Die brandneue Ausgabe des LIFESTYLEHOTELS Magazins THE Stylemate gibt es als Einzelheft zum Preis von € 12 inkl. Versand.
think! and then act right. ist der Titel dieser Ausgabe:
Eine fast unschuldige Unbeschwertheit scheint es nicht mehr zu geben. Auch wir machen uns Gedanken – und diesem „Nachdenken“ widmen wir diese Ausgabe.
Dafür haben wir Apnoe-Taucher und Umweltaktivist Christian Redl getroffen, der sich mit seinem „7Oceans“-Projekt für den Schutz der Meere einsetzt. Mit ihm sprechen wir über den Klimawandel, Geisternetze, die Überfischung und Ausbeutung der Weltmeere. Was uns dabei noch positiv stimmen kann? Dass Christian Redl daran glaubt, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt.
Daran wollen auch wir glauben. Und das fällt leichter, wenn man den Blick auf die vielen Menschen wirft, die versuchen, mit ihrer Arbeit einen Unterschied zu machen. Im Alltag. Dazu haben wir die Köchin Stefanie Herkner und den Koch Paul Ivi? zum Interview gebeten, einen Blick in das neue Turiner Einkaufszentrum „Green Pea“ geworfen, das sich gänzlich der Nachhaltigkeit verschrieben hat, und uns einige Sustainable Fashion Labels genauer angesehen.
Auch im Handwerk und Design gibt es viele besondere Persönlichkeiten mit genialen Ideen. In unseren LIFESTYLEHOTELS sowieso. Wir sind wieder mehr als glücklich, unglaublich interessante Menschen kennengelernt zu haben und dass wir mit ihnen gemeinsam nachdenken durften. Denn darauf wird es ankommen: nicht verdrängen, sondern bewusst machen und dann natürlich handeln. Am besten alle gemeinsam.
Doch zuerst hoffen wir, dass wir euch zum Nachdenken anregen können. Mit unserer „thoughtful issue“.
Issue No. 02/2021 | 40 Seiten
2. 2
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Cover
Foto:
Marc
Hillesheim/Foto:
Heldentheater
Der Sommer ist gekommen und mit
ihm dieses so lange ersehnte bisschen
Freiheit. Es gibt Momente, da fühlt es sich
so an wie „früher“. Dann wird man fast ein
wenig wehmütig. Irgendwie werden wir
das Nachdenken nicht mehr los. Eine fast
unschuldige Unbeschwertheit scheint es
nicht mehr zu geben. Auch wir machen
uns Gedanken – und diesem „Nachdenken“
widmen wir diese Ausgabe. Dafür haben
wir Apnoe-Taucher und Umweltaktivist
Christian Redl getroffen, der sich mit seinem
„7Oceans“-Projekt für den Schutz der Meere
einsetzt. Mit ihm sprechen wir über den
Klimawandel, Geisternetze, die Über-
fischung und Ausbeutung der Weltmeere.
Was uns dabei noch positiv stimmen kann?
Dass Christian Redl daran glaubt, dass es
für jedes Problem eine Lösung gibt.
Daran wollen auch wir glauben. Und das
fällt leichter, wenn man den Blick auf die
vielen Menschen wirft, die versuchen, mit
ihrer Arbeit einen Unterschied zu machen.
Im Alltag. Dazu haben wir die Köchin
Stefanie Herkner und den Koch Paul Ivić
zum Interview gebeten, einen Blick in das
neue Turiner Einkaufszentrum „Green Pea“
geworfen, das sich gänzlich der Nachhaltig-
keit verschrieben hat, und uns einige
Sustainable Fashion Labels genauer
angesehen. Auch im Handwerk und
Design gibt es viele besondere Persön-
lichkeiten mit genialen Ideen. In unseren
LIFESTYLEHOTELS sowieso. Wir sind
wieder mehr als glücklich, unglaublich
interessante Menschen kennengelernt zu
haben und dass wir mit ihnen gemeinsam
nachdenken durften. Denn darauf wird
es ankommen: nicht verdrängen, son-
dern bewusst machen und dann natür-
lich handeln. Am besten alle gemeinsam.
Doch zuerst hoffen wir, dass wir euch zum
Nachdenken anregen können. Mit unserer
„thoughtful“ issue.
Thomas Holzleithner & Hardy Egger
H E RAU S G E B E R
IN THIS ISSUE
Wenn Sie keine Ausgabe
mehr versäumen wollen,
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auch abonnieren.
thestylemate.com
IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz
Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach
Cover-Foto: Marc Hillesheim Gestaltung: VON K Brand Design
Autoren: Franzobel, Helder Suffenplan, Lisbeth Wild, Jana Inga Trenner, Hedi Grager, Nora Palzenberger Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger
Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich
Essentials
Seite 3
LIFE:
Was ist das f***ing
Problem?
Seite 4–7
Kolumne von
Helder Suffenplan:
Perfume for Peace!
Seite 8
Mit Genuss
die Welt verbessern
Seite 9–11
Shopping der Zukunft
Seite 12–13
Franzobel
Seite 14
STYLE:
Prêt-À-Changer
Seite 16–18
Collected Fragments
Seite 19
Fragilität und
Vergänglichkeit
Seite 20–21
Im Namen der Quaste
Seite 22–23
Outdoor ist
das neue Indoor
Seite 24–25
Demokratisches Design
Seite 26–27
LIFESTYLEHOTELS
Selection:
Hotel Heureka
Seite LH 1
Gradonna Mountain Resort
Châlets & Hotel
Seite LH 2
EALA My Lakeside Dream
Seite LH 3
Bergland
Design- und Wellnesshotel
Sölden
Seite LH 4
Sportresidenz Zillertal
Seite LH 5
New Member:
Steinach Townhouse
Meran
Seite LH 6
New Member:
Alpenstern Panoramahotel
Seite LH 7
New Member:
Sir Adam & Sir Albert
Seite LH 8
Arabella Retreat & Spa
Seite LH 9
New Member:
Torel Boutiques Portugal
Seite LH 10-11
Directory
LIFESTYLEHOTELS
Seite LH 12
Impressum
Seite 2
3. 3
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
beigestellt/Fotorechte:
Rudolf
Vienna,
Serpent
Sea,
Onka
Allmayer-Beck,
Wever
Ducré,
Artek,
Rendl
essentials
D I E S E R
A B I N S K Ü H L E N A S S !
Die Wiener Designerin Rosa Rendl offeriert mit ihren
Badeanzügen und Bikinis Swimwear für jede Figur.
Die Designs und Farben sind simpel und klassisch
gehalten, Komfort und ein positives Tragegefühl stehen
an oberster Stelle. Hergestellt werden die sommerlichen
Begleiter aus italienischen High-Tech-Stoffen, die aus
recyceltem Nylon bestehen. Die Vorteile des nachhaltigen
Econyl-Stoffs sind schnelles Trocknen, eine hohe
Resistenz gegen Chlor sowie UV-Schutz!
rendl.co, ab € 100
L E I N E N L O S !
Alte Segeltaue und Kletterseile sind ihre Arbeits-
materialien! Aus ebendiesen fertigt die in New York
lebende Österreicherin Sophie Sevigny individuelle
Matten an, die jedem Zuhause ein fröhliches und
individuelles Update verleihen. Entstanden ist die Idee
dazu 2011 bei einem Segelturn nach Nantucket.
Die Knotentechnik, die Sevigny für ihre Arbeit verwendet,
geht übrigens auf traditionelle Seemannsknoten zurück,
die seit Jahrhunderten im Einsatz sind.
serpentsea.com, ab € 245
E L E G A N T U N D Z E I T L O S
Das dachte sich vermutlich auch Jules Wabbes
(1919–1974), denn er ließ sich mit Vorliebe auf
Flohmärkten inspirieren. Dem belgischen Architekten
und Möbeldesigner wird ein einzigartiges Auge für
Form und Material nachgesagt, womit er seinen
unzähligen Designs eine zeitlose Relevanz verlieh.
Strahlendes Beispiel ist seine Leuchte, die er in den
1970ern entwarf und deren futuristische, florale Form
in modernen Bars genauso ein stimmiges Zuhause
findet wie in schicken Hotellobbys.
weverducre.com/j.j.w.-collection
G E T RAG E N E N AT U R FA R B E N
In der eigenen Färberei in Wien werden alle Garne mit
Naturfarben gefärbt, die Kleidungsstücke und Living
Accessoires werden ausschließlich in Österreich und
maximalem Umkreis von 150 km produziert. Gegründet
wurde das Slow Fashion Label Rudolf 2014 von Antonia
Maedel und Lisa Mladek. Die neue Kollektion
(ab September erhältlich) kommt besonders farbenfroh
daher. Ein Highlight ist der Faltenrock „Franz“ aus
100 % Bio-Merinowolle.
rudolfvienna.com , Rock „Franz“ € 249
K E RA M I K- K U N S T
Onka Allmayer -Beck arbeitete jahrelang für große
Modehäuser. Damals war Mailand ihr Lebensmittel-
punkt. Mit der Rückkehr nach Wien sollte sich auch ihr
kreativer Weg ändern: Sie fing an Keramiken zu töpfern.
Was als Hobby begann ist heute ihr Beruf: Mit viel Liebe
zum Detail und hoher Handwerkskunst kreiert sie
fröhliche Skulpturen, die bereits in weltweit namhaften
Galerien ausgestellt wurden. All ihre Keramiken sind
gänzlich von Hand und in Wien gefertigt.
instagram.com/onxydizzyfingers
N AC H H A LT I G S I T Z E N
Bereits seit 1933 gibt es den „Stool60“ von Artek.
Designt vom finnischen Architekten Alvar Aalto hat
sich der Hocker aller Hocker bis heute millionenfach
verkauft, nicht zuletzt wegen seiner simplen Formen-
sprache sowie praktischen und einfachen Handhabung
(unter anderem lässt er sich problemlos stapeln).
Hinzu kommt die nachhaltige Herstellungsweise des
Designobjekts. Dafür wurde der „Stool60“ im Dezember
2020 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der
Kategorie Design-Ikonen ausgezeichnet.
artek.fi, ab € 239
A U S G A B E
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
LIFE
problem?
f***ing
was ist
das
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Auf Menschen, die ihren Müll beim Fenster rauswerfen. Auf all
jene, die immer noch genüsslich Wasser aus Plastikflaschen
konsumieren. Auf Politiker, die nur scheinbare Lösungen in
Angriff nehmen. Und auf all jene, die aufgehört haben, nachzu-
denken und eigenverantwortlich zu handeln. Mit seinem Projekt
„7Oceans“möchte er die Ozeane besser schützen. Nicht nur, weil
er sie liebt, sondern weil unser aller Leben davon abhängt.
Christian
Redl
ist sauer.
Fotos:
Jörg
Carstensen
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
LIFE
Auch unsere
Atemzüge.
Jeder zweite Atemzug kommt
aus dem Meer.
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
LIFE
Bei 7Oceans sprecht ihr viele Themen
an: die Verschmutzung der Meere durch
Plastik, den Klimawandel und die daraus
resultierende Korallenbleiche, Überfi-
schung, Geisternetze, die Ausbeutung der
Meere, Schiffswracks und die Praktik des
„shark finning“. Bei dieser Vielzahl an
großen Problemen – wo beginnt man und
was hast du dir mit deinen Mitstreitern
vorgenommen?
Wir wollen uns, wie der Name schon sagt,
den sieben Weltmeeren widmen. Im
Sommer beginnen wir mit den Dreharbeiten
zu unserem Film. Wir werden in allen
Weltmeeren tauchen und die Schönheit der
Ozeane zeigen. Aber auch die Probleme.
Wir wollen keinen Film machen, bei
dem man als Seher am Ende ohnmächtig
dasteht, abgestumpft ist oder nur mehr
wegschauen will. Ich habe mir vorge-
nommen, auch Lösungsansätze zu zeigen
und lege viel Wert darauf, an die Eigenver-
antwortung der Menschen zu appellieren.
Man kann auch im Kleinen etwas tun und
je mehr Menschen das machen, umso
wirkungsvoller werden diese kleinen
Maßnahmen. Ich bin überzeugt, es gibt zu
jedem Problem eine Lösung.
Was regt dich am meisten auf?
Dass die meisten keine Eigenverantwor-
tung mehr übernehmen können. Dass
wir über den Mars mehr wissen, als über
die Ozeane. Dass es Menschen gibt, die
meinen, Fische würden keine Schmerzen
empfinden. Dass von der Politik vermeint-
liche Lösungen groß verkauft werden.
Was meinst du damit?
Die E-Autos zum Beispiel. Jetzt sollen wir
bis 2030 alle auf E-Autos umsteigen. Ich
frage mich aber, ob ein Elektroauto mit
seiner riesigen Batterie wirklich die Lösung
sein kann? Wie kommen wir an die ganzen
Teile? Indem wir die Tiefsee ausbeuten,
auf der Suche nach Nickel und Ähnlichem
und mit den freigesetzten Metallen die
Meeresbewohner vergiften. Was machen
wir mit unseren alten Diesel-Autos und
Benzinern? Nach Afrika schicken! Dort
sind sie dann plötzlich kein Problem mehr?
Was machen wir mit den Akkus, wenn sie
nicht mehr funktionieren? Was sind die
Risiken bei einem Verkehrsunfall? Welche
Auswirkungen hat der Akku auf unseren
Körper, wenn wir darauf sitzen? Meiner
Meinung nach gäbe es vielversprechendere
Lösungen als E-Autos, aber die Industrie
hat so viel dafür investiert, dass sie jetzt
auch ihre Gewinne damit machen will.
Ich prophezeie: In zehn Jahren wird man
uns sagen, das Elektroauto war leider nicht
die Lösung. Wir setzen jetzt auf Erdgas
oder E-Fuel.
Du sagst, der Hai ist für dich ein gutes
Beispiel, anhand dessen man viel erklären
kann. Erklär es mir bitte.
Wenn wir uns die Nahrungspyramide
im Ozean anschauen, steht der Hai ganz
oben. Haie sind die Regulatoren im Ozean,
das heißt, es gibt nicht so viele von ihnen
und sie pflanzen sich nur schwer fort.
Die Natur hat sich dabei was gedacht, denn
sie sind die Stärksten. Wenn man aber nun
den Hai durch shark finning und anderes
von der Spitze der Pyramide entfernt,
dann hat man in der Reihe darunter
eine zu starke Vermehrung. So beginnt
der Teufelskreis. Wenn alle keine Feinde
mehr haben, stirbt die Nahrungskette
komplett aus und dann sind die Riffe
tot und leer. Und wenn der Ozean stirbt,
stirbt der Mensch. Leider gibt es immer
noch viel zu viele dumme Menschen, die
nicht verstehen, dass der Hai unbedingt
schützenswert ist.
Was ist das Problem bei den Ozeanen,
warum schauen die Menschen zu
wenig hin?
Das Problem ist, und das ist gleichzeitig
auch Metapher: Wir stehen am Strand
und schauen auf die Wasseroberfläche.
Alles sieht schön aus. Aber darunter!
Keine Fische mehr, weil sie durch
Dynamitfischen komplett ausgeräumt
wurden, keine Haie, weil sie trotz Verbot
mit Longlines herausgezogen werden.
Wir sind immer an der Oberfläche bei
den Ozeanen, müssen aber untertauchen,
um die Probleme zu sehen.
Den Garbage Patch nehmen die
Menschen mittlerweile aber wahr.
Ja, und jetzt kann man sich vorstellen,
wie es darunter aussieht. Das ist nur die
Spitze des Eisberges. Aber kommen wir
noch mal zurück auf die Probleme beim
Schutz der Ozeane. Denn das meiner
Meinung nach größte Problem ist, dass es
sich um internationales Gewässer handelt.
Es fühlt sich also niemand verantwortlich.
Hier kann man mehr oder weniger unge-
hindert dynamitfischen, aber auch in den
Schutzgebieten tricksen die chinesischen
Fischer Schutzfunktionen aus und zerren
hunderte Haie aus dem Wasser, um sie
Und gleichzeitig eine Plattform
für Lösungen bieten.
Ich möchte das
Sprachrohr der Ozeane sein.
dann mit abgeschnittener Finne wieder
bei lebendigem Leib ins Wasser zu lassen.
Solange dort nicht Kriegsschiffe unter
internationaler Flagge unterwegs sind und
die Verbrecher sofort zur Rechenschaft
gezogen werden, wird sich nichts ändern.
Was ist also zu tun?
Man muss den Menschen die Wahrheit
sagen. Ich glaube, die Pole werden
schmelzen und Städte an der Küste werden
überschwemmt werden. Man sollte sich
rechtzeitig überlegen, was man dagegen
tut. Damit meine ich bauliche Lösungen
oder Umsiedelungen. Die Wahrheit ist
auch, dass wir zu viele Menschen auf
diesem Planeten sind. Also verringert den
Treibhausgas-Ausstoß drastisch, kauft
keine Plastikflaschen mehr, esst weniger
Fleisch, hört auf, den Müll in der Natur zu
entsorgen. Ich meine, was ist das f***ing
Problem, seinen Müll in eine Mülltonne
zu schmeißen? Und am Wichtigsten:
nachdenken, verantwortungsvoll handeln.
Sind die Ozeane noch zu retten?
Ich war immer Optimist und werde es auch
bleiben. Deswegen sage ich „ja, aber ...“.
Wir müssen uns meiner Meinung nach von
unrealistischen Szenarien verabschieden,
die leider in den aktuellen Diskussionen
eher gehört werden. Wir brauchen
Realismus, also Lösungen, die auch
tatsächlich von den Menschen umgesetzt
werden können. Für mich erscheint es
sinnvoller, viele Menschen zu ein bisschen
mehr Verantwortung zu bringen, als ein
paar wenige, die ihren Lebensstil komplett
verändern.
Ozeane werden meist „nur“ in Verbindung
mit Plastikmüll gebracht. Das Problem,
das wir haben werden, wenn wir auf die
Ozeane nicht achtgeben, ist aber ein
weitaus größeres.
In Österreich verstehen nur wenige Leute,
warum auch wir vom Ozean abhängig
sind. Der Horizont endet mit den Bergen
und globale Zusammenhänge können
scheinbar nicht nachvollzogen werden.
Jeder zweite Atemzug kommt aus dem
Meer. Auch unsere Atemzüge. Wir sollten
dem Thema fairerweise mehr Aufmerk-
samkeit schenken. Bisher haben wir nur
3 % der Ozeane geschützt, das ist nichts!
Unser Ziel ist es, bis 2030 30 % der Ozeane
mit Schutzgebieten zu schützen. Und das
ist die einzige Chance, die wir haben, denn
das Klima wird zu einem großen Teil von
den Ozeanen gesteuert.
Du bist Apnoe-Taucher, mehrfacher
Weltrekordhalter, hast als Stuntman
gearbeitet. Wie wurdest du zum
Umweltaktivisten?
Ich bin das erste Mal mit 16 Jahren mit
Flasche im Roten Meer getaucht. Seitdem
war ich unzählige Male dort. Als Kind habe
ich alle Filme von Hans Hass und Jacques
Cousteau angeschaut und ich weiß, wie das
Rote Meer in den 50er-Jahren ausgesehen
hat und noch vor 30 Jahren. Die Veränderung
bis heute ist schockierend! Dann kam das
Thema Plastikmüll verstärkt auf Social
Media auf und ich habe den Film „For the
love of the game“ von David Beckham ge-
sehen. Er wollte etwas zurückgeben, weil er
dankbar ist für das, was er in seinem Leben
bekommen hat. Das hat mich inspiriert
und mich zu meinem Projekt „7Oceans“
geführt. Auch ich möchte dem Meer etwas
zurückgeben. Ich möchte das Sprachrohr
der Ozeane sein. Und gleichzeitig eine
Plattform für Lösungen bieten.
savethe7oceans.net
CHRISTIAN REDl ist mehrfacher Weltrekord-
halter im Freitauchen und Initiator von 7Oce-
ans – for the love of the oceans. Unter seiner
Leitung wird die Organisation 7Oceans Reisen,
Tauchgänge und Events organisieren, um Be-
wusstsein zu schaffen und Spenden zu sam-
meln, um die 7 genannten Probleme zu lösen.
Die Reise mit 7 Tauchgängen in 77 Fuß in 7
Ozeanen wird der Startschuss für das Projekt
sein. Ein dokumentarisches Roadmovie zeigt
die Schönheit der Ozeane und auch die Aus-
wirkungen menschlichen Verhaltens.
Fotos:
Martin
Aigner
8. peace
8
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Foto:
Atelier
PMP
ANDUFTEN GEGEN DEN KLIMAWANDEL, MEHR FRAUEN-
RECHTE DANK MEHR EAU DE TOILETTE, SPRÜHEN FÜR DEN
WELTFRIEDEN? DAS MAG VERMESSEN KLINGEN, ABER TAT-
SÄCHLICH GIBT ES VIELE BEISPIELE DAFÜR, WIE SICH AUCH
DIE PARFUMBRANCHE BEMÜHT, EINEN BEITRAG ZU EINER
BESSEREN UND LEBENSWERTEREN WELT ZU LEISTEN.
HELDER SUFFENPLAN ist unabhängiger
Publizist und Creative Consultant aus Berlin.
Schon seit seiner Kindheit hegt er eine be-
sondere Leidenschaft für Parfums. Mit dem
erfolgreichen Start von SCENTURY.com – dem
ersten Online-Magazin für Perfume Storytel-
ling – im Jahr 2013 wurde Helder zur aner-
kannten Persönlichkeit in der globalen Welt
der Düfte. Er war Jurymitglied u. a. für The
Art & Olfaction in Los Angeles oder dem Prix
International du Parfumeur-Créateur, Paris.
Als Autor verbindet er sein Lieblingsthema
Parfum mit vielfältigen Bereichen wie zeitge-
nössische Kunst,
Popkultur, Literatur, Film und Geopolitik.
Wie in der Mode- oder der Filmbranche
auch, gibt es unzählige Charity-Aktionen,
bei denen zum Beispiel Parfum-Online-
shops einen Teil des Kaufbetrags an
karitative Organisationen spenden oder
Celebrities das Thema Parfum für die
Unterstützung von Hilfsorganisationen
nutzen. So reichte Angelina Jolie 2017 ihre
Gage aus der Guerlain-Kampagne für Mon
Guerlain (geschätzte 10 Mio. Dollar) an eine
NGO weiter. Aber es gibt auch Projekte, die
aus den spezifischen Strukturen und Men-
talitäten der Parfumbranche hervorgehen
und deshalb nur dort zu finden sind. Hier
sind einige der spannendsten:
Das Londoner Dufthaus Jo Malone lässt sich
seit 1990 von der Schönheit der britischen
Flora zu Parfums mit bestrickend einfachen
Namen wie English Pear & Freesia
oder Poppy & Barley inspirieren. Aus
diesem Selbstverständnis ist ein Projekt
entstanden, das acht sogenannte Charity
Gardens ermöglichte, in denen seelisch
Kranke in Kontakt mit der Natur treten,
um mit ihren Beeinträchtigungen besser
umgehen zu können.
Das Underground-Label Atelier PMP aus
Hamburg macht gleich die Düfte selbst
zu Botschaftern einer besseren Welt:
Der Duft Geschöpf wendet sich gegen
Diskriminierung und deklariert das Recht
jedes Menschen, sich selbst neu zu erfinden
und so zu seinem oder ihrem eigenen
Geschöpf zu werden. Die Kreation antianti
möchte uns über die Nase zu positivem
Denken verführen und dazu, sich aktiv für
das Gute einzusetzen, anstatt immer nur
gegen etwas zu sein.
Mit etwa 50 Mrd. Dollar Jahresumsatz ist
die Parfumbranche allerdings mehr als
eine schöngeistige Nische. Sie ist eine
globale Industrie mit Forschungszentren,
Produktionsstätten und Distributionsketten.
Die Art und Weise, wie die großen und
kleinen Marken ihre Produkte herstellen,
verpacken und versenden, entscheidet mit,
ob drängende Themen wie Ressourcen-
verbrauch, Erderwärmung und globale
Gerechtigkeit angegangen werden.
Hierzu muss man wissen, dass der
allergrößte Teil der in einer Parfumerie
angebotenen Düfte von einem der fünf
großen sogenannten Riechhersteller
stammt. Auf der Flasche mag der Name
eines fancy Fashion Labels prangen, kreiert
und produziert wurde der Inhalt aber sehr
wahrscheinlich von Unternehmen wie
IFF, Firmenich, Givaudan, Symrise oder
Takasago. Allerdings nach dem kreativen
Briefing der Marken – es ist also durchaus
Armani drin, wo Armani draufsteht.
Die Zeiten, in denen Zibetkatzen und
Moschusochsen für wenige Milliliter
Duftessenz abgeschlachtet oder seltene
Pflanzen fast ausgerottet wurden, damit
es viele tausend Kilometer entfernt gut
duftet, scheinen vorbei zu sein. Dabei
kommt der Natur oft die Chemie zu Hilfe:
Zibet und Moschus werden heute chemisch
nachgestellt und gerade Rosenessenzen
werden in rauen Mengen synthetisiert.
Laut Schätzungen müsste der gesamte
Planet mehrfach mit Rosenfeldern bedeckt
sein, wollten wir unseren Appetit auf
Rosen-aroma komplett aus natürlichen
Quellen decken oder: stillen. Das wäre
sicherlich ein schöner Anblick, auf Dauer
aber doch wohl etwas eintönig und auch
nicht gerade ein Beitrag zur Biodiversität.
Ein Bereich, in dem die Marken selbst ihre
Hausaufgaben machen müssen, ist die
Verpackung von Parfum. Der Materialauf-
wand steht meist in keinem Verhältnis zu
Menge und Flüchtigkeit des Inhalts. Die
Boxen haben das vielfache Volumen der
Flakons und sind gefüllt mit Einlagen aus
Kunststoffschaum. Das Ganze wird dann
in Folie verschweißt, damit kein Staubkorn
die aufwändig laminierten Oberflächen
trübt. Diese Definition von Luxus ist sehr
gestrig und muss aufhören! Wenn wir als
Konsumenten darauf achten, möglichst
nur faire, nachhaltige Produkte ohne zu viel
Verpackung zu erwerben, können wir hier
viel bewegen.
Mein Lieblingsbeispiel dafür, wie Geruch
– oder seine Abwesenheit – die Welt
verbessern kann, kommt zum Schluss.
Zusammen mit der Bill & Melinda Gates
Foundation hat Firmenich in Indien ein
Projekt umgesetzt, das Menschen vor
schweren Infektionskrankheiten schützen
soll. Das Problem: Wenn man keine eigene
Toilette hat und die öffentlichen Anlagen
so stinken, dass man sein Geschäft lieber
irgendwo im Freien verrichtet, gelangen
Erreger ins Trinkwasser und verursachen
schwere Krankheiten wie Typhus oder
Cholera. Die Lösung: Dank jahrelanger
Grundlagenforschung konnte Firmenich
ein Produkt entwickeln, das die Rezeptoren
für die übelriechenden Moleküle in der Nase
blockiert. Die Wahrnehmung des Gestanks
verschwand, die Anlagen wurden wieder
benutzt und die Infektionsraten gingen
zurück.
Doch auch ohne eine milliardenschwere
Stiftung kann jeder von uns täglich Gutes
tun: Duft erhöht unser persönliches
Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit,
somit ist jeder Sprühstoß ein Beitrag zum
Weltfrieden. Also greift möglichst häufig
zur Parfumflasche und fühlt euch gut dabei!
perfume for
Die meisten dieser Dufthersteller haben
Ihre Verantwortung für die Zukunft
erkannt – im Vergleich mit anderen
Branchen vielleicht sogar in beispielhafter
Konsequenz. So will das Genfer Familien-
unternehmen Firmenich bis 2025 klima-
neutral werden, bis 2030 sogar klima-
positiv, also mehr CO2
aus der Atmosphäre
entnehmen, als ausstoßen.
Auch Wettbewerber Givaudan bemüht
sich um Umweltschutz und soziale Verant-
wortung. So unterstützt die firmeneigene
Stiftung in Haiti Vetiver-Produzenten dabei,
die Infrastruktur, Gesundheitsversorgung
und Bildung in den umliegenden Dörfern
zu verbessern. Da Vetiver eine meiner Lieb-
lingsduftnoten ist, freue ich mich hierüber
ganz besonders. Es macht einen Duft für
mich noch schöner, wenn zumindest ein
großer Teil seiner Zutaten unter vertret-
baren Bedingungen entsteht.
scentury.com
9. 9
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
mit
genuss
In den Restaurants von Stefanie Herkner und Paul Ivić
steht täglich gelebte Nachhaltigkeit ganz oben
auf der Karte.
DIE WELT
VERBESSERN
Fotos:
Stefanie
Herkner,
Ingo
Pertramer
IM GESPRÄCH MIT THE STYLEMATE VERRATEN DIE BEIDEN
ÖSTERREICHISCHEN SPITZENKÖCHE, WARUM DER SOZIALE
WERT DES ESSENS WIEDER WICHTIG WIRD UND GEBEN
TIPPS FÜR ZERO WASTE IM ALLTAG.
10. 10
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
ES IST
ZEIT,
UMZUDENKEN ...
S T E F A N I E H E R K N E R
Stichwort Lebensmittelverschwendung.
Drei Tipps, wie jeder bewusster mit
Lebensmitteln umgehen kann?
Ich denke, es ist wichtig, auf einem lokalen
Bauernmarkt oder bei einem kleinen
Greißler einkaufen zu gehen. Das meiste
ist unverpackt, saisonal und man tendiert
dazu, nur die Mengen zu kaufen, die
man auch tatsächlich braucht. Ich
empfehle auch, vor dem Kochen oder
Einkaufen in den Kühlschrank und in die
Laden zu schauen und einfach mit dem,
was da ist, etwas zu kochen. Das macht
richtig Spaß! Meine Eltern kommen aus
der alten Küchen-Tradition und da wird
sowieso aus allem etwas gemacht und
nichts weggeworfen.
Ein Rezept, das sich hervorragend zur
„Restl-Verwertung“ eignet?
Am meisten traurig macht es meine
Mama, wenn jemand Brot wegwirft.
Das sitzt auch in mir sehr tief. Aus Brot
kann man nicht nur Knödel und Brösel
machen. Man kann auch eine Brotsuppe
mit wärmenden Gewürzen daraus machen,
Kräuter-Croutons als Suppeneinlage oder
dünne Brotchips zum Naschen. So einfache
Sachen liebe ich.
Wie hat sich die Esskultur durch
Corona verändert?
Ich habe das Gefühl, dass wieder mehr
darauf geschaut wird, woher die Sachen
kommen. Ein neues Bewusstsein hat
sich durch das Innehalten ergeben. Wir
widmen uns den Speisen, den Zutaten
wieder mehr und daher bekommt Qualität
auch wieder eine neue Wertschätzung.
Wie kann Essen die Welt verbessern?
Gutes Essen macht einfach glücklich!
Essen verbindet. In meinen Kochkursen
erlebe ich, wie eine zusammengewürfelte
Truppe miteinander umgeht, als würde sie
sich ewig kennen - von fremd zu Freund
sozusagen. Das macht mich glücklich.
Wenn wir jetzt auch noch mehr darauf
schauen, was wir essen, dann können wir
die Welt, das Klima und vieles andere auch
verbessern.
In welche Bio-Fallen tappe ich als
Laie mal schnell?
Nur weil Bio draufsteht, es aber dann
vom anderen Ende der Welt kommt,
ist sicher nicht der richtige Weg. Auch
sind die Bio-Standards weltweit ganz
unterschiedlich. Es gibt viele Bauern
in Österreich, die besser als Bio sind,
aber nicht genau in das „Kastl" der
Bio-Kriterien hinein passen. Ich arbeite
gerade an der Bio-Zertifizierung meines
Wirtshauses, was eine Herausforderung
ist, die ich aber mit Begeisterung
annehme. Ich möchte meinen Beitrag
leisten, mich weiterentwickeln. Es ist
Zeit, umzudenken.
„Die Küche mit dem großen Herz“ lautet
Ihr Motto! Was beinhaltet dieses große
Herz?
Liebe zum Detail, Liebe zur Qualität und
Liebe zum guten Geschmack. Aber es ist
auch dieses Fürsorgliche dabei, das auch
etwas zutiefst Feminines und Mütterliches
hat, und da spielt das Herz immer eine
große Rolle.
Nach welchen Kriterien wählen Sie
die Zutaten Ihrer Speisen aus?
Es ist so wichtig, zu schauen, woher die
Zutaten kommen. Kommen sie vom
anderen Ende der Welt, einer riesen
Industrie oder von einem kleinen Hof in
der Umgebung. Bei mir ist es Letzteres.
Ich habe das Glück, dass meine Familie
einen kleinen Bauernhof hat, wo ich
als Kind die meiste Zeit verbracht und
gesehen habe, wie Erdäpfel wachsen.
Ich weiß, wie das Gemüse im eigenen
Garten schmeckt und schmecken soll.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie
persönlich und was aus Sicht der
Köchin?
Für mich sind das Persönliche und das
Professionelle untrennbar. Ich habe
Respekt vor jeder Zutat, vor der Natur
und unseren Ressourcen. Mir ist es
extrem wichtig, woher die Produkte
stammen und wie sie entstehen.
Der Bezug zu Lebensmitteln und deren
Wertschätzung ist das Wichtigste.
Kleine Strukturen und Regionalität
haben für mich den höchsten Stellen-
wert - und der Geschmack natürlich!
GEBOREN UND AUFGEWACHSEN
IN WIEN, ERFÜLLT SICH STEFANIE HERKNER NACH STATIONEN
IN LONDONS UND WIENS KREATIVBRANCHE 2013 DEN TRAUM
DES EIGENEN WIRTSHAUSES. IN EINEM EHEMALIGEN
INSTALLATEURBETRIEB AUF DER WIEDNER HAUPTSTRASSE
KOCHT SIE SEITDEM ECHTE UND BODENSTÄNDIGE HAUS-
MANNSKOST. EINE IHRER SPEZIALITÄTEN SIND KNÖDEL!
DEREN ZUBEREITUNG LÄSST SICH IN REGELMÄSSIGEN
WORKSHOPS MIT DER CHEFIN PERSÖNLICH ERLERNEN.
zurherknerin.at
REGIONALITÄT, ZUTATEN AUS BIOLOGISCHEM ANBAU, SIGNATURE
SPEISEN STATT RIESIGER KARTE UND JEDE MENGE MENSCHLICHKEIT –
DIE WIENER WIRTIN STEFANIE HERKNER VERRÄT, WIE NACHHALTIGKEIT
UND KULINARIK PROBLEMLOS HAND IN HAND GEHEN KÖNNEN.
Foto:
Stefanie
Herkner
11. 11
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
KULINARISCHE REISE BEGINNT
IM ALTER VON 14 JAHREN, ALS DER GEBÜRTIGE TIROLER
MIT KROATISCHEN WURZELN NICHT MEHR IN DIE SCHULE
GEHEN WILL UND SEINE SCHWESTER IHM VORSCHLÄGT,
KOCH ZU WERDEN. DER WEG DES ÜBERZEUGTEN BEFÜR-
WORTERS BIODYNAMISCHER LANDWIRTSCHAFT FÜHRT IHN
NACH DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DIE SCHWEIZ BIS
SCHLIESSLICH NACH WIEN, WO ER SEIT 2011 ALS KÜCHEN-
CHEF UND GESCHÄFTSFÜHRER DAS AUSHÄNGESCHILD DES
TIAN RESTAURANT IST. MIT SEINEN UNVERGLEICHLICH
RAFFINIERTEN KREATIONEN AUS VEGETARISCHEN, FAIR
PRODUZIERTEN ZUTATEN, DARUNTER AUCH BEINAHE IN
VERGESSENHEIT GERATENE GEMÜSE-, OBST- UND GETREIDE-
SORTEN, ERKOCHT DER VATER EINER TOCHTER FÜR DAS
TIAN IN WIEN EINEN MICHELIN-STERN UND VIER HAUBEN
VON GAULT MILLAU. DAMIT ZÄHLT DAS TIAN ZU WENIGEN
VON GUIDE MICHELIN AUSGEZEICHNETEN VEGETARISCH/
VEGANEN RESTAURANTS WELTWEIT. AUCH DAS DEUTSCHE
PENDANT, DAS TIAN IN MÜNCHEN, DARF SICH SEIT 2019
MIT EINEM MICHELIN-STERN UND ZWEI HAUBEN VON
GAULT MILLAU SCHMÜCKEN. NACH „DIE VEGETARISCHE
SOMMERKÜCHE“ UND „DIE VEGETARISCHE WINTERKÜCHE“
IST „RESTLOS GLÜCKLICH“ DAS DRITTE KOCHBUCH DES
STERNEKOCHS.
LIFE
P A U L I V I Ć S
DER
GESCHMACK
IST
UNSER
GRÖSSTER
VERBÜNDETER ...
Ein Zitat aus Ihrem neuen Kochbuch
lautet: „Und wenn eine Verbesserung der
Welt gar mit Genuss zu erreichen ist, wer
könnte sich dagegen verschließen?“ Wie
lässt sich mit bewusstem Genuss die Welt
verbessern?
Ich finde, Essen muss man ganzheit-
lich sehen. Das beginnt schon bei der
Agrarwirtschaft – von den Monokulturen,
die unsere Böden kaputt machen, bis zu
den Herbiziden und Pestiziden, die ich
nicht gutheiße, aber auch nicht komplett
verteufeln will. Durch die Überdüngung
kommt Nitrit ins Wasser und vergiftet es.
Und was beim Fischfang und der Mast-
tierhaltung an Hormonen und Antibiotika
eingesetzt wird, ist schädlich für uns und
führt zu Antibiotikaresistenzen. Wenn
wir außerdem billig einkaufen, beuten
wir automatisch Menschen aus, die für
Niedriglöhne arbeiten müssen. Mit jedem
Einkauf tragen wir also dazu bei, einen Teil
dieses Systems zu verändern.
Verraten Sie uns ein paar konkrete Tipps,
um unseren Nahrungsmittelkonsum
bewusster zu gestalten?
Vor dem Einkauf aufschreiben, was ich
tatsächlich brauche. Nicht zu viel in den
Einkaufswagen legen, lieber gehe ich ein
zweites Mal. Und in einem ersten Schritt
zumindest zu Bio-Lebensmitteln greifen.
Was ich weitestgehend vermeiden würde,
sind industriell produzierte Lebensmittel,
weil man es sich wieder wert sein sollte,
für sich etwas Gutes zu kochen. Und
vielleicht auch einfach mal mit Landwirten
sprechen, die biodynamisch arbeiten,
da erfährt man sehr viel.
Sie plädieren dafür, Abfall zu vermeiden
und Reste zu verarbeiten. Ein einfaches
Rezept, bei dem die Biotonne leer bleibt?
Wenn ich für meine kleine Tochter koche,
schäle ich die Karotten, weil sie dann ein
bisschen feiner schmecken. Die Schalen
lasse ich trocknen. Daraus kann man dann
einen wunderbaren Gemüsefond zaubern,
den habe ich jetzt erst heute Früh gemacht.
Die Karottenschalen gemeinsam mit
getrockneten Sellerie- und Zwiebelschalen
in zwei Liter Wasser 15 Minuten aufkochen,
ein bisschen Salz dazu, etwas einreduzieren
lassen – fertig!
Während der Zeit der pandemiebedingten
Isolation haben Sie sich mit Gastronom
Sepp Schellhorn amüsante Kochduelle auf
Instagram geliefert sowie die neue Pro-
duktlinie „TIAN zuhause“ kreiert. Welchen
Geschmack verbinden Sie mit Corona?
Einen leicht bittersüßen Geschmack.
Süß war die Geburt unseres Kindes im
vergangenen Sommer – das allerschönste
Erlebnis überhaupt! Und bitter ist, dass wir
nicht das ausüben konnten, was wir wollen
– kochen und Gäste verwöhnen.
Welche Bedeutung hat der soziale Wert
von Essen heute?
Ich glaube, der soziale Wert war immer
schon sehr groß, vielleicht wird er dem
einen oder anderen jetzt nur noch mehr
bewusst. Wenn ich an meine Kindheit
zurückdenke, erinnere ich mich an den Duft
von Vanillekeksen, die Tiroler Speckknödel,
das Zusammensein und das Probieren,
wenn ein Kuchen angerührt wurde. Und
das schafft eine irrsinnig tiefe Bindung
und der Samen ist gesät. Essen ist mehr
als nur schnelle Nahrungsaufnahme,
es hat auch einen sehr starken Einfluss
auf unsere Ökonomie, unsere Ökologie,
unser Sozialverhalten und auf unsere
Gesundheit.
vor sich haben. Aber nach dem zweiten
Gang entspannen sie sich, weil sie merken,
Wow, das ist kreativ, also nicht absurd kre-
ativ, sondern einfach eine sehr spannende
Erfahrung. Da kommt man dann mit den
Leuten ins Gespräch. Und dabei ist der
Geschmack unser größter Verbündeter.
Ich sehe uns als Brückenbauer. Essen soll
Spaß machen, vor allem bei uns.
Wie überzeugen Sie einen eingefleischten
Schnitzel-Liebhaber davon, einen Tisch
in Ihrem vegetarischen Sternerestaurant
TIAN zu reservieren?
Mit dem höchsten Anspruch an Geschmack.
Wir haben nach wie vor, selbst nach zehn
Jahren, immer wieder primär Männer, die
zuerst ziemlich unentspannt sind, weil sie
quasi das letzte Abendmahl ohne Fleisch
tian-restaurant.com
ER GILT ALS REVOLUTIONÄR DER GEMÜSEKÜCHE. NUN HAT PAUL IVIĆ
MIT „RESTLOS GLÜCKLICH“ SEIN DRITTES KOCHBUCH AUF DEN MARKT
GEBRACHT. DER STERNEKOCH ÜBER BEWUSSTEN GENUSS, SEINE ROLLE
ALS BRÜCKENBAUER UND DEN GESCHMACK SEINER KINDHEIT.
Fotos:
Ingo
Pertramer/Brandstätter
Verlag
Interview
Nora Palzenberger
12. 12
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Der Italiener Oscar Farinetti revolutioniert
mit seinen Kulinarik-Kaufhäusern Mitte
der 2000er Jahre die Shoppingwelt Italiens
und macht lokale Lebensmittel und Speisen
zum State of the Art. Sein „Eataly“ ist
eine Mischung aus Shopping und Food-
Experience. Delikatess-Supermarkt trifft
auf Fine Dining, gewissermaßen. Mit
seinem Konzept unterhält Farinetti heute
mehr als 40 Eataly Filialen rund um den
Globus und zählt zu den weltweit größten
Vertreibern italienischer Konsumgüter.
Jetzt geht die Erfolgsgeschichte des Self-
mademans weiter. Sein neues Mega-
Projekt, das Kaufhaus Green Pea, steht
gänzlich im Zeichen der nachhaltigen
Shoppingexperience. Das Kaufhaus ist
ein Ort der Begegnung, das einer gänzlich
neuen Art des Konsums gewidmet ist und
hochwertige und nachhaltige Produkte
mit Fokus auf italienische Herstellung
anbietet. Allen angebotenen Produkten
und Dienstleistungen ist gemein, dass sie
ohne oder mit geringen Umweltauswir-
kungen auskommen. Unterstützung erhält
er dafür von seinem Sohn Francesco, der
als Präsident und CEO fungiert. Der Name
stellt für die Familie Farinetti ein Zeichen
des Respekts dar. Zu deutsch „Grüne Bohne“
symbolisiert die runde Form der Bohne
unsere Erde als Gesamtheit und den
Zusammenhalt, für den wir stehen sollten.
Ihre grüne Farbe verkörpert Respekt und
die Achtung, die wir unserem Planeten
zuteil werden lassen müssen, damit wir
auch in Zukunft noch darauf leben können.
Man könnte auch sagen, dass die Bohne für
einen grünen, globalen Lifestyle steht.
Im italienischen Turin macht das Kaufhaus Green Pea vor, wie ein
nachhaltiges 360-Grad-Einkaufserlebnis aussehen kann.
THE Stylemate hat sich das grüne Ausnahmeprojekt genauer
angesehen.
shopping
der
Foto:
Fabio
Oggero
13. 13
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Das fünfstöckige Green-Pea-Gebäude, zu
dessen Highlights ein großzügiger Pool
am Dach zählt, wurde von den Architekten
Christiano Cartino (ACC Naturale Archi-
tettura) und Carlo Grometto (Negozio
Blu Architetti Associati) kreiert und
folgt dabei zur Gänze einer organischen
und nachhaltigen Bauweise. Es besteht
fast ausschließlich aus recycelten und
recyclingfähigen Materialien. Die 15.000
Quadratmeter des Bauwerks sind zudem
vollständig recyclebar und laut Angaben des
Gründers lediglich mit einem Schrauben-
zieher demontierbar. Die dominierenden
Materialien sind Holz und Stahl. Üppige
Pflanzenwelten verschmelzen mit der
Innen- und Außenwelt des Gebäudes.
Energie und Strom werden mittels
Geothermieanlage und Fotovoltaik
gewonnen. Nun aber zum Inneren des
Shopping-Tempels: Auf fünf Stockwerken
kann dem nachhaltigen Einkaufs- und
Kulturerlebnis gefrönt werden. Das
Erdgeschoss beschäftigt sich mit dem
Bereich des grünen Lebens. Von Elektro-
autos über grüne Energie können diverse
Konzepte und Ideen ergründet werden.
Zudem kann das hauseigene Green Pea
Discovery Museum besucht werden.
Der erste Stock ist dem grünen Wohnen
gewidmet. Von der nachhaltigen Küche
über die energiefreundliche Beleuchtung
bis hin zum ethisch korrekten Sofa ist hier
alles vertreten. Weiter geht es einen Stock
höher mit den neuesten Trends aus dem
Bereich Green Fashion.
Über 35 Labels, darunter auch italienische
Größen wie Ermenegildo Zegna, bieten
ausschließlich faire Mode an, die der High
Fashion stiltechnisch durchaus das Wasser
reichen kann! Natürlich gibt es auch
die Kollektionen von grünen Vorreitern
wie Ecoalf oder Patagonia. Im dritten
Stock können die Besucher in eine wahre
Wellness-Oase eintauchen und das Neueste
in Sachen Green Beauty entdecken, testen
und erstehen. Ganz oben angekommen,
offeriert Green Pea eine wahre Oase der
Ruhe und Entspannung: Eine Parkähnliche
Dachterrasse, Wellness-Angebote, der
Rooftop Pool und eine Loungebar laden
dazu ein, den Alltag zu vergessen und über
ein bewussteres und nachhaltiges Leben
nachzudenken.
greenpea.com
LIFE
zukunft
14. 14
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Foto:
Dirk
Skiba
LIFE
FRANZOBEL ist ein öster-
reichischer Schriftsteller.
Er veröffentlichte zahlreiche
Theaterstücke, Prosa und
Lyrik. Seine Theaterstücke
wurden unter anderem in
Mexiko, Argentinien, Chile,
Dänemark, Frankreich, Polen,
Rumänien, der Ukraine,
Italien, Russland und den
USA gezeigt.
Sein großer historischer
Abenteuerroman „Das Floß
der Medusa“ (Zsolnay-
Verlag) wurde mit dem
Bayerischen Buchpreis 2017
ausgezeichnet und stand auf
der Shortlist zum Deutschen
Buchpreis 2017.
F RA N Z O B E L
Als Kai Schläfer erwachte, fühlte er sich ver-
katert. Es war dunkel und er konnte sich nicht
rühren, ja, er kannte nicht einmal die Wörter
„Dunkelheit“ oder „Bewegung“. „Was ist los
mit dir, du Faulpelz“, keifte ihn jemand an. „Alle
deine Brüder und Schwestern fressen sich schon
durch das Wurzelbeet, graben fleißig Gänge, und
du liegst hier auf der faulen Haut.“ Kai Schläfer
streckte sich und gähnte, er wusste nicht, was
„faul“ bedeutete, hatte das Wort „Haut“ noch
nie gehört.
Nach ein paar Tagen wusste er Bescheid.
Er ging in die erste Klasse der Maikäferschule.
Ein Jahr später bekamen die Viertklässler
einen Krustenmantel, unter dem ihnen Flügel
wuchsen, dann krochen sie nach oben und
flogen davon. Sie verwandelten sich also von
Irdischen, die in der Erde lebten, zu Außerir-
dischen. Bald gab es kaum noch eine Familie,
die nicht einen der ihren da oben hatte. Alle
erzählten sich Wunderdinge vom Leben in der
Luft, es sei hell und warm und bunt. Nur die
Würmer meinten, dort oben wäre es ungesund
und gefährlich, gäbe es fürchterliche Ungeheuer
namens Wind und Regen und Wesen, die einen
auf Haken spießten. Außerdem wüchsen einem
unansehnliche Zacken und Hörner auf dem
Kopf. Aber die Reden der Würmer hatten weder
Hand noch Fuß. Als jedoch auch die Maulwürfe
anfingen, Tiraden gegen das Leben in der Luft
zu halten, von der Überlegenheit der Erdbe-
wohner sprachen, den Vorteilen der Dunkelheit,
wurden die Jungkäfer misstrauisch. Blödsinn,
widersprach die alte Lehrerin. Ausgerechnet die
für ihre Weltoffenheit bekannten Maulwürfe?
Solche Vorurteile! Das Leben in der Höhe ist
magisch und wunderbar, man ist frei. Da oben
ist die Zukunft!
Niemand schloss aus, dass die Dinge auch
anders liegen könnten. Manche hielten die
Lehrerin für rückständig mit alten Ansichten.
„Wir werden kontrolliert und manipuliert!
Irgendwer macht ein Geschäft damit. Es gibt
gar kein Leben da oben“, sagten welche. „Die
Geschichte mit den Flügeln ist eine Lüge, man
führt uns hinter ein Licht, das es gar nicht gibt.“
Solche Reden wurden geschwungen. Und als
Kai Schläfers Klasse vor dem Abschluss stand,
war niemand bereit, sich den Krustenmantel
umzuhängen. Alle streikten. Niemand wollte die
Heimat für ein luftleeres Versprechen aufgeben.
Lieber würden sie hier in der guten alten
modrigen Erde das Gras von unten wachsen
sehen. Das Wort führte einer der resolutesten
Burschen, der viel in der Erde herumgekommen
war; fünf Gärten hatte der gesehen.
Als alle mit einer Saison ohne Abschlussklasse
rechneten, trat Kai Schläfer vor, eigentlich
kroch er, und mümmelte, er verstünde die
Engstirnigkeit nicht. „Ihr seid voller Vorurteile,
unfähig, euch auf neue Situationen einzustellen.
Ich werde jedenfalls den Ausflug machen.
Und wenn ich mir dabei den Hals breche, den
ich gar nicht habe.“
Bald schlossen sich ihm welche an, waren
die ersten ganz beflügelt. Und los gings. Man
konnte ausschließen, dass sich je ein Maikäfer
mit so wenig Anmut bewegt hatte wie Kai
Schläfer. Aber, oh Wunder, er flog.
Es war fantastisch. Er konnte die Welt der
Dinge mit einem einzigen Gedanken umarmen.
Plötzlich lag alles in einem nie gesehenen Licht.
Bunte Abgründe taten sich auf, grünflammendes
Hügelland, Bäume, ein blaugekochter Himmel.
Die Welt war buckelig, aber unsagbar schön.
Ein Mosaik irisierender Regenbogenfacetten.
Und nachts tat sich oben ein Sternenhimmel
auf, schlossen unten die Gänseblümchen ihre
Gesichter. Es war fantastisch. Ein Paradies.
Bald aber tauchten Schatten auf. Das Erscheinen
der Vögel warf die bisherige Denkweise der
Maikäfer komplett über den Haufen, und schon
verging ihnen der Enthusiasmus, mit dem sie
eben noch durch die Gegend geflogen waren.
Sie erkannten, dass sie leichte Beute waren.
Aber bereuten sie es, ausgeschlüpft zu sein?
Keineswegs, sagte Kai Schläfer, Maikäfer. Dieses
Erleben des Lebens war es wert.
der streik der
maikäfer
15. Das Gefühl, das einen erfasst, wenn man durch die Gassen Venedigs streift, kann einen immer wieder
in Aufregung versetzen. Hinter jeder Ecke entdeckt man Schönheiten und die eigene Fantasie ist in ständiger
Verlockung. Im Hotel Heureka, im Stadtteil Cannaregio gelegen, träumt man sich vom Palazzo des 16. Jahrhunderts
in eine Jetzt-Zeit, die genauso magisch ist, wie venezianische Architektur. Jedes der zehn Zimmer ist ein
eigenes kunstvolles Mosaik unterschiedlicher Stile, der gesamte Palazzo ein Fest für die Augen. Und am Morgen,
wenn die Vögel im Garten zwitschern und der Espresso duftet, weiß man, dass man einen perfekten Ort
gefunden hat.
L I F E S T Y L E HO T E L S
LIFESTYLEHOTELS.NET
H O T E L H E U R E KA
I TA L I E N / V E N E D I G
Selection
02 | 2021
lifestylehotels.net/hotel-heureka
Foto:
www.lucanicolao.com
KUNSTVOLLES MOSAIK
16. LH 02
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
GRADONNA ****S
MOUNTAIN RESORT
CHALETS & HOTEL
NATÜRLICH
LUXURIÖS
Das Resort beweist eindrucksvoll, dass
Luxus und Naturschutz ungemein gut
zusammenpassen. CO2
-neutrale Biowärme,
eine enge Zusammenarbeit mit regionalen
Partnern und heimischen Produzenten
sowie die vegane Kosmetiklinie Magda-
lena’s Made in Tyrol sind nur drei Beispiele
für die Naturverbundenheit, die man
hier spürt. Im Gegenzug genießen wir die
Freiheit im Stillen und atmen eine frische
und klare Luft, die uns zu Abenteuern
ruft und nachts um so viel besser schlafen
lässt. Und unsere Haut kommt in den
unverfälschten Genuss des Bergquell-
wassers und all der Kräuter, die hier
direkt vor der Haustüre gesammelt
werden können. Denn „Kräuter helfen
dort, wo sie wachsen“, ist das Well-
ness-Team im Gradonna überzeugt.
„Stille“, „Zum Nachdenken“, „Aussicht“ – diese klingenden
Namen tragen die neuen Kraftplätze, die wir diesen
Sommer und Herbst im Wald rund um das Osttiroler
Gradonna Mountain Resort in Kals am Großglockner entdecken.
Geht es darum, die Natur zu erkunden
und mit allen Sinnen zu erleben, gibt
es kaum einen besseren Ort als den
Nationalpark Hohe Tauern, eines der
größten Naturschutzgebiete der Alpen.
Hier ist der Großglockner mit seinen 3.798
Metern in guter Gesellschaft, denn 300
weitere Berggipfel knacken im Natio-
nalpark die 3.000er-Marke. Am Eingang
zu dieser eindrucksvollen Hochgebirgs-
landschaft in Osttirol liegt das Gradonna
Mountain Resort mit seinem Vier-Ster-
ne-Superior-Hotel und 41 gemütlichen
Luxus-Chalets.
kraft
tanken
Fotos:
Gert
Perauer
Ö S T E R R E I C H
O S T T I RO L / KA L S A M
G RO S S G L O C K N E R
3.000m2
Spa mit Naturkosmetik
Kinderbetreuung inklusive
Book online
lifestylehotels.net/
gradonna-mountain-resort
104
Zimmer
41
Chalets
NACHHALTIG
KULINARISCH
Auch in der Küche weiß man Regionalität
und Saisonalität zu schätzen. Haubenkoch
Michael Karl und sein Team verwöhnen
uns zum Frühstück, in der Mittagspause
oder beim abendlichen Dinner mit Tiroler
Spezialitäten, die sie mit mediterranem
Einfluss und Kräutern aus dem Küchen-
garten zu hochgradigen Genusserlebnissen
machen, die Körper und Geist gleicher-
maßen stärken. Die Lebensmittel, die von
Hand bei Tiroler Bergbauern ausgesucht
werden, gibt es auch im erlesenen
Feinkostladen des Gradonna, damit einer
gemütlichen Jause im Chalet oder einem
Picknick im Wald nichts mehr im Wege
steht.
ABENTEUERLICH
RUHIG
Was für die einen der Klettersteig oder die
Gipfeltour, ist für die anderen die Yoga-
Stunde oder eine Massage. Gut, dass sich
im Gradonna Aktiv-Urlauber genauso gut
erholen wie Wellness-Fans. Beide kommen
in den Genuss der freien Platzwahl für das
natürliche Krafttanken: ob am Gipfel des
Großglockners, inmitten der weitläufigen
Badelandschaft oder an einem der neuen
Kraftplätze im Wald. Für Groß und Klein
gilt hier: genau hinschauen! Denn mit
ein bisschen Glück entdeckt man Gämse,
Bartgeier oder blaue Enziane. Besonders
für Kinder ist der Wald ein Ort der Fantasie
und des Experimentierens. Vermutlich
sollten auch wir Großen öfter mal Sand
durch die Finger rieseln lassen, Schlamm
mit Stöcken erkunden oder aus Blättern
Kunstwerke basteln. Beim nächsten Mal
dann, im Gradonna!
17. LH 03
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Schließen Sie Ihre Augen und stellen Sie
sich den perfekten Rückzugsort in Italien
vor: mit eindrucksvoller Bergkulisse, dem
Plätschern des Sees zu Ihren Füßen und
5-Sterne-Services vom Feinsten. Genau
so fühlt sich Urlaub im EALA im atembe-
raubend schönen Limone sul Garda an.
Die einzigartige Lage mit Privatstrand am
Gardasee ist der wahr gewordene Traum
von einer unvergesslichen Auszeit in Bella
Italia.
Das 5-Sterne-Designhotel am Gardasee stammt
aus der Feder der Risatti-Familie und glänzt nicht nur mit
moderner Eleganz, sondern auch mit seiner Nähe zur Natur.
NATÜRLICH
STARK
Die Natur in dieser Region hat eine enorme
Anziehungskraft: die Höhe der Berge, die
Tiefe des Wassers, die Wärme der Sonne.
All das spiegelt sich im Design des EALA
wider. Nach seinem Umbau im Jahr 2019
glänzt das Haus mit Formen, Farben und
Bauelementen, die sich nahtlos in die
umliegende Landschaft einfügen und eine
Art Brücke vom See zur Panoramastraße
namens Gardesana legen. Die beiden
Fassaden des EALA wurden jeweils so
gestaltet, dass sie harmonisch mit ihrer
Umgebung verschmelzen. Auf der Seite der
Straße haben die vertikalen Tannenstäbe
dieselbe Farbe wie die Kastanienwälder,
aus denen die Strukturen der historischen
Zitronenhäuser bestehen. Am Eingang
erinnern weiße dreieckige Betonelemente
an die Segel am See und die Flügel des
Schwans – eine visuelle Einladung ins
Innere des Hotels.
NATÜRLICH
SCHÖN
Dort erschaffen natürliche Materialien
und Farben eine gemütliche Atmosphäre.
Stein, Holz, Marmor und Glas beherrschen
alle öffentlichen Bereiche und erzeugen
mit ihren subtilen Farbakzenten eine
natürliche Verbindung zur Außenwelt.
Die Namen und Designs der exklusiven
Suiten beziehen sich außerdem auf
Elemente der Natur: Albus ist so weiß wie
das Federkleid des Schwans, Nemos ist
so blau wie der Himmel und das Wasser,
Alisia spiegelt die Stärke der Felsen und
die Eleganz von Marmor wider, Argantos
glänzt wie ein mit Silber veredeltes Juwel
und Awen ist so majestätisch wie der
Schwan.
Fotos:
2021
EALA
Parolari
EALA *****
MY LAKESIDE DREAM
NATÜRLICH
EXKLUSIV
Dass uns die Natur guttut, ist kein Geheim-
nis. Genau diese positive Wirkung ver-
stärkt das EALA, um uns die einzigartige
Umgebung des Gardasees noch näher zu
bringen, und das im exklusiven Ambiente
eines 5-Sterne-Hotels. Das Adults-fri-
endly-Haus garantiert seinen Gästen
unvergessliche Aufenthalte dank 1.500m2
Luxus-Spa, Speisen aus der kreativen
Feder von Haubenkoch Alfio Ghezzi und
umfassendem Concierge-Service. Dazu
gibt es einen spektakulären Blick auf die
wunderschöne Landschaft des Gardasees.
Da ist der Vergleich mit dem Schwan
durchaus treffend, denn eleganter und
graziöser kann Urlaub kaum sein.
der
luxus
der
natur
I TA L I E N
L I M ON E S U L G A R DA -
G A R DA S E E
Adults friendly
Book online
lifestylehotels.net/eala
67
Junior Suiten und Suiten
1.500m2
Luxus-Spa
18. LH 04
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
Daniel
Zangerl,
Christoph
Schöch
FÜR LOCKERE
MUSKELN
Neben der Haut wirken die natürlichen
Kosmetikprodukte auch positiv auf
Stoffwechsel, Durchblutung und Muskeln.
Wer diesen Effekt für sich und sein
Wohlbefinden nutzen möchte, dem
empfiehlt das Spa-Team eine Bergland
Natural- oder Alpine- Behandlung. Mit
einer leichten Bürstenmassage bereiten sie
dabei den Körper vor, damit die wertvollen
Inhaltsstoffe der anschließenden Moor-
Alpenkräuter-Packung tief eindringen
können. Darauf folgt eine Massage mit
der hauseigenen Arnika-Zirben-Milch, die
Die Kraft der Berge spürt man im Bergland Sölden auf eine ganz
besondere Art, denn hier lebt altes Pflanzenwissen im SPA neu auf
und lässt uns auf ganz natürliche Art entspannen.
FÜR DAS
GUTE GEWISSEN
Die Wirkstoffe für Natural Alpine
stammen alle aus den Ötztaler Bergen
selbst. In einem Radius von 40 km
behutsam geerntet und liebevoll von Hand
verarbeitet, vereinen sie sich zu exklusiven
Produkten auf Basis alten Heilwissens.
Die Pflanzenmagier, die hinter Peeling,
Puder, Milch und Co. stecken, kommen aus
dem Haus Alpienne, einer Tiroler Marke,
die für Natürlichkeit, Umweltbewusstsein,
Ethik, Verantwortung und Nachhaltigkeit
steht: sowohl in der Produktion und beim
Produkt als auch bei seiner Verpackung.
FÜR DAS
GUTE HAUTGEFÜHL
Die Beauty-Produkte beruhigen aber nicht
nur unser Gewissen. Auch für unsere Haut
sind sie eine echte Wohltat. Will man
dieses körperumspannende Organ im
Urlaub rundum verwöhnen, bucht man
im Bergland Sölden am besten ein Beauty
Klassik oder Beauty Basic Treatment.
Bei diesen Behandlungen vereinen sich
nämlich die kraftvollen, alpinen Pflanzen-
extrakte und natürlichen Wirkstoffen mit
kostbaren Emulsionen und schaffen ein
unglaublich geschmeidiges, pralles und
vitales Hautbild.
„Die Natur ist die beste Apotheke“, wusste
schon der bekannte Naturheilkundler
Sebastian Kneipp. Und die Geschichte gibt
ihm recht, denn schon seit Jahrhunderten
spielen Wirkstoffe aus der Natur eine
wichtige Rolle in Medizin und Kosmetik.
Dieses alte Wissen lässt das Spa-Team
im Bergland Sölden wiederauferstehen
und verwöhnt seine Gäste nachhaltig und
natürlich mit der hauseigenen Kosmtik-
linie namens „Natural Alpine“, die die
unerschöpflichen Wunder der alpinen
Natur hochleben lässt.
eine
hommage
an
BERGLAND
DESIGN- UND WELLNESSHOTEL
SÖLDEN
86
Zimmer
2.200 m² Sky SPA
Hauseigene Kosmetiklinie
Book online
lifestylehotels.net/
bergland-design-und-
wellnesshotel-soelden
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / S Ö L D E N
die
wunder der
natur
spürbar das Wohlbefinden intensiviert.
Bei so viel natürlicher Erholung ist die
Hektik des Alltags im Bergland schnell
vergessen und man taucht ein in eine
alpine Welt der Entspannung, in der selbst
die Steine der Hot-Stones-Massage aus
dem Ötztal stammen und man sich nicht
nur in wohltuendem Wasser, sondern auch
in warmen Heublumen treiben lassen
kann. Und wer auch zu Hause noch Natur
pur genießen möchte, holt sich die Kosme-
tikprodukte einfach vor der Heimreise im
Hotelshop und genießt Naturschutz und
Körperpflege in einem – im Urlaub genauso
wie daheim.
19. LH 05
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
SPORTRESIDENZ
ZILLERTAL ****S
Der Golfsport lebt von der Natur: vom satten Grün, von der
sanften Einbettung in die Landschaft und diesem Gefühl
von Weite, dem im Zillertal eine eindrucksvolle Bergkulisse
den Rahmen gibt.
Genau diese Kulisse macht das kleine,
feine Feriendorf Uderns im mittleren
Zillertal – dort, wo das Tal noch breit
ist – zum perfekten Ort für einen Golfplatz
der Extraklasse. Der dortige 18-Loch-
Meisterschaftsplatz wird als einer der 14
führenden Golfplätze Österreichs seinem
Titel „Leading Golf Course“ mehr als
gerecht. Im dazugehörigen Vier-Ster-
ne-Superior-Hotel namens Sportresidenz
Zillertal heißt es dann Golf-In & Golf-Out –
dank Indoor Putting Green das ganze Jahr
über. Im kleinen Kreis, versteht sich, denn
hier residiert man in einem von nur 33
Zimmern und genießt damit auch abseits
des Platzes dieses befreiende Gefühl von
Weite.
lieblings-
farbe
grün
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / U D E R N S
33
Zimmer
direkt am Golfplatz
exklusiver Wellnessbereich
Book online
lifestylehotels.net/
sportresidenz-zillertal
NATUR-IN &
NATUR-OUT
In der Sportresidenz setzt sich die
Natürlichkeit der Berg- und Talkulisse fort,
die uns schon vor den Hoteltoren mit ihren
grandiosen Aussichten auf die Dreitausen-
der des Alpenhauptkamms beeindruckt.
Noch vor dem Betreten der Lobby erspähen
wir die Solaranlage am Dach, die das
gesamte Haus mit grünem Strom aus
der Energie der Sonne versorgt. Gleich
danach stechen uns die Ladestationen für
Elektrofahrzeuge und die E-Bikes, die wir
uns direkt im Hotel ausleihen können, ins
Auge. Und im Inneren begegnen uns dann
natürliche, hochwertige Materialien wie
Holz und Stein auf Schritt und Tritt.
Fotos:
Golf
Zillertal
Betriebs
GmbH
RELAX-IN &
RELAX-OUT
Neben dem guten Gefühl, Gutes zu tun,
genießen wir in der Sportresidenz Zillertal
Luxus pur. Den spüren wir in den großen
Zimmern und Suiten mit Infrarotkabinen
und teils Privatsauna genauso wie im
Wellness-Bereich, der sich über alle drei
Etagen des Hauses erstreckt. Vom Erdge-
schoss aus springen wir vom Steg in den
Badeteich, im ersten Stock entspannen wir
in Sauna und Dampfbad, der zweite führt
uns zu Sonnenterrasse und beheiztem
Infinity-Außenpool und ganz oben am
Dach warten Whirlpool und Relax-Area mit
atemberaubendem Rundumblick.
GENUSS-IN &
GENUSS-OUT
Auch kulinarisch hat die Sportresidenz
einiges zu bieten. Das Restaurant mit
Namen „Genusswerkstatt“ bildet das ful-
minante Ende des Green 9 und wird damit
kurzerhand zum Clubhaus des exklusiven
Golfplatzes. Eine Haube und elf Punkte von
Gault Millau sowie 2 Gabeln und 85 Punkte
von Falstaff zeugen vom Können des Chèf
de Cuisine Willy Tillian und seines moti-
vierten Teams, das mit Vorliebe heimische
Zutaten und Wild aus der eigenen Jagd in
Gaumenfreuden verwandelt.
Und wen es bei all den spektakulären
Ausblicken in die Berge zieht, der nutzt
die Lage des Hauses und steigt je nach
Saison in Wander- oder Skischuhe – oder
cruist per E-Bike durch die Landschaft. Das
Fortbewegungsmittel spielt keine Rolle,
denn hier erwartet uns immer Genuss pur,
und das ganz nachhaltig.
20. LH 06
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
Steinach
Townhouse
Meran
Das kürzlich renovierte Steinach Townhouse ist ein
Design-Juwel, versteckt in den historischen Gassen des
italienischen Städtchens Meran inmitten der
Südtiroler Alpen.
DER PERFEKTE START
IN DEN TAG
Im Townhouse ist man fest überzeugt, dass
das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des
Tages ist, und steckte auch in die Ausge-
staltung des zweiten Bs aus B&B viel Zeit
und kreative Energie. Ein üppiges Buffet
kam nicht infrage. Zu viel würde danach
im Müll landen. Also frühstückt man à la
carte – ganz ohne Aufpreis – und sucht
sich sein Lieblingsschmankerl aus den
regionalen und saisonalen Bio-Produkten
aus. Uns lachen die Crêpes mit Marmelade
an. Oder doch lieber den Porridge? Morgen
dann. Für heute sind wir satt und glücklich
und machen uns auf den Weg, um Meran
zu Fuß zu erkunden.
DIREKT VOR
DER HAUSTÜRE
Unsere Gastgeberin Katrin hat uns einige
Insider-Tipps verraten und wir betreten
direkt vor der Haustür die Altstadt Merans.
Gleich spüren wir die ruhige, entspannte
Atmosphäre des Städtchens, das trotz
der Ruhe viel zu bieten hat. Das Steinach
Townhouse Meran befindet sich inmitten
eines der ältesten Stadtteile, der einst bei
Künstlern sehr beliebt war und aktuell
– unter anderem aufgrund des neuen
Design-B&B – einen Aufschwung erlebt.
Vorbei an Bars und Restaurants, die wir
für abends gleich mal im Kopf behalten,
shoppen wir in kleinen Läden und erkunden
die kulturellen Highlights der Stadt, in der
selbst ein Thermalbad nicht fehlt. Das Süd-
tirol Festival Merano.Meran im September
merken wir uns schon mal vor, genauso wie
das Weinfestival im November.
Besitzer und kreative Gestalter dieses
einmaligen B&B sind zwei Designer aus
Mailand, die das Haus liebevoll mit lokaler
Handwerkskunst veredelten. So spürt man
hier das Regionale und das Persönliche an
jeder Ecke: Das Steinach Townhouse Meran
strahlt Charakter und Geschichte aus. Das
beschert den Gästen ein ganz individuelles
Erlebnis, in dem sich die Region raffiniert
widerspiegelt. Nach der freundlichen
Begrüßung an der Rezeption und dem
Kennenlernen des allzeit hilfsbereiten
kleinen Teams sind wir uns sicher, dass
es uns im Steinach Townhouse an nichts
fehlen wird.
der persönliche
touch
STEINACH
TOWNHOUSE
MERAN
ÜBER MERAN
HINAUS
Auch vor den Toren der Stadt warten zahl-
reiche Highlights, die wir dank Townhouse
ganz ohne Auto erreichen: entweder mit
der Meran Mobilcard, die wir im B&B
kostenlos für (Seil-)Bahnen und Busse in
ganz Südtirol erhalten, oder, wenn es eine
entspannte Fahrt durch die umliegenden
Täler sein soll, mit einem der Leih-E-Bikes
– für noch mehr Nachhaltigkeit im Urlaub.
Zurück in der geräumigen Suite mit kom-
fortablen allergenfreien Matratzen, topmo-
derner Klimatisierung und Toilettenartikel
auf Pflanzenbasis fühlen wir uns wie zu
Hause und finden alles, was wir brauchen,
um nicht nur den Akku unseres Handys,
sondern auch unseren eigenen vollständig
aufzuladen. Da kommen wir gerne wieder!
I TA L I E N
S Ü D T I RO L / M E RA N
Frühstück à la carte
Designoase in der Altstadt
Book online
lifestylehotels.net/
steinach-townhouse-meran
8
Suiten
NEW
MEMBER
21. LH 07
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
Mia
Feline
-
goldenfox.com
ALPENSTERN
PANORAMAHOTEL
Fallen lässt sich der Mensch in der Regel nur, wenn er weiß,
dass er sicher aufgefangen wird – wie im neuen
Vier-Sterne-Superior-Panoramahotel Alpenstern im
Bregenzerwald. Hier landen wir in einem Netz der
Entspannung, des Genusses und der nachhaltigen Eindrücke.
Dass es uns im Urlaub an nichts fehlt,
dafür sorgt im Alpenstern Panoramahotel
die Gastgeberfamilie noch höchstper-
sönlich. Vater Bertram Bischof nutzte die
Zwangspause letztes Jahr, um gemeinsam
mit der Familie aus seinem Hotel einen
neuen Kraftplatz zu machen, an dem wir
uns rundum wohlfühlen. Dafür sorgt
neben der Gastfreundschaft und der
familiären Atmosphäre allen voran die
moderne Holzbauweise aus der Feder
des Architekten Johannes Kaufmann
und des Innenarchitekten Stefan Ghetta.
Gemeinsam mit den Hoteliers schufen die
beiden 2020 einen Ort, an dem Erholung,
Natur und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt
stehen.
KULINARIK UND
AUSBLICK
Im Restaurant verwöhnt uns mit Peter
Bischof der Sohn von Bertram Bischof
höchstpersönlich. Gemeinsam mit
seinem Team interpretiert er traditionelle
Gerichte neu und serviert sie stilvoll auf
der Sonnenterrasse mit Blick auf die Berge.
Dazu empfiehlt uns Schwiegersohn und
Sommelier Maximilian Steinfeld gerne
einen seiner handverlesenen Weine.
„Auf meiner Weinkarte führe ich nur
Tropfen aus Österreich, denn unsere
Heimat bietet solch eine Vielfalt, dass wir
keine Weine tausende Kilometer aus dem
Ausland einfliegen müssen“, zeigt sich der
Ehemann von Tochter Corina, der guten
Seele im Haus, überzeugt. Und um den
Nachhaltigkeitsgedanken vollständig in
der Kulinarik des Hotels zu verankern,
achtet sein Schwager in der Küche darauf,
mit regionalen, saisonalen Produkten zu
kochen und das Tier immer im Ganzen zu
verwerten.
NATUR UND
ENTSPANNUNG
Ob wir im Winter vom Hotel aus direkt
auf der Skipiste starten oder im Sommer
während einer ausgedehnten Wanderung
unseren Kreislauf mit frischer, reiner
Höhenluft verwöhnen – inmitten des
Bregenzerwaldes findet jeder den für ihn
passenden Weg zur Entspannung. Auch
die Gastgeberfamilie zeigt uns gerne
ihre Lieblingsplätze in Damüls und wer
möchte, klettert einen der Steige zum
Gipfel, frühstückt am Berg oder bucht eine
Skitour mit Guide im alpinen Freigelände.
Die Familien Bischof und Steinfeld stehen
allen Gästen dabei mit Rat und Tat zur
Seite. Immerhin sind fast alle von ihnen
hier aufgewachsen und kennen ihre
Heimat besser als so manch anderer.
rückzug
und
freiraum
Ö S T E R R E I C H
VO RA R L B E RG / DA M Ü L S
modernes, zeitloses Design
Panoramalage im Bregenzerwald
Book online
lifestylehotels.net/
alpenstern-panoramahotel
56
Zimmer
9
Lodgen
NEW
MEMBER
WÄRME UND
GEBORGENHEIT
Zurück im Hotel wartet auch schon der
gemütliche Wellnessbereich mit Pools,
Saunen und ganz vielen Ruheplätzen.
Im kuscheligen Bademantel blicken wir
dann auf die umliegende Bergkulisse
und verlieren uns in diesem besonderen
Moment der Stille. Ein Gefühl der Wärme
breitet sich aus und schenkt uns min-
destens genauso viel Energie wie unsere
Outdoor-Abenteuer. Gut zu wissen: Ein
Teil dieser Wärme, die wir im ganzen
Haus spüren, kommt zukunftstauglich
aus eigenen Rückgewinnungsanlagen.
Im Alpenstern genießen wir also jederzeit
im Einklang mit der Natur und erhalten
zugleich unsere Umwelt für nachfolgende
Generationen. Corinas und Maximilians
Söhnchen Rasmus freut das schon mal.
2
Suiten
22. LH 08
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
Sircle
Collection
Amsterdam hat mehr Fahrräder als Ein-
wohner. Wer es genau wissen will: Rund
880.000 Drahtesel kommen auf knapp
840.000 Einwohner. Kein Wunder also,
dass in dieser einzigartigen europäischen
Metropole selbst Hunde, Stehlampen und
der Nachwuchs per Pedaltritt befördert
werden. Doch Amsterdam ist noch so
viel mehr. Die Stadt ist Musik-Hotspot,
Kreativzentrum und Designmekka, wie
die beiden Hotels Sir Adam und Sir Albert
eindrucksvoll beweisen.
SIR ADAM
ROCKT DAS HAUS
Im trendigen A’DAM Tower im Norden der
Stadt empfängt das Designhotel Sir Adam
seine Gäste mit coolem Industrial-Chic
und musikalischem Flair. Die Nachbarn?
Niemand geringere als MassiveMusic, Sony
Music, Wink und eine Reihe junger Kre-
ativagenturen mit einer Leidenschaft für
Musik. Dass letztere hier in der Luft liegt,
ist also kein Zufall. So wartet in jedem
Zimmer eine andere Schallplatte darauf,
abends bei einem kühlen Drink aufgelegt
zu werden. Bei Extras wie Corsley-Platten-
spieler und E-Gitarren am Zimmer wird es
Die niederländische Hauptstadt ist so viel mehr als
Grachten und Coffeeshops. Die Designhotels Sir Adam
und Sir Albert lassen uns den unverkennbaren Lifestyle
der Metropole leben.
amsterdam
SIR ADAM &
SIR ALBERT
Musikliebhabern vermutlich schwerfallen,
ihre Heimat auf Zeit überhaupt zu verlassen.
Sollten sie aber, denn im Turm selbst
warten Highlights wie die höchstgelegene
Schaukel Europas, trendige Gastronomie
wie The Butcher Social Club oder ein
Nachtklub zum Durchtanzen. Denn auch
das ist Amsterdam.
SIR ALBERT
LEBT DEN STYLE
Wo früher Arbeiter edle Steine schliffen,
befindet sich heute ein Hotel, das seinem
Adelstitel alle Ehre macht. Von der Ver-
gangenheit als Diamantfabrik zeugen im
Sir Albert heute noch die hohen Decken,
die großen Fenster und eine Handvoll
historischer Details, die beim Umbau
erhalten blieben. Sie sorgen in der Kombi
mit der mehrfach preisgekrönten Innen-
ausstattung für ein Ambiente, das perfekt
in der Trendviertel De Pijp im Süden von
Amsterdam passt. Museen, Lokale, Märkte,
Rotlichtviertel oder versteckte architek-
tonische Highlights – in De Pijp liegt alles
quasi um die Ecke. Laut den Gastgebern
lässt sich das Viertel am authentischsten
per geliehenem (E-)Bike erkunden.
Und wenn der Hunger ruft, warten im
Restaurant Izakaya kulinarische Über-
raschungen aus Asien mit einem Hauch
Südamerika. Denn auch das ist Amsterdam.
SO GEHT
AMSTERDAM
Wer also die Stadt der Grachten nicht nur
von ihrer touristischen Seite kennenlernen
möchte, ist in einem der beiden Sir-Hotels
hervorragend aufgehoben. Hier ergattert
man, wenn man möchte, einen exklusiven
Blick hinter die Kulissen von Amsterdam
– den Local Hosts sei Dank. Doch Vorsicht:
Wer einmal bei Sir Adam oder Sir Albert zu
Gast war, weiß, wie schwer es fallen kann,
die tollen Zimmer zu verlassen. Doch es
lohnt sich. Versprochen!
N I E D E R L A N D E
A M S T E R DA M
Book online
lifestylehotels.net/sir-adam-amsterdam-north
lifestylehotels.net/sir-albert-amsterdam-de-pijp
SIR ADAM
108
Zimmer
im A’DAM Tower
für Musik- und Kulturliebhaber
mal
anders
Sir Adam
SIR ALBERT
89
Zimmer & Suiten
in einer ehemaligen Diamantfabrik
für Designliebhaber
Sir Adam
Sir Adam
Sir Albert
Sir Albert
NEW
MEMBER
23. LH 09
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
Arabella
Retreat
&
Spa
–
Aparthotel
Arabella
Moritz
GmbH
&
Co
KG
ARABELLA
RETREAT & SPA
… das ist nicht nur das Motto im Arabella Retreat & Spa
im Tiroler Dreiländereck, sondern auch eine treffende
Beschreibung für das Gefühl, das sich an diesem besonderen
Ort einstellt.
AUF WOLKE 78
… und die seit Kurzem mit einem neuen
Highlight aufwarten: der Wolke 78. Hinter
dem verträumten Namen versteckt sich
eine topmoderne Spa-Welt mit Indoor-
Pool, Sole-Dampfbad, Spa-Lounge, heißem
Sprudelbad im Garten und mehr. Über
sorgsam ausgewählte Materialien, die
vorwiegend aus der Region stammen,
gelang es den Gastgebern, die Natur ins
Innere des Spa zu holen: In der Sauna
duftet es nach Wald, die Geräuschkulisse
entführt ans Ufer eines Gebirgsbaches und
im Pool plätschert Quellwasser aus dem
nahegelegenen Gamorttal. So spricht die
neue Wolke 78 alle Sinne an und macht
selbst das Erholen zum Erlebnis – egal
ob nach einem aufregenden Skitag oder
einem späten Frühstück.
NATUR, WOHIN
DAS AUGE REICHT
Etwas, das alle Bereiche im Arabella
Retreat & Spa, gemeinsam haben, ist
ihre schlichte Eleganz, die durch die hoch-
wertigen und nachhaltigen Naturmate-
rialien entsteht. Österreichische Eiche
trifft auf regionale Zirbe und macht aus
kuscheligen Nestern großzügige Wohn-
räume. Die umliegende Bergkulisse ist in
diesem Haus überall zum Greifen nah: in
der Lounge, der Premium-Sky-Sauna oder
von den eigenen Balkonen und Terrassen
aus. So viel Natur und Natürlichkeit erdet
und bietet den Gästen genau das, wonach
sie sich am meisten sehnen: wieder zu
sich finden, gemeinsam mit den Liebsten
Erinnerungen schaffen und im besten
Sinne in den Tag hineinzuleben.
ABER BITTE
MIT SERVICE
Wie das für jeden genau aussieht, entschei-
det der Gast im Arabella Retreat & Spa
selbst, denn man wohnt individuell und
privat im eigenen Apartment mit Terrasse
bzw. Balkon und voll ausgestatteter Küche.
Letztere muss nicht nutzen, wer nicht will,
denn das Haus bietet im Rahmen seines
Service-Plus auf Wunsch alle Annehmlich-
keiten eines 4-Sterne-Hotels: Concierge-
Leistungen, die gesellige „Auszeit. Bar &
Lounge“, Lieferung von Frühstück und
Abendessen ins Apartment, Restaurant-
tipps samt VIP-Nachlässen, MINI-Cabrio-
und E-Vespa-Verleih für Spritztouren
im Dreiländereck und ein kostenloses
Aktivprogramm mit Skitest, gemeinsamen
Wanderungen, Rodelabenden und vielem
mehr. Alles auf Wunsch, versteht sich.
Denn hier gilt: „Ich bin. So frei“.
ich bin.
so
frei.
Entspannung bedeutet für jeden etwas
anderes: Was für Familien eine gemütliche
Wanderung mit anschließender Pool-
Action, ist für Biker der rasante Down-
hill-Track und für Pärchen die ungestörte
Zweisamkeit im Apartment. So trifft man
im Arabella Retreat & Spa im idyllischen
Örtchen Nauders ganz unterschiedliche
Menschen, die eines eint: Sie schätzen leise
statt laute Töne, Under- statt Overstate-
ment und das Spontane statt dem Verplan-
ten. Aus diesem Grund zieht es sie hierher,
an diesen einzigartigen Kraftort mit
gerade einmal 20 Apartments, in denen
sich Gastfreundschaft und Privatsphäre
optimal ergänzen …
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / N AU D E R S
Dreiländereck AT/ITA/CH
Book online
lifestylehotels.net/
aparthotel-arabella
20
Apartments
1.200m2
Wellness-Bereich
24. LH 10
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
Luis
Ferraz,
Carlos
Vieira
TOREL PALACE
LISBON
SOMMERFRISCHE
IN DER KÜSTENSTADT
Wen es raus aus der Hauptstadt zieht oder
wer diese von früheren Trips schon kennt,
findet auch in der rund 300 km nördlich
von Lissabon liegenden Küstenstadt Porto
unverkennbare Palasthotels aus der Feder
der Torel Boutiques. Sie entstanden nach
dem Zusammentreffen des ersten Gast-
gebers João Pedro Tavares mit den beiden
österreichischen Business-Ladys Barbara
Ott und Ingrid Köck. Heute betreuen die
drei in Summe vier Torel-Häuser: das Torel
Palace Lisbon, das Torel Palace Porto, das
Torel Avantgarde und das Torel 1884 Suites
& Apartments.
WIE DIE
KÖNIGE
Das sehen hier durchaus auch die
Einheimischen so, wie der Portugiese
João Pedro Tavares. Auch er nahm sich
nach seiner über 20-jährigen Karriere in
der Finanzbranche eine Auszeit, die zum
Ausstieg werden sollte. Er verwandelte
eine verlassene Villa auf einem der sieben
Hügel von Lissabons Zentrum in eine ele-
gante Oase der Ruhe inmitten des Trubels
der Stadt und wechselte kurzerhand vom
Bankwesen ins Gastgewerbe. Damit war
der Grundstein für die Torel Boutiques mit
heute drei weiteren Häusern gelegt.
Das erste von ihnen bekam den Namen
Torel Palace Lisbon, und ein Palast ist
dieses Hotel allemal. Das exklusive Bed &
Breakfast empfängt seine Gäste seit 2013
in zwei historischen Palais und einem
imposanten Herrenhaus. In den behutsam
restaurierten Gemäuern fühlt man sich
in eine andere Zeit zurückversetzt und
auf lissabons
hügel …
Doch zurück zum Palasthotel in der
Hafenstadt: dem Torel Palace Porto.
Der Fünf-Sterne-Boutique-Palast liegt im
Herzen der 200.000-Einwohner-Stadt und
portugiesischen „Hauptstadt des Nordens“.
Auch hier bot ein ehemaliger Prunkbau die
passenden Gemäuer für ein entspanntes
und luxuriöses Haus der Superlative. Die
24 Zimmer und Suiten tragen die Namen
großer portugiesischer Schriftsteller und
Poeten wie Fernando Pessoa oder Florbela
Espanca. Ihre literarischen Einflüsse spü-
ren wir im Torel Palace Porto aber nicht
nur im eigenen Zimmer, sondern auch im
Restaurant & Bar namens „Blind“ und dem
romantischen Garten mit Pool.
TOREL PALACE
PORTO
Das Urlaubsland Portugal liegt voll
im Trend. Es entwickelte sich in den
vergangenen Jahrzehnten von der Insider-
Location am Atlantik zum Mekka für
kulturaffine Stadttouristen und sportliche
Surf-Fans gleichermaßen. Mit Tempera-
turen, die selten unter der 15-Grad-Marke
liegen, und Sonnenschein an 290 von
365 Tagen ist es aber auch der perfekte
Ort für eine kleine – oder große – Auszeit
vom Alltag.
genießt neben einem spektakulären Blick
über die Hauptstadt und den Fluss Tejo auch
modernsten Luxus auf höchstem Niveau.
Die Lage am eher unbekannten Hügel
Sant’Ana verstärkt dieses Gefühl von Exklu-
sivität, das hier oben überall zu spüren ist.
Und doch ist der historische Stadtkern,
die Baixa, nur wenige Minuten von diesem
zentralsten der sieben Hügel der Stadt
entfernt. Die Frage ist nur, ob man diesen
wunderschönen Ort überhaupt verlassen
möchte, denn auch im Torel Palace Lisbon
gibt es viele besondere Plätze zu erkunden:
den von Kopfsteinpflaster umgebenen
hellblauen Pool, die stylische Bar Cave 23,
die sonnenverwöhnte Terrasse mit impo-
santem Blick auf Lissabon oder schlicht die
exquisiten Zimmer, Suiten, Apartments,
das Penthouse oder die Villa – je nachdem,
für welches royale Quartier man sich
entschieden hat.
NEW
MEMBER
25. TOREL
AVANTGARDE
VON SEEFAHRERN
UND ENTDECKERN
In Porto erinnert alles an die bewegte
Geschichte der Stadt, deren Namen
wortwörtlich „Hafen“ bedeutet. Im 19.
Jahrhundert war dies der Ort, an dem
Europäer immer neue exotische Gewürze,
Speisen und Stoffe aus Übersee kennen-
lernten und kauften. Und genau dieser
Teil der Geschichte des Landes lieferte
die Inspiration für das vierte Haus der
Torel Boutiques: das Torel 1884 Suites &
Apartments.
Zwölf Deluxe-Zimmer und elf Apartments
in zwei historischen Gebäuden der Innen-
stadt warten hier auf neugierige Entdecker,
die in entspannter Atmosphäre und mit
all dem Luxus und den Annehmlichkeiten
des 21. Jahrhunderts die Geheimnisse der
„heimlichen Hauptstadt Portugals“ lüften
möchten.
Jeder Raum des Torel 1884 Suites &
Apartments ist einem exotischen Thema
wie Kaffee & Tee, Porzellan oder Tapisserie
gewidmet und das hoteleigene Bistro
Bartolomeu lädt ein, bei einem guten
Glas Wein die Erlebnisse des Tages Revue
passieren zu lassen – und das in einem
Ambiente, das uns in die Welt der portu-
giesischen Entdecker eintauchen lässt.
So präsentieren sich alle vier Häuser der
Torel Boutiques zwar reich an Geschichte,
Kunst und Kultur, aber doch jung im
Herzen. Entspannter Luxus trifft auf
historische Gemäuer und schafft eine
Atmosphäre, die den Geist der beiden
Städte perfekt einfängt. Ursprünglicher
und zugleich aktueller kann man Lissabon
und Porto vermutlich nicht erleben. Aber
überzeugen Sie sich selbst. Manches muss
man einfach erlebt haben, um glaubhaft
davon berichten zu können.
TOREL 1884
SUITES & APARTMENTS
LH 11
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Hier beginnt die Geschichte der Torel Boutiques Hotels, die Historie
und Luxus raffiniert vereinen. Das erste ihrer vier Häuser liegt malerisch auf
Sant’Ana, einem der sieben Hügel im historischen Stadtzentrum der
portugiesischen Hauptstadt.
12
Deluxe-Zimmer
P O R T U G A L
L I S S A B ON / P O R T O
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lifestylehotels.net/torel-palace-lisbon
lifestylehotels.net/torel-palace-porto
lifestylehotels.net/torel-avantgarde-porto
lifestylehotels.net/torel-1884-suites-apartment
TOREL PALACE LISBON / LISSABON
5
Apartments
Inmitten der portugiesischen Hauptstadt
Wellness & Pool
TOREL PALACE PORTO / PORTO
24
Zimmer & Suiten
Zentrale Lage
Wellness & Pool
TOREL AVANTGARDE / PORTO
49
Zimmer & Suiten
Modernes, innovatives Design
Wellness & Spa
TOREL 1884
SUITES & APARTMENTS / PORTO
Bistro & Weinbar
24-Stunden-Zimmerservice
11
Apartments
KUNST
IM ZENTRUM
Der zweite Porto-Ableger im Bunde, das
Torel Avantgarde, zelebriert die Kunst und
das Design des frühen 20. Jahrhunderts.
Die 47 Zimmer und Suiten dieses Hauses
sind nicht nur herausragenden Künstlern
der Moderne gewidmet, sondern wurden
auch nach ihren Vorstellungen gestaltet.
Sie lassen die Gäste in eine lebendige Welt
der Kreativität eintauchen und machen sie
am Ende zu einem Teil des Gesamtkunst-
werks selbst.
Auch in diesem Haus der Torel Boutiques
fragt man sich unweigerlich, ob man es
mit all seinen besonderen Ecken überhaupt
verlassen möchte. Doch es zahlt sich aus,
denn Porto selbst hat einiges zu bieten.
In der Küstenstadt schlendert man durch
eine von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärten Altstadt, erklimmt mit einer
historischen Straßenbahn, der Elétrico,
einen der steilsten Hügel der Stadt und
genießt authentische Hafen-Atmosphäre
auf der Promenade des Flussufers.
1
Villa
26
Zimmer
26. THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
D I R E C T O RY
L I F E S T Y L E H O T E L S
L I F E S T Y L E H O T E L S . N E T
Wir bieten designverliebten und trendbewussten Globetrottern
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LEOGANG Puradies
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MARIA ALM Hotel SEPP
MAYRHOFEN ElisabethHotel Premium Private Retreat
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MÖSERN Nidum Casual Luxury Hotel
MÜHLDORF LA PETITE IVY
NAUDERS Arabella Retreat & Spa
OBERGURGL Hotel The Crystal
SAALBACH HINTERGLEMM Alpin Juwel
SALZBURG STADT Hotel Goldgasse
SALZBURG STADT Hotel Stein
SCHLADMING Stadthotel brunner
SEEFELD dasMAX
SERFAUS Alfa Hotel
SÖLDEN Bergland Design- und Wellnesshotel Sölden
SÖLDEN THE SECRET Sölden
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AMSTERDAM Sir Adam
AMSTERDAM Sir Albert
NIEDERLANDE
ALENTEJO Sublime Comporta Country Retreat & Spa
ALGARVE Vila Valverde
CASCAIS The Oitavos
LISSABON Torel Boutiques: Torel Palace Lisbon
MADEIRA Quinta da Bela Vista
PORTO Torel Boutiques: Torel Avantgarde
PORTO Torel Boutiques: Torel Palace Porto
PORTO Torel Boutiques: Torel 1884 Suites & Apartments
ITALIEN
PORTUGAL
LUZERN Hotel des Balances
ZERMATT Hotel Matterhorn Focus
LAPPLAND Treehotel
SCHWEIZ
SCHWEDEN
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STARI GRAD Maslina Resort
SUTIVAN – BRAČ Hotel Lemongarden
KROATIEN
27. 15
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Foto:
Victoria/Tomas
STYLE
prêt- À-
changer
Text
Nora Palzenberger
T
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K
SI
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ÄNGS
T
K
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I
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WI
DE
R
SPRUC
H
M
E
H
R
Wie kann Mode die Welt verändern?
28. 16
THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
Julia
Leifert,
Paulie
Eberwein
julialeifert.com
@julia.leifert
JULIA LEIFERT
DIE DESIGNERIN
Was heute als „nachhaltig“ bezeichnet
wird, ist für Julia Leifert seit früher Kind-
heit selbstverständlich: Die tierliebende
Designerin wächst naturverbunden in
Süddeutschland auf und ist passionierte
Vegetarierin. Bereits als Teenager trägt
sie selbstentworfene Designs, entscheidet
sich aber zunächst für ein Jura-Studium,
bevor sie in Berlin schließlich doch
Mode an der AMD Akademie für Mode
& Design studiert. Nach einem längeren
New-York-Aufenthalt gründet Julia Leifert
2014 ihr eigenes Label, zunächst unter dem
Namen Philomena Zanetti.
DIE MODE
Die mehrfach ausgezeichnete Designerin
möchte „Frauen dazu inspirieren, mutig zu
sein“. Lässig-elegante und zeitlose Stücke
sollen die Individualität der modernen und
unabhängigen Trägerin unterstreichen.
Die aktuelle Kollektion „Edition IV“
verschreibt sich einer neuen (Un-)
Wirklichkeit, in der die Zeit stillzustehen
scheint. Kontraste in Farben und Formen
bestimmen das Bild.
DAS GRÜNE VERSPRECHEN
Julia Leifert setzt auf einen ganzheitlichen
Zugang zu Nachhaltigkeit. So arbeitet
die 38-jährige Designerin ausschließlich
mit natürlichen Materialien aus Europa,
die Produktion findet unter fairen und
transparenten Bedingungen im Umkreis
von 150 km von Berlin statt. Qualität und
Design basieren auf dem Circularity-
Gedanken: Die Produkte sollen über
mehrere Lebenszyklen halten und
anschließend re- oder upcycelt werden.
Um Überproduktion und Ressourcen-
verschwendung zu vermeiden, entwirft
Julia Leifert, Mitglied der UN Women
Germany, limitierte Auflagen statt
kurzlebige Saisonware.
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
STYLE
Fotos:
Dariadéh-DIEIDA,
Dariadéh-Maria
Noisternig,
Victoria/Tomas,
Marion
Colombiani
dariadeh.com
@dariadeh
DARIADÉH
DIE DESIGNERIN
Madeleine Alizadeh ist erfolgreiche
österreichische Mode-Bloggerin, als sie
2013 die Doku „Gift auf unserer Haut“
über Missstände in der Lederindustrie
sieht. Der Wendepunkt für die ehemalige
Politikwissenschaft-Studentin: Die heute
32-Jährige macht Schluss mit Billig-Mode
und startet 2017 mit einem Budget von
2.000 Euro und bedruckten T-Shirts ihr
eigenes Fair-Fashion-Label dariadéh, mit
dem sie neue Standards für komfortable,
nachhaltige und ethisch fair hergestellte
Mode setzen möchte.
DIE MODE
dariadéh versteht sich als inklusives und
diverses Label. Alle Teile sind in einer
Größenrange von XXS bis XXXL erhält-
lich und können flexibel miteinander
kombiniert werden. Die aktuelle Frühjahr/
Sommer-Kollektion, die aus Tencel,
Bio-Baumwolle, Bemberg Cupro und
Leinen besteht, folgt dem Credo „Day to
Night“ und funktioniert sowohl tagsüber
als auch abends – was ganz nebenbei die
Anzahl an Kleidungsstücken im Kleider-
schrank reduziert.
DAS GRÜNE VERSPRECHEN
Madeleine Alizadeh legt Wert auf
transparente Kommunikation. Alle dari-
adéh-Produkte kommen ohne konventio-
nelle Synthetik wie Polyester oder Nylon
aus und werden in kleinen, sorgfältig
ausgewählten Familienbetrieben in
Portugal oder Serbien produziert. Nach
dem „giving back“-Gedanken werden mit
jeder getätigten Bestellung im Online-Shop
50 Cent an karitative Organisationen
gespendet. Und die Instagrammerin,
die täglich rund 324.000 Follower über
ihre Herzensthemen am Laufenden hält,
hat noch viel vor: Momentan denkt sie
über ein Second-Hand-Portal sowie ein
Recycling-System für dariadéh-Produkte
nach.
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victoriatomas.com
@victoriatomasofficial
VICTORIA/TOMAS
DIE DESIGNER
Zusammen arbeiten und zusammen
leben – dass diese Kombination durchaus
funktionieren kann, beweist das in Paris
ansässige Designer-Duo VICTORIA/
TOMAS, das auch privat ein Paar ist.
Victoria Feldman und Tomas Berzins
lancieren 2012 ihr gemeinsames Label,
vier Jahre nach ihrer ersten Begegnung
auf einer französischen Modeschule.
Internationale Aufmerksamkeit erregen
sie erstmals 2013 als jüngste Finalisten des
Festival d'Hyères, dem ältesten Modefestival
der Welt.
DIE MODE
Seine Leidenschaft für die Skater-Kultur
und die Exzentrik Tim Burtons kombiniert
mit ihrer Faszination für experimentelle
Mode und Kunst: So lautet die Erfolgs-
formel von VICTORIA/TOMAS. Das Duo
begreift seine Kollektionen weder als
maskulin noch als feminin, sondern
vielmehr als Dialog zwischen Mann und
Frau. Die Essentials der Männergarderobe
dienen dabei als Basis und werden für
den weiblichen Körper durch feminine
Elemente und Schnitte adaptiert.
Heraus kommen Stücke mit skulpturalen
Silhouetten und lebhaften Farben für eine
neue Generation an modernen Frauen.
DAS GRÜNE VERSPRECHEN
Der erste Pandemie bedingte Lockdown
im Frühjahr 2020 bewegt Victoria
Feldman und Tomas Berzins dazu, ihren
Zugang zu Mode zu überdenken. Um
Überfluss zu vermeiden, verschreiben
sich die beiden von nun an dem Motto
„Weniger kaufen, mehr tragen“ und
beschließen, künftig nur noch wandel-
bare 2-in-1-Pieces zu entwerfen, die auf
zwei Arten getragen werden können.
Zudem reduziert das Label von vier auf
zwei Kollektionen im Jahr und verlegt die
komplette Produktion nach Frankreich,
um die hohe Qualität, die das Etikett
„Made in France“ verspricht, sicherzu-
stellen.
PARI
S,
F
RAN
KRE
IC
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
Fotos:
Nynne,
Nkwo-Scar
Pictures,
Nkwo-Nkwo
Onwuka
nynne.eu
@nynne_online
NYNNE
DIE DESIGNERIN
Schon früh interessiert sich die 1993 bei
Kopenhagen geborene Nynne Kunde für
Kunst und Design. 2014 geht sie nach
London, um am Istituto Marangoni ihrer
Leidenschaft nachzugehen und Mode
zu studieren. Nebenbei arbeitet sie für
das Ready-to-wear-Label Rejina Pyo.
Gleich nach ihrem Abschluss 2018 wird
die dänische Designerin für ihre erste
Kollektion als „Womenswear Designer of
the Year“ ausgezeichnet und lanciert ihr
gleichnamiges Label NYNNE.
DIE MODE
Nynne Kunde vereint in ihren Kollektionen
Handwerkskunst, überzeichnete Silhouetten
und nordischen Minimalismus. Das wieder-
kehrende Thema ist Female Empowerment:
Mit ihren nachhaltigen Stücken möchte
die Designerin Frauen ermutigen,
kurzfristige Trends hinter sich zu lassen
und stattdessen auf individuelle Kombi-
nationen zu setzen, die auffallen und die
Trägerin stärken. Sowohl ihre Heimatstadt
Kopenhagen als auch London haben die
Designästhetik der 28-Jährigen geprägt:
In der aktuellen Frühjahr/Sommer-
Kollektion mit dem Titel „Walking Soft
Sculpture“ treffen puristische Konturen
auf lebendige Farben.
DAS GRÜNE VERSPRECHEN
„Weniger Stücke von besserer Qualität
kaufen“ lautet die Grundidee hinter
dem Kopenhagener Label, das nur zwei
Kollektionen im Jahr zeigt. Im Fokus
stehen verantwortungsvoller Konsum
und die Kreation von zeitlosen Stücken,
die saison- und trendunabhängig über
mehrere Jahrzehnte getragen werden
können. Nynne Kunde sieht Nachhaltig-
keit als Prozess: Mit jeder Saison soll der
Anteil an wiederverwerteten Materialien
erhöht werden. So halten im Frühjahr/
Sommer 2021 recycelter Polyester und
Tencel Einzug in die Kollektion.
KOPE
N
HAGE
N,
DÄN
EMA
R
K
nkwo.design
@nkwo_official
NKWO
DIE DESIGNERIN
Nkwo Onwukas Interesse an Mode wird in
ihrer Kindheit geweckt, als ihre Mutter ihr
beibringt zu nähen. Was als Hobby beginnt,
mündet 2007 schließlich in der Gründung
ihres nach ihrem Vornamen benannten
Labels. Mit dem Rebranding fünf Jahre
später legt Onwuka den Fokus auf die
Bewahrung traditionellen Kunsthandwerks
und die Reduktion von Textilabfällen.
Heute gilt die Nigerianerin, die einen
Abschluss in Psychologie hat, als eine der
führenden nachhaltigen Modedesignerinnen
Afrikas.
DIE MODE
Upgecycelter Denim, Baumwolle aus
Nigeria und Stoffreste bilden die Basis
jeder Kollektion des nigerianischen Labels.
Das Ergebnis: Freigeistige Mode, inspiriert
von den Nomaden der afrikanischen Wüste.
Mit traditionellen Web-, Stickerei- oder
Färbetechniken haucht Nkwo Onwuka
den limitierten Stücken neues Leben ein
und verbindet gleichzeitig Tradition und
Moderne. Den Sinn ihres Labels sieht
die Designerin im textilen Recycling.
Sie erfindet den handgewebten,
upgecycelten Dakala-Stoff, der Teil jeder
Kollektion ist und dessen Name auf die
Verwendung von Denimresten und den
Klang traditioneller Webtechniken -
Sakala-si, sakala-sa … - zurückgeht.
DAS GRÜNE VERSPRECHEN
Für Nkwo Onwuka sind Nachhaltigkeit
und Upcycling die natürliche Antwort
auf die Unmengen an Second-Hand-
Kleidung, die auf den Märkten ihrer
Heimatstadt Lagos landen. Um Textil-
abfälle zu verringern, natürliche
Ressourcen zu schonen und gleich-
zeitig afrikanische Webtradtionen zu
bewahren, arbeitet die Designerin eng
mit lokalen Kunsthandwerkern und
Produzenten zusammen.
ABU
JA
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IGER
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
STYLE
collected
Die Perfektion im Imperfekten und
einzigartige Schmuckstücke findet man
beim Label LENA KRIS im Atelier im
zweiten Wiener Bezirk. Lena Grabher ist
Gold- und Silberschmiedin und erzählt
mit ihren Kreationen wunderschöne
Geschichten. Im Vordergrund ihrer Arbeit
stehen die Wertschätzung des Handwerks,
Lokalität und Nachhaltigkeit. In ihren
Schmuckworkshops lernt man, selbst mit
den Materialien zu experimentieren und
erfährt das befriedigende Gefühl, wie
man Edelmetall in wunderbare Formen
schmelzen kann, die die Fantasie anregen.
„Die entstehenden Schmuckstücke spiegeln
die Suche nach unseren Wurzeln und die
Emotionen sowie Facetten einer Phase
der Transformation wider. Unterstrichen
werden die Schönheit des Imperfekten und
die Wertschätzung des Handgemachten“,
erklärt die Schmuckdesignerin Lena Grabher.
lenakris.com
fragments
K R I S
L E N A
ATELIER
Fotos:
Maria
Ritsch
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THE Stylemate
Issue No 02 | 2021
fragilität und
IN DEN OBJEKTEN DER KÜNSTLERIN
ANNA RIESS STECKEN VIELE GEDANKEN –
ÜBER NATUR UND NACHHALTIGKEIT, DIE
FOLGEN UNSERER ANWESENHEIT FÜR DEN
PLANETEN, DIE ROLLE DER FRAU UND NICHT
ZULETZT ÜBER MENSCHLICHE VERLETZLICH-
KEIT, FRAGILITÄT UND VERGÄNGLICHKEIT
– UND BEGLEITEN SIE IN IHRER ARBEIT MIT
KERAMIK, METALL UND TEXTIL.
vergänglichkeit
ANNA RIESS lebt und arbeitet als Künstlerin
in Wien. Alle ihre Kreationen entstehen in
ihrem kleinen Atelier in der Nähe des be-
rühmten Vergnügungsparks „Prater“ und der
Donau. Nach einem kurzen Architekturstu-
dium, gefolgt von einem Master in Kulturan-
thropologie im Jahr 2012, konzentrierte sich
Anna auf ihre wahre Freude: das Gestalten mit
den Händen. Durch einen dreijährigen Kurs in
zeitgenössischem Schmuckdesign lernte Anna,
Gesellschaftskritik zu üben und auszudrücken,
indem sie Objekte in enger Beziehung zum
menschlichen Körper formte.
annariess.com
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THE Stylemate
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R I E S S
A N N A
Fotos:
Maria
Ritsch
–
Outfits:
Jana
Wieland
und
Christina
Seewald
Woran denkst du, wenn du an
einem neuen Objekt arbeitest?
Jeder Prozess ist unterschiedlich. Ich bin
immer in einer anderen Stimmung, wenn
ich in mein Atelier gehe. Wenn ich an
einem Auftrag arbeite, muss ich mich
an genaue Vorgaben halten, sehr ergebnis-
orientiert und konzentriert.
Die Vorbereitungen bestimmen das
Ergebnis. Das Porzellan braucht die richtige
Konsistenz, um dann in Formen gegossen
zu werden. Ich brauche mehrere Stunden
Zeit und muss mich ausgeruht fühlen.
Beim Arbeiten mit Ton habe ich nicht das
Gefühl, dass ich denke, sondern meine
Hände handeln, bis ich zufrieden bin.
Es ist eine Suche, auf die sich meine Hände
begeben. Beim Schmuck ist es meistens
eine Form oder Funktion, die mich zuvor
begleitet hat und die ich dann im Studio
auf das Silberblech aufzeichne.
Die Säge führe ich an diesen Linien
entlang, lasse mir aber immer noch den
Freiraum, diese spontan anders zu führen.
Also eher ein prozessorientierter Zugang,
wo ich oft noch im Moment entscheide und
optimiere. Die ausgesägte Spur hinterlässt
eine neue Form, mit der ich weiterarbeite.
Oft ergänze ich den Ohrschmuck mit einer
natürlich gewachsenen Keshi-Perle.
Gibt es einen Gedanken, der dich bei
deiner Arbeit immer begleitet?
Ich habe sehr viele Ideen und wenn ich
an dem Punkt bin, diese umzusetzen, bin
ich weniger im Denken als im Formen,
Ton angeben, Silber sägen, feilen, bohren
oder löten. Aber wahrscheinlich nehme
ich den Begriff „Arbeit“ nur im Bezug auf
das Tun wahr. Eigentlich kann ich meine
Arbeit nicht klar von meinen Gedanken
trennen. Was mich schon begleitet, ist der
Drang den weiblichen Körper in den Fokus
zu stellen, da dieser gesellschaftlich zu
wenig Raum bekommt. Die Rolle der Frau
und ihre Anforderung in allen Facetten
zu thematisieren, ist mir ein Bedürfnis.
Menschliche Verletzlichkeit, Fragilität,
Vergänglichkeit sind Gedanken, die mich
in der Arbeit mit Keramik begleiten.
Was beschäftigt dich als Künstlerin,
wenn du an die Gesellschaft und die
Umwelt, die Menschen und die Natur
denkst?
Die bereits angesprochene Fragilität und
Vergänglichkeit sehe ich in direktem
Verhältnis zu meinem Körper. Meine
Anwesenheit auf diesem Planeten ist nicht
von großer Dauer. Erst kürzlich lief ich mit
einem Müllsack durch Venedig, über den
sich zuvor Möwen hergemacht hatten,
und versuchte, diesen loszuwerden.
Jedoch können wir Menschen unseren
Müll nicht loswerden. Er kann sich nicht
auflösen. Stattdessen braucht es eine
globale Lösung für den Umgang mit Plastik
und unserem CO2
Ausstoß. Die Pandemie
hat bewiesen, dass wir umdenken können.
Wir sind nur leider so weit, dass wir eine
Pandemie brauchen, um uumzudenken.
Es schmerzt mich körperlich Tiere an
Plastik verenden zu sehen, wissend, dass
wir Menschen die Verantwortung dafür
tragen. Es geht mir nicht um Schuld,
sondern um Gesetze, die den Klimaschutz
als oberste Priorität verabschieden und mit
denen große Konzerne in die Verantwor-
tung genommen werden.
Was ist dir bei der Herstellung wichtig?
Ich arbeite mit Ton, Metall und Textil.
Die Materialien, die ich verwende, kommen
alle aus der Natur. Mir ist wichtig, dass ich
keine Stoffe verwende, die das Ökosystem
belasten würden. Außerdem tätige ich alle
Transporte, die nicht per Fahrrad möglich
sind, mit einem elektrischen Mietauto.
Meinen Brennofen habe ich gebraucht
gekauft und ich versuche, diesen bei den
Bränden immer so voll wie möglich zu
machen. Bei der Herstellung ist mir außer-
dem wichtig, autark zu sein. So kann ich
meinen Abnehmer:innen größtmögliche
Transparenz bieten.
Welche Materialien interessieren dich
und warum?
Ich mag den Kontrast von Keramik und
Metall. Das Arbeiten mit weicher Erde
hat etwas sehr Archaisches und Uriges.
So auch das Bearbeiten von zuerst hartem
Metall, das im Prozess des Hämmerns und
Lötens verformbar ist, unterschiedliche
Temperaturen durchläuft. Spannend finde
ich die Frage: Was kann das Material und
was kann ich? Ein Dialog mit dem Material
lässt oft Raum für ungeplante Überra-
schungen. Oft verwende ich Perlen, die
natürlich und nicht perfekt gewachsen
sind. Hierbei liegt der Reiz in der Unvoll-
kommenheit und dem Schimmer, der
unerreichbaren Perfektion. Hinzukommen
Busenobjekte aus Bio-Baumwolle, die mit
Lavendel und Cellulose gefüllt sind. Die
stelle ich gerne her, weil sie Trost spenden
oder, durch den Lavendel als Füllung, eine
beruhigende Wirkung haben. Mir ist der
Wechsel wichtig, dass die Lust am Schaffen
bleibt. Je nach Idee und Konzept eines
Projekts arbeite ich mit einem dieser drei
Materialien. Neuerdings arbeite ich auch
mit Porzellan, wobei sich wieder neue
Möglichkeiten in der Herstellung auftun.
Was fehlt unserer Welt? Was würde sie
besser machen?
Zeit, um sich auszuprobieren, um scheitern
zu dürfen. Weniger patriarchale Struktu-
ren. Ethikunterricht an Schulen. Weniger
JetSet – mehr Urlaub am Bauernhof.
Grünflächen in Städten, statt Versiegelung
der Erde. Mehr Zeit an der Hofer-Kassa.
Yoga an Schulen für Lehrer:innen und
Schüler:innen. Empathie.
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THE Stylemate
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STYLE
T A S S E L T A L E S
Mit ihrem Slow-Fashion-Label Tassel Tales sorgen Alexandra, Stephanie und Sophie Eisl für
mehr Transparenz und Fairness in der Modebranche. Und zeigen mit ihren farbenfrohen Stücken im
Boho-Stil ganz nebenbei, wie stylish nachhaltig produzierte Mode sein kann.
Was haben Sie über Slow Fashion,
umweltfreundliche Materialien und faire
Produktionsmethoden gelernt, das Sie
noch nicht wussten, als Sie Ihr Label 2017
gegründet haben?
Die Produktionskette von einem umwelt-
freundlichen und fairen Label ist das A
und O. In der Anfangszeit bei Tassel Tales
ging es großteils um Recherche sowie
den Aufbau unserer Produktionskette.
Dokumentarfilme, Social Media, unzählige
Bücher und fortlaufende Internetrecherche
haben dazu beigetragen, dass wir einen
festen Grundstein bauen konnten und uns
auch stetig weiterentwickeln.
Ihre Produkte werden unter dem Motto
„we rise by lifting others" von Frauen-
kollektiven in Indien und Marokko für
Frauen gefertigt. Wie definieren Sie
persönlich female empowerment?
Frauen die Chance zu geben, selbstständig
und unabhängig über ihre Zukunft zu
bestimmen, ihnen eine Stimme zu geben,
die sie ohne dieser Kollektive und die
damit verbundenen Arbeit vielleicht
nicht hätten. Deswegen kooperieren wir
seit unserer Gründung eng mit Hand-
werkerInnen und Frauenkollektiven wie
Saheli Women in Indien und Al Kawtar
in Marokko. Uns motiviert, dass wir mit
unserer Arbeit etwas nachhaltig verändern
können, dass wir Frauen, mit denen wir
zusammenarbeiten, empowern können.
Das Herzstück Ihres neuen Project N°2021
sind ganzjährig tragbare Looks. Was hat
Sie darin bestärkt, den klassischen saiso-
nalen Kollektionskalender zu verlassen?
Empowerment braucht Zeit. Als Slow-
Fashion-Label richten wir uns nach dem
Produktionszyklus unserer PartnerInnen
in Indien, Marokko und Polen. Sprich, wir
setzen die Timings gemeinsam fest, damit
sie entsprechend Zeit haben, in Ruhe jedes
einzelne Produkt Stück für Stück herzu-
stellen. Somit entstehen Produkte aus
Leidenschaft, die etwas Schönes und Gutes
an sich haben. Produkte, die für Ethik,
Fairness und ein würdevolles Miteinander
stehen.
Drei Kriterien, an denen ich erkenne, dass
ich tatsächlich nachhaltig produzierte
Mode kaufe?
Bei vielen großen Fast-Fashion-Labels
werden aktuell sehr viele Greenwashing-
Kampagnen ausgerollt. Das bedeutet, dass
Produkte der Marke durch gezielte PR-
Aktionen ins „grüne" Licht gerückt werden
und so bei KundInnen fälschlicherweise
der Eindruck entsteht, dass die Brand
ethisch korrekt, fair und umweltfreundlich
handelt, obwohl das selten der Fall ist.
Daher ist es zuallererst sehr wichtig, sich
aktiv über das Label zu informieren und
zu prüfen, ob es sich um einen PR-Coup
oder ein tatsächlich nachhaltiges Produkt
handelt. Berichte zur Nachhaltigkeit, klar
definierte Ziele und ausreichend Auskunft
sind gute Indikatoren. Darüberhinaus
sollte man immer auf die Zusammenset-
zung des Kleidungsstücks achten, prüfen
aus welchen Materialien dieses besteht
und nach Nachhaltigkeitssiegeln Ausschau
halten – wie zum Beispiel das ökologische
Siegel GOTS – Global Organic Textile
TASSEL TALES Vor vier Jahren gründen
die Schwestern Alexandra und Stephanie Eisl
gemeinsam mit ihrer Cousine Sophie Eisl Tas-
sel Tales. Mit dem fairen und nachhaltige Rea-
dy-to-Wear- und Yoga-Label möchten die drei
Wienerinnen die Geschichte der Herkunft
ihrer Produkte und der Menschen, die an
deren Entstehung beteiligt sind, erzählen und
so für mehr Transparenz für die KundInnen
sorgen. Unter dem Motto „Von Frauen für Frau-
en“ werden die farbenfrohen Stücke
mit der Quaste als Synonym für Bohemian
Elegance von Frauenkollektiven in Indien
und Marokko gefertigt. Mit dem Launch des
Project N°2021 setzt Tassel Tales nun auf ganz-
jährig tragbare, eklektische Looks, die von den
70s inspiriert sind.
tassel-tales.com
Standard. Solche Siegel kosten allerdings
meist viel Geld, was es für kleinere Brands
wie uns schwierig macht, sich diese auch
zu leisten. Der Preis eines Produkts ist oft
auch ein guter Indikator. Nachhaltige Pro-
duktion, faire Entlohnung und natürliche
Rohstoffe sind oft teurer, der Preis sollte
diese Mehrkosten reflektieren.
Und wie kann die Tassel Tales-Trägerin
dazu beitragen, die Welt ein Stück besser
zu machen?
Wichtig ist es, sich über die Produkte,
die wir kaufen, zu informieren und sein
eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen.
Als Teenager waren auch wir auf Schnäpp-
chenjagd und wussten es einfach nicht
besser. Heutzutage hat jeder Jugendliche
durch das Internet, Smartphones und
Co. Zugang zu Informationen, die die
Schattenseiten des Fast-Fashion-Business
enthüllen – sehr empfehlenswert dazu ist
der Film „The true cost“. Somit können wir
andere und bewusstere Entscheidungen
treffen und die Welt ein Stück verändern
und verbessern.
Interview
Nora Palzenberger
FRAGEN
AN