landwirte am Wort:
Johann Rei-
singer aus der
Steiermark
Foto: LK Steiermark
ser aber auch selbstverständ-
lich dann, wenn es um die
richtige Lagerung geht. Hier
sorgen regelmäßige Kontrollen
dafür, dass die Ware gesund
und vermarktbar bleibt.
Denn Sicherheit spielt für die
Lagerhäuser eine wichtige
Rolle und damit sind auch
die Landwirte auf der siche-
ren Seite.
Weitere Infos erhält man
unter: www.lagerhaus.at
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