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THE
Style
mate
zwischen den zeiten
INSPIRATION FROM AROUND
THE WORLD FOR AN AESTHETIC
AND MEANINGFUL LIFESTYLE
ISSUE No 01 | 2021
thestylemate.com
2
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Foto:
Heldentheater
In unserer letzten Ausgabe haben wir
an dieser Stelle über die Wünsche und
Hoffnungen für die Zukunft geschrie­
ben. Wir hatten ein bisschen gehofft, dass
wir, wenn wir das nächste Mal diese Zeilen
verfassen, dem Erreichen dieser Wünsche
schon etwas näher gekommen sind. Doch
wo stehen wir jetzt? Irgendwie ein bisschen
„dazwischen“. Wir sind noch nicht dort,
wo wir gerne wären, haben aber das Gefühl,
das Schlimmste bereits überwunden zu
haben. Es ist die „Zeit für Sehnsucht“, wie
auch der in L.A. lebende Künstler Lucky
Tennyson in unserem diesmal sehr aus­
führlichen Cover-Interview vermittelt. Er
hat während eines Lockdowns Menschen
an ihr Fenster gebeten und sie von draußen
fotografiert. Sie haben ihm erzählt, wonach
sie sich sehnen.
Das Gefühl der Sehnsucht begleitet uns
wohl alle. Manchmal war sie im letzten
Jahr stärker da, manchmal hat sie sich
vielleicht bereits irgendwo in uns zurück­
gezogen. Wir hatten keinen Platz mehr
für Sehnsucht, weil möglicherweise Sorgen
und Ängste überhand genommen haben.
Wir möchten Sie in dieser Ausgabe gern an
Orte mitnehmen, die zum Träumen sind,
so wie das surrealistische Apartment im
Herzen Roms oder die Villen Pelícanos in
Mexiko, und natürlich zu unseren wunder­
baren LIFESTYLEHOTELS. Trotzdem:
Wo immer wir mit Menschen gesprochen
haben, die Pandemie schwingt mit. Sie hat
sich in unseren Kopf gedrängt und unser
Denken verändert. Leider sind wir noch
nicht ganz im „Danach“ angekommen.
Wir sind: zwischen den Zeiten.
Thomas Holzleithner & Hardy Egger
H E RAU S G E B E R
IN THIS ISSUE
Wenn Sie keine Ausgabe
mehr versäumen wollen,
können Sie THE Stylemate
auch abonnieren.
thestylemate.com
IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz
Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach
Cover-Foto: Paolo Fusco Gestaltung: VON K Brand Design
Autoren: Franzobel, Helder Suffenplan, Lisbeth Wild Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger
Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich
Essentials
Seite 3
LIFE:
Zeit für Sehnsucht
Seite 4–9
Geschmack im Wandel
Seite 10
Surreale Kulisse
Seite 11–13
Franzobel
Seite 14
STYLE:
Equilibrium
Seite 15
Sanftes Ambiente
Seite 16–19
Reflexionen zu
Leben und Tod
Seite 20–21
Magische Haute Couture
Seite 22–25
Ikonische Düfte
Seite 26
Kolumne von
Helder Suffenplan:
Kontrollverlust, bitte!
Seite 27
LIFESTYLEHOTELS
selection:
Dexamenes
Seaside Hotel
Seite LH 1
New Member:
EALA My Lakeside Dream
Seite LH 2
New Member:
Seehof Nature Retreat
Seite LH 3
The Oitavos
Seite LH 4
Gästehaus
Krenn
Seite LH 5
Geinberg5
Private SPA Villas
Seite LH 6
Gradonna Mountain Resort
Châlets & Hotel
Seite LH 7
The EDER Collection:
Hotel Eder, Hotel SEPP,
Tante Frida
Seite LH 8
dasMAX
Seite LH 9
Hotel Stein
Seite LH 10
Hotel
Goldgasse
Seite LH 11
Directory
LIFESTYLEHOTELS
Seite LH 12
3
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Fotos:
beigestellt/Fotorechte:
© Sagan
Vienna,
© Lara
Kastner,
©
Louis
Vuitton,
© Max
Mara,
© Giobagnara,
© Shiseido
essentials
D I E S E R A U S G A B E
E I N Z I G A R T I G K E I T & E L E G A N Z
Das Label SAGAN Vienna wurde 2016 in Wien von Tanja
Bradaric und Taro Ohmae gegründet und widmet sich
handwerklichem Können und exquisitem Design. Ihre
Philosophie ist es, funktionale, hochwertige Stücke mit
einem Gefühl von Einzigartigkeit und entspannter
Eleganz zu schaffen. Alle Objekte werden aus hochwer­
tigen Materialien und von erfahrenen Handwerkern in
Wien und Europa hergestellt. Die „Keychain coin wallet“
ist die kleine, elegante Lösung für herumkullernde Mün­
zen und kann an der Tasche oder auch am Hosenbund
festgemacht werden. Das spanische Ziegenleder ist
genarbt, die Schließe aus gebürstetem Stahl und kommt
aus Japan. Der Schlüsselanhänger ist in Castania
und Nero di Sepia erhältlich. Im Japanischen bedeutet
das Wort „Sagan“ übrigens „das linke Ufer“ oder „die
linke Seite eines Flusses“ und impliziert
eine Sensibilität für Eigenart und erfinderische
Nichtkonformität, die stark mit der Philosophie des
Markendesigns übereinstimmt.
sagan-vienna.com, € 150
T E C H NO L O G I E & V I TA L I TÄT
Seit der Lancierung von SHISEIDO MEN vor 19 Jahren hat
jahrelange Forschungsarbeit dazu beigetragen, die besonde­
ren Schwachstellen von Männerhaut zu identifizieren und die
SHISEIDO-Pflegephilosophie für den Mann kontinuierlich
neu zu definieren. Das Shiseido Men Ultimune Power
Infusing Concentrate schenkt Männerhaut ein vitaleres und
energiegeladenes Aussehen. Es mildert die Sichtbarkeit von
Fältchen, rauen Hautstellen und Trockenheit und spendet
Feuchtigkeit mithilfe der Triple TSUBAKI TECHNOLOGYTM
,
die auf Extrakten aus der japanischen Kamelie beruht. Der
Shiseido Men Face Cleanser entfernt sanft Unreinheiten,
ohne der Haut essenzielle Feuchtigkeit zu entziehen. Dank
der Dirt-Cleansing-Technologie wird die Haut von Schmutz,
überschüssigem Serum und Produktrückständen befreit. Der
reichhaltige, feinporige Schaum mit Hautpflegewirkstoffen
kann auch als Rasierschaum genutzt werden. Das Shiseido
Men Energizing Moisturizer Extra Light Fluid fördert das
hauteigene Regenerationspotenzial und mildert feine Linien
und Trockenheit sichtbar und kann auch als Augencreme
verwendet werden.
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R Ü C K Z U G & V E R B U N D E N H E I T
Das Bedürfnis nach Rückzug oder lieber den totalen
Kontakt zur Welt? Diese drahtlosen Kopfhörer von
Louis Vuitton Horizon erfüllen beide Bedürfnisse. Eine
optimierte Bluetooth-Konnektivität ist mit einem
Induktionslademodus gekoppelt und erreicht damit
bis zu 30 Stunden Spielzeit. Die beiden in jedem der
Kopfhörer eingebetteten Mikrofone verbessern die
Klangqualität erheblich und ermöglichen die separate
Verwendung jedes Kopfhörers. Außerdem bieten die
Kopfhörer ein Zwei-Modus-Audioerlebnis: aktive
Geräuschunterdrückung, um sich selbst zu isolieren
oder „ambient-listening“, um mit der Außenwelt in
Verbindung zu bleiben. Bereits in tiefschwarz, intensiv
rot, makellos weiß, puderrosa und fluoreszierend
gelb erhältlich, gibt es nun diese durch einen blauen
Farbverlauf gekennzeichnete Version. Das Spiel mit
der Asymmetrie und dem Kontrast zwischen farbigem
Acetat und hochglanzpoliertem Stahl passt perfekt zum
blauen Himmel des Frühlings.
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Im Goldenen Quartier in Wien hat sich ein neues
Concept Studio niedergelassen. Im „Select“ werden neben
Schmuck von Ole Lynggaard Copenhagen Contemporary Art,
Silberware und exklusive Accessoires angeboten. Mit den
eleganten Spielsets von GioBagnara kommt das
Angebot unserer Lust auf Leichtigkeit nach. Dieses
Würfelset aus Leder in wunderschönem Eisblau vertreibt uns
die Langeweile an Abenden mit nächtlichen Ausgehverboten
bzw. unterhält uns künftig an herrlich lauen Sommerabenden
unter freiem Himmel am Strand oder auf dem Segelboot.
Hinter dem Konzept von „Select“ steht Sebastian Schroeter,
der als echter Gastgeber seinen Kunden persönlich zur
Seite steht und vom ersten Tag an für eine Atmosphäre des
Wohlbefindens und Vertrauens sorgt.
Erhältlich bei select.xyz, ca. € 650
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Licht, Transparenz und spielerische Interaktion
stehen bei der Boro-Kollektion von Crucial Detail im
Mittelpunkt. Designer Martin Kastner zielte bei den
Schalen auf Asymmetrie ab, was die Auswahl der Her­
steller, die für die hitzebeständigen Glasschalen infrage
kamen, stark einschränkte. Am Ende entwickelte
Crucial Detail sein eigenes formgebendes Verfahren, mit
dem ein perfekt fließender Übergang von der ebenen
Fläche zur Schale gelang. Jedes Teil dieser Kollektion
wird individuell geformt und gehärtet, sodass Stück
für Stück eindrucksvolle und innovative Servier­
lösungen für heiße und kalte Speisen entstehen – und
zwar in drei Größen für möglichst viel kreativen
Freiraum in der Präsentation Ihrer kulinarischen
Highlights, vom flambierten Amuse-Bouche bis zum
raffinierten Eisdessert.
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W I E D E RG E B U R T & E R N E U E R U NG
Wiedergeburt, Erneuerung, Wiederaufbau: Wie die
unbezwingbaren Heldinnen der Renaissance bauen die
Max Mara-Frauen die Welt wieder auf – besser als vor­
her. In dieser Saison geht Max Mara auf die Frage ein,
was man für so einen Job trägt. Einen butterweichen
Kaschmir-Spolverino, einen meisterhaft zugeschnit­
tenen Anzug, ein perfekt detaillierter Trenchcoat, ein
makelloses Popelinehemd mit tadellos plissierten
Hosen; dazu eine geräumige „Ippolita“-Tasche, die
übergroße Sonnenbrille und dieses Ketten-Collier in
Gold. Auch Max Mara wurde in einer anderen Zeit der
Wiedergeburt gegründet. Im Modeboom der Nach­
kriegszeit erfand Italien die Klassiker mit handwerk­
licher Meisterschaft und einem Auge für gutes Design
neu und Max Mara nahm dabei eine Hauptrolle ein.
Stets ging es um die berühmte „bella figura“, dem Credo,
sein Bestes zu geben, indem man sein bestes Selbst
präsentiert. Das sollten wir uns dieses Jahr vielleicht
alle zu Herzen nehmen.
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4
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Z e i t
Dakota Colebourn
										 „Ich vermisse es, meine Freunde
zu treffen und einfach das zu machen, wonach uns gerade ist.
Seit Covid sehe ich sie nicht mehr so oft, wie ich möchte.
Wir verbrachten immer gerne Zeit im Einkaufszentrum, kauften
etwas und spazierten rum. Das geht jetzt nicht mehr.
Ich sehne mich nach dem Tag, an dem wir wieder so sein können,
wie wir früher einmal waren.“
4
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
12 Jahre, Skateboarderin/Schülerin
Foto:
©Lucky
Tennyson
LIFE
5
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
									 WAS WAR DAS NUR FÜR EIN JAHR, AUF DAS WIR ZURÜCKBLICKEN?
UNSER LEBENSUMFELD VERÄNDERTE SICH PRAKTISCH ÜBER NACHT, DIE PANDEMIE BRACHTE VERÄNDERUNGEN, DIE VIELEN VON UNS HEUTE NOCH
ZU SCHAFFEN MACHEN. FÜR DEN KÜNSTLER LUCKY TENNYSON AUS LOS ANGELES WURDE DIE PANDEMIE ANLASS, IN EINEM DER ZAHLREICHEN
WELTWEITEN LOCKDOWNS DIE MENSCHEN NACH IHREN WÜNSCHEN UND SEHNSÜCHTEN ZU FRAGEN. DABEI FOTOGRAFIERTE ER SIE DURCH IHRE
FENSTER UND ERFUHR STÜCK FÜR STÜCK, WONACH SICH VIELE VON UNS WIRKLICH SEHNEN.
f ü r
Was haben Sie inmitten von Lockdown
und Social Distancing im letzten Jahr am
meisten vermisst?
Schwer zu sagen, um ehrlich zu sein.
Reisen, Bars, durchgehend Arbeit und
Freunde, das sind die offensichtlichen
Dinge, die mir einfallen. Jenseits dieser
Verbindungen zur Außenwelt, die
uns sowohl erfüllen als auch von der
Langeweile ablenken, ist es vermutlich
die Vorstellung endloser kreativer Möglich­
keiten, die ich am meisten vermisse. Die
Distanzregeln im Alltag machen es unmög­
lich, spontan zu arbeiten. Ich konnte
nicht hinausgehen, um mich inspirieren
zu lassen. Alles verlangt gerade nach viel
mehr Planung und Vorsicht. Einfach durch
die Gegend zu laufen, um zu sehen, was
passiert, und einfach mit dem zu arbeiten,
was sich einem bietet, ist gerade nicht
möglich. Ich vermisse den Charme des
Unbekannten.
Wie hat Sie das Ihrer Meinung nach
verändert?
Ich war es früher gewohnt, privat und
beruflich um die Welt zu reisen. Kreativität
fand ich an den Orten, an denen ich aß,
und in den Menschen, die ich traf und
für Projekte fotografierte. Ich musste
mich nicht jeden Tag aufs Neue einer
Selbstprüfung stellen und mich mit dem
wenigen Unbekannten, dem ich begegnete,
zufriedengeben. Die Welt da draußen war
mir genug. Die aktuellen Veränderungen
erzeugen ein Gefühl von Verletzlichkeit,
von Angst, aber auch von Mitgefühl.
Ich habe gelernt, mit meiner eigenen
Verletzlichkeit und der meiner Kunst zu
leben. Das öffnete mir das Tor zu einer
offenen und ehrlichen Verbindung zu den
Menschen, die ich treffe und mit denen
ich arbeite. Allein das war für mich eine
immense Weiterentwicklung.
Für „Rear Window“ fragten Sie Menschen,
wonach sie sich sehnen, während Sie sie
zum Mond hinaufblicken ließen und sie
fotografierten. Was lernten Sie daraus?
Auf eine bestimmte Art sind wir alle alleine
und verbunden. Ich kann nicht erklären,
wie und in welchem Ausmaß das überhaupt
gleichzeitig möglich ist. Vielleicht sollte
ich das erst gar nicht versuchen. Wenn
ich meine Erkenntnisse zusammenfassen
müsste, würde ich sagen, dass ich lieber
zweimal nachdenken sollte, bevor ich von
anderen etwas erwarte oder annehme. Ich
caste und fotografiere Menschen schon
sehr lange und habe dabei gelernt, sehr
offen auf jeden zuzugehen. Diese Lektion
vergisst man jedoch leicht. Die meisten
von uns bringen einfach eine Phase ihres
Lebens nach der anderen hinter sich –
unser ganzes Leben lang. Genau das
führt uns der Lockdown nun vor Augen.
Können Sie uns sagen, wonach sich
die Menschen sehnen? Ist es Liebe,
Zuversicht, Nähe?
In diesem Projekt erzählen die Modelle
in ihren eigenen Worten, wonach sie sich
„sehnen“. Ich gab Parameter und Stil vor,
die eigentliche Arbeit machten aber die
Menschen in den Bildern. Sie teilten ihre
persönlichen Erfahrungen. Sieht man
sich die Gemeinsamkeiten an, würde ich
sagen, dass sich die meisten ein Gefühl
der Sicherheit wünschen: in der Liebe,
in Sachen Gesundheit, in Gedanken und
so weiter.
Glauben Sie, dass sich die Dinge, nach
denen wir uns sehnen, während der
Pandemie verändert haben oder wünsch-
ten wir uns die Dinge nur sehnlicher, um
nicht zu sagen verzweifelter?
Ich glaube, es gibt hier zwei Aspekte.
Erstens besteht kein Zweifel daran, dass
die meisten von uns vermissen, wie die
Dinge mal waren, und die Welt unbedingt
wieder dorthin bringen möchten. Zweitens
zwang man uns, gründlich zu hinterfragen,
was wir im Leben wollen, nicht nur als
Einzelperson, sondern auch als Gemein­
schaft. Familien wurden auseinanderge­
rissen, Regierungen versinken weltweit
im Chaos und Ungerechtigkeiten stechen
immer mehr ins Auge, da wir den ganzen
Tag zu Hause auf unsere Handys schauen.
Die dahinterliegenden Probleme sind nicht
neu, aber vielen konnte man früher aus
dem Weg gehen. Das geht jetzt nicht mehr.
Und daraus kann man viel lernen. Wir
haben nun die Chance, uns nicht nur selbst
zu bessern, sondern auch unser Verhalten
untereinander. Dass das schwer ist, spüren
wir gerade alle am eigenen Leib.
Wie schaffen wir es, uns in einer Welt, in
der wir Abstand halten müssen, weiterhin
verbunden zu fühlen?
Ich frage meinen Vater selten um Rat. Er
ist ein heiterer, aber auch strenger und
stoischer Mensch. Vor ein paar Monaten
habe ich ihn angerufen und war ein wenig
weinerlich. Er sagte nur: „Sohn, wenn es
wirklich dunkel ist, geh einfach weiter. Die
Wende kommt dann schon von selbst.“ Wir
können uns weiterhin verbunden fühlen,
indem wir uns auf das Unbekannte, das
jeden Tag auf uns wartet, einlassen und
daran glauben, dass es besser wird. Wir
können unsere Mutter oder unseren Vater
anrufen oder einen alten Schulfreund,
oder etwas tun, was wir normalerweise
nicht tun würden. Wir können jemandem,
zu dem wir früher aufsahen, eine E-Mail
schreiben und ihm sagen, wie sehr er uns
inspiriert hat. Und wenn wir etwas brau­
chen, sollten wir darum bitten. Wir sollten,
wenn möglich, jeden Tag etwas verändern,
damit das Feuer des Lebens nicht erlischt.
Haben Sie sich im vergangenen Jahr
irgendwann isoliert gefühlt?
In diesem Jahr habe ich mich definitiv
isoliert gefühlt, aber das Gefühl war mir
nicht neu. Ich wuchs in einer amerikani­
schen Kleinstadt namens Julian auf. Sie
hatte damals knapp 1.000 Einwohner und
liegt 35 Kilometer von der nächsten Stadt
entfernt. Unser Apfelkuchen war berühmt
und es gab eine Main Street entlang eines
Häuserblocks – mehr nicht. Da ich dort
kaum Kontakt zu unterschiedlichen Kul­
turen oder Zugang zu kreativen Ventilen
hatte, fühlte ich mich ziemlich isoliert.
Mir war vor meinem Studium durchaus
klar, was ich alles verpasste. In gewisser
Weise brachte mich das vergangene Jahr
meinem jüngeren Ich wieder näher, denn
die Einschränkungen, die ich erfahre,
sind sehr ähnlich. Heute habe ich mehr
Verständnis für mein jüngeres Selbst.
José Hernandez
				 „ICH SEHNE MICH DANACH,
DASS MEINE MUTTER MEINE BEZIEHUNG AKZEPTIERT. MEINE MUM UND
ICH HABEN SCHON GROSSE FORTSCHRITTE GEMACHT, ABER SIE KENNT
MEINEN PARTNER IMMER NOCH NICHT.
ICH HABE MICH MIT 20 VOR MEINEN ELTERN GEOUTET. ICH HATTE
ANGST DAVOR, WAS MEIN DAD SAGEN UND WIE ER REAGIEREN WÜRDE,
UND HÄTTE NIE GEDACHT, DASS ER DER TOLERANTE IST. ES WAR MEINE
MUM, DIE SICH SCHWERTAT. ICH HABE MICH DAMALS SOFORT VON IHR
ZURÜCKGEZOGEN UND WIR HATTEN KAUM EINE BEZIEHUNG ZUEINAN-
DER, OBWOHL ICH IMMER NOCH ZUHAUSE WOHNTE.
AM ENDE BIN ICH EINIGE JAHRE AUSGEZOGEN UND DANN WIEDER EIN.
SEITDEM HAT SICH DIE BEZIEHUNG ZU MEINER MUM SEHR VERBESSERT.
UNSERE BEZIEHUNG IST GROSSARTIG UND WIRD MIT JEDEM TAG BESSER
UND STÄRKER. DAS SPÜRE ICH. SIE SAGT NATÜRLICH, DASS SIE MICH
AKZEPTIERT, ABER ES FÄLLT IHR SCHWER, ZU AKZEPTIEREN, DASS
ICH MEINEN PARTNER SEHE UND MIT IHM AUSGEHE. DAS TREFFEN
ZWISCHEN MEINEM PARTNER UND MEINER MUM IST EINE ERFAHRUNG,
DIE ICH ERST MACHEN MUSS.“
30 Jahre, selbstständig
*Nach Abschluss des Projekts traf Josés
Mutter seinen Partner und es lief „supergut“!
Foto:
©Lucky
Tennyson
LIFE
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THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Cat Pierce
									 „ICH HABE DAS GEFÜHL, DASS ICH MICH IN MEINEN 20ERN
UND 30ERN IMMER NACH ETWAS SEHNTE. HEUTE SPÜRE ICH MEIST EIN GEFÜHL VON FREIHEIT UND GLÜCK. ICH MÖCHTE EINE FAMILIE
GRÜNDEN UND ICH MÖCHTE WEITERHIN KUNST MACHEN, DIE MENSCHEN ANSPRICHT, DENN DAS IST DAS BESTE GEFÜHL DER WELT.“
42 Jahre, Sängerin/Künstlerin
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THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Foto:
©Lucky
Tennyson
LIFE
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THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Was half Ihnen, mit der Isolation
klarzukommen?
Allen voran meine Therapie. Mit der hätte
ich schon vor Jahren anfangen sollen.
Heute sind Therapien nicht mehr so ein
Tabu, aber in meiner Jugend waren sie
für mich ein Zeichen von Schwäche. Die
Psychotherapie ist ein brillantes System:
eine wöchentliche Katharsis, ein flüchtiger
Freund, der nicht urteilt und einem
regelmäßig seine Schulter zum Anlehnen
hinhält. Danach kommen meine Familie,
deren Türen immer offenstanden, wenn
ich mal raus musste, meine Freunde,
mein Partner und mein Hund. Ich kenne
einige Menschen, die allein leben und
weder Partner noch Familie haben, auf
die sie sich verlassen können. Sie haben
nur wenig physischen Kontakt mit der
Welt außerhalb ihrer Wohnungen und
ich versuche, mich so oft wie möglich bei
ihnen zu melden – das ist enorm wichtig.
Gelang es Ihnen, die Einsamkeit zu
besiegen?
Die Einsamkeit ist nicht wirklich weg,
nein. Solange das Leben stillsteht, sind
wir alle in der Schwebe und müssen
einfach weitermachen. Ich war immer ein
„Macher“ und jetzt fällt es mir schwer,
nicht zum „Was-soll-ich-nur-Macher“ zu
werden. Ein Teil dieses Projekts ist ein
Film, in dem ich das Voice-over aus der
Sicht meines Bruders Jason sprach. Damit
weiche ich von den direkten Aussagen
meiner Modelle ab. Jason starb kurz vor
dem Lockdown und für mich war der Film
eine Möglichkeit, mich selbst durch seine
Augen zu sehen und ihn durch meine –
es war persönlich. In einem Teil des Films
setze ich/setzt er die Zeit in der Dusche mit
Glück gleich (je länger die Dusche, desto
schlechter fühlen wir uns). Nur so viel:
Ich verbrachte im vergangenen Jahr rund
30 Minuten pro Tag unter der Dusche.
Sie sagten, dass es eine „deprimierende,
introspektive und doch aufmunternde
Erfahrung“ war, für dieses Projekt die
Straßen von Los Angeles abzufahren.
Beschreiben Sie uns doch bitte diese
„Reise“. Wie fühlten Sie sich dabei?
Ich bin nicht aus Los Angeles, lebe aber
schon seit knapp sechs Jahren hier. Es ist
mein Zuhause und das Klischee stimmt:
Man verbringt hier viel Zuhause-Zeit im
Stau auf der Autobahn. In den ersten
Monaten des Lockdowns war das jedoch
nicht so. Die Straßen waren leer.
Für dieses Projekt fuhr ich mit einem
Kameramann, mit dem ich die gesamte
Zeit über in Quarantäne blieb, in einem
alten Ford Ranger aus den 1980ern herum.
Unsere gedämpften gelben Scheinwerfer
fielen auf nichts anderes als den schwarzen
Asphalt und die weißen Straßenmarkie­
rungen, während wir die weitläufigen
Viertel von Los Angeles abfuhren, um
unsere Modelle zu treffen. Die Szenen
waren apokalyptisch, wie eine Erinnerung
an eine Stadt, die einem bekannt und doch
fremd scheint. Es hatte etwas Reizvolles
und Befreiendes, führte uns aber auch vor
Augen, was aus der Welt geworden war.
Bei jedem Termin trugen wir Handschuhe
und Masken und kommunizierten durch ein
Fenster. Wir desinfizierten unsere Ausrüs­
tung und reichten Lampen durch Fenster
und über Zäune, immer im Dunkeln. Es war
interessant, ein Foto durch ein viereinhalb
Meter hohes Fenster zu machen, während
unsere Leiter nur halb so hoch war. Für
Nachbarn, die uns beobachteten, muss
das Ganze zumindest komisch ausgesehen
haben. Vielleicht überlegten einige, die
Polizei zu rufen. Komisch eigentlich, dass
das nie passiert ist.
Was haben Sie über sich selbst gelernt?
An dem Spruch „Dont let the bastards get
you down“ (Deutsch: „Lass dich von den
Mistkerlen nicht kleinkriegen“, Anm. der
Redaktion) festzuhalten. Ich habe gelernt,
dass, wenn man trotz aller Umstände
weitermacht, etwas Bedeutungsvolles
erschaffen kann. Ein Monat vor diesem
Projekt hatte ich mit DBFIFTYTHREE
mein eigenes Unternehmen gegründet
und dafür einen guten Job gekündigt.
Mein Partner und ich hatten drei Kunden
in der Tasche und legten mit voller Kraft
los. Wir verloren fast alles über Nacht und
ich dachte, es wäre vorbei. Das Ganze hat
uns wirklich hart getroffen. Dann, eines
Nachts, saß ich in meiner Küche und mir
kam die Idee zu „Rear Window“. Ich machte
mir einen Drink und schrieb ein Konzept.
Innerhalb einer Woche besorgte ich mir
eine 16-mm-Filmkamera und fand heraus,
wie ich trotz geschlossener Geschäfte an
Filme für mein Stillleben-Set kam und
Modelle ohne Risiko casten konnte. Ich
musste mich noch einer Million anderer
Probleme stellen, aber nach drei Wochen
war das Projekt im Kasten. Da war für
mich klar: Wenn man etwas wirklich will,
kann man es auch erreichen, selbst wenn
die Chancen alles andere als gut stehen.
Was glauben Sie, bringt die Menschen
zusammen?
Das können Millionen von Dingen sein,
aber ich glaube, die Sehnsucht eint uns.
Wir alle sehnen uns nach etwas und das
verbindet uns als Individuen, selbst wenn
wir unsere Sehnsucht nicht mit jemand
anderem persönlich teilen können.
Gibt es ein Gefühl von Einsamkeit und
Verlust, das uns in Zeiten wie diesen
näherbringt?
Ich glaube, wir rücken in Zeiten wie diesen
alle näher zusammen, denn unser früherer
Lebensstil schuf eine Kluft zwischen uns.
Es ist eine Zwickmühle. In vielerlei Hin­
sicht ist es die Einsamkeit, doch nicht in
jeder. Cat zum Beispiel fand ihren Frieden
mit dem Alter.
Dominic Haydn Rawle
					 „ALS KIND WURDE MIR HAUTNAH
VOR AUGEN GEFÜHRT, DASS MAN WEGGEHEN UND FORTBLEIBEN,
LÄNDER UND STÄDTE ERKUNDEN UND VERÄNDERN KANN. MEIN DAD
ZOG MIT UNS ALLEN IM SCHLEPPTAU VON ENGLAND NACH AUSTRALIEN,
ALS ICH DREIEINHALB WAR UND ICH DACHTE IN MEINER KINDHEIT,
DASS ICH MICH IN AUSTRALIEN GUT EINFÜGTE. DAS TAT ICH ABER
NICHT. ICH SAH MEINEM VATER ZU, WIE ER ENGLAND VERLIESS,
WEITER NACH SINGAPUR FUHR UND SPÄTER IN DIE SCHWEIZ. SO WURDE
DIESES SIEGEL VON „ZUHAUSE“ IMMER WIEDER IN SEINER BEDEUTUNG
GEBROCHEN.
ICH VERLIESS SYDNEY, ALS ICH 23 WAR. HEUTE BIN ICH EIN VERLORENES
KIND DER WELT, ZU LANGE WEG, VIELE ORTE, AN DENEN ICH EIN-
UND AUSGEHEN KANN. DAS STELLE ICH FEST, ICH BESCHWERE MICH
NICHT. ICH LIEBE MEIN LEBEN UND ALLES, WAS ICH GESEHEN HABE UND
ERLEBEN DURFTE. ES IST JEDOCH EINE GANZ BESTIMMTE ART
VON BETT, DAS ICH MIR GERICHTET HABE, UND DIESES BETT LÄSST
MANCHMAL BLUTIGE TRÄNEN FLIESSEN. ICH SEHNE MICH NACH
ZUHAUSE, NACH EINER UMARMUNG VON MEINER MUMMA UND EINEM
GEMEINSAMEN BIER MIT MEINEM DAD.“
42 Jahre, Kameramann
s e h n s u c h t
Foto:
©Lucky
Tennyson
LIFE
8
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Juliette Labelle
										 „ICH SEHNE MICH DANACH, IN EINER WELT ZU LEBEN, IN DER MEINE TOCHTER
SICHER IST. EINE WELT, IN DER EIN RAUM GESCHAFFEN WURDE, IN DEM SIE SEIN KANN, WER SIE MÖCHTE, FREI VON KRITIK ODER URTEIL.
EINE WELT, IN DER SIE SELBSTSICHER DIE STRASSE ENTLANG GEHEN UND OHNE ANGST SAGEN UND TRAGEN KANN, WAS SIE MÖCHTE, DA DIESE
ANGST NICHT MEHR ALS NORMAL ANGESEHEN WIRD, DIE BLICKE, DAS PFEIFEN ALTER MÄNNER AUSGELÖSCHT WURDEN. ICH TRÄUME DAVON, IN
EINER WELT ZU LEBEN, IN DER SIE SAUBERE LUFT ATMEN UND IN EINEM PLASTIKFREIEN MEER SCHWIMMEN KANN, OHNE JEMALS DARÜBER REDEN
ZU MÜSSEN, „WIE ES FRÜHER EINMAL WAR“. VOR ALLEM SEHNE ICH MICH DANACH, EIN TEIL EINER WELT ZU SEIN, IN DER MEINE TOCHTER
RESPEKTIERT WIRD. NICHT ALS FRAU ODER ALS MANN, SONDERN ALS MENSCH.“
26 Jahre, Schauspielerin/Frischgebackene Mutter
8
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Foto:
©Lucky
Tennyson
LIFE
9
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Als wir sie für „Rear Window“ fotogra­
fierten, machte sie das glücklich und
sie fühlte sich näher bei sich selbst. Ich
denke, das hat viel für sich. Wenn wir jetzt
lernen, gut zu uns selbst zu sein, gelingt
es uns vielleicht auch, besser miteinander
umzugehen, sobald sich die Welt wieder
öffnet. Oft stehen wir uns selbst im Weg
und können daher auch nicht positiv auf
andere zugehen. Ich hoffe, dass uns die
viele Zeit mit uns selbst genau das lehrt.
Sie haben vor Kurzem Ihren Bruder
verloren. Mein Beileid. Wir gingen Sie
mit diesem Verlust um?
Das beschäftigt mich immer noch. Als ich
vier Jahre alt war, versagte meine Leber –
eine lange Geschichte und es gibt einen
kitschigen Film, in dem meine Familie
über all das spricht. Kurz gesagt, spendete
mir mein Bruder einen Teil seiner Leber
und rettete mir damit das Leben. Wir
waren unter den Ersten, bei denen solch
eine Lebendspende durchgeführt wurde,
und meine Mum musste uns beide
nebeneinander am OP-Tisch sehen. Das
hat uns zusammengeschweißt und ein Teil
von ihm lebt heute im wahrsten Sinne des
Wortes in mir weiter. Abgesehen davon
kannte ich ihn nicht allzu gut. Wir waren
aus anderem Holz geschnitzt und er starb
sehr jung an seiner Sucht. Zu lernen, mit
solch einem großen Verlust umzugehen,
ohne wirklich zu wissen, wer er war, ist
eine große Herausforderung für mich.
Dadurch, dass ich dieses Jahr ihn und so
viele andere Dinge verloren habe, begann
ich auch einige der Herausforderungen,
vor denen er stand, zu verstehen. In gewis­
ser Weise fühle ich mich ihm dadurch
näher, als wir es zu Lebzeiten je waren. Das
macht mich dankbar und brachte mir ein
wenig Frieden.
Was hat das Gefühl des Verlusts mit
Ihnen gemacht? Glauben Sie, dass die
Menschen, die wir verlieren, Narben auf
unserer Seele hinterlassen?
Ich habe eine Narbe auf meinem Bauch,
die mich jeden Tag an ihn erinnert. Es
gibt in meinem Fall also Narben im
wortwörtlichen Sinn. Ich sage immer,
dass meine wie ein verkehrter Smiley
aussieht, denn es wäre ziemlich verkorkst,
zu sagen, sie schaue böse drein. Als ich
ein Kind war, hielt mein Bruder mich oft
verkehrt herum, um zu beweisen, dass die
Narbe wie ein Lächeln aussieht. Aber ja,
jemanden wie ihn zu verlieren, tut weh
und es gibt kein Zurück. Man trägt das
mit sich. Das Schwierigste ist das Wissen,
dass einen etwas Geliebtes bzw. jemand
Geliebter verlassen hat. Denn das bedeutet,
dass dich auch alle anderen Menschen und
Dinge in deinem Leben einmal verlassen
könnten. Nicht so zu denken, ist schwer,
aber es ist wichtig, es so weit wie möglich
zu versuchen.
Verändert das Gefühl von Verlust einen
Menschen für immer?
Das kann ich nicht sagen. Mich hat es für
immer verändert.
Wie würden Sie die Zeiten, in denen wir
leben, beschreiben?
Es ist eine seltsame Zeit. Wirklich seltsam.
Eine Zeit der Veränderung. Wir alle sehen
so viele Dinge, da uns nichts anderes
übrigbleibt, als die meiste Zeit vor Handy
und Computer zu sitzen. Ich glaube, dass
sich manche angesichts dieser verrückten
Informationsflut und so weniger Aufgaben
machtlos fühlen. Positiv ist, dass es wieder
andere gibt, die einen dringenden Wunsch
nach etwas Neuem und Gutem teilen und
ihre Träume in die Tat umsetzen. Sie sind
es, die uns motivieren und voranbringen.
Glauben Sie, dass wir in einer Art
Übergangsphase leben, in der sich die
Dinge zum Besseren (oder Schlechteren)
wenden?
Im Moment ist alles offen. Die Dinge
waren bisher so schlecht, dass das
Potenzial der Welt, viel besser oder viel
schlechter zu werden, enorm groß ist.
Die Situation in meinem Heimatland,
den USA, ist zum Beispiel gerade sehr
angespannt. Nach Jahren versteckter Unge­
rechtigkeiten haben wir uns das in vielerlei
Hinsicht verdient. Ich habe noch nie so
viel Bereitschaft gesehen, für die Wahrheit
und Gleichberechtigung zu kämpfen, aber
gleichzeitig auch noch nie so einen starken
Willen, Hass zu säen. Wenn es uns gelingt,
nicht mehr zu kämpfen und stattdessen
auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten,
wird sich die Welt zum Positiven wandeln.
Es kann in beide Richtungen gehen, aber
ich hoffe das Beste.
Welche Lehren und positiven Aspekte
dieser Pandemie sollten wir in unsere
neue Lebenswelt mitnehmen?
Wir müssen, wie gesagt, zu allererst
lernen, gut zu uns selbst zu sein. Und
dieselbe Haltung, die wir gegenüber uns
selbst einnehmen, sollten wir dann auch
gegenüber den Menschen um uns herum
einnehmen. Jeder braucht im Moment
eine helfende Hand.
Was wünschen Sie sich für die Mensch-
heit und die Welt, in der wir leben?
Gleiche Chancen. Und gesunde Sehn­
süchte, die sich erfüllen.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Das ist eine Frage, die sich nach innen
und nach außen richten kann. Nach außen
wünsche ich mir, dass sich Frauen in
der Welt sicher fühlen; dass sich People
of Color in der Welt sicher fühlen; dass
Menschen weniger kämpfen und mehr
zusammenarbeiten. Ich habe hinter den
gütigen Augen anderer so viel Schmerz
und Trauma gesehen, und das macht
mich traurig. Schmerz wird es immer
geben, aber ich wünsche mir eine Welt, die
Traumata wie diese nicht verstärkt. Nach
innen wünsche ich mir weniger Denken
und mehr Handeln. Ich möchte weiterhin
das, was ich „die Angst“ nenne, in mir
annehmen und meine eigene Verletz­
lichkeit nutzen, um in meiner Arbeit die
Geschichten von Menschen zu erzählen.
Jephtha
						 „ICH SEHNE MICH DANACH, DASS
SICH JEMAND NACH MIR SEHNT, WEIL ICH JEDEN, DEN ICH TREFFE, GANZ
SELBSTVERSTÄNDLICH LIEBE SCHENKE, ABER NUR SELTEN IM SELBEN
AUSMASS LIEBE ZURÜCKBEKOMME.“
21 Jahre, Musiker/Student/„Community Organiser for Radical Change“
L U C K Y T E N N Y S O N
dbfiftythree.com
ist Künstler, Fotograf und Creative Director in Los Angeles.
Das „Rear Window“-Projekt ist eine Hommage an seinen gleichnamigen
Lieblingsfilm. Darüber hinaus ist er Mitinhaber des Kreativstudios
DBFIFTYTHREE, das sich auf Fotografie, Video und Creative Direction
spezialisiert.
Foto:
©Lucky
Tennyso,
©Kelia
Anne,
@kelianne
LIFE
10
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Echte kulinarische Erlebnisse sprechen
alle Sinne an. Daher spielt auch die Art,
wie wir sie servieren, eine wichtige Rolle.
Genau dieser Synergie aus Kulinarik und
Optik widmet sich das preisgekrönte Studio
Crucial Detail schon seit über zehn Jahren –
und die Ergebnisse können sich sehen
lassen. Gegründet wurde es vom Designer
und gelernten Schmied Martin Kastner im
Jahr 1998. Seitdem arbeitet das Studio mit
den weltbesten Chefköchen zusammen,
um Küchen nicht nur praktisch, sondern
auch visuell ansprechend auszustatten.
Der Mix aus Eleganz und Funktionalität
in den daraus resultierenden Produkten
spricht für sich.
geschmack
Das gilt auch für das Flagship-Produkt
von Crucial Detail namens Porthole. Die
einfache Karaffe mit eindrucksvoller
Ästhetik entstand als Maßanfertigung für
die visionäre The Aviary Bar in Chicago
und verleiht Cocktails, Ölen, Tee und vielem
mehr überraschende Geschmacksnuancen.
Das einzigartige Design und die unschlag­
bare Vielfältigkeit dieses Produkts brachten
es unter anderem auf das Cover des Food
Art Magazins. Schnell war Porthole so
begehrt, dass die Karaffe heute im Handel
erhältlich ist. So kann jeder – egal ob zu
Hause oder in der Gastronomie – mit
seinen ganz eigenen Infused-Kreationen
experimentieren.
ADVERTORIAL
Der Wandelbarkeit sind dabei keine Gren­
zen gesetzt: Machen Sie aus einer einfachen
Gurke einen kühlenden Sommerdrink,
aus einer klassischen Bloody Mary einen
Frühstücks-Cocktail mit Habanero-Kick
oder aus grauen Pilzen ein geschmack­-
volles Dashi, mit dem sich japanische
Suppen und Saucen noch kreativer
interpretieren lassen.
Nicht nur der Variantenreichtum, mit
dem diese Karaffe kulinarische Highlights
zaubert, macht sie zu etwas Besonderem.
Sie überzeugt auch mit schlichter Eleganz.
Das Design aus Glas und Edelstahl ist
sowohl modern als auch praktisch und dank
der drei Edelstahlfilter servieren Sie den
Mehr Infos finden Sie auf
premium-gastro.com
Inhalt von Porthole verlässlich makellos.
Und dieser wird – ob am Buffet, Tisch
oder Tresen – dank der Glasfronten selbst
zum Blickfang.
Wenn Porthole auch für Sie und Ihr Team
die perfekte Ergänzung sein könnte,
wenden Sie sich gerne an die Mitarbeiter
von Premium Gastro. Die Gastronomie-
Experten statten Küchen und Bars um-
fassend aus: vom Geschirr über Öfen
bis hin zum Outdoor-Grill. Fünfzig sorgsam
ausgewählte Marken und Tausende von
Produkten aus aller Welt umfasst das Port­
folio des Unternehmens. Ob Landgasthof
oder Fünf-Sterne-Luxushotel – Premium
Gastro unterstützt Sie bei der professio­
nellen Auswahl der passenden Ausstattung
zum Bestpreis.
im
wandel
Foto:
©Lara
Castner
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THE Stylemate
Issue No 01 | 2021 11
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
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OP.
surreale kulisse
Foto:
©Paolo
Fusco
LIFE
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THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Halt, ist hier gerade Zettel mit seinem
Eselskopf an mir vorbeigelaufen? Bereits
beim ersten Blick in die Römer Wohnung
des Duos La Macchina Studio fühlt man sich
wie in Shakespeares Sommernachtstraum
versetzt. Es ist, als würde hinter jedem
Möbelstück sogleich ein Elf hervortreten.
La Macchina Studio – das sind Gianni
Puri und Enrica Siracusa – verfolgt einen
multidisziplinären Ansatz, dank dessen
Architektur, Theater, Musik und Illustration
in der Projektidee zusammenkommen.
Eines der Hauptmerkmale des Studios ist
die Verwendung der grafischen Darstellung
als Untersuchungsmethode: Collage,
Illustration, Diorama und Modelle sind
Entwurfswerkzeuge und nicht nur Dar­
stellungswerkzeuge. Ihr Entwurfsprozess
bewegt sich durch das Hinzufügen und
Überlappen von Inhalten aus verschiedenen
Kontexten und kulturellen Quellen und
hilft dem Kunden, das Ergebnis aus einer
genauen Perspektive zu lesen.
Die Architekturen sind voller traumhafter
und einfallsreicher Referenzen, die sowohl
aus dem kulturellen Hintergrund des
Studios als auch aus dem des Kunden
stammen und dazu ermutigt wurden, ihre
eigenen Vorschläge kreativ auszudrücken,
um sie dann in das Projekt zu integrieren.
In Übereinstimmung mit den Wünschen
der Wohnungseigentümer– ein junges Paar
– haben die Architekten einerseits mithilfe
lokaler Handwerker den bereits vorhande­
nen venezianischen Terrazzo-Bodenbelag
geborgen, während sie andererseits die
restliche Struktur vollkommen neu gedacht
haben, um einem neuen Geschichtenerzäh­
len Platz zu machen.
Im Wohnbereich wurden neue Materialien
eingefügt, in Übereinstimmung mit den
Spuren der ursprünglichen Raumauftei­
lung. Bestimmend ist hier ein klares Band
aus schwarzem und Botticino-Marmor.
Der Bereich entlang des Korridors nimmt
das ursprüngliche Design des Fußbodens
mit einem rosafarbenen Bindemittel mit
Puzzolanpulver auf. Das Schlafzimmer ist
mit den warmen Nuancen von ziegelrotem
Mikrozement getönt. Das Ergebnis ist eine
Kombination von Designs in verschiedenen
Körnungen und Farben, die im Gegensatz
zum absoluten Weiß der verputzten Wände
einen „Collage“-Effekt erzeugt. „Mit
,Retroscena' wollten wir die respektlose
und surreale Natur der architektonischen
Geschichte, die untrennbar mit ihrem
fotografischen Alter Ego verbunden ist,
durch das Spielen mit Farbkontrasten,
grafischen Motiven und unerwarteten
Einbrüchen entwickeln“, sagen Gianni Puri
und Enrica Siracusa.
Die Wohnung öffnet sich der Länge nach
entlang der Hauptwand, die die Grenze
zwischen privatem und repräsentativem
Raum darstellt und eine Landschaft schafft,
die von drei verschiedenen Elementen
unterbrochen wird: Hinter dem weiß
lackierten Brückenschrank verbirgt sich
ein kleines Arbeitszimmer, die Zuflucht
des Lesers, ein intimer, stiller Raum,
isoliert vom Rest des Hauses. Die graublaue
Tapetentür sieht aus wie aufgemalt und
ist der Zugang zum Salle de Bain, einem
mit weißem Mosaik bedeckten Raum mit
kontrastierende Gelenken, eingeschnitten
von einem ogivalen Durchgang, der einen
Blick auf die Rückwand aus Emaille in den
Farben eines Pfaus und das freistehende
Waschbecken gewährt. Eine gewölbte Tür
aus in klassischem Blau lackierten Holz
führt mit klaren Linien ins Schlafzimmer,
das eine einladende Atmosphäre ausströmt.
Die Tür mit einem Holzprofil, das 70 cm
in Richtung Esszimmer herausragt, ist
das Herzstück des Wohnbereichs und
verbirgt die Küchenmöbel vor Blicken. Das
Wohnzimmer ist der größte Raum im Haus:
Ein gelber Vorhang verläuft entlang der
abgerissenen Trennwand, die die Bereiche
umreißt und eine weiche Grenze zwischen
den verschiedenen Funktionen zeichnet.
„Retroscena“ bietet eine spielerische und
fantastische Vision des Hauses. Mutige
Farbwahlen und ausgeklügelte Design-
Tricks verleihen dem Interieur Persön­
lichkeit und rücken die Bewohner ins
Rampenlicht. Die Protagonisten eines
theatralischen und architektonischen
Stücks voller Überraschungen.
PROJEKTDATEN
Name: Retroscena / Adresse: Quartiere Appio Latino, Rome (Italy) / Architektur: La Macchina
Studio (Gianni Puri, Enrica Siracusa) / Bauherr: privat / GFA: 75 m2
/ Fertigstellung: August 2020
Fotografie von Paolo Fusco / Materialien: Venezianische Terrazzoböden, Mikrozement-Böden,
Möbel und Handwerkskunst aus lackiertem Holz, Keramikmosaik und Wandemailverkleidungen
lamacchinastudio.net
Fotos:
©Paolo
Fusco
/
Illustrations:
©La
Macchina
Studio
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THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
„Retroscena“ bietet eine spielerische
und fantastische Vision des Hauses.
Mutige Farbwahlen und ausgeklü-
gelte Design-Tricks verleihen dem
Interieur Persönlichkeit und rücken
die Bewohner ins Rampenlicht. Die
Protagonisten eines theatralischen
und architektonischen Stücks voller
Überraschungen.
Fotos:
©Paolo
Fusco
/
Illustrations:
©La
Macchina
Studio
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THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Foto:
Dirk
Skiba
LIFE
Franzobel ist ein öster-
reichischer Schriftsteller.
Er veröffentlichte zahlreiche
Theaterstücke, Prosa und
Lyrik. Seine Theaterstücke
wurden unter anderem in
Mexiko, Argentinien, Chile,
Dänemark, Frankreich, Polen,
Rumänien, der Ukraine,
Italien, Russland und den
USA gezeigt.
Sein großer historischer
Abenteuerroman „Das Floß
der Medusa“ (Zsolnay-
Verlag) wurde mit dem
Bayerischen Buchpreis 2017
ausgezeichnet und stand auf
der Shortlist zum Deutschen
Buchpreis 2017.
F RA N Z O B E L
Offenbar bedeutet „scheinbar“ nicht dasselbe
wie „anscheinend“. Und um diesen kleinen
Bedeutungsunterschied, der sich wie die fast
nahtlose Grenze zwischen Wachsein und
Träumen anfühlt, geht es in der folgenden
Geschichte: Bohr, so hieß der Mann, war ein
verträumter Kerl. Meist war ihm, als wäre er
nur halb in der Wirklichkeit, wie jemand, der
gerade von einem Nickerchen aufgestanden ist.
Sein Denken war verzögert, sein Budget immer
knapp am Kollaps. Doch dann wurde alles
anders, bekam er die Adresse eines Mannes,
der Träume kaufte. Bohr war ein Mann mit
Prinzipien, aber die konnten ihn nicht daran
hindern, diese Adresse aufzusuchen.
Eine im neogotischen Stil erbaute, kürzlich
modernisierte Villa mit Glasfassaden und
Betontürmen. Draußen hatte Bohr ein mul­
miges Gefühl. Drinnen war ihm dann zumute,
als befände er sich außerhalb von Raum und
Zeit. Die Eingangshalle besaß eine unbesetzte
Portiersloge, es gab einen Aufzug und der bot
nur einen Knopf. Bohr drückte ihn und schon
schloss sich die Tür, ruckelte die Kabine und
fuhr aufwärts. Oder abwärts? Es ging scheinbar
endlos. Oder anscheinend? Dann öffnete sich
die Tür und Bohr gelangte in einen langen
Gang, der unmöglich in das Gebäude passen
konnte. Am Ende saß ein weißbärtiger Mann,
der älter aussah als die Zeit. „Sie bringen mir
einen Traum?“ Der Alte sprach so beiläufig
wie jemand, der Bemerkungen über das
Wetter macht.
Als Bohr das Gebäude mit tausend Euro in der
Tasche wieder verließ, wartete er auf ein Gefühl
des Triumphes, aber das wollte sich nicht
einstellen; bloß Erleichterung. In den nächsten
Wochen und Monaten ging er mehrfach zu dem
Alten und verkaufte seine Träume. Er liebte den
Reichtum, erstand feine Anzüge und speiste
in Luxusrestaurants. Doch nach einer Weile
begann er die Kehrseite dieses Tauschhandels zu
spüren. Nicht nur, dass er sich an die verkauften
Träume nicht mehr erinnern konnte, überhaupt
nicht, er empfand auch Schuld, Verlust und ein
Verblassen seiner Identität. Es war, als wäre
seine Person aus ihm herausgesaugt worden.
Anscheinend sah er aus wie immer, hatte er sich
nicht verändert, aber das war scheinbar, denn
wenn er sich auf eine Waage stellte, merkte
er, dass er kaum noch etwas wog, auch sein
Schatten wurde lichter.
Da half nur eines, er musste seine Träume
zurückkaufen. Beim weißbärtigen Alten spürte
Bohr, wie sich eine nervöse Anspannung seiner
Muskeln bemächtigte. Schweiß lief in Strömen
an ihm hinab, er kaute an den Fingernägeln.
„Ich will meine Träume zurück.“
„Das geht nicht“, sagte der Alte, ohne seine
Stimme zu erheben.
„Warum, was machen Sie damit?“
„Davon lebt die Wirtschaft, die Industrie. Aus
Ihren Träumen haben wir längst Raumschiffe,
Schokoriegel, Thermosocken, Swimmingpool­
filter und weiß der Teufel was gemacht.“
Bohr zitterte. Er war verloren, wog nun gar
nichts mehr, war ohne Schatten und ent­
schwebte. Da öffneten sich seine Augen und er
stellte langsam fest, er hatte alles nur geträumt.
Er lag auf einer Hundematte, neben ihm glänzte
ein Knochen, Flocki stand auf einer Schüssel.
Die Menschen schliefen noch. Also schloss er
seine Hundeaugen und schlief ein. Als er wieder
zu sich kam, war er ein verkabeltes Gehirn in
einem Aquarium voll grüner Flüssigkeit. Davor
standen Wissenschaftler mit Tentakeln und
Gallertköpfen. Aber bestimmt war auch das ein
Traum. Er würde weiterschlafen und in jenes
Grenzland kommen, wo es den Unterschied
zwischen scheinbar und anscheinend nicht
mehr gab. Denn eines war nun offensichtlich:
Wirklichkeit war wahrscheinlich unwirklich
und Wahrheit wirklich unwahrscheinlich.
Oder war es umgekehrt?
„Ich will meine
Träume zurück.“
„Das geht nicht“,
sagte der Alte, ohne
seine Stimme zu
erheben.
und
wirklichkeit
traum
BEWUSSTER LUXUS
Der Blick auf das Meer, so unmittelbar, wie man ihn sich wünscht. Hier, an einem der unberührtesten
Küstenabschnitte des westlichen Peloponnes, wurde ein Weingut der Nachkriegszeit in ein bewusstes Luxus-
resort umgewandelt. Dexamenes, Ende der 1920er-Jahre erbaut, ist ein Indiz für die Industrialisierung der
langjährigen Weinbautradition der gesamten Region und jetzt Symbol für anspruchsvollen Komfort. Gelegen am
Strand von Kourouta, nahe der Stadt Amaliada, ist das Dexamenes Seaside Hotel ein idealer Rückzugsort und
Ausgangspunkt, um die Region zu erkunden, zu der natürlich auch eine Vielzahl von Weingütern gehört.
L I F E S T Y L E HO T E L S
LIFESTYLEHOTELS.NET
D EXA M E N E S S E A S I D E H O T E L
G R I E C H E N L A N D / A M A L I A DA / KO U RO U TA B E AC H
Selection
01 | 2021
lifestylehotels.net/dexamenes-seaside-hotel
Foto:
Claus
Brechenmacher
&
Reiner
Baumann
LH 02
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
NEW
MEMBER
EALA MY LAKESIDE
DREAM*****
LUXUS
OHNE
KOMPROMISSE
Da trifft es sich gut, dass der Name EALA
nicht nur eine passende Abkürzung ist,
sondern auch der keltische Name für
genau das Tier, in das sich das Hotel
vor Kurzem verwandelte: den Schwan.
Träumt man von ihm, so heißt es, gehe
ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.
Und Wünsche erfüllt uns das EALA gleich
mehrere. Wer nicht gerade die umliegende
Natur genießt, der erkundet den 1.500 m2
großen Spa-Bereich, die Panorama-Lounge
oder das Gourmetrestaurant. Und überall
spürt man, dass der Familie neben der
Natur auch der Luxus und Komfort ihrer
Gäste besonders am Herzen liegen – damit
beim Urlaub im EALA garantiert mehr als
ein Wunsch in Erfüllung geht …
Der Name EALA steht für Emotionen, Atmosphäre, Luxus,
Aktivitäten und sagt damit schon viel, aber eben nicht alles.
Das EALA ist noch so viel mehr …
Schon bei der Ankunft merkt man, dass
das EALA etwas Besonderes ist. Das
emissionsfreie Designhotel liegt malerisch
am Ufer des Gardasees, wo die Gastge­
ber-Familie Risatti schon seit über einem
halben Jahrhundert residiert. Genau hier
errichtete ihre erste Generation im Jahr
1952 das Panorama-Hotel, das auch im
21. Jahrhundert erfolgreich weitergeführt
werden sollte. Dafür entschied sich die
zweite und dritte Generation der Risattis
für einen Neubau und verwandelte das
etwas in die Jahre gekommene Hotel in
einen wunderschönen Schwan, der über
das glitzernde Wasser auf die umliegende
Bergwelt blickt.
das märchen
vom
schwan
I TA L I E N
L I M ON E S U L G A R DA –
G A R DA S E E
1.500m2
Spa
Adults friendly
Book online
lifestylehotels.net/eala
Fotos:
@photograficamangili
(external
view),
@2021EALA
(internal
views)
55
Zimmer
12
Luxussuiten
LH 03
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
NEW
MEMBER
Der Seehof liegt im kleinen Südtiroler
Dorf Natz bei Brixen auf einem son­
nenverwöhnten Plateau im Herzen des
Eisacktals. Hier am Ufer eines Natursees,
zwischen Apfelgärten und Mischwäldern
atmet es sich irgendwie besonders frei
und die Stille, die uns umhüllt, beruhigt
Herzschlag und Gemüt gleichermaßen.
Von diesem Gefühl der Entspannung und
Freiheit lebt dieser Kraftort, der zu jeder
Jahreszeit mit einem ganz besonderen
Urlaubsgenuss aufwartet.
Zwischen alpiner Bodenhaftung und mediterraner
Leichtigkeit finden wir uns an einem neuen
Sehnsuchtsort wieder: dem Seehof Nature Retreat.
ZEIT FÜR
EIN- UND ZWEISAMKEIT
Ob alleine oder zu zweit, an diesem
speziellen Ort braucht man nicht lange,
um zu einem entspannten Lebensgefühl
zurückzufinden. Schnörkel und Klischees
suchen wir vergebens. Die idyllische Oase
der Ruhe im und um das Hotel besticht mit
Klarheit im Design und Komfort im Detail.
Das „Adults only“-Cocoon ist speziell
auf die Bedürfnisse erholungsuchender
Erwachsener ausgerichtet und verwöhnt
Alleinreisende genauso umfassend
wie Paare. Wer sich also schon länger
in Gesellschaft oder allein geistig und
körperlich zurückziehen wollte, dabei aber
viel Freiraum spüren möchte, sollte einmal
in das einzigartige Ambiente des Seehof
Nature Retreat hineinfühlen.
Fotos:
Tiberio
Sorvillo
-
Luca
Guadagnini,
Seehof
Nature
retreat
SEEHOF NATURE
RETREAT****S
ZEIT FÜR
GENUSS
Kulinarisch begegnen sich hier eine
alpin-geprägte Küche und typisch
italienische Leichtigkeit. Kreativ
interpretierte Klassiker wie Schlutzkrapfen
und Pasta treffen hier auf edle Tropfen
aus dem eigenen Weinkeller, in dem nicht
nur regionale, sondern auch nationale
Spitzenweine unter optimalen Bedingun­
gen auf ihren Einsatz warten. Mit frischen
Kräutern aus dem Hotelgarten rundet
Küchenchef Antonio jeden Gang raffiniert
ab und garantiert ein Geschmackserlebnis
passend nicht nur zur Region, sondern
auch zur jeweiligen Jahreszeit. Kleine
Gaumenfreuden warten untertags im
Genussmarkt „Il Borgo dei Sapori“, wo
Kreidetafeln immer wieder aufs Neue
erzählen, welche regionalen Köstlichkeiten
heute den größten Genuss versprechen.
So lässt sich jeder Tag im Seehof in vollen
Zügen auskosten – ganz individuell und im
eigenen Tempo.
aus-zeit
ZEIT FÜR
SICH
Während es die einen zwischen den
kulinarischen Highlights nämlich eher
zum Yoga oder aufs E-Bike zieht, genießen
die anderen lieber „Dolce far niente“, das
süße Nichtstun, am Naturteich des Hotels
und im LaPrimaVera Spa. Das Angebot
in diesem Urlaubscocoon ist vielseitig,
damit jeder seinen Urlaub so genießen
kann, wie er möchte. Denn sportlich
beanspruchte Muskeln erholen sich in
Dampfbad, Bio-Sauna und Infinitypool
genauso gut wie sanft gelockerte. Ob also
Wellness-Behandlung oder Lauftraining,
im Seehof stellen wir uns das Programm
ganz nach unseren Wünschen zusammen.
Oder wir leben einfach in den Tag hinein
und genießen das edle Ambiente unserer
Suite, in der wir es uns mit einem Buch
aus der hoteleigenen Bibliothek gemütlich
machen. Die Entscheidung liegt ganz
bei uns. Also mal schauen, mit welchen
„Moments of Calm“ uns dieses einzigartige
Haus beim nächsten Urlaub überrascht.
I TA L I E N
S Ü D T I RO L / N AT Z
B E I B R I X E N
Adults only ab 14+
Privater Natursee
Book online
lifestylehotels.net/
seehof-nature-retreat
40
Zimmer & Suiten
LH 04
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Fotos:
The
Oitavos
RÜCKZUGSORT FÜR
KÖRPER UND SEELE
Nach einem Jahr, in dem unsere Bewe­
gungsfreiheit teils massiv eingeschränkt
war, ist dieses Gefühl der schier endlosen
Weite genau das, wonach sich viele von uns
sehnen. Auch im Spa-Bereich fühlen wir
uns der unberührten Natur ganz nah, wäh­
rend wir uns im Innenpool, im türkischen
Bad und in der Sauna tiefenentspannen
oder Behandlungen auf Basis der heilenden
Kraft des Ozeans genießen. Und sobald wir
den landschaftlichen Reizen vor unseren
Augen nicht mehr widerstehen können,
warten ein 18-Loch-Golfplatz, ein Küsten­
radweg, ein Reitsportzentrum und einige
der besten Surf-Spots Portugals auf uns.
Und immer wieder beweist uns das Oitavos
eindrucksvoll, wie einfach Luxus sein kann
und wie man im Zusammenspiel mit der
Natur ein Erlebnis schafft, das belebt und
beruhigt zugleich. Und genau das brauchen
wir im Jahr 2021 mehr denn je.
Mit seinem atemberaubenden Blick über das Meer und der
schlichten Designsprache, die das helle Licht der Sonne
raffiniert einfängt, ist das Oitavos der ideale Rückzugsort,
während sich die Welt 2021 neu ordnet.
MINIMALES DESIGN MIT
MAXIMALER WIRKUNG
Ein Gefühl der Weite begleitet uns im
The Oitavos bis in unser Zimmer. Jedes der
insgesamt 143 Zimmer bietet mindestens
40 Quadratmeter Platz und einen eigenen
Balkon zum Entspannen und Erholen. Das
minimalistische Design schafft dabei die
optimale Basis für ein luxuriöses Erlebnis
der besonderen Art. Ob Lobby oder Suite –
jeder Raum fügt sich harmonisch in seine
Umgebung ein und verbindet uns über
deckenhohe Fenster direkt mit der Natur
um uns herum. So hält die Außenwelt
Einzug ins Innere, wo ihr das schlichte
und doch stylische Interieurdesign ganz
viel Raum zur Entfaltung lässt. Dass bei all
der Schlichtheit der Luxus nicht zu kurz
kommt, erleben wir im ruhigen Spa-
Bereich, im feinen Restaurant und
auf Portugals exklusivstem Golfplatz
direkt vor der Tür.
Nur schwer können wir uns von dem
Anblick losreißen: Imposant erstreckt sich
vor uns der Atlantik bis an den Horizont
und zeichnet eine klare Linie, die nur von
den geschwungenen Dünen und der unbe­
rührten Flora und Fauna des umliegenden
Sintra-Cascais-Naturparks durchbrochen
wird. Diese Art der Schönheit und Stille
ist genau das, wonach wir uns in Zeiten
wie diesen so sehr sehnen. Obwohl das
Fünf-Sterne-Hotel nur 25 Minuten
außerhalb von Lissabon liegt, spürt man
in dieser Idylle nicht viel vom Trubel der
lebendigen portugiesischen Hauptstadt.
Das macht das Designhotel zum perfekten
Ort für alle, die Ruhe suchen und dabei der
Natur ein Stück näherkommen möchten.
einfach
luxuriös
THE
OITAVOS *****
143
Zimmer in Bestlage
Top 100 18-Loch-Golfplatz
Teil des Sintra-Cascais-Naturparks
Unzählige Aktivitäten für jedes Alter
Book online
lifestylehotels.net/
the-oitavos
P O R T U G A L
Q U I N TA DA M A R I N H A /
CA S CA I S
LH 05
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
GÄSTEHAUS
KRENN
Noch zügelt er seine Kraft, der Sommer. Nachts ist es
angenehm kühl, während tagsüber Blüten und Blumen
bunte Meere formen – eine ganz besondere Zeit im
steirischen Ennstal.
Morgens ist die Luft noch frisch, doch
man spürt sie schon, die wärmende
Kraft der Sonne, die neue Energie durch
den Körper strömen lässt. Hinaus zieht
es einen – hinaus aus der Stadt in die
farbenfrohe Natur am Land mit ihrem
Duft nach Blumen und Blüten, nach
Energie und Kraft. Für einen Tag, ein
Wochenende oder gleich mehrere Tage …
ZUM BEISPIEL
NACH PÜRGG
Hier im Gasthaus & Gästehaus Krenn ist
die Zeit irgendwie stehengeblieben und
man fühlt sich wie in einem Heimatfilm.
Die Herzlichkeit der Mitarbeiter gibt einem
dabei das Gefühl, der Haupt­
darsteller zu
sein in diesem Gasthaus, über das es schon
seit dem 14. Jahrhundert Aufzeichnungen
gibt. Die Küche orientiert sich an Rezepten
aus Großmutters Kochbuch – mittags eher
bodenständig, am Abend dafür einen Tick
feiner, wo auch mit uraltem Bauernleinen
die Tische für seine Gäste gedeckt werden.
GEKOMMEN,
UM ZU BLEIBEN
Wer hier angekommen ist, möchte bleiben
– und kann das auch. Direkt neben dem
Gasthaus befindet sich das Gästehaus
Krenn. Schon vor langer Zeit war dieses
Haus als „die“ Urlaubsadresse für
„Sommerfrischler‘“ bekannt. Hier findet
man mit Sicherheit seinen Lieblingsplatz –
ob in einem der vier Zimmern oder in einer
der drei Suiten, die mit allem zeitgemäßen
Komfort und wunder­­
schönen traditionel­
len Elementen ausgestattet sind, oder den
verschiedenen Rückzugsbereichen wie der
gemütlichen Bibliothek und der heime­
ligen Lounge, in der man das Frühstück
genießt und tagsüber einfach verweilen,
sich unterhalten oder die beeindruckende
Aussicht über das Tal genießen kann.
Ein paar Schritte weiter und damit in
absoluter Ruhe und Privatsphäre liegt die
Residenz Krenn, wo man in einem der drei
groß­
zügigen Apartments alle Hast des
Alltags vergessen kann.
früh-
sommer
Ö S T E R R E I C H
S T E I E R M A R K /
S TA I N AC H - P Ü RG G
3
Suiten
Gasthaus Krenn
Krenns Greißlerei
Book online
lifestylehotels.net/
gaestehaus-krenn
4
Doppelzimmer
3
Apartments
Hier ist man irgendwie in einer anderen
Welt und fühlt sich doch gleich wie zu
Hause. Edelste Materialien bilden vor
der Traumkulisse des Ennstals und
seiner Bergwelt ein Ensemble, das den
Blick weitet und die Seele berührt.
DIE GREISSLEREI
Diesen Zauber kann man – zumindest
teilweise – für sich selbst oder seine Lieben
mit nach Hause nehmen. In der liebevoll
eingerichteten original getreuen Greißlerei
entdeckt man Köstlichkeiten und Hand­
gemachtes höchster Qualität – von den
berühmten Leber- oder Kaspressknödeln
über hausgemachte Suppen, Brot, Kuchen
und Törtchen bis zu den kulinarischen
Schmankerln aus „ferneren“ Ecken, die
aber alle eines gemeinsam haben: Sie
stammen von Produzenten, die mit viel
Liebe zum Detail und vor allem zu ihrem
Produkt ihre Köstlichkeiten herstellen.
Fotos:
Tauroa
–
Armin
Walcher
LH 06
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Fotos:
Spa
Resort
Therme
Geinberg,
Matthias
Witzany,
Studio
Weichselbaumer
In den exklusiven Suiten der Geinberg5
Private SPA Villas werden
Urlaubsträume wahr: eigener Butler und Whirlpool inklusive.
DER TRAUM VOM
FLIEGEN
Ein noch spektakuläreres Erlebnis
verspricht ein Flug im Helikopter. Ob
zwecks Transfers zum Flughafen oder
eindrucksvollen Rundflugs – im Bell
206- Hubschrauber betrachten bis zu
vier Personen pro Flug die wunderschöne
Landschaft rund um die Geinberg5
Private
SPA Villas aus der Vogelperspektive. Auch
um diesen Traum kümmert sich auf
Anfrage der eigene Butler, der die Gäste
im E-Mercedes luxuriös und geräuschlos
zum Flugplatz bringt und wieder zurück.
EIN TRAUM AUS
1001 NACHT
Wer es gerne ruhiger angeht, seine eigene
kleine Wellness-Oase in der Suite aber
auch mal verlassen möchte, macht am
besten einen Abstecher ins Private SPA,
das den Gästen der Geinberg5
Private SPA
Villas exklusiv zur Verfügung steht. Hier
findet man Erholung im kleinen Kreis und
genießt ein Rundum-Verwöhnprogramm.
Und wen nach dem vergangenen Jahr das
Fernweh plagt, der sollte die Oriental
World im SPA Resort Therme Geinberg
besuchen, wo man sich vom zarten Oli­
venduft und dem reinigenden Dampf für
einen Tag in den Orient entführen lässt.
Seifenschaummassagen mit klingenden
Namen wie „Juwel des Sultans“ oder „Ein
Tag in der Wüste“ machen den Zauber
eines wärmenden Hamam-Rituals zum
unvergesslichen Erlebnis.
In Geinberg5
ist einfach alles „just private“.
Hier genießt man in einer der 21 Suiten
und Villen die Ruhe inmitten einer
Idylle, in der man auch untertags ins
Träumen kommt. Doch so ruhig dieser
besondere Rückzugsort auch sein mag,
Langeweile kommt keine auf. Wer nach
dem Wellness-Programm in der privaten
Sauna oder einem entspannenden Bad im
Außen-Whirlpool auf der eigenen Terrasse
noch etwas erleben will, den chauffiert der
eigene Butler auf Wunsch zu einer Vorstel­
lung der Salzburger Festspiele, zu Europas
größten Golf-Resort in Bad Griesbach oder
zur Greifvogelschau nach Obernberg.
ein traum von
luxus
GEINBERG5
PRIVATE SPA
VILLAS
DER TRAUM VOM
GRENZENLOSEN GENUSS
Da selbst süßes Nichtstun hungrig macht,
kommen auch Gourmets in den Geinberg5
Private SPA Villas nicht zu kurz. Das haus­
eigene Restaurant namens „AQARIUM“
überrascht mit Haubenküche auf hohem
Niveau. Chef de Cuisine Peter Reithmayr
setzt auf regionale Geschmackserlebnisse
und internationale Gaumenfreuden,
die der private Butler gerne in der Suite
oder Villa serviert. Bei Kerzenschein auf
der eigenen Terrasse wird so jeder Tag
zum Valentinstag. Ob im Restaurant am
Seerosenteich, an der SPA Bar, in der Lobby
oder ganz für sich in der eigenen Suite –
die Gourmet-Menüs aus dem mehrfach
ausgezeichneten Restaurant des Geinberg5
sind überall ein kulinarisches Highlight,
das der Sommelier mit nationalen und
internationalen Spitzenweinen perfekt
abzurunden weiß.
Noch Träume offen? Dann wird es Zeit für
die Geinberg5
Private SPA Villas, wo man
tags und nachts ins Schwärmen kommt
und sich manchmal nicht ganz sicher ist,
ob alles echt ist oder man vielleicht doch
sanft schlummert und träumt.
Ö S T E R R E I C H
O B E RÖ S T E R R E I C H /
G E I N B E RG
Private SPA
Book online
lifestylehotels.net/
geinberg5-private-spa-villas
21
Suiten
LH 07
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Fotos:
@fotoperauer,
@fotoprader
GRADONNA ****S
MOUNTAIN RESORT
CHALETS & HOTEL
Höchste Zeit für Urlaub! Das Bedürfnis, sich einfach mal
verwöhnen zu lassen und als Familie wieder gemeinsam
wertvolle Zeit zu verbringen, ist nach dem vergangenen
Jahr besonders groß. Bald dürfen wir wieder!
Es war kein leichtes Jahr. Für kaum
jemanden. Neben Homeoffice und Home-
schooling galt es, auch noch Zeit für sich
selbst zu finden – vor allem für Familien
eine Herausforderung. Viele können es
daher nicht erwarten, endlich wieder
gemeinsam Urlaub zu machen und etwas
zu erleben, und zwar außerhalb der vier
Wände. An kaum einem Ort geht das bes­
ser als im Gradonna Mountain Resort in
Osttirol. Hier warten nicht nur spannende
Erlebnisse auf Groß und Klein, sondern
auch ganz viel Ruhe und Entspannung
inmitten des Nationalparks Hohe Tauern.
KIDS UND TEENS
Nach dem Frühstück machen sich alle
zusammen auf zur gemütlichen Kinder­
wagenrunde, zum Waldspielplatz oder
zur Snapchat-tauglichen Gipfeltour – ob
Baby, Kind oder Teenager, im Gradonna
Mountain Resort findet jeder sein
perfektes Urlaubserlebnis. Betreuung
für die Kleinen und begleitete Ausflüge
für die Fast-schon-Großen sind hier
inklusive. Und während der Nachwuchs
mit qualifizierten Betreuern den Wald
erkundet, Naturmandalas gestaltet oder
seine Balance auf der Slackline unter
Beweis stellt, genießen die Eltern eine
wohlverdiente Auszeit beim Wandern,
Mountainbiken oder gemütlich im Spa.
Ö S T E R R E I C H
O S T T I RO L / KA L S A M
G RO S S G L O C K N E R
Kinderbetreuung inklusive
Spa & Wellness
Book online
lifestylehotels.net/
gradonna-mountain-resort
SONNE UND REGEN
Selbst wenn das Wetter mal nicht
mitspielt, kommt im Gradonna keine
Langeweile auf. Dann toben sich die Minis
im Indoor-Spielraum aus oder verwerten
gesammelte Naturschätze beim Basteln
mit den Betreuern. Die Maxis lassen
sich einstweilen zeigen, wie man bunte
Cocktails mixt oder tolle Frisuren stylt
und amüsieren sich bei der Karaoke-Party
über das Gesangstalent der anderen.
Sowohl Groß als auch Klein trifft man
bei Schlechtwetter gerne im hauseigenen
Boulderraum, in dem jeder die passende
Route für sein Geschicklichkeitslevel und
Können findet. Die ganze Familie kann
sich hier bei jedem Wetter nach Lust und
Laune auspowern.
GEMEINSAM
STATT EINSAM
Wenn Familien gerade nicht sporteln,
genießen sie im Gradonna Quality Time
am Naturbadeteich, in der Familienyoga-
Stunde, beim Rutschen und Plantschen
in einem der Pools oder bei einem
gemütlichen Spaziergang rund um das
Resort, das mit seiner einzigartigen Lage
auf über 1.300 Metern Seehöhe auch bei
kurzen Runden unvergessliche Ausblicke
garantiert. Eine weitere gute Gelegenheit,
um als Familie zusammenzukommen, ist
das Abendessen. Im Gegensatz zu daheim
stehen die Großen hier vorher allerdings
nicht in der Küche, sondern alle kommen
gemeinsam und gleichzeitig in den Genuss
der ausgezeichneten Haubenküche. So
lässt sich jeder Tag – ob Sonne oder Regen,
Action oder Entspannung – mit Genuss
und Familienzeit abrunden. Und genau
danach sehnen wir uns nach diesem Jahr
mehr denn je.
zeit für
familie,
zeit für
natur
104
Zimmer
42
Chalets
LH 08
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Fotos:
Eder
Hotels
GmbH
Hotel SEPP
PLUS BERGHÜTTE &
DORFLADEN
Noch im selben Jahr gelang Sepps Bruder
mit seiner „Tom Almhütte“ eine Einkehr­
möglichkeit auf 1.166 Metern Seehöhe,
die noch heute ihresgleichen sucht. In
ihr treffen Wanderer und Wintersportler
auf Mopsdame Choupette, das charmante
vierbeinige Maskottchen des Hauses,
und genießen coole Drinks in einem
Inmitten der Salzburger Bergwelt liegt
der kleine Urlaubsort Maria Alm. Hier
erinnert die Landschaft an die Kulisse
eines Heimatfilms: fast schon kitschig
und doch wunderschön. Dass ein nos­
­
talgischer Hintergrund wie dieser der
perfekte Ort für moderne Hotelkonzepte
ist, wissen Josef „Sepp“ Schwaiger und
seine Familie schon seit Generationen.
Den Anfang machte in den 1960er-Jahren
der Gasthof Eder am Dorfplatz, den der
Juniorchef für Designfans, Wellness-
Junkies und hippe Familien schließlich in
das Vier-Sterne-Superior Lifestyle-Hotel
Eder verwandelte und damit erfolgreich
ins 21. Jahrhundert holte. 2018 folgte das
stylische Hotel SEPP: noch moderner,
noch cooler und nur für Gäste über 21.
Zwei kreative Hotelkonzepte hat die Familie Schwaiger mit ihrer
Eder Collection bereits realisiert. Ende 2021 gesellt sich zum
Lifestyle-Hotel und dem Adults-only-Haus ein weiteres Hotel mit
noch nie dagewesenem Familienkonzept.
3 hotels
aus
1 feder
HOTEL EDER,
HOTEL SEPP,
TANTE FRIDA
raffinierten Design- und Architektur-Mix,
der die unverkennbare Handschrift der
ideenreichen Familie trägt. Vergangenes
Jahr schwang Familienoberhaupt Sepp
seine kreative Feder im neuen Dorfladen
„Maria & Josef“, in dem man in Zeiten
wie diesen natürlich auch online shoppen
kann. Und 2021? Da steht mit dem etwas
anderen Familienhotel schon das nächste
Projekt in den Startlöchern.
ZU BESUCH
BEI TANTE FRIDA
Fröhliche Menschen, grandiose Geschich­
ten und spannende Action verspricht das
neue Hotel Tante Frida, das ab Dezember
2021 große und kleine Gäste verzaubert.
Regeln? Langweilig. Tante Frida versteht
sich als humorvolle Hommage an alle
kleinen und großen Kinder und bietet ganz
viel Platz für Fantasie. Das Ganze wird
kein Familienhotel im klassischen Sinne,
sondern vielmehr ein fabelhaft verrücktes
Haus zum gemeinsamen Spaßhaben.
Wie in allen Hotels der Eder Collection
spielt auch bei Tante Frida das Design alle
Stücke. Raffiniert und interaktiv schafft
es Raum für individuelle Erlebnisse und
ermöglicht zugleich Rückzugsorte und
Wohlfühlzonen, in denen Groß und Klein
echte Erholung finden. Die 80 geräumigen
und fantasievoll eingerichteten Familien­
zimmer konkurrieren bei Tante Frida
mit vielen weiteren Attraktionen wie
Flying Fox oder Papagei Fritz um die
Zeit und Aufmerksamkeit der Gäste.
Die fiktive Protagonistin und Namens­
geberin begegnet Besuchern dabei auf
Schritt und Tritt und bleibt ihnen noch
lange nach dem Aufenthalt mit ihrer liebe­
vollen Art in Erinnerung. Man vergisst sie
eben nicht so schnell, die Tante Frida.
Ö S T E R R E I C H
S A L Z B U RG / H O C H KÖN I G
SPA mit
360°-Himmelsblick
Book online
lifestylehotels.net/hotel-eder
lifestylehotels.net/hotel-sepp
72
Zimmer
im Hotel Eder
40
Zimmer
im Hotel SEPP
Hotel Eder
Hotel Eder
LH 09
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Fotos:
Archiv
Marcati
DAS MAX
Nach dem letzten Jahr sehnen sich viele Menschen
nach neuen Eindrücken und ein wenig Abwechslung.
Gut, dass uns dasMAX in Seefeld schon erwartet –
auf einen Urlaub, wie wir ihn lieben.
auf
zu
neuen
abenteuern
Was für den einen stundenlanges
Entspannen am Pool, ist für den anderen
eine sportliche Challenge unter freiem
Himmel. Nur gut, dass es im dasMAX in
Seefeld keine Rolle spielt, was uns nach
dem vergangenen Jahr besonders bewegt.
Das Team findet für jeden etwas, egal ob
Wellness-Junkie oder Adrenalin-Fan.
AUF INS SPA
Wer es gerne ruhig angeht und einmal
ausschlafen möchte, frühstückt im
dasMAX Bistro einfach später – gerne auch
nachmittags. Wie wäre es zum Beispiel
mit „Max und Resi“, also Bauernjoghurt,
Granola und Beeren? Dazu ein Espresso
oder eine Tasse Tee und der Tag kann ganz
gechillt starten. Sanft erwacht und gut
gestärkt geht es dann auf zur Tiefenent­
spannung in den Spa-Bereich unterm
Dach. Nach dem Saunagang hält man es
hier auf den stylischen Wellness-Liegen
auch länger aus, bevor man auf der
Dachterrasse die klare Luft der Alpen
tief ein- und ausatmet – meditativer
Blick über Seefeld inklusive. Beim anschlie­
ßenden Spaziergang durch den kleinen,
aber feinen Ort auf 1.200 Metern Seehöhe
trifft man dann auf einen unterhaltsamen
Mix aus Einheimischen und Gästen.
AUF ZUM SPORT
In Seefeld lässt es sich aber nicht nur
hervorragend flanieren und entspannen,
auch sportlich hat die Region so einiges zu
bieten. Zu den Highlights gehören neben
den Skipisten in der Wintersaison auch
viele weitere Sportstätten, von denen
die meisten für die Olympischen Spiele
oder eine der vielen Weltmeisterschaften
entstanden. Im Frühling empfehlen
sich vor allem die panoramareichen
Wanderungen in den umliegenden Bergen
oder die Klettersteige, über die man
diverse Gipfel direttissima erklimmt.
Und dies ist erst der Anfang. Das breite
Sportangebot der Olympiaregion lässt mit
Garantie die Herzen aller Bewegungsfans
höherschlagen. Da fällt es dem Team vom
dasMAX gar nicht mehr so schwer, für
jeden Sportler das Richtige zu finden: Mehr
als einen Blick in einen der hoteleigenen
Local Guides im Printformat braucht es
meistens gar nicht.
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / S E E F E L D
zentrale Lage direkt am Bahnhof
moderne Rooftop-Area mit Sauna
Book online
lifestylehotels.net/das-max
19
Zimmer
AUF ZUM ETWAS
ANDEREN ABENTEUER
Wer mehr über Seefeld erfahren und nach
dem Urlaub von dem einen oder anderen
Geheimplatzerl erzählen möchte, der
startet am besten direkt im Ortskern zu
einer Kutschenfahrt. Während die robus­
ten Pferde dabei das Tempo vorgeben,
erzählt der Kutscher die eine oder andere
Geschichte über die Region. Tierliebhaber,
die gerne auf Tuchfühlung gehen, kommen
bei einer Alpaka-Wanderung auf ihre
Kosten. Direkt in Seefeld steht nämlich ein
ganz spezieller Biohof, der die flauschigen
und zutraulichen Andentiere züchtet und
mit ihnen Tier-Mensch-Wanderungen
durch den Seefelder Wald anbietet. Wer
jetzt Lust auf dieses und mehr Abenteuer
in der Olympiaregion Seefeld bekommen
hat, findet im dasMAX bestimmt eines der
besten Basislager für den nächsten Urlaub.
Denn hier geht fast alles, aber nichts muss.
LH 10
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Fotos:
Marco
Riebler
HOTEL
STEIN
Wenn in der Stadt Salzburg Kunst Pflicht ist, dann ist Kulinarik
die Kür. Die perfekte Kombi aus beidem erwartet uns im exklusiven
Boutiquehotel Stein, wo wir uns ein privates Picknick auf der
eindrucksvollen Dachterrasse gönnen.
VON DER KUNST
ZUR KULINARIK
Das Pflichtprogramm haben wir hier
im Hotel Stein also schon kurz nach
unserer Ankunft absolviert. Höchste
Zeit für die Kür – und für die geht es
hoch hinauf in den siebten Stock.
Hier betreten wir die einzigartige Roof­
top- Terrasse/Bar, die schon nach kür­
zester Zeit Kultstatus erlangte. Sie wird
als einer der schönsten Orte Salzburgs
gehandelt, an dem sich ein Frühstücks­
lokal in einen angesagten Breakfast-Club
und das Treffen mit Freunden in einen
coolen Sundowner verwandelt – immer
top, immer ein Erlebnis. Genauso top ist
auch unser nächster Programmpunkt:
Wir haben uns nämlich für ein unver­
gessliches Picknick mit Weitblick auf
der kleinen privaten Rooftop Lounge des
Hotels entschieden. Es ist Hotelgästen
vorbehalten und sollte gleich zum Zimmer
dazugebucht werden. Im Korb finden wir
dann auf Wunsch eine Flasche Rosé Côtes
de Provence von Miraval, eine Flasche
Brut Premier Champagner aus dem Hause
Louis Roederer oder – noch exklusiver –
eine Flasche Vintage Rosé Brut eben­­
falls
von Louis Roederer: zum Anstoßen
auch ohne Anlass, einfach weil uns der
Augenblick so berührt.
FINGERFOOD
VOM FEINSTEN
Liebevoll ausgewählt und zusam­
mengestellt werden auch die anderen
Schmankerln im Picknickkorb, in dem
das klassische Schinken-Sandwich mit
einem raffinierten Räucherforellen-Sand­
wich und der kleine Schokogugelhupf
mit einem frischen grünen Smoothie
konkurrieren. Am besten genießen wir
sie einfach alle, erfrischen uns dabei mit
einem Glas Infused Water und knabbern
knackige Rohkoststreifen, die wir in Hum­
mus dippen. Genuss pur, und das alles
bei einem Ausblick, den wir so schnell
nicht vergessen werden. Salzburg ist eben
immer eine Reise wert – und wenn nur
auf einen Abstecher ins Hotel Stein.
Die Stadt Salzburg und die Kunst sind
unzertrennlich miteinander verbunden.
Immerhin ist es die Kunst, die in ihrer
vielfältigen Ausprägung aus dieser Stadt
einen besonders faszinierenden Ort macht,
an dem es immer etwas zu bestaunen gibt.
Genau diese Verwandlungsgabe der Kunst
beobachten wir auch im Boutiquehotel
Stein. Auch hier spielt die Kunst eine ganz
besondere Rolle. Das wundert allerdings
nur jene, die nicht wissen, dass die Familie,
der das Hotel gehört, eine traditionsreiche
Glasmanufaktur mit Sitz in Venedig –
namens Barovier & Toso – besitzt. In ihr
entstanden eigens für das Hotel Glaskunst­
werke von Barovier & Toso in Form von
Leuchten und Lüstern, die im raffinierten
Zusammenspiel mit Stoffen aus dem eben­
falls venezianischen Stoffhaus Rubelli das
Haus in ein Kunstwerk für sich verwandeln.
Das Zusammentreffen der Festspielstadt
Salzburg und der Lagunenstadt Venedig
spüren wir bereits im Empfangsbereich.
Das Ambiente ist einzigartig und begleitet
uns nicht nur ins Zimmer und ins Spa,
sondern bis hinauf aufs Dach.
picknick
mit weitblick
Ö S T E R R E I C H
S A L Z B U RG
56
Zimmer
Adults only
Rooftop-Terrasse
Book online
lifestylehotels.net/
hotel-stein
LH 11
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
HOTEL
GOLDGASSE
„Die ganze Stadt ist Bühne.“ Mit dieser Vision gründeten
Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Richard
Strauss die Salzburger Festspiele vor genau 101 Jahren.
Diese Bühne erstreckt sich heute bis ins exklusive Hotel
Goldgasse in der wunderschönen Salzburger Altstadt.
VON DER BÜHNE
AUF DIE BÜHNE
Wer nicht aus Salzburg oder Umgebung
kommt und das Spektakel gerne auch in
seinem Zuhause auf Zeit genießen möchte,
sollte sich um ein Zimmer in einem ganz
besonderen Boutiquehotel bemühen:
dem Hotel Goldgasse. Es versteckt sich
im gleichnamigen historischen Gässchen
in der Altstadt und überrascht uns mit
modernen Themenzimmern in rund
700 Jahre alten Gemäuern. Es ist das
einzige Small Luxury Hotel in Salzburg
und wurde im Rahmen eines raffinierten
Interieur-Konzepts den Festspielen und
der Kunst gewidmet – authentischer kann
man in dieser Stadt kaum residieren. Kein
Wunder, dass jedes der 16 Zimmer heiß
begehrt ist, vor allem in der Festspielzeit.
Da sind die Hotels der Stadt generell
gut gebucht, das Hotel Goldgasse aber
besonders. Denn nur hier begleitet uns die
einzigartige Atmosphäre und Faszination
des kulturellen Festival-Highlights bis
ins eigene Hotelzimmer. Auf großforma­
tigen Fototapeten begegnen uns Szenen
vergangener Aufführungen und erzählen
ihre Geschichte: von „Peer Gynt“ bis
„La Bohème“, immer individuell inszeniert.
Das Innendesign des Hotels besticht aber
nicht nur mit seinem kulturellen und
künstlerischen Schwerpunkt, sondern
schlägt auch gekonnt eine Brücke zwischen
Alt und Neu.
Im Sommer 2021 ist es wieder so weit
und wir können es kaum noch erwarten:
Die Stadt Salzburg vollzieht ihre jährliche
Metamorphose und verwandelt sich in eine
der bedeutendsten Festspielbühnen der
Welt. Vor allem nach den Herausforderun­
gen des vergangenen Jahres sehnen sich
viele nach mehr Kunst und Kultur in ihrem
Leben, und wer könnte diesen Hunger
besser stillen als die Stadt Salzburg in der
Festspielzeit? Erste Highlights erwarten
uns bereits über Pfingsten, also zwischen
21. und 24. Mai 2021. Der eigentliche
Hauptakt ist für den Sommer geplant.
Vom 17. Juli bis 31. August 2021 steppt der
sprichwörtliche Bär in der Stadt und eine
künstlerische Darbietung jagt die andere –
der berühmte Jedermann am Domplatz
wie immer inklusive. Dieses Jahr in den
Hauptrollen: Lars Eidinger als Jedermann
und die Salzburgerin Verena Altenberger
als seine Buhlschaft.
bühne
frei
Ö S T E R R E I C H
S A L Z B U RG
Festspiel-Design
Gehobene Wirtshausküche
Book online
lifestylehotels.net/
hotel-goldgasse
16
Zimmer
HUNGER AUF MEHR
Das Hotel Goldgasse verwöhnt die
anspruchsvollen Besucher der Fest­
spiele – und solche, die es noch werden
möchten – auch mit einer meisterhaften
Kulinarik. Denn direkt im Haus finden
wir mit dem Gasthof Goldgasse eines der
besten Restaurants der Stadt und erleben
Wirtshauskultur auf hohem Niveau, wie sie
schöner nicht sein könnte. Im gediegenen
Ambiente genießen wir die ausgezeichnete
Küche und einen exzellenten Service.
Stadtbekannt ist das Backhendl im Kup­
fertopf, für das nur die besten Maishühner
nach barockem Rezept zubereitet werden.
Besucher von auswärts bestellen gerne die
legendären und flaumig zarten Salzburger
Nockerln, die der Küchenchef mit haus­
gemachtem Vanilleeis und fruchtigem
Beerenobers serviert. So klingt ein
kulturell spannender Festspieltag auch
kulinarisch unvergesslich aus ­
und wir
schwelgen schon am Zimmer in unseren
Erinnerungen an einen einzigartigen
Festspielsommer in der wunder-
schönen Stadt Salzburg.
Fotos:
Luigi
Caputo
/
Catalin
Cucu
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
D I R E C T O RY
L I F E S T Y L E H O T E L S
L I F E S T Y L E H O T E L S . N E T
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FÜGEN  Alpina Zillertal family.lifestyle.hotel
GASCHURN  Montafon Lodge Luxury Lodgehotel und Spa
GEINBERG  Geinberg 5
Private Spa Villas
GRAZ Aiola Living
GRAZ  Augarten Art Hotel
GRAZ  Lendhotel
GROSSARL  Hotel Nesslerhof
HALLSTATT  Hallstatt Hideaway
KALS AM GROSSGLOCKNER  Gradonna Mountain Resort
KALTENBACH  Das Kaltenbach
KITZBÜHEL  Alpenhotel Kitzbühel am Schwarzsee
LÄNGENFELD  Naturhotel Waldklause
LEOGANG  Puradies
MARIA ALM  Hotel Eder
MARIA ALM  Hotel Sepp
MAYRHOFEN  ElisabethHotel Premium Private Retreat
MELLAU  Sonne Lifestyle Resort
MÖSERN  Nidum Casual Luxury Hotel
MÜHLDORF  LA PETITE IVY
NAUDERS  Aparthotel Arabella
OBERGURGL  Hotel The Crystal
SAALBACH HINTERGLEMM  Alpin Juwel
SALZBURG STADT  Hotel Goldgasse
SALZBURG STADT  Hotel Stein
SCHLADMING  Stadthotel Brunner
SEEFELD  dasMAX
SERFAUS  Alfa Hotel
SÖLDEN  Hotel Bergland Sölden
STAINACH - PÜRGG  Gästehaus Krenn
TURRACHER HÖHE  Hollmann am Berg
UDERNS  Sportresidenz Zillertal
WAGRAIN  Almmonte Präclarum Suites
WAGRAIN  Almmonte Sensum Suites 	
WIEN  Hollmann Beletage
WIEN  Hotel Das Tyrol
WIEN  Hotel Schani Salon
WIEN  Hotel Schani Wien
ZELL AM SEE Seehotel Bellevue
ZELL AM SEE Senses Violett Suites
ÖSTERREICH
GARMISCH-PARTENKIRCHEN  Das Graseck
NORDFRIESLAND  Hotel Landhafen
NÜRNBERG  art&business Hotel
PIRNA  Laurichhof
SANKT ENGLMAR  Berghotel Maibrunn
TIMMENDORFER STRAND  SAND
TIMMENDORFER STRAND  Hotel SeeHuus
DEUTSCHLAND
CHINA
NANJING  Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa
FRANKREICH
PARIS  Hollmann Paris
AMSTERDAM  Sir Adam
AMSTERDAM  Sir Albert
NIEDERLANDE
ALENTEJO  Sublime Comporta Country Retreat & Spa
ALGARVE  Vila Valverde
CASCAIS  The Oitavos
LISSABON  Torel Boutiques: Torel Palace Lisbon
MADEIRA  Quinta da Bela Vista
PORTO  Torel Boutiques: Torel Avantgarde
PORTO  Torel Boutiques: Torel Palace Porto
PORTO  Torel Boutiques: Torel 1884 Suites & Apartments
ITALIEN
PORTUGAL
LUZERN  Hotel des Balances
ZERMATT  Hotel Matterhorn Focus
LAPPLAND  Treehotel
SCHWEIZ
SCHWEDEN
MALLORCA  Convent de la Missio
MALLORCA  Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness
MALLORCA  Hotel Can Simoneta
MALLORCA  Pleta de Mar
SPANIEN
SRI LANKA
DICKWELLA SOUTH  UTMT – Underneath the Mango Tree
UNGARN
BUDAPEST  Hotel Collect
BUDAPEST  Lanchid 19
AMALIADA / WESTLICHER PELOPONNES  Dexamenes Seaside Hotel
SANTORIN  Myst Boutique Hotel
SANTORIN  Saint Santorini
GRIECHENLAND
AMALFI KÜSTE  Casa Angelina
AMALFI KÜSTE  Relais Blu
CAMAIORE  Locanda al Colle
ISSING  Gourmet & Boutiquehotel Tanzer
KALABRIEN  Praia Art Resort
LAZISE  Quellenhof Luxury Resort
LIMONE SUL GARDA  EALA My Lakeside Dream
MERAN  Steinach Townhouse Meran
MERAN  SuiteSeven Stadthotel Meran
MONTEFOLLONICO  Follonico
NATZ BEI BRIXEN  Seehof Nature Retreat
RIMINI  i-Suite
SIZILIEN  Monaci delle Terre Nere
TRIEST  Hollmann Trieste
VENEDIG  Hotel Heureka
ISTRIEN  Meneghetti Wine Hotel & Winery
STARI GRAD  Maslina Resort
SUTIVAN – BRAČ  Hotel Lemongarden
KROATIEN
15
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Foto:
Studio
David
Pompa
STYLE
D A V I D P O M P A
Fiorito. Ein hellgrau gefärbter Naturstein, der kleine fossile Überreste ein-
schließt und sich damit ein weißes Relief verleiht. Ein Stein, der aufgrund
seiner Haltbarkeit in der Antike sowohl in Amerika als auch in Europa
verwendet wurde. Heute macht ihn sein Beigeton perfekt für den Einsatz
in zeitgenössischen Umgebungen. Der Fiorito von Studio davidpompa wird
in Puebla abgebaut und in Mexiko City mit der Hand in seine gewünschte
Form gebracht. Die Pendelleuchte „Origo pendant white“ ist ein
Equilibrium runder Formen, die sich aber in Gewicht und Funktion
unterscheiden. Ein perfektes skulpturales Objekt bei Tag und eine
anmutige Textur, die in hellem Licht erstrahlt, bei Nacht.
davidpompa.com
16
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
S A N F T E S
Fotos:
©Rafael
Gamo
17
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
STYLE
IN DEN VOM ARCHITEKTURBÜRO MAIN OFFICE GESTALTETEN
TRADITIONELLEN MEXIKANISCHEN VILLEN ENTKOMMT
MAN SANFT DEM TRUBEL DES MODERNEN LEBENS UND
TAUCHT EIN IN EINE NEUE ART ZU LEBEN. WILLKOMMEN
IN DEN VILLEN PELÍCANOS!
MIT IHREM
ANSATZ,
DASS DIE ZEIT,
DEN KUNDEN
IN DEN
ENTWURFS-
PROZESS
EINZUBE-
ZIEHEN, EINE
BESSERE
ARCHITEKTONI-
SCHE
QUALITÄT
FÖRDERT,
SCHEINEN
SIE GOLDRICH-
TIG
ZU LIEGEN.
Fotos:
©Rafael
Gamo
Eingebettet in den Dschungel des Bundes­
staates Nayarit bietet der neue Ferienkom­
plex, umgeben von üppiger Vegetation
und eigenem Privatstrand, Platz für bis
zu 20 Gäste. Nur 20 Gäste müsste man
da fast sagen, denn den Luxus der Einsam­
keit und Ruhe kann man hier besonders
genießen. Diese architektonisch außeror­
dentlich gelungenen Häuser helfen dabei,
denn sie strahlen das sanfte Ambiente eines
Yoga-Urlaubs aus. Diese Zen-Ausstrahlung
verdanken sie dem in Mexiko und Schweden
ansässigen Studio MAIN OFFICE, gegründet
von Dante Borgo und Isabella Eriksson, die
in den Bereichen Innenarchitektur, Archi­
tektur und Stadtplanung tätig sind. Mit
ihrem Ansatz, dass es die architektonische
Qualität fördert, wenn man den Kunden
in den Entwurfsprozess einbezieht,
scheinen sie goldrichtig zu liegen. „Jedes
Projekt ist etwas Besonderes und eine
Herausforderung. Deshalb gehen wir gerne
über Standardlösungen hinaus, um neue
Typologien neu zu definieren“, erklären
die beiden Gründer. Das Grundgerüst
dieses Projektes bildete die Villa Pelícanos,
ein bestehender Wohnkomplex aus den
80er-Jahren, der erweitert und wiederbe­
lebt wurde, eingebettet in die tropische
Landschaft der mexikanischen Westküste.
Der Ort Sayulita ist eine Strandstadt
und beliebter Rückzugsort für jene, die
entspannen, wellnessen oder surfen
wollen. Mit direktem Blick auf den Pazifik,
fast als hängende Gärten, entstand ergän­
zend eine Reihe pavillonartiger Einzelwoh­
nungen, die zum Träumen einladen.
EKLEKTISCH
MEXIKANISCH-
AFRIKANISCH
Acht Villen und einen Gemeinschafts­
bereich auf der Spitze des Hügels gestalte­
ten Borgo und Eriksson neu, darunter eine
Gemeinschaftsküche, ein Esszimmer
und ein Swimmingpool, wobei die Bezüge
zur afrikanischen Ästhetik beibehalten
wurden, die das Erbe des früheren
Eigentümers des Resorts widerspiegeln,
der ursprünglich aus Südafrika stammt.
Infolgedessen kombiniert das Projekt
eklektisch mexikanische Elemente mit
einer afrikanischen Stimmung.
Unter Beibehaltung der ursprünglichen
Atmosphäre und der Palapa-Dächer von
außen bemühten sich die Architekten,
­
kontextbezogene Innenräume zu schaffen,
die die Pathologien der ursprünglichen
Struktur aufgrund ihrer direkten
­
Exposition gegenüber der tropischen
Sonne und der Meeresbrise beseitigen
und gleichzeitig die geringstmögliche
Umweltbelastung verursachen.
Die für die Restaurierung verwendeten
Materialien stammen alle aus lokalen
­
Ressourcen. Für die warmen Innenelemente
wie Raumteiler, Schranktüren und Möbel,
die vollständig von MAIN OFFICE entwor­
fen wurden, wählten Eriksson und Borgo
einheimisches Parota-Holz, das gegen
Feuchtigkeit und Salzgehalt beständig ist.
18
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Fotos:
©Rafael
Gamo
Die ehemals farbigen Innenwände wurden
bewusst weiß gestrichen, ergänzen die
Innenausstattung und wirken als neutraler
Hintergrund, der die atemberaubende
Aussicht nicht beeinträchtigt. Neue feste
Elemente wie Bettrahmen, Waschbecken
und Badewannen bestehen aus vor Ort
gegossenem Beton, der sich mit der
warmen Note des lokalen Parota-Holzes
verbindet und eine ungewöhnliche
Umgebung schafft, sowohl rustikal als
auch einladend. Die ursprünglichen
Holztüren und -fenster wurden restauriert,
aufgewertet und mit einem neuen
Terrazzoboden revolutioniert und in
einfache Zwischenräume umgewandelt,
die die Innenräume erweitern und
gleichzeitig den Dschungel hereinlassen.
„Das Projekt besteht aus einer Reihe
kleiner privater Räume, die die üblichen
Grenzen zwischen innen und außen verwi­
schen und ein einzigartiges Erlebnis mit der
natürlichen Umgebung schaffen, während
ein gemütliches, heimeliges Gefühl erhalten
bleibt“, sagen d Borgo und Eriksson. So
feiern die neuen räumlichen Eingriffe in
die Villen die natürliche Umgebung des
Ortes. Eine Außendusche, die durch Steine ​​
definiert ist und eine abgeschiedene Wand
bildet, öffnet sich zum Himmel und zu
den Baumwipfeln. Eine Außenbadewanne
aus Ortbeton mit Blick auf den Pazifik
ermöglicht es den Gästen, sich in die Natur
einzufügen. Kleinere Außenduschen und
Terrassen interagieren mit der Dschungel­
landschaft und dem Meereshorizont.
YOGA MIT AUSSICHT
UND DEM RAUSCHEN
DES MEERES
Ein wichtiges Merkmal am Fuße des
Abhangs ist die Yoga-Plattform, die die
Form eines perfekten Halbkreises hat
und sich zwischen den bewaldeten Ufern
befindet. Der Schnitt in die Landschaft
wird durch die Stützmauer aus lokalem
Stein verstärkt. Der Boden besteht aus stra­
pazierfähigem Cumaru-Holz, ist natürlich
widerstandsfähig gegen Verschleiß und
raues Klima. Angrenzend an die Plattform
beherbergen Steinpflanzgefäße einen
majestätischen Papelillo-Baum, der einen
idyllischen Blick auf den Pazifik bietet
und dazu beiträgt, den perfekten Ort zum
Trainieren und Genießen der therapeuti­
schen und entspannenden Kraft der Natur
zu schaffen und sanft zu entgleiten.
19
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
STYLE
Fotos:
©Rafael
Gamo
mainoffice.eu
PROJEKTDATEN
 
Projektname: Villa Pelícanos / Ort: Sayulita, Nayarit, Mexiko / Architekt: MAIN OFFICE (Sima Agisheva, Dante
Borgo, Isabella Eriksson) / Projektteam: Angie Guzmán, Paulina Castro, Mave Zurita, Luis Gordian, Brenda Cibrian,
Pablo Alemán. / Bauherr: privat / Fertigstellung: Oktober 2020 / Konstruktionszeit: Februar 2019 – Juli 2020
GFA: 340 m2
(renoviert) / Baufirma: Terraza Construcciones, Sayulita (Mexiko) / Möbeldesign: MAIN OFFICE
20
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
reflexionen
YUNUÉN HERNANDEZ LÓPEZ IST CO-FOUNDERIN DES MEXIKANISCHEN
DESIGNSTUDIOS „MERAKIA“. INSPIRIERT VON MEXIKO, SEINEN BRÄUCHEN,
LANDSCHAFTEN UND BESONDEREN ORTEN, ENTSTEHEN NÜTZLICHE
OBJEKTE, DIE TEIL DES LEBENS SIND UND DIE UNSERE LEBENSRÄUME
VERVOLLSTÄNDIGEN SOLLEN.
und tod
zu leben
Fotos:
©
LUMBRE
21
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
Yunuén, wie kommen Ihre traditionellen
mexikanischen Wurzeln in Ihren Objekten
zum Ausdruck?
Wir versuchen immer, unsere Wurzeln
auf subtile, sanfte Weise auszudrücken,
indem wir mit bestimmten Elementen
wie Materialien, Oberflächen, Formen,
Geschichten und den Objekten selbst
spielen. Wir halten Materialien roh und in
ihrer natürlichen Form und suchen nach
einfachen alten Formen wie Texturen.
Wir spielen mit ihnen und kombinieren
meist zwei davon. Uns interessieren die
traditionelle Verwendung und Bedeutung
bestimmter Objekte und wir respektieren
alte Techniken, die wir auf einfache Weise
in unsere Zeit bringen.
Wann fühlen Sie sich am stärksten
verwurzelt?
Ich denke, das Gefühl der Verwurzelung
ist und sollte Teil des gesamten Prozesses
sein – und das genießen wir. Von der Erfor­
schung eines Themas, dem Designprozess,
der Entwicklung und Interaktion mit dem
Handwerker bis zum Aufbau von Marken­
kommunikation und Visualisierung. Die
Verbundenheit bedeutet für uns auch, echt
zu sein.
Für welche Materialien interessieren Sie
sich im Moment?
Natürliche Rohstoffe stehen in unserem
ständigen Fokus. Terracotta-Ton wird
immer einer unserer Favoriten sein.
Wir fühlen uns sehr von Marmor, Messing
und Kupfer angezogen. Und ich persönlich
„Meraki“ – etwas aus der Seele
heraus machen, Anstrengung
zu widmen, Liebe oder ein
starkes Gefühl in jeder Geste zu
übertragen, ein ideales Umfeld
zu schaffen, um Kreativität zu
entwickeln, um etwas anderes
zu erreichen, wo wir uns selbst
widerspiegeln.
merakia.com.mx
war schon immer stark von dem Konzept
der Transluzenz angetan – hoffentlich
können wir in Zukunft etwas veröffentli­
chen, das darauf basiert.
Mit welchen Gefühlen stehen Sie der
Zukunft gegenüber?
Positives Denken ist das, was wir tun
müssen. Nur so können wir unsere Zukunft
für eine bessere Welt retten und heilen.
Wir müssen menschlicher denken und jede
Art von Ego loswerden. Wir sollten das,
was passiert, zum Anlass nehmen, dank­
barer und freudvoll zu sein. Wir müssen
daran arbeiten, ein kollektives Wohlbefin­
den zu schaffen. Design ist ein mächtiges
Werkzeug, verwenden wir es doch!
Wie hat die Pandemie Ihre Art zu
arbeiten verändert?
Ich habe MERAKIA vor drei Jahren
gegründet und wir sind immer noch
ein „small business“. Unser Fokus liegt
darauf, einfache schöne Objekte online zu
verkaufen. Wir möchten, dass die Men­
schen unsere Objekte neben sich fühlen.
Menschen erhalten unsere Produkte
sicher direkt vor ihrer Tür. Zu Beginn der
Pandemie in Mexiko konnten wir den
Anstieg der Online-Verkäufe nicht glauben!
Das bedeutete viel mehr Arbeit, neue
Herausforderungen, aber auch Lernen.
In Mexiko feiern Sie den Tag der Toten.
Wie hat sich dies aufgrund von Covid
geändert?
Unsere kulturelle, alte Vision vom Tod
hat uns immer dazu gebracht, ihn als ein
natürliches, spirituelles und sogar „lusti­
ges“ Thema zu betrachten. Wir sollten den
Tod als den Beginn von etwas Größerem
und Besserem sehen. Was wir erleben,
hat die meisten von uns herausgefordert.
Es ist natürlich nicht so einfach, dem
Tod so nahe, so kollektiv zu begegnen.
Der letzte 2. November war sicher anders
für viele Mexikaner. Ich bin mir ziemlich
sicher, dass wir anders und tiefer darüber
nachgedacht haben.
Y U N U É N H E R N A N D E Z L Ó P E Z
Sie haben eine spezielle Kollektion über
„Reflexionen zu Leben und Tod – Ende
und Neuanfang –Spiritualität und
Mysterium“ erstellt. Wie manifestieren
sich diese Gedanken?
Wir haben schon länger über eine „Black
Collection“ nachgedacht und letzten
November war der Moment, an dem wir
damit auf den Markt gehen konnten – zu
Ehren des Tages des Todes. Zwei Objekte
sind die schwarze Version von zwei exis­
tierenden: „Molcajete“ und „Mezcalitos“.
Die anderen beiden Objekte wurden vom
zentrischen Kreis inspiriert, dem Symbol
für endlose Zyklen und offene Türen
für neue Epochen: „Disco de Fuego“ (Wär­
mehalter) und „Disco de Agua“ (eine Reihe
von Getränkehaltern). Die Erforschung
der Objekte war selbst eine magische
Entdeckung rund um die Vision von Leben
und Tod unserer Vorfahren. Natürlich
wurden diese Themen aufgrund von Covid
noch viel aktueller.
Fotos:
©
LUMBRE
Die Arbeiten von Yunuén Hernandez López
sind Teil der World Wide Things Collection.
designcities.net/wwtc
Linke Seite: One-of-a-kind
Obi Foulard Dot Coat, 100%
Wool + 100% Silk
One-of-a-kind Vintage
Kimono Coat Reversible aus
Japanischen Vintage
Hochzeitskimonos, 100% Silk
One-of-a-kind Vintage Kimono
Volant Dress, 100% Silk
Rechte Seite: One-of-a-kind
Vintage Kimono Coat
Reversible, 100% Silk
22
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
STYLE
23
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
STYLE
Haute Couture
Magische
RIANNA KOUNOU UND NINA KNAUDT
GEBEN DER WELT DIE MAGIE ZURÜCK.
MIT IHREN AUSSERGEWÖHNLICHEN
DESIGNS UND EINZIGARTIGEN STOFFEN
WIRD MAN MIT JEDEM ENTWURF IHRES
LUXUSLABELS RIANNA + NINA AUF
EINE WUNDERBARE REISE VOLLER
GESCHICHTEN UND TRÄUME
MITGENOMMEN.
+ N I N A
R I A N N A
Fotos:
Thanassis
Krikis,
Hair
&
Make-up:
Hara
Papanicolaou,
Styling:
Vina
Neofotistou,
Model:
Ilva
Heitman,
Production
Assistant:
Katharina
Hein
Welche besondere Magie wohnt Vintage-Produkten inne?
Rianna: Wir lieben das Gefühl, unsere Stoffe wie Schätze zu suchen. Ich wurde in eine
Vintage-Familie hineingeboren und habe schon als Kind mit meinen Eltern viel Zeit auf
Flohmärkten und Antiquitätenmessen verbracht. Dieses Gefühl, ein besonderes Stück
Stoff, edle Knöpfe oder etwas dieser Art zu entdecken, ist unvergleichlich. In den Laden
gehen und Stoff kaufen kann jeder, aber das ist mir zu langweilig. Wir sind oft ehrfürchtig,
wenn wir ein besonderes Stück entdecken und wissen, dass das vor langer Zeit mit großer
Hingabe und Handwerkskunst gefertigt wurde. Wir zollen dann der Vergangenheit
Respekt, indem wir die Geschichte des Stoffes durch unsere Kreationen weiterschreiben
und unsere Kundin ihre ganz eigenen Erlebnisse addiert.
Aus welchen Teilen der Welt stammen eure Stoffe?
Rianna: Wir finden Vintage-Stoffe während unserer weltweiten Reisen. Aus dem
Süden Europas beziehen wir unter anderem Vintage-Seide und -Spitze, aus Osteuropa
traditionelle Stickereien wie Souzani und Matyó. Von einem befreundeten Händler in
Japan erwerben wir original Vintage-Kimonos aus den 1940ern, die dann in unseren
„one-of-a-kind-Designs“ umgesetzt werden. Uns gefällt es sehr, verschiedene Kulturen
und Geschichten in Form von einzigartigen Prints und Mustern in einem Kleidungsstück
zusammenzubringen und miteinander zu harmonisieren.
Wie viel von der Geschichte eines Objekts geht auf den neuen Träger über?
Nina: Es hat definitiv etwas Magisches, zum Beispiel in einen unserer Obi-Mäntel zu
schlüpfen und zu wissen, dass Rianna hierfür feinstes Couture Brokat aus Paris aus
den 1960ern mit japanischen Obis von 1920 gemixt hat. Oder unsere Volantkleider, die bis
zu 15 verschiedene Vintage-Seidentücher miteinander kombinieren. Das ist so viel mehr
als ein Kleidungsstück. Es ist etwas, das von unseren Kundinnen wie
Kunst gesehen wird. Das freut uns natürlich sehr, da Rianna und unser Team im
Atelier auch wirklich wie Künstler arbeiten .
„FÜR UNSERE ONE-OF-A-KIND-KOLLEKTION
KREIEREN WIR UNNACHAHMLICHE UND
EINMALIGE DESIGNS, DIE IN UNSEREM BERLINER
ATELIER HANDGEFERTIGT WERDEN. RIANNA
KURATIERT DABEI AUF IHREN WELTWEITEN
REISEN LUXURIÖSE VINTAGE-MATERIALIEN –
OBI-GÜRTEL AUS DEN 1920ERN JAPANS, EINE
TISCHDECKE AUS GRIECHENLAND AUS DEN
1960ERN UND VINTAGE-SEIDENTÜCHER, GEFUN-
DEN IN FRANKREICH. JEDES EINZELNE KLEI-
DUNGSSTÜCK GEFERTIGT AUS WIEDERVERWEN-
DETEN VINTAGE-STOFFEN VERWEBT DABEI DIE
GESCHICHTEN VERSCHIEDENER KULTUREN
UND GENERATIONEN.“ NINA KNAUDT
Linke Seite:
Linkes Model: BLU Ruffle
Dress Rebekka, 100% Silk,
Rechtes Model: BLU Robe
Manteau Elena Shantung,
100% Silk
Rechte Seite:
BLU Caban Jacket
Roberta, 100% Cotton
24
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
25
THE Stylemate
Issue No 01 | 2021
STYLE
STYLE
Was habt ihr mit euren bunten Stoffen gemeinsam?
Rianna: Da wir ja nicht nur mit Vintage-Stoffen arbeiten, sondern auch eine Kollektion
mit selbst entworfenen Prints haben, die dann in Italien gedruckt werden, sind unsere
Stoffe und ich quasi eins. Manchmal wache ich nachts auf, weil vor meinen Augen bunte
Pferde mit Affen tanzen, und dann erwecke ich diese mithilfe unserer wundervollen
Grafikdesignerin zum Leben. Die Stoffe sind wie ich: sehr lebensfroh und enthusiastisch,
voller Stolz, ein bisschen verrückt und doch zeitlos.
Welche Kuriositäten sind Teil eures eigenen Lebens?
Rianna: Meine Wohnung kann man durchaus als „Cabinet de Curiosites“ bezeichnen.
Ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin verschiedener Dinge, von Masken bis Keramik,
Schneekugeln oder bunten Spielzeugfiguren. Das alles findet in meinem Zuhause Platz
und ist Teil meiner bunten Welt.
Wohin geht eure nächste Reise?
Nina: Normalerweise sind wir für RIANNA + NINA sehr viel unterwegs: Pop-ups in
wunderschönen Hotels, Fashion Weeks in Paris, Shootings für die neue Kollektion:
Wir lieben es einfach, zusammen zu reisen und können es nicht erwarten, endlich
wieder die Welt zu erkunden. Auf der Agenda stehen definitiv Paris, Kalifornien,
London und für Rianna geht es endlich wieder in ihr geliebtes Griechenland.
„WIR HABEN DEN ANSPRUCH, READY-TO-WEAR-
DESIGNS ZU GESTALTEN, DIE SCHNELLLEBIGE
MODERHYTHMEN ÜBERDAUERN. RIANNA + NINA
VERKÖRPERT DIE ZEITLOSIGKEIT VON FARBE
UND DIE UNVERGÄNGLICHKEIT VON MUSTERN.
DIE READY-TO-WEAR-KOLLEKTIONEN CHARAK-
TER­­
ISIEREN SICH DURCH UNSERE IN-HOUSE
ENTWICKELTEN EINZIGARTIGEN PRINTS, DIE
WIR IN COMO, ITALIEN, AUF HOCHWERTIGSTE
SEIDE DRUCKEN LASSEN.“ RIANNA KOUNOU
riannaandnina.com
Fotos:
Thanassis
Krikis,
Hair
&
Make-up:
Hara
Papanicolaou,
Styling:
Vina
Neofotistou,
Production
Assistant:
Katharina
Hein
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THE STYLEMATE - Different, The LIFESTYLEHOTELS Magazine Issue 02|2017
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LIFESTYLEHOTELS THE BOOK 13th EDITION
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THE STYLEMATE - Please, please me
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THE Stylemate, Issue 01|2021: zwischen den zeiten

  • 1. THE Style mate zwischen den zeiten INSPIRATION FROM AROUND THE WORLD FOR AN AESTHETIC AND MEANINGFUL LIFESTYLE ISSUE No 01 | 2021 thestylemate.com
  • 2. 2 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Foto: Heldentheater In unserer letzten Ausgabe haben wir an dieser Stelle über die Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft geschrie­ ben. Wir hatten ein bisschen gehofft, dass wir, wenn wir das nächste Mal diese Zeilen verfassen, dem Erreichen dieser Wünsche schon etwas näher gekommen sind. Doch wo stehen wir jetzt? Irgendwie ein bisschen „dazwischen“. Wir sind noch nicht dort, wo wir gerne wären, haben aber das Gefühl, das Schlimmste bereits überwunden zu haben. Es ist die „Zeit für Sehnsucht“, wie auch der in L.A. lebende Künstler Lucky Tennyson in unserem diesmal sehr aus­ führlichen Cover-Interview vermittelt. Er hat während eines Lockdowns Menschen an ihr Fenster gebeten und sie von draußen fotografiert. Sie haben ihm erzählt, wonach sie sich sehnen. Das Gefühl der Sehnsucht begleitet uns wohl alle. Manchmal war sie im letzten Jahr stärker da, manchmal hat sie sich vielleicht bereits irgendwo in uns zurück­ gezogen. Wir hatten keinen Platz mehr für Sehnsucht, weil möglicherweise Sorgen und Ängste überhand genommen haben. Wir möchten Sie in dieser Ausgabe gern an Orte mitnehmen, die zum Träumen sind, so wie das surrealistische Apartment im Herzen Roms oder die Villen Pelícanos in Mexiko, und natürlich zu unseren wunder­ baren LIFESTYLEHOTELS. Trotzdem: Wo immer wir mit Menschen gesprochen haben, die Pandemie schwingt mit. Sie hat sich in unseren Kopf gedrängt und unser Denken verändert. Leider sind wir noch nicht ganz im „Danach“ angekommen. Wir sind: zwischen den Zeiten. Thomas Holzleithner & Hardy Egger H E RAU S G E B E R IN THIS ISSUE Wenn Sie keine Ausgabe mehr versäumen wollen, können Sie THE Stylemate auch abonnieren. thestylemate.com IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach Cover-Foto: Paolo Fusco Gestaltung: VON K Brand Design Autoren: Franzobel, Helder Suffenplan, Lisbeth Wild Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich Essentials Seite 3 LIFE: Zeit für Sehnsucht Seite 4–9 Geschmack im Wandel Seite 10 Surreale Kulisse Seite 11–13 Franzobel Seite 14 STYLE: Equilibrium Seite 15 Sanftes Ambiente Seite 16–19 Reflexionen zu Leben und Tod Seite 20–21 Magische Haute Couture Seite 22–25 Ikonische Düfte Seite 26 Kolumne von Helder Suffenplan: Kontrollverlust, bitte! Seite 27 LIFESTYLEHOTELS selection: Dexamenes Seaside Hotel Seite LH 1 New Member: EALA My Lakeside Dream Seite LH 2 New Member: Seehof Nature Retreat Seite LH 3 The Oitavos Seite LH 4 Gästehaus Krenn Seite LH 5 Geinberg5 Private SPA Villas Seite LH 6 Gradonna Mountain Resort Châlets & Hotel Seite LH 7 The EDER Collection: Hotel Eder, Hotel SEPP, Tante Frida Seite LH 8 dasMAX Seite LH 9 Hotel Stein Seite LH 10 Hotel Goldgasse Seite LH 11 Directory LIFESTYLEHOTELS Seite LH 12
  • 3. 3 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Fotos: beigestellt/Fotorechte: © Sagan Vienna, © Lara Kastner, © Louis Vuitton, © Max Mara, © Giobagnara, © Shiseido essentials D I E S E R A U S G A B E E I N Z I G A R T I G K E I T & E L E G A N Z Das Label SAGAN Vienna wurde 2016 in Wien von Tanja Bradaric und Taro Ohmae gegründet und widmet sich handwerklichem Können und exquisitem Design. Ihre Philosophie ist es, funktionale, hochwertige Stücke mit einem Gefühl von Einzigartigkeit und entspannter Eleganz zu schaffen. Alle Objekte werden aus hochwer­ tigen Materialien und von erfahrenen Handwerkern in Wien und Europa hergestellt. Die „Keychain coin wallet“ ist die kleine, elegante Lösung für herumkullernde Mün­ zen und kann an der Tasche oder auch am Hosenbund festgemacht werden. Das spanische Ziegenleder ist genarbt, die Schließe aus gebürstetem Stahl und kommt aus Japan. Der Schlüsselanhänger ist in Castania und Nero di Sepia erhältlich. Im Japanischen bedeutet das Wort „Sagan“ übrigens „das linke Ufer“ oder „die linke Seite eines Flusses“ und impliziert eine Sensibilität für Eigenart und erfinderische Nichtkonformität, die stark mit der Philosophie des Markendesigns übereinstimmt. sagan-vienna.com, € 150 T E C H NO L O G I E & V I TA L I TÄT Seit der Lancierung von SHISEIDO MEN vor 19 Jahren hat jahrelange Forschungsarbeit dazu beigetragen, die besonde­ ren Schwachstellen von Männerhaut zu identifizieren und die SHISEIDO-Pflegephilosophie für den Mann kontinuierlich neu zu definieren. Das Shiseido Men Ultimune Power Infusing Concentrate schenkt Männerhaut ein vitaleres und energiegeladenes Aussehen. Es mildert die Sichtbarkeit von Fältchen, rauen Hautstellen und Trockenheit und spendet Feuchtigkeit mithilfe der Triple TSUBAKI TECHNOLOGYTM , die auf Extrakten aus der japanischen Kamelie beruht. Der Shiseido Men Face Cleanser entfernt sanft Unreinheiten, ohne der Haut essenzielle Feuchtigkeit zu entziehen. Dank der Dirt-Cleansing-Technologie wird die Haut von Schmutz, überschüssigem Serum und Produktrückständen befreit. Der reichhaltige, feinporige Schaum mit Hautpflegewirkstoffen kann auch als Rasierschaum genutzt werden. Das Shiseido Men Energizing Moisturizer Extra Light Fluid fördert das hauteigene Regenerationspotenzial und mildert feine Linien und Trockenheit sichtbar und kann auch als Augencreme verwendet werden. shiseido.de, ca. € 35–75 R Ü C K Z U G & V E R B U N D E N H E I T Das Bedürfnis nach Rückzug oder lieber den totalen Kontakt zur Welt? Diese drahtlosen Kopfhörer von Louis Vuitton Horizon erfüllen beide Bedürfnisse. Eine optimierte Bluetooth-Konnektivität ist mit einem Induktionslademodus gekoppelt und erreicht damit bis zu 30 Stunden Spielzeit. Die beiden in jedem der Kopfhörer eingebetteten Mikrofone verbessern die Klangqualität erheblich und ermöglichen die separate Verwendung jedes Kopfhörers. Außerdem bieten die Kopfhörer ein Zwei-Modus-Audioerlebnis: aktive Geräuschunterdrückung, um sich selbst zu isolieren oder „ambient-listening“, um mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben. Bereits in tiefschwarz, intensiv rot, makellos weiß, puderrosa und fluoreszierend gelb erhältlich, gibt es nun diese durch einen blauen Farbverlauf gekennzeichnete Version. Das Spiel mit der Asymmetrie und dem Kontrast zwischen farbigem Acetat und hochglanzpoliertem Stahl passt perfekt zum blauen Himmel des Frühlings. louisvuitton.com, ca. € 1.010 S P I E L & S PA S S Im Goldenen Quartier in Wien hat sich ein neues Concept Studio niedergelassen. Im „Select“ werden neben Schmuck von Ole Lynggaard Copenhagen Contemporary Art, Silberware und exklusive Accessoires angeboten. Mit den eleganten Spielsets von GioBagnara kommt das Angebot unserer Lust auf Leichtigkeit nach. Dieses Würfelset aus Leder in wunderschönem Eisblau vertreibt uns die Langeweile an Abenden mit nächtlichen Ausgehverboten bzw. unterhält uns künftig an herrlich lauen Sommerabenden unter freiem Himmel am Strand oder auf dem Segelboot. Hinter dem Konzept von „Select“ steht Sebastian Schroeter, der als echter Gastgeber seinen Kunden persönlich zur Seite steht und vom ersten Tag an für eine Atmosphäre des Wohlbefindens und Vertrauens sorgt. Erhältlich bei select.xyz, ca. € 650 S T I LVO L L S E RV I E R T Licht, Transparenz und spielerische Interaktion stehen bei der Boro-Kollektion von Crucial Detail im Mittelpunkt. Designer Martin Kastner zielte bei den Schalen auf Asymmetrie ab, was die Auswahl der Her­ steller, die für die hitzebeständigen Glasschalen infrage kamen, stark einschränkte. Am Ende entwickelte Crucial Detail sein eigenes formgebendes Verfahren, mit dem ein perfekt fließender Übergang von der ebenen Fläche zur Schale gelang. Jedes Teil dieser Kollektion wird individuell geformt und gehärtet, sodass Stück für Stück eindrucksvolle und innovative Servier­ lösungen für heiße und kalte Speisen entstehen – und zwar in drei Größen für möglichst viel kreativen Freiraum in der Präsentation Ihrer kulinarischen Highlights, vom flambierten Amuse-Bouche bis zum raffinierten Eisdessert. crucialdetail.eu, ab € 54 W I E D E RG E B U R T & E R N E U E R U NG Wiedergeburt, Erneuerung, Wiederaufbau: Wie die unbezwingbaren Heldinnen der Renaissance bauen die Max Mara-Frauen die Welt wieder auf – besser als vor­ her. In dieser Saison geht Max Mara auf die Frage ein, was man für so einen Job trägt. Einen butterweichen Kaschmir-Spolverino, einen meisterhaft zugeschnit­ tenen Anzug, ein perfekt detaillierter Trenchcoat, ein makelloses Popelinehemd mit tadellos plissierten Hosen; dazu eine geräumige „Ippolita“-Tasche, die übergroße Sonnenbrille und dieses Ketten-Collier in Gold. Auch Max Mara wurde in einer anderen Zeit der Wiedergeburt gegründet. Im Modeboom der Nach­ kriegszeit erfand Italien die Klassiker mit handwerk­ licher Meisterschaft und einem Auge für gutes Design neu und Max Mara nahm dabei eine Hauptrolle ein. Stets ging es um die berühmte „bella figura“, dem Credo, sein Bestes zu geben, indem man sein bestes Selbst präsentiert. Das sollten wir uns dieses Jahr vielleicht alle zu Herzen nehmen. maxmara.com,, ca. € 399
  • 4. 4 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Z e i t Dakota Colebourn „Ich vermisse es, meine Freunde zu treffen und einfach das zu machen, wonach uns gerade ist. Seit Covid sehe ich sie nicht mehr so oft, wie ich möchte. Wir verbrachten immer gerne Zeit im Einkaufszentrum, kauften etwas und spazierten rum. Das geht jetzt nicht mehr. Ich sehne mich nach dem Tag, an dem wir wieder so sein können, wie wir früher einmal waren.“ 4 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 12 Jahre, Skateboarderin/Schülerin Foto: ©Lucky Tennyson LIFE
  • 5. 5 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 WAS WAR DAS NUR FÜR EIN JAHR, AUF DAS WIR ZURÜCKBLICKEN? UNSER LEBENSUMFELD VERÄNDERTE SICH PRAKTISCH ÜBER NACHT, DIE PANDEMIE BRACHTE VERÄNDERUNGEN, DIE VIELEN VON UNS HEUTE NOCH ZU SCHAFFEN MACHEN. FÜR DEN KÜNSTLER LUCKY TENNYSON AUS LOS ANGELES WURDE DIE PANDEMIE ANLASS, IN EINEM DER ZAHLREICHEN WELTWEITEN LOCKDOWNS DIE MENSCHEN NACH IHREN WÜNSCHEN UND SEHNSÜCHTEN ZU FRAGEN. DABEI FOTOGRAFIERTE ER SIE DURCH IHRE FENSTER UND ERFUHR STÜCK FÜR STÜCK, WONACH SICH VIELE VON UNS WIRKLICH SEHNEN. f ü r Was haben Sie inmitten von Lockdown und Social Distancing im letzten Jahr am meisten vermisst? Schwer zu sagen, um ehrlich zu sein. Reisen, Bars, durchgehend Arbeit und Freunde, das sind die offensichtlichen Dinge, die mir einfallen. Jenseits dieser Verbindungen zur Außenwelt, die uns sowohl erfüllen als auch von der Langeweile ablenken, ist es vermutlich die Vorstellung endloser kreativer Möglich­ keiten, die ich am meisten vermisse. Die Distanzregeln im Alltag machen es unmög­ lich, spontan zu arbeiten. Ich konnte nicht hinausgehen, um mich inspirieren zu lassen. Alles verlangt gerade nach viel mehr Planung und Vorsicht. Einfach durch die Gegend zu laufen, um zu sehen, was passiert, und einfach mit dem zu arbeiten, was sich einem bietet, ist gerade nicht möglich. Ich vermisse den Charme des Unbekannten. Wie hat Sie das Ihrer Meinung nach verändert? Ich war es früher gewohnt, privat und beruflich um die Welt zu reisen. Kreativität fand ich an den Orten, an denen ich aß, und in den Menschen, die ich traf und für Projekte fotografierte. Ich musste mich nicht jeden Tag aufs Neue einer Selbstprüfung stellen und mich mit dem wenigen Unbekannten, dem ich begegnete, zufriedengeben. Die Welt da draußen war mir genug. Die aktuellen Veränderungen erzeugen ein Gefühl von Verletzlichkeit, von Angst, aber auch von Mitgefühl. Ich habe gelernt, mit meiner eigenen Verletzlichkeit und der meiner Kunst zu leben. Das öffnete mir das Tor zu einer offenen und ehrlichen Verbindung zu den Menschen, die ich treffe und mit denen ich arbeite. Allein das war für mich eine immense Weiterentwicklung. Für „Rear Window“ fragten Sie Menschen, wonach sie sich sehnen, während Sie sie zum Mond hinaufblicken ließen und sie fotografierten. Was lernten Sie daraus? Auf eine bestimmte Art sind wir alle alleine und verbunden. Ich kann nicht erklären, wie und in welchem Ausmaß das überhaupt gleichzeitig möglich ist. Vielleicht sollte ich das erst gar nicht versuchen. Wenn ich meine Erkenntnisse zusammenfassen müsste, würde ich sagen, dass ich lieber zweimal nachdenken sollte, bevor ich von anderen etwas erwarte oder annehme. Ich caste und fotografiere Menschen schon sehr lange und habe dabei gelernt, sehr offen auf jeden zuzugehen. Diese Lektion vergisst man jedoch leicht. Die meisten von uns bringen einfach eine Phase ihres Lebens nach der anderen hinter sich – unser ganzes Leben lang. Genau das führt uns der Lockdown nun vor Augen. Können Sie uns sagen, wonach sich die Menschen sehnen? Ist es Liebe, Zuversicht, Nähe? In diesem Projekt erzählen die Modelle in ihren eigenen Worten, wonach sie sich „sehnen“. Ich gab Parameter und Stil vor, die eigentliche Arbeit machten aber die Menschen in den Bildern. Sie teilten ihre persönlichen Erfahrungen. Sieht man sich die Gemeinsamkeiten an, würde ich sagen, dass sich die meisten ein Gefühl der Sicherheit wünschen: in der Liebe, in Sachen Gesundheit, in Gedanken und so weiter. Glauben Sie, dass sich die Dinge, nach denen wir uns sehnen, während der Pandemie verändert haben oder wünsch- ten wir uns die Dinge nur sehnlicher, um nicht zu sagen verzweifelter? Ich glaube, es gibt hier zwei Aspekte. Erstens besteht kein Zweifel daran, dass die meisten von uns vermissen, wie die Dinge mal waren, und die Welt unbedingt wieder dorthin bringen möchten. Zweitens zwang man uns, gründlich zu hinterfragen, was wir im Leben wollen, nicht nur als Einzelperson, sondern auch als Gemein­ schaft. Familien wurden auseinanderge­ rissen, Regierungen versinken weltweit im Chaos und Ungerechtigkeiten stechen immer mehr ins Auge, da wir den ganzen Tag zu Hause auf unsere Handys schauen. Die dahinterliegenden Probleme sind nicht neu, aber vielen konnte man früher aus dem Weg gehen. Das geht jetzt nicht mehr. Und daraus kann man viel lernen. Wir haben nun die Chance, uns nicht nur selbst zu bessern, sondern auch unser Verhalten untereinander. Dass das schwer ist, spüren wir gerade alle am eigenen Leib. Wie schaffen wir es, uns in einer Welt, in der wir Abstand halten müssen, weiterhin verbunden zu fühlen? Ich frage meinen Vater selten um Rat. Er ist ein heiterer, aber auch strenger und stoischer Mensch. Vor ein paar Monaten habe ich ihn angerufen und war ein wenig weinerlich. Er sagte nur: „Sohn, wenn es wirklich dunkel ist, geh einfach weiter. Die Wende kommt dann schon von selbst.“ Wir können uns weiterhin verbunden fühlen, indem wir uns auf das Unbekannte, das jeden Tag auf uns wartet, einlassen und daran glauben, dass es besser wird. Wir können unsere Mutter oder unseren Vater anrufen oder einen alten Schulfreund, oder etwas tun, was wir normalerweise nicht tun würden. Wir können jemandem, zu dem wir früher aufsahen, eine E-Mail schreiben und ihm sagen, wie sehr er uns inspiriert hat. Und wenn wir etwas brau­ chen, sollten wir darum bitten. Wir sollten, wenn möglich, jeden Tag etwas verändern, damit das Feuer des Lebens nicht erlischt. Haben Sie sich im vergangenen Jahr irgendwann isoliert gefühlt? In diesem Jahr habe ich mich definitiv isoliert gefühlt, aber das Gefühl war mir nicht neu. Ich wuchs in einer amerikani­ schen Kleinstadt namens Julian auf. Sie hatte damals knapp 1.000 Einwohner und liegt 35 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Unser Apfelkuchen war berühmt und es gab eine Main Street entlang eines Häuserblocks – mehr nicht. Da ich dort kaum Kontakt zu unterschiedlichen Kul­ turen oder Zugang zu kreativen Ventilen hatte, fühlte ich mich ziemlich isoliert. Mir war vor meinem Studium durchaus klar, was ich alles verpasste. In gewisser Weise brachte mich das vergangene Jahr meinem jüngeren Ich wieder näher, denn die Einschränkungen, die ich erfahre, sind sehr ähnlich. Heute habe ich mehr Verständnis für mein jüngeres Selbst. José Hernandez „ICH SEHNE MICH DANACH, DASS MEINE MUTTER MEINE BEZIEHUNG AKZEPTIERT. MEINE MUM UND ICH HABEN SCHON GROSSE FORTSCHRITTE GEMACHT, ABER SIE KENNT MEINEN PARTNER IMMER NOCH NICHT. ICH HABE MICH MIT 20 VOR MEINEN ELTERN GEOUTET. ICH HATTE ANGST DAVOR, WAS MEIN DAD SAGEN UND WIE ER REAGIEREN WÜRDE, UND HÄTTE NIE GEDACHT, DASS ER DER TOLERANTE IST. ES WAR MEINE MUM, DIE SICH SCHWERTAT. ICH HABE MICH DAMALS SOFORT VON IHR ZURÜCKGEZOGEN UND WIR HATTEN KAUM EINE BEZIEHUNG ZUEINAN- DER, OBWOHL ICH IMMER NOCH ZUHAUSE WOHNTE. AM ENDE BIN ICH EINIGE JAHRE AUSGEZOGEN UND DANN WIEDER EIN. SEITDEM HAT SICH DIE BEZIEHUNG ZU MEINER MUM SEHR VERBESSERT. UNSERE BEZIEHUNG IST GROSSARTIG UND WIRD MIT JEDEM TAG BESSER UND STÄRKER. DAS SPÜRE ICH. SIE SAGT NATÜRLICH, DASS SIE MICH AKZEPTIERT, ABER ES FÄLLT IHR SCHWER, ZU AKZEPTIEREN, DASS ICH MEINEN PARTNER SEHE UND MIT IHM AUSGEHE. DAS TREFFEN ZWISCHEN MEINEM PARTNER UND MEINER MUM IST EINE ERFAHRUNG, DIE ICH ERST MACHEN MUSS.“ 30 Jahre, selbstständig *Nach Abschluss des Projekts traf Josés Mutter seinen Partner und es lief „supergut“! Foto: ©Lucky Tennyson LIFE
  • 6. 6 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Cat Pierce „ICH HABE DAS GEFÜHL, DASS ICH MICH IN MEINEN 20ERN UND 30ERN IMMER NACH ETWAS SEHNTE. HEUTE SPÜRE ICH MEIST EIN GEFÜHL VON FREIHEIT UND GLÜCK. ICH MÖCHTE EINE FAMILIE GRÜNDEN UND ICH MÖCHTE WEITERHIN KUNST MACHEN, DIE MENSCHEN ANSPRICHT, DENN DAS IST DAS BESTE GEFÜHL DER WELT.“ 42 Jahre, Sängerin/Künstlerin 6 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Foto: ©Lucky Tennyson LIFE
  • 7. 7 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Was half Ihnen, mit der Isolation klarzukommen? Allen voran meine Therapie. Mit der hätte ich schon vor Jahren anfangen sollen. Heute sind Therapien nicht mehr so ein Tabu, aber in meiner Jugend waren sie für mich ein Zeichen von Schwäche. Die Psychotherapie ist ein brillantes System: eine wöchentliche Katharsis, ein flüchtiger Freund, der nicht urteilt und einem regelmäßig seine Schulter zum Anlehnen hinhält. Danach kommen meine Familie, deren Türen immer offenstanden, wenn ich mal raus musste, meine Freunde, mein Partner und mein Hund. Ich kenne einige Menschen, die allein leben und weder Partner noch Familie haben, auf die sie sich verlassen können. Sie haben nur wenig physischen Kontakt mit der Welt außerhalb ihrer Wohnungen und ich versuche, mich so oft wie möglich bei ihnen zu melden – das ist enorm wichtig. Gelang es Ihnen, die Einsamkeit zu besiegen? Die Einsamkeit ist nicht wirklich weg, nein. Solange das Leben stillsteht, sind wir alle in der Schwebe und müssen einfach weitermachen. Ich war immer ein „Macher“ und jetzt fällt es mir schwer, nicht zum „Was-soll-ich-nur-Macher“ zu werden. Ein Teil dieses Projekts ist ein Film, in dem ich das Voice-over aus der Sicht meines Bruders Jason sprach. Damit weiche ich von den direkten Aussagen meiner Modelle ab. Jason starb kurz vor dem Lockdown und für mich war der Film eine Möglichkeit, mich selbst durch seine Augen zu sehen und ihn durch meine – es war persönlich. In einem Teil des Films setze ich/setzt er die Zeit in der Dusche mit Glück gleich (je länger die Dusche, desto schlechter fühlen wir uns). Nur so viel: Ich verbrachte im vergangenen Jahr rund 30 Minuten pro Tag unter der Dusche. Sie sagten, dass es eine „deprimierende, introspektive und doch aufmunternde Erfahrung“ war, für dieses Projekt die Straßen von Los Angeles abzufahren. Beschreiben Sie uns doch bitte diese „Reise“. Wie fühlten Sie sich dabei? Ich bin nicht aus Los Angeles, lebe aber schon seit knapp sechs Jahren hier. Es ist mein Zuhause und das Klischee stimmt: Man verbringt hier viel Zuhause-Zeit im Stau auf der Autobahn. In den ersten Monaten des Lockdowns war das jedoch nicht so. Die Straßen waren leer. Für dieses Projekt fuhr ich mit einem Kameramann, mit dem ich die gesamte Zeit über in Quarantäne blieb, in einem alten Ford Ranger aus den 1980ern herum. Unsere gedämpften gelben Scheinwerfer fielen auf nichts anderes als den schwarzen Asphalt und die weißen Straßenmarkie­ rungen, während wir die weitläufigen Viertel von Los Angeles abfuhren, um unsere Modelle zu treffen. Die Szenen waren apokalyptisch, wie eine Erinnerung an eine Stadt, die einem bekannt und doch fremd scheint. Es hatte etwas Reizvolles und Befreiendes, führte uns aber auch vor Augen, was aus der Welt geworden war. Bei jedem Termin trugen wir Handschuhe und Masken und kommunizierten durch ein Fenster. Wir desinfizierten unsere Ausrüs­ tung und reichten Lampen durch Fenster und über Zäune, immer im Dunkeln. Es war interessant, ein Foto durch ein viereinhalb Meter hohes Fenster zu machen, während unsere Leiter nur halb so hoch war. Für Nachbarn, die uns beobachteten, muss das Ganze zumindest komisch ausgesehen haben. Vielleicht überlegten einige, die Polizei zu rufen. Komisch eigentlich, dass das nie passiert ist. Was haben Sie über sich selbst gelernt? An dem Spruch „Dont let the bastards get you down“ (Deutsch: „Lass dich von den Mistkerlen nicht kleinkriegen“, Anm. der Redaktion) festzuhalten. Ich habe gelernt, dass, wenn man trotz aller Umstände weitermacht, etwas Bedeutungsvolles erschaffen kann. Ein Monat vor diesem Projekt hatte ich mit DBFIFTYTHREE mein eigenes Unternehmen gegründet und dafür einen guten Job gekündigt. Mein Partner und ich hatten drei Kunden in der Tasche und legten mit voller Kraft los. Wir verloren fast alles über Nacht und ich dachte, es wäre vorbei. Das Ganze hat uns wirklich hart getroffen. Dann, eines Nachts, saß ich in meiner Küche und mir kam die Idee zu „Rear Window“. Ich machte mir einen Drink und schrieb ein Konzept. Innerhalb einer Woche besorgte ich mir eine 16-mm-Filmkamera und fand heraus, wie ich trotz geschlossener Geschäfte an Filme für mein Stillleben-Set kam und Modelle ohne Risiko casten konnte. Ich musste mich noch einer Million anderer Probleme stellen, aber nach drei Wochen war das Projekt im Kasten. Da war für mich klar: Wenn man etwas wirklich will, kann man es auch erreichen, selbst wenn die Chancen alles andere als gut stehen. Was glauben Sie, bringt die Menschen zusammen? Das können Millionen von Dingen sein, aber ich glaube, die Sehnsucht eint uns. Wir alle sehnen uns nach etwas und das verbindet uns als Individuen, selbst wenn wir unsere Sehnsucht nicht mit jemand anderem persönlich teilen können. Gibt es ein Gefühl von Einsamkeit und Verlust, das uns in Zeiten wie diesen näherbringt? Ich glaube, wir rücken in Zeiten wie diesen alle näher zusammen, denn unser früherer Lebensstil schuf eine Kluft zwischen uns. Es ist eine Zwickmühle. In vielerlei Hin­ sicht ist es die Einsamkeit, doch nicht in jeder. Cat zum Beispiel fand ihren Frieden mit dem Alter. Dominic Haydn Rawle „ALS KIND WURDE MIR HAUTNAH VOR AUGEN GEFÜHRT, DASS MAN WEGGEHEN UND FORTBLEIBEN, LÄNDER UND STÄDTE ERKUNDEN UND VERÄNDERN KANN. MEIN DAD ZOG MIT UNS ALLEN IM SCHLEPPTAU VON ENGLAND NACH AUSTRALIEN, ALS ICH DREIEINHALB WAR UND ICH DACHTE IN MEINER KINDHEIT, DASS ICH MICH IN AUSTRALIEN GUT EINFÜGTE. DAS TAT ICH ABER NICHT. ICH SAH MEINEM VATER ZU, WIE ER ENGLAND VERLIESS, WEITER NACH SINGAPUR FUHR UND SPÄTER IN DIE SCHWEIZ. SO WURDE DIESES SIEGEL VON „ZUHAUSE“ IMMER WIEDER IN SEINER BEDEUTUNG GEBROCHEN. ICH VERLIESS SYDNEY, ALS ICH 23 WAR. HEUTE BIN ICH EIN VERLORENES KIND DER WELT, ZU LANGE WEG, VIELE ORTE, AN DENEN ICH EIN- UND AUSGEHEN KANN. DAS STELLE ICH FEST, ICH BESCHWERE MICH NICHT. ICH LIEBE MEIN LEBEN UND ALLES, WAS ICH GESEHEN HABE UND ERLEBEN DURFTE. ES IST JEDOCH EINE GANZ BESTIMMTE ART VON BETT, DAS ICH MIR GERICHTET HABE, UND DIESES BETT LÄSST MANCHMAL BLUTIGE TRÄNEN FLIESSEN. ICH SEHNE MICH NACH ZUHAUSE, NACH EINER UMARMUNG VON MEINER MUMMA UND EINEM GEMEINSAMEN BIER MIT MEINEM DAD.“ 42 Jahre, Kameramann s e h n s u c h t Foto: ©Lucky Tennyson LIFE
  • 8. 8 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Juliette Labelle „ICH SEHNE MICH DANACH, IN EINER WELT ZU LEBEN, IN DER MEINE TOCHTER SICHER IST. EINE WELT, IN DER EIN RAUM GESCHAFFEN WURDE, IN DEM SIE SEIN KANN, WER SIE MÖCHTE, FREI VON KRITIK ODER URTEIL. EINE WELT, IN DER SIE SELBSTSICHER DIE STRASSE ENTLANG GEHEN UND OHNE ANGST SAGEN UND TRAGEN KANN, WAS SIE MÖCHTE, DA DIESE ANGST NICHT MEHR ALS NORMAL ANGESEHEN WIRD, DIE BLICKE, DAS PFEIFEN ALTER MÄNNER AUSGELÖSCHT WURDEN. ICH TRÄUME DAVON, IN EINER WELT ZU LEBEN, IN DER SIE SAUBERE LUFT ATMEN UND IN EINEM PLASTIKFREIEN MEER SCHWIMMEN KANN, OHNE JEMALS DARÜBER REDEN ZU MÜSSEN, „WIE ES FRÜHER EINMAL WAR“. VOR ALLEM SEHNE ICH MICH DANACH, EIN TEIL EINER WELT ZU SEIN, IN DER MEINE TOCHTER RESPEKTIERT WIRD. NICHT ALS FRAU ODER ALS MANN, SONDERN ALS MENSCH.“ 26 Jahre, Schauspielerin/Frischgebackene Mutter 8 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Foto: ©Lucky Tennyson LIFE
  • 9. 9 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Als wir sie für „Rear Window“ fotogra­ fierten, machte sie das glücklich und sie fühlte sich näher bei sich selbst. Ich denke, das hat viel für sich. Wenn wir jetzt lernen, gut zu uns selbst zu sein, gelingt es uns vielleicht auch, besser miteinander umzugehen, sobald sich die Welt wieder öffnet. Oft stehen wir uns selbst im Weg und können daher auch nicht positiv auf andere zugehen. Ich hoffe, dass uns die viele Zeit mit uns selbst genau das lehrt. Sie haben vor Kurzem Ihren Bruder verloren. Mein Beileid. Wir gingen Sie mit diesem Verlust um? Das beschäftigt mich immer noch. Als ich vier Jahre alt war, versagte meine Leber – eine lange Geschichte und es gibt einen kitschigen Film, in dem meine Familie über all das spricht. Kurz gesagt, spendete mir mein Bruder einen Teil seiner Leber und rettete mir damit das Leben. Wir waren unter den Ersten, bei denen solch eine Lebendspende durchgeführt wurde, und meine Mum musste uns beide nebeneinander am OP-Tisch sehen. Das hat uns zusammengeschweißt und ein Teil von ihm lebt heute im wahrsten Sinne des Wortes in mir weiter. Abgesehen davon kannte ich ihn nicht allzu gut. Wir waren aus anderem Holz geschnitzt und er starb sehr jung an seiner Sucht. Zu lernen, mit solch einem großen Verlust umzugehen, ohne wirklich zu wissen, wer er war, ist eine große Herausforderung für mich. Dadurch, dass ich dieses Jahr ihn und so viele andere Dinge verloren habe, begann ich auch einige der Herausforderungen, vor denen er stand, zu verstehen. In gewis­ ser Weise fühle ich mich ihm dadurch näher, als wir es zu Lebzeiten je waren. Das macht mich dankbar und brachte mir ein wenig Frieden. Was hat das Gefühl des Verlusts mit Ihnen gemacht? Glauben Sie, dass die Menschen, die wir verlieren, Narben auf unserer Seele hinterlassen? Ich habe eine Narbe auf meinem Bauch, die mich jeden Tag an ihn erinnert. Es gibt in meinem Fall also Narben im wortwörtlichen Sinn. Ich sage immer, dass meine wie ein verkehrter Smiley aussieht, denn es wäre ziemlich verkorkst, zu sagen, sie schaue böse drein. Als ich ein Kind war, hielt mein Bruder mich oft verkehrt herum, um zu beweisen, dass die Narbe wie ein Lächeln aussieht. Aber ja, jemanden wie ihn zu verlieren, tut weh und es gibt kein Zurück. Man trägt das mit sich. Das Schwierigste ist das Wissen, dass einen etwas Geliebtes bzw. jemand Geliebter verlassen hat. Denn das bedeutet, dass dich auch alle anderen Menschen und Dinge in deinem Leben einmal verlassen könnten. Nicht so zu denken, ist schwer, aber es ist wichtig, es so weit wie möglich zu versuchen. Verändert das Gefühl von Verlust einen Menschen für immer? Das kann ich nicht sagen. Mich hat es für immer verändert. Wie würden Sie die Zeiten, in denen wir leben, beschreiben? Es ist eine seltsame Zeit. Wirklich seltsam. Eine Zeit der Veränderung. Wir alle sehen so viele Dinge, da uns nichts anderes übrigbleibt, als die meiste Zeit vor Handy und Computer zu sitzen. Ich glaube, dass sich manche angesichts dieser verrückten Informationsflut und so weniger Aufgaben machtlos fühlen. Positiv ist, dass es wieder andere gibt, die einen dringenden Wunsch nach etwas Neuem und Gutem teilen und ihre Träume in die Tat umsetzen. Sie sind es, die uns motivieren und voranbringen. Glauben Sie, dass wir in einer Art Übergangsphase leben, in der sich die Dinge zum Besseren (oder Schlechteren) wenden? Im Moment ist alles offen. Die Dinge waren bisher so schlecht, dass das Potenzial der Welt, viel besser oder viel schlechter zu werden, enorm groß ist. Die Situation in meinem Heimatland, den USA, ist zum Beispiel gerade sehr angespannt. Nach Jahren versteckter Unge­ rechtigkeiten haben wir uns das in vielerlei Hinsicht verdient. Ich habe noch nie so viel Bereitschaft gesehen, für die Wahrheit und Gleichberechtigung zu kämpfen, aber gleichzeitig auch noch nie so einen starken Willen, Hass zu säen. Wenn es uns gelingt, nicht mehr zu kämpfen und stattdessen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, wird sich die Welt zum Positiven wandeln. Es kann in beide Richtungen gehen, aber ich hoffe das Beste. Welche Lehren und positiven Aspekte dieser Pandemie sollten wir in unsere neue Lebenswelt mitnehmen? Wir müssen, wie gesagt, zu allererst lernen, gut zu uns selbst zu sein. Und dieselbe Haltung, die wir gegenüber uns selbst einnehmen, sollten wir dann auch gegenüber den Menschen um uns herum einnehmen. Jeder braucht im Moment eine helfende Hand. Was wünschen Sie sich für die Mensch- heit und die Welt, in der wir leben? Gleiche Chancen. Und gesunde Sehn­ süchte, die sich erfüllen. Worauf freuen Sie sich am meisten? Das ist eine Frage, die sich nach innen und nach außen richten kann. Nach außen wünsche ich mir, dass sich Frauen in der Welt sicher fühlen; dass sich People of Color in der Welt sicher fühlen; dass Menschen weniger kämpfen und mehr zusammenarbeiten. Ich habe hinter den gütigen Augen anderer so viel Schmerz und Trauma gesehen, und das macht mich traurig. Schmerz wird es immer geben, aber ich wünsche mir eine Welt, die Traumata wie diese nicht verstärkt. Nach innen wünsche ich mir weniger Denken und mehr Handeln. Ich möchte weiterhin das, was ich „die Angst“ nenne, in mir annehmen und meine eigene Verletz­ lichkeit nutzen, um in meiner Arbeit die Geschichten von Menschen zu erzählen. Jephtha „ICH SEHNE MICH DANACH, DASS SICH JEMAND NACH MIR SEHNT, WEIL ICH JEDEN, DEN ICH TREFFE, GANZ SELBSTVERSTÄNDLICH LIEBE SCHENKE, ABER NUR SELTEN IM SELBEN AUSMASS LIEBE ZURÜCKBEKOMME.“ 21 Jahre, Musiker/Student/„Community Organiser for Radical Change“ L U C K Y T E N N Y S O N dbfiftythree.com ist Künstler, Fotograf und Creative Director in Los Angeles. Das „Rear Window“-Projekt ist eine Hommage an seinen gleichnamigen Lieblingsfilm. Darüber hinaus ist er Mitinhaber des Kreativstudios DBFIFTYTHREE, das sich auf Fotografie, Video und Creative Direction spezialisiert. Foto: ©Lucky Tennyso, ©Kelia Anne, @kelianne LIFE
  • 10. 10 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Echte kulinarische Erlebnisse sprechen alle Sinne an. Daher spielt auch die Art, wie wir sie servieren, eine wichtige Rolle. Genau dieser Synergie aus Kulinarik und Optik widmet sich das preisgekrönte Studio Crucial Detail schon seit über zehn Jahren – und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Gegründet wurde es vom Designer und gelernten Schmied Martin Kastner im Jahr 1998. Seitdem arbeitet das Studio mit den weltbesten Chefköchen zusammen, um Küchen nicht nur praktisch, sondern auch visuell ansprechend auszustatten. Der Mix aus Eleganz und Funktionalität in den daraus resultierenden Produkten spricht für sich. geschmack Das gilt auch für das Flagship-Produkt von Crucial Detail namens Porthole. Die einfache Karaffe mit eindrucksvoller Ästhetik entstand als Maßanfertigung für die visionäre The Aviary Bar in Chicago und verleiht Cocktails, Ölen, Tee und vielem mehr überraschende Geschmacksnuancen. Das einzigartige Design und die unschlag­ bare Vielfältigkeit dieses Produkts brachten es unter anderem auf das Cover des Food Art Magazins. Schnell war Porthole so begehrt, dass die Karaffe heute im Handel erhältlich ist. So kann jeder – egal ob zu Hause oder in der Gastronomie – mit seinen ganz eigenen Infused-Kreationen experimentieren. ADVERTORIAL Der Wandelbarkeit sind dabei keine Gren­ zen gesetzt: Machen Sie aus einer einfachen Gurke einen kühlenden Sommerdrink, aus einer klassischen Bloody Mary einen Frühstücks-Cocktail mit Habanero-Kick oder aus grauen Pilzen ein geschmack­- volles Dashi, mit dem sich japanische Suppen und Saucen noch kreativer interpretieren lassen. Nicht nur der Variantenreichtum, mit dem diese Karaffe kulinarische Highlights zaubert, macht sie zu etwas Besonderem. Sie überzeugt auch mit schlichter Eleganz. Das Design aus Glas und Edelstahl ist sowohl modern als auch praktisch und dank der drei Edelstahlfilter servieren Sie den Mehr Infos finden Sie auf premium-gastro.com Inhalt von Porthole verlässlich makellos. Und dieser wird – ob am Buffet, Tisch oder Tresen – dank der Glasfronten selbst zum Blickfang. Wenn Porthole auch für Sie und Ihr Team die perfekte Ergänzung sein könnte, wenden Sie sich gerne an die Mitarbeiter von Premium Gastro. Die Gastronomie- Experten statten Küchen und Bars um- fassend aus: vom Geschirr über Öfen bis hin zum Outdoor-Grill. Fünfzig sorgsam ausgewählte Marken und Tausende von Produkten aus aller Welt umfasst das Port­ folio des Unternehmens. Ob Landgasthof oder Fünf-Sterne-Luxushotel – Premium Gastro unterstützt Sie bei der professio­ nellen Auswahl der passenden Ausstattung zum Bestpreis. im wandel Foto: ©Lara Castner
  • 11. 11 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 11 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 I N ROM , I M H ER ZE N DE S STAD T T E I LS A PPIO L AT I NO, N UR WE N IGE S C H R I T T E VOM C AF FAR EL L A-PAR K E N T F ER N T, VERWAN DE LT E DAS DUO L A MAC C H I NA S T UDIO EI N E 1950E R-JA H R E-WOH N UNG I N E I N E SUR R EA L E K UL I SSE , I N DE R RE AL I TÄT U N D F I K T ION I N E I N ER T H EAT RA L IS CH ANMU T EN DE N S ZE N E N EBEN EI NAN DER KOEX I ST I E RE N – L A R ET RO S C ENA , EI N MAN I F E ST AU S I RON I S C H EM UN D KÜ H N E M P OP. surreale kulisse Foto: ©Paolo Fusco LIFE
  • 12. 12 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Halt, ist hier gerade Zettel mit seinem Eselskopf an mir vorbeigelaufen? Bereits beim ersten Blick in die Römer Wohnung des Duos La Macchina Studio fühlt man sich wie in Shakespeares Sommernachtstraum versetzt. Es ist, als würde hinter jedem Möbelstück sogleich ein Elf hervortreten. La Macchina Studio – das sind Gianni Puri und Enrica Siracusa – verfolgt einen multidisziplinären Ansatz, dank dessen Architektur, Theater, Musik und Illustration in der Projektidee zusammenkommen. Eines der Hauptmerkmale des Studios ist die Verwendung der grafischen Darstellung als Untersuchungsmethode: Collage, Illustration, Diorama und Modelle sind Entwurfswerkzeuge und nicht nur Dar­ stellungswerkzeuge. Ihr Entwurfsprozess bewegt sich durch das Hinzufügen und Überlappen von Inhalten aus verschiedenen Kontexten und kulturellen Quellen und hilft dem Kunden, das Ergebnis aus einer genauen Perspektive zu lesen. Die Architekturen sind voller traumhafter und einfallsreicher Referenzen, die sowohl aus dem kulturellen Hintergrund des Studios als auch aus dem des Kunden stammen und dazu ermutigt wurden, ihre eigenen Vorschläge kreativ auszudrücken, um sie dann in das Projekt zu integrieren. In Übereinstimmung mit den Wünschen der Wohnungseigentümer– ein junges Paar – haben die Architekten einerseits mithilfe lokaler Handwerker den bereits vorhande­ nen venezianischen Terrazzo-Bodenbelag geborgen, während sie andererseits die restliche Struktur vollkommen neu gedacht haben, um einem neuen Geschichtenerzäh­ len Platz zu machen. Im Wohnbereich wurden neue Materialien eingefügt, in Übereinstimmung mit den Spuren der ursprünglichen Raumauftei­ lung. Bestimmend ist hier ein klares Band aus schwarzem und Botticino-Marmor. Der Bereich entlang des Korridors nimmt das ursprüngliche Design des Fußbodens mit einem rosafarbenen Bindemittel mit Puzzolanpulver auf. Das Schlafzimmer ist mit den warmen Nuancen von ziegelrotem Mikrozement getönt. Das Ergebnis ist eine Kombination von Designs in verschiedenen Körnungen und Farben, die im Gegensatz zum absoluten Weiß der verputzten Wände einen „Collage“-Effekt erzeugt. „Mit ,Retroscena' wollten wir die respektlose und surreale Natur der architektonischen Geschichte, die untrennbar mit ihrem fotografischen Alter Ego verbunden ist, durch das Spielen mit Farbkontrasten, grafischen Motiven und unerwarteten Einbrüchen entwickeln“, sagen Gianni Puri und Enrica Siracusa. Die Wohnung öffnet sich der Länge nach entlang der Hauptwand, die die Grenze zwischen privatem und repräsentativem Raum darstellt und eine Landschaft schafft, die von drei verschiedenen Elementen unterbrochen wird: Hinter dem weiß lackierten Brückenschrank verbirgt sich ein kleines Arbeitszimmer, die Zuflucht des Lesers, ein intimer, stiller Raum, isoliert vom Rest des Hauses. Die graublaue Tapetentür sieht aus wie aufgemalt und ist der Zugang zum Salle de Bain, einem mit weißem Mosaik bedeckten Raum mit kontrastierende Gelenken, eingeschnitten von einem ogivalen Durchgang, der einen Blick auf die Rückwand aus Emaille in den Farben eines Pfaus und das freistehende Waschbecken gewährt. Eine gewölbte Tür aus in klassischem Blau lackierten Holz führt mit klaren Linien ins Schlafzimmer, das eine einladende Atmosphäre ausströmt. Die Tür mit einem Holzprofil, das 70 cm in Richtung Esszimmer herausragt, ist das Herzstück des Wohnbereichs und verbirgt die Küchenmöbel vor Blicken. Das Wohnzimmer ist der größte Raum im Haus: Ein gelber Vorhang verläuft entlang der abgerissenen Trennwand, die die Bereiche umreißt und eine weiche Grenze zwischen den verschiedenen Funktionen zeichnet. „Retroscena“ bietet eine spielerische und fantastische Vision des Hauses. Mutige Farbwahlen und ausgeklügelte Design- Tricks verleihen dem Interieur Persön­ lichkeit und rücken die Bewohner ins Rampenlicht. Die Protagonisten eines theatralischen und architektonischen Stücks voller Überraschungen. PROJEKTDATEN Name: Retroscena / Adresse: Quartiere Appio Latino, Rome (Italy) / Architektur: La Macchina Studio (Gianni Puri, Enrica Siracusa) / Bauherr: privat / GFA: 75 m2 / Fertigstellung: August 2020 Fotografie von Paolo Fusco / Materialien: Venezianische Terrazzoböden, Mikrozement-Böden, Möbel und Handwerkskunst aus lackiertem Holz, Keramikmosaik und Wandemailverkleidungen lamacchinastudio.net Fotos: ©Paolo Fusco / Illustrations: ©La Macchina Studio LIFE
  • 13. 13 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 „Retroscena“ bietet eine spielerische und fantastische Vision des Hauses. Mutige Farbwahlen und ausgeklü- gelte Design-Tricks verleihen dem Interieur Persönlichkeit und rücken die Bewohner ins Rampenlicht. Die Protagonisten eines theatralischen und architektonischen Stücks voller Überraschungen. Fotos: ©Paolo Fusco / Illustrations: ©La Macchina Studio LIFE
  • 14. 14 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Foto: Dirk Skiba LIFE Franzobel ist ein öster- reichischer Schriftsteller. Er veröffentlichte zahlreiche Theaterstücke, Prosa und Lyrik. Seine Theaterstücke wurden unter anderem in Mexiko, Argentinien, Chile, Dänemark, Frankreich, Polen, Rumänien, der Ukraine, Italien, Russland und den USA gezeigt. Sein großer historischer Abenteuerroman „Das Floß der Medusa“ (Zsolnay- Verlag) wurde mit dem Bayerischen Buchpreis 2017 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2017. F RA N Z O B E L Offenbar bedeutet „scheinbar“ nicht dasselbe wie „anscheinend“. Und um diesen kleinen Bedeutungsunterschied, der sich wie die fast nahtlose Grenze zwischen Wachsein und Träumen anfühlt, geht es in der folgenden Geschichte: Bohr, so hieß der Mann, war ein verträumter Kerl. Meist war ihm, als wäre er nur halb in der Wirklichkeit, wie jemand, der gerade von einem Nickerchen aufgestanden ist. Sein Denken war verzögert, sein Budget immer knapp am Kollaps. Doch dann wurde alles anders, bekam er die Adresse eines Mannes, der Träume kaufte. Bohr war ein Mann mit Prinzipien, aber die konnten ihn nicht daran hindern, diese Adresse aufzusuchen. Eine im neogotischen Stil erbaute, kürzlich modernisierte Villa mit Glasfassaden und Betontürmen. Draußen hatte Bohr ein mul­ miges Gefühl. Drinnen war ihm dann zumute, als befände er sich außerhalb von Raum und Zeit. Die Eingangshalle besaß eine unbesetzte Portiersloge, es gab einen Aufzug und der bot nur einen Knopf. Bohr drückte ihn und schon schloss sich die Tür, ruckelte die Kabine und fuhr aufwärts. Oder abwärts? Es ging scheinbar endlos. Oder anscheinend? Dann öffnete sich die Tür und Bohr gelangte in einen langen Gang, der unmöglich in das Gebäude passen konnte. Am Ende saß ein weißbärtiger Mann, der älter aussah als die Zeit. „Sie bringen mir einen Traum?“ Der Alte sprach so beiläufig wie jemand, der Bemerkungen über das Wetter macht. Als Bohr das Gebäude mit tausend Euro in der Tasche wieder verließ, wartete er auf ein Gefühl des Triumphes, aber das wollte sich nicht einstellen; bloß Erleichterung. In den nächsten Wochen und Monaten ging er mehrfach zu dem Alten und verkaufte seine Träume. Er liebte den Reichtum, erstand feine Anzüge und speiste in Luxusrestaurants. Doch nach einer Weile begann er die Kehrseite dieses Tauschhandels zu spüren. Nicht nur, dass er sich an die verkauften Träume nicht mehr erinnern konnte, überhaupt nicht, er empfand auch Schuld, Verlust und ein Verblassen seiner Identität. Es war, als wäre seine Person aus ihm herausgesaugt worden. Anscheinend sah er aus wie immer, hatte er sich nicht verändert, aber das war scheinbar, denn wenn er sich auf eine Waage stellte, merkte er, dass er kaum noch etwas wog, auch sein Schatten wurde lichter. Da half nur eines, er musste seine Träume zurückkaufen. Beim weißbärtigen Alten spürte Bohr, wie sich eine nervöse Anspannung seiner Muskeln bemächtigte. Schweiß lief in Strömen an ihm hinab, er kaute an den Fingernägeln. „Ich will meine Träume zurück.“ „Das geht nicht“, sagte der Alte, ohne seine Stimme zu erheben. „Warum, was machen Sie damit?“ „Davon lebt die Wirtschaft, die Industrie. Aus Ihren Träumen haben wir längst Raumschiffe, Schokoriegel, Thermosocken, Swimmingpool­ filter und weiß der Teufel was gemacht.“ Bohr zitterte. Er war verloren, wog nun gar nichts mehr, war ohne Schatten und ent­ schwebte. Da öffneten sich seine Augen und er stellte langsam fest, er hatte alles nur geträumt. Er lag auf einer Hundematte, neben ihm glänzte ein Knochen, Flocki stand auf einer Schüssel. Die Menschen schliefen noch. Also schloss er seine Hundeaugen und schlief ein. Als er wieder zu sich kam, war er ein verkabeltes Gehirn in einem Aquarium voll grüner Flüssigkeit. Davor standen Wissenschaftler mit Tentakeln und Gallertköpfen. Aber bestimmt war auch das ein Traum. Er würde weiterschlafen und in jenes Grenzland kommen, wo es den Unterschied zwischen scheinbar und anscheinend nicht mehr gab. Denn eines war nun offensichtlich: Wirklichkeit war wahrscheinlich unwirklich und Wahrheit wirklich unwahrscheinlich. Oder war es umgekehrt? „Ich will meine Träume zurück.“ „Das geht nicht“, sagte der Alte, ohne seine Stimme zu erheben. und wirklichkeit traum
  • 15. BEWUSSTER LUXUS Der Blick auf das Meer, so unmittelbar, wie man ihn sich wünscht. Hier, an einem der unberührtesten Küstenabschnitte des westlichen Peloponnes, wurde ein Weingut der Nachkriegszeit in ein bewusstes Luxus- resort umgewandelt. Dexamenes, Ende der 1920er-Jahre erbaut, ist ein Indiz für die Industrialisierung der langjährigen Weinbautradition der gesamten Region und jetzt Symbol für anspruchsvollen Komfort. Gelegen am Strand von Kourouta, nahe der Stadt Amaliada, ist das Dexamenes Seaside Hotel ein idealer Rückzugsort und Ausgangspunkt, um die Region zu erkunden, zu der natürlich auch eine Vielzahl von Weingütern gehört. L I F E S T Y L E HO T E L S LIFESTYLEHOTELS.NET D EXA M E N E S S E A S I D E H O T E L G R I E C H E N L A N D / A M A L I A DA / KO U RO U TA B E AC H Selection 01 | 2021 lifestylehotels.net/dexamenes-seaside-hotel Foto: Claus Brechenmacher & Reiner Baumann
  • 16. LH 02 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 NEW MEMBER EALA MY LAKESIDE DREAM***** LUXUS OHNE KOMPROMISSE Da trifft es sich gut, dass der Name EALA nicht nur eine passende Abkürzung ist, sondern auch der keltische Name für genau das Tier, in das sich das Hotel vor Kurzem verwandelte: den Schwan. Träumt man von ihm, so heißt es, gehe ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Und Wünsche erfüllt uns das EALA gleich mehrere. Wer nicht gerade die umliegende Natur genießt, der erkundet den 1.500 m2 großen Spa-Bereich, die Panorama-Lounge oder das Gourmetrestaurant. Und überall spürt man, dass der Familie neben der Natur auch der Luxus und Komfort ihrer Gäste besonders am Herzen liegen – damit beim Urlaub im EALA garantiert mehr als ein Wunsch in Erfüllung geht … Der Name EALA steht für Emotionen, Atmosphäre, Luxus, Aktivitäten und sagt damit schon viel, aber eben nicht alles. Das EALA ist noch so viel mehr … Schon bei der Ankunft merkt man, dass das EALA etwas Besonderes ist. Das emissionsfreie Designhotel liegt malerisch am Ufer des Gardasees, wo die Gastge­ ber-Familie Risatti schon seit über einem halben Jahrhundert residiert. Genau hier errichtete ihre erste Generation im Jahr 1952 das Panorama-Hotel, das auch im 21. Jahrhundert erfolgreich weitergeführt werden sollte. Dafür entschied sich die zweite und dritte Generation der Risattis für einen Neubau und verwandelte das etwas in die Jahre gekommene Hotel in einen wunderschönen Schwan, der über das glitzernde Wasser auf die umliegende Bergwelt blickt. das märchen vom schwan I TA L I E N L I M ON E S U L G A R DA – G A R DA S E E 1.500m2 Spa Adults friendly Book online lifestylehotels.net/eala Fotos: @photograficamangili (external view), @2021EALA (internal views) 55 Zimmer 12 Luxussuiten
  • 17. LH 03 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 NEW MEMBER Der Seehof liegt im kleinen Südtiroler Dorf Natz bei Brixen auf einem son­ nenverwöhnten Plateau im Herzen des Eisacktals. Hier am Ufer eines Natursees, zwischen Apfelgärten und Mischwäldern atmet es sich irgendwie besonders frei und die Stille, die uns umhüllt, beruhigt Herzschlag und Gemüt gleichermaßen. Von diesem Gefühl der Entspannung und Freiheit lebt dieser Kraftort, der zu jeder Jahreszeit mit einem ganz besonderen Urlaubsgenuss aufwartet. Zwischen alpiner Bodenhaftung und mediterraner Leichtigkeit finden wir uns an einem neuen Sehnsuchtsort wieder: dem Seehof Nature Retreat. ZEIT FÜR EIN- UND ZWEISAMKEIT Ob alleine oder zu zweit, an diesem speziellen Ort braucht man nicht lange, um zu einem entspannten Lebensgefühl zurückzufinden. Schnörkel und Klischees suchen wir vergebens. Die idyllische Oase der Ruhe im und um das Hotel besticht mit Klarheit im Design und Komfort im Detail. Das „Adults only“-Cocoon ist speziell auf die Bedürfnisse erholungsuchender Erwachsener ausgerichtet und verwöhnt Alleinreisende genauso umfassend wie Paare. Wer sich also schon länger in Gesellschaft oder allein geistig und körperlich zurückziehen wollte, dabei aber viel Freiraum spüren möchte, sollte einmal in das einzigartige Ambiente des Seehof Nature Retreat hineinfühlen. Fotos: Tiberio Sorvillo - Luca Guadagnini, Seehof Nature retreat SEEHOF NATURE RETREAT****S ZEIT FÜR GENUSS Kulinarisch begegnen sich hier eine alpin-geprägte Küche und typisch italienische Leichtigkeit. Kreativ interpretierte Klassiker wie Schlutzkrapfen und Pasta treffen hier auf edle Tropfen aus dem eigenen Weinkeller, in dem nicht nur regionale, sondern auch nationale Spitzenweine unter optimalen Bedingun­ gen auf ihren Einsatz warten. Mit frischen Kräutern aus dem Hotelgarten rundet Küchenchef Antonio jeden Gang raffiniert ab und garantiert ein Geschmackserlebnis passend nicht nur zur Region, sondern auch zur jeweiligen Jahreszeit. Kleine Gaumenfreuden warten untertags im Genussmarkt „Il Borgo dei Sapori“, wo Kreidetafeln immer wieder aufs Neue erzählen, welche regionalen Köstlichkeiten heute den größten Genuss versprechen. So lässt sich jeder Tag im Seehof in vollen Zügen auskosten – ganz individuell und im eigenen Tempo. aus-zeit ZEIT FÜR SICH Während es die einen zwischen den kulinarischen Highlights nämlich eher zum Yoga oder aufs E-Bike zieht, genießen die anderen lieber „Dolce far niente“, das süße Nichtstun, am Naturteich des Hotels und im LaPrimaVera Spa. Das Angebot in diesem Urlaubscocoon ist vielseitig, damit jeder seinen Urlaub so genießen kann, wie er möchte. Denn sportlich beanspruchte Muskeln erholen sich in Dampfbad, Bio-Sauna und Infinitypool genauso gut wie sanft gelockerte. Ob also Wellness-Behandlung oder Lauftraining, im Seehof stellen wir uns das Programm ganz nach unseren Wünschen zusammen. Oder wir leben einfach in den Tag hinein und genießen das edle Ambiente unserer Suite, in der wir es uns mit einem Buch aus der hoteleigenen Bibliothek gemütlich machen. Die Entscheidung liegt ganz bei uns. Also mal schauen, mit welchen „Moments of Calm“ uns dieses einzigartige Haus beim nächsten Urlaub überrascht. I TA L I E N S Ü D T I RO L / N AT Z B E I B R I X E N Adults only ab 14+ Privater Natursee Book online lifestylehotels.net/ seehof-nature-retreat 40 Zimmer & Suiten
  • 18. LH 04 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Fotos: The Oitavos RÜCKZUGSORT FÜR KÖRPER UND SEELE Nach einem Jahr, in dem unsere Bewe­ gungsfreiheit teils massiv eingeschränkt war, ist dieses Gefühl der schier endlosen Weite genau das, wonach sich viele von uns sehnen. Auch im Spa-Bereich fühlen wir uns der unberührten Natur ganz nah, wäh­ rend wir uns im Innenpool, im türkischen Bad und in der Sauna tiefenentspannen oder Behandlungen auf Basis der heilenden Kraft des Ozeans genießen. Und sobald wir den landschaftlichen Reizen vor unseren Augen nicht mehr widerstehen können, warten ein 18-Loch-Golfplatz, ein Küsten­ radweg, ein Reitsportzentrum und einige der besten Surf-Spots Portugals auf uns. Und immer wieder beweist uns das Oitavos eindrucksvoll, wie einfach Luxus sein kann und wie man im Zusammenspiel mit der Natur ein Erlebnis schafft, das belebt und beruhigt zugleich. Und genau das brauchen wir im Jahr 2021 mehr denn je. Mit seinem atemberaubenden Blick über das Meer und der schlichten Designsprache, die das helle Licht der Sonne raffiniert einfängt, ist das Oitavos der ideale Rückzugsort, während sich die Welt 2021 neu ordnet. MINIMALES DESIGN MIT MAXIMALER WIRKUNG Ein Gefühl der Weite begleitet uns im The Oitavos bis in unser Zimmer. Jedes der insgesamt 143 Zimmer bietet mindestens 40 Quadratmeter Platz und einen eigenen Balkon zum Entspannen und Erholen. Das minimalistische Design schafft dabei die optimale Basis für ein luxuriöses Erlebnis der besonderen Art. Ob Lobby oder Suite – jeder Raum fügt sich harmonisch in seine Umgebung ein und verbindet uns über deckenhohe Fenster direkt mit der Natur um uns herum. So hält die Außenwelt Einzug ins Innere, wo ihr das schlichte und doch stylische Interieurdesign ganz viel Raum zur Entfaltung lässt. Dass bei all der Schlichtheit der Luxus nicht zu kurz kommt, erleben wir im ruhigen Spa- Bereich, im feinen Restaurant und auf Portugals exklusivstem Golfplatz direkt vor der Tür. Nur schwer können wir uns von dem Anblick losreißen: Imposant erstreckt sich vor uns der Atlantik bis an den Horizont und zeichnet eine klare Linie, die nur von den geschwungenen Dünen und der unbe­ rührten Flora und Fauna des umliegenden Sintra-Cascais-Naturparks durchbrochen wird. Diese Art der Schönheit und Stille ist genau das, wonach wir uns in Zeiten wie diesen so sehr sehnen. Obwohl das Fünf-Sterne-Hotel nur 25 Minuten außerhalb von Lissabon liegt, spürt man in dieser Idylle nicht viel vom Trubel der lebendigen portugiesischen Hauptstadt. Das macht das Designhotel zum perfekten Ort für alle, die Ruhe suchen und dabei der Natur ein Stück näherkommen möchten. einfach luxuriös THE OITAVOS ***** 143 Zimmer in Bestlage Top 100 18-Loch-Golfplatz Teil des Sintra-Cascais-Naturparks Unzählige Aktivitäten für jedes Alter Book online lifestylehotels.net/ the-oitavos P O R T U G A L Q U I N TA DA M A R I N H A / CA S CA I S
  • 19. LH 05 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 GÄSTEHAUS KRENN Noch zügelt er seine Kraft, der Sommer. Nachts ist es angenehm kühl, während tagsüber Blüten und Blumen bunte Meere formen – eine ganz besondere Zeit im steirischen Ennstal. Morgens ist die Luft noch frisch, doch man spürt sie schon, die wärmende Kraft der Sonne, die neue Energie durch den Körper strömen lässt. Hinaus zieht es einen – hinaus aus der Stadt in die farbenfrohe Natur am Land mit ihrem Duft nach Blumen und Blüten, nach Energie und Kraft. Für einen Tag, ein Wochenende oder gleich mehrere Tage … ZUM BEISPIEL NACH PÜRGG Hier im Gasthaus & Gästehaus Krenn ist die Zeit irgendwie stehengeblieben und man fühlt sich wie in einem Heimatfilm. Die Herzlichkeit der Mitarbeiter gibt einem dabei das Gefühl, der Haupt­ darsteller zu sein in diesem Gasthaus, über das es schon seit dem 14. Jahrhundert Aufzeichnungen gibt. Die Küche orientiert sich an Rezepten aus Großmutters Kochbuch – mittags eher bodenständig, am Abend dafür einen Tick feiner, wo auch mit uraltem Bauernleinen die Tische für seine Gäste gedeckt werden. GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN Wer hier angekommen ist, möchte bleiben – und kann das auch. Direkt neben dem Gasthaus befindet sich das Gästehaus Krenn. Schon vor langer Zeit war dieses Haus als „die“ Urlaubsadresse für „Sommerfrischler‘“ bekannt. Hier findet man mit Sicherheit seinen Lieblingsplatz – ob in einem der vier Zimmern oder in einer der drei Suiten, die mit allem zeitgemäßen Komfort und wunder­­ schönen traditionel­ len Elementen ausgestattet sind, oder den verschiedenen Rückzugsbereichen wie der gemütlichen Bibliothek und der heime­ ligen Lounge, in der man das Frühstück genießt und tagsüber einfach verweilen, sich unterhalten oder die beeindruckende Aussicht über das Tal genießen kann. Ein paar Schritte weiter und damit in absoluter Ruhe und Privatsphäre liegt die Residenz Krenn, wo man in einem der drei groß­ zügigen Apartments alle Hast des Alltags vergessen kann. früh- sommer Ö S T E R R E I C H S T E I E R M A R K / S TA I N AC H - P Ü RG G 3 Suiten Gasthaus Krenn Krenns Greißlerei Book online lifestylehotels.net/ gaestehaus-krenn 4 Doppelzimmer 3 Apartments Hier ist man irgendwie in einer anderen Welt und fühlt sich doch gleich wie zu Hause. Edelste Materialien bilden vor der Traumkulisse des Ennstals und seiner Bergwelt ein Ensemble, das den Blick weitet und die Seele berührt. DIE GREISSLEREI Diesen Zauber kann man – zumindest teilweise – für sich selbst oder seine Lieben mit nach Hause nehmen. In der liebevoll eingerichteten original getreuen Greißlerei entdeckt man Köstlichkeiten und Hand­ gemachtes höchster Qualität – von den berühmten Leber- oder Kaspressknödeln über hausgemachte Suppen, Brot, Kuchen und Törtchen bis zu den kulinarischen Schmankerln aus „ferneren“ Ecken, die aber alle eines gemeinsam haben: Sie stammen von Produzenten, die mit viel Liebe zum Detail und vor allem zu ihrem Produkt ihre Köstlichkeiten herstellen. Fotos: Tauroa – Armin Walcher
  • 20. LH 06 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Fotos: Spa Resort Therme Geinberg, Matthias Witzany, Studio Weichselbaumer In den exklusiven Suiten der Geinberg5 Private SPA Villas werden Urlaubsträume wahr: eigener Butler und Whirlpool inklusive. DER TRAUM VOM FLIEGEN Ein noch spektakuläreres Erlebnis verspricht ein Flug im Helikopter. Ob zwecks Transfers zum Flughafen oder eindrucksvollen Rundflugs – im Bell 206- Hubschrauber betrachten bis zu vier Personen pro Flug die wunderschöne Landschaft rund um die Geinberg5 Private SPA Villas aus der Vogelperspektive. Auch um diesen Traum kümmert sich auf Anfrage der eigene Butler, der die Gäste im E-Mercedes luxuriös und geräuschlos zum Flugplatz bringt und wieder zurück. EIN TRAUM AUS 1001 NACHT Wer es gerne ruhiger angeht, seine eigene kleine Wellness-Oase in der Suite aber auch mal verlassen möchte, macht am besten einen Abstecher ins Private SPA, das den Gästen der Geinberg5 Private SPA Villas exklusiv zur Verfügung steht. Hier findet man Erholung im kleinen Kreis und genießt ein Rundum-Verwöhnprogramm. Und wen nach dem vergangenen Jahr das Fernweh plagt, der sollte die Oriental World im SPA Resort Therme Geinberg besuchen, wo man sich vom zarten Oli­ venduft und dem reinigenden Dampf für einen Tag in den Orient entführen lässt. Seifenschaummassagen mit klingenden Namen wie „Juwel des Sultans“ oder „Ein Tag in der Wüste“ machen den Zauber eines wärmenden Hamam-Rituals zum unvergesslichen Erlebnis. In Geinberg5 ist einfach alles „just private“. Hier genießt man in einer der 21 Suiten und Villen die Ruhe inmitten einer Idylle, in der man auch untertags ins Träumen kommt. Doch so ruhig dieser besondere Rückzugsort auch sein mag, Langeweile kommt keine auf. Wer nach dem Wellness-Programm in der privaten Sauna oder einem entspannenden Bad im Außen-Whirlpool auf der eigenen Terrasse noch etwas erleben will, den chauffiert der eigene Butler auf Wunsch zu einer Vorstel­ lung der Salzburger Festspiele, zu Europas größten Golf-Resort in Bad Griesbach oder zur Greifvogelschau nach Obernberg. ein traum von luxus GEINBERG5 PRIVATE SPA VILLAS DER TRAUM VOM GRENZENLOSEN GENUSS Da selbst süßes Nichtstun hungrig macht, kommen auch Gourmets in den Geinberg5 Private SPA Villas nicht zu kurz. Das haus­ eigene Restaurant namens „AQARIUM“ überrascht mit Haubenküche auf hohem Niveau. Chef de Cuisine Peter Reithmayr setzt auf regionale Geschmackserlebnisse und internationale Gaumenfreuden, die der private Butler gerne in der Suite oder Villa serviert. Bei Kerzenschein auf der eigenen Terrasse wird so jeder Tag zum Valentinstag. Ob im Restaurant am Seerosenteich, an der SPA Bar, in der Lobby oder ganz für sich in der eigenen Suite – die Gourmet-Menüs aus dem mehrfach ausgezeichneten Restaurant des Geinberg5 sind überall ein kulinarisches Highlight, das der Sommelier mit nationalen und internationalen Spitzenweinen perfekt abzurunden weiß. Noch Träume offen? Dann wird es Zeit für die Geinberg5 Private SPA Villas, wo man tags und nachts ins Schwärmen kommt und sich manchmal nicht ganz sicher ist, ob alles echt ist oder man vielleicht doch sanft schlummert und träumt. Ö S T E R R E I C H O B E RÖ S T E R R E I C H / G E I N B E RG Private SPA Book online lifestylehotels.net/ geinberg5-private-spa-villas 21 Suiten
  • 21. LH 07 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Fotos: @fotoperauer, @fotoprader GRADONNA ****S MOUNTAIN RESORT CHALETS & HOTEL Höchste Zeit für Urlaub! Das Bedürfnis, sich einfach mal verwöhnen zu lassen und als Familie wieder gemeinsam wertvolle Zeit zu verbringen, ist nach dem vergangenen Jahr besonders groß. Bald dürfen wir wieder! Es war kein leichtes Jahr. Für kaum jemanden. Neben Homeoffice und Home- schooling galt es, auch noch Zeit für sich selbst zu finden – vor allem für Familien eine Herausforderung. Viele können es daher nicht erwarten, endlich wieder gemeinsam Urlaub zu machen und etwas zu erleben, und zwar außerhalb der vier Wände. An kaum einem Ort geht das bes­ ser als im Gradonna Mountain Resort in Osttirol. Hier warten nicht nur spannende Erlebnisse auf Groß und Klein, sondern auch ganz viel Ruhe und Entspannung inmitten des Nationalparks Hohe Tauern. KIDS UND TEENS Nach dem Frühstück machen sich alle zusammen auf zur gemütlichen Kinder­ wagenrunde, zum Waldspielplatz oder zur Snapchat-tauglichen Gipfeltour – ob Baby, Kind oder Teenager, im Gradonna Mountain Resort findet jeder sein perfektes Urlaubserlebnis. Betreuung für die Kleinen und begleitete Ausflüge für die Fast-schon-Großen sind hier inklusive. Und während der Nachwuchs mit qualifizierten Betreuern den Wald erkundet, Naturmandalas gestaltet oder seine Balance auf der Slackline unter Beweis stellt, genießen die Eltern eine wohlverdiente Auszeit beim Wandern, Mountainbiken oder gemütlich im Spa. Ö S T E R R E I C H O S T T I RO L / KA L S A M G RO S S G L O C K N E R Kinderbetreuung inklusive Spa & Wellness Book online lifestylehotels.net/ gradonna-mountain-resort SONNE UND REGEN Selbst wenn das Wetter mal nicht mitspielt, kommt im Gradonna keine Langeweile auf. Dann toben sich die Minis im Indoor-Spielraum aus oder verwerten gesammelte Naturschätze beim Basteln mit den Betreuern. Die Maxis lassen sich einstweilen zeigen, wie man bunte Cocktails mixt oder tolle Frisuren stylt und amüsieren sich bei der Karaoke-Party über das Gesangstalent der anderen. Sowohl Groß als auch Klein trifft man bei Schlechtwetter gerne im hauseigenen Boulderraum, in dem jeder die passende Route für sein Geschicklichkeitslevel und Können findet. Die ganze Familie kann sich hier bei jedem Wetter nach Lust und Laune auspowern. GEMEINSAM STATT EINSAM Wenn Familien gerade nicht sporteln, genießen sie im Gradonna Quality Time am Naturbadeteich, in der Familienyoga- Stunde, beim Rutschen und Plantschen in einem der Pools oder bei einem gemütlichen Spaziergang rund um das Resort, das mit seiner einzigartigen Lage auf über 1.300 Metern Seehöhe auch bei kurzen Runden unvergessliche Ausblicke garantiert. Eine weitere gute Gelegenheit, um als Familie zusammenzukommen, ist das Abendessen. Im Gegensatz zu daheim stehen die Großen hier vorher allerdings nicht in der Küche, sondern alle kommen gemeinsam und gleichzeitig in den Genuss der ausgezeichneten Haubenküche. So lässt sich jeder Tag – ob Sonne oder Regen, Action oder Entspannung – mit Genuss und Familienzeit abrunden. Und genau danach sehnen wir uns nach diesem Jahr mehr denn je. zeit für familie, zeit für natur 104 Zimmer 42 Chalets
  • 22. LH 08 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Fotos: Eder Hotels GmbH Hotel SEPP PLUS BERGHÜTTE & DORFLADEN Noch im selben Jahr gelang Sepps Bruder mit seiner „Tom Almhütte“ eine Einkehr­ möglichkeit auf 1.166 Metern Seehöhe, die noch heute ihresgleichen sucht. In ihr treffen Wanderer und Wintersportler auf Mopsdame Choupette, das charmante vierbeinige Maskottchen des Hauses, und genießen coole Drinks in einem Inmitten der Salzburger Bergwelt liegt der kleine Urlaubsort Maria Alm. Hier erinnert die Landschaft an die Kulisse eines Heimatfilms: fast schon kitschig und doch wunderschön. Dass ein nos­ ­ talgischer Hintergrund wie dieser der perfekte Ort für moderne Hotelkonzepte ist, wissen Josef „Sepp“ Schwaiger und seine Familie schon seit Generationen. Den Anfang machte in den 1960er-Jahren der Gasthof Eder am Dorfplatz, den der Juniorchef für Designfans, Wellness- Junkies und hippe Familien schließlich in das Vier-Sterne-Superior Lifestyle-Hotel Eder verwandelte und damit erfolgreich ins 21. Jahrhundert holte. 2018 folgte das stylische Hotel SEPP: noch moderner, noch cooler und nur für Gäste über 21. Zwei kreative Hotelkonzepte hat die Familie Schwaiger mit ihrer Eder Collection bereits realisiert. Ende 2021 gesellt sich zum Lifestyle-Hotel und dem Adults-only-Haus ein weiteres Hotel mit noch nie dagewesenem Familienkonzept. 3 hotels aus 1 feder HOTEL EDER, HOTEL SEPP, TANTE FRIDA raffinierten Design- und Architektur-Mix, der die unverkennbare Handschrift der ideenreichen Familie trägt. Vergangenes Jahr schwang Familienoberhaupt Sepp seine kreative Feder im neuen Dorfladen „Maria & Josef“, in dem man in Zeiten wie diesen natürlich auch online shoppen kann. Und 2021? Da steht mit dem etwas anderen Familienhotel schon das nächste Projekt in den Startlöchern. ZU BESUCH BEI TANTE FRIDA Fröhliche Menschen, grandiose Geschich­ ten und spannende Action verspricht das neue Hotel Tante Frida, das ab Dezember 2021 große und kleine Gäste verzaubert. Regeln? Langweilig. Tante Frida versteht sich als humorvolle Hommage an alle kleinen und großen Kinder und bietet ganz viel Platz für Fantasie. Das Ganze wird kein Familienhotel im klassischen Sinne, sondern vielmehr ein fabelhaft verrücktes Haus zum gemeinsamen Spaßhaben. Wie in allen Hotels der Eder Collection spielt auch bei Tante Frida das Design alle Stücke. Raffiniert und interaktiv schafft es Raum für individuelle Erlebnisse und ermöglicht zugleich Rückzugsorte und Wohlfühlzonen, in denen Groß und Klein echte Erholung finden. Die 80 geräumigen und fantasievoll eingerichteten Familien­ zimmer konkurrieren bei Tante Frida mit vielen weiteren Attraktionen wie Flying Fox oder Papagei Fritz um die Zeit und Aufmerksamkeit der Gäste. Die fiktive Protagonistin und Namens­ geberin begegnet Besuchern dabei auf Schritt und Tritt und bleibt ihnen noch lange nach dem Aufenthalt mit ihrer liebe­ vollen Art in Erinnerung. Man vergisst sie eben nicht so schnell, die Tante Frida. Ö S T E R R E I C H S A L Z B U RG / H O C H KÖN I G SPA mit 360°-Himmelsblick Book online lifestylehotels.net/hotel-eder lifestylehotels.net/hotel-sepp 72 Zimmer im Hotel Eder 40 Zimmer im Hotel SEPP Hotel Eder Hotel Eder
  • 23. LH 09 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Fotos: Archiv Marcati DAS MAX Nach dem letzten Jahr sehnen sich viele Menschen nach neuen Eindrücken und ein wenig Abwechslung. Gut, dass uns dasMAX in Seefeld schon erwartet – auf einen Urlaub, wie wir ihn lieben. auf zu neuen abenteuern Was für den einen stundenlanges Entspannen am Pool, ist für den anderen eine sportliche Challenge unter freiem Himmel. Nur gut, dass es im dasMAX in Seefeld keine Rolle spielt, was uns nach dem vergangenen Jahr besonders bewegt. Das Team findet für jeden etwas, egal ob Wellness-Junkie oder Adrenalin-Fan. AUF INS SPA Wer es gerne ruhig angeht und einmal ausschlafen möchte, frühstückt im dasMAX Bistro einfach später – gerne auch nachmittags. Wie wäre es zum Beispiel mit „Max und Resi“, also Bauernjoghurt, Granola und Beeren? Dazu ein Espresso oder eine Tasse Tee und der Tag kann ganz gechillt starten. Sanft erwacht und gut gestärkt geht es dann auf zur Tiefenent­ spannung in den Spa-Bereich unterm Dach. Nach dem Saunagang hält man es hier auf den stylischen Wellness-Liegen auch länger aus, bevor man auf der Dachterrasse die klare Luft der Alpen tief ein- und ausatmet – meditativer Blick über Seefeld inklusive. Beim anschlie­ ßenden Spaziergang durch den kleinen, aber feinen Ort auf 1.200 Metern Seehöhe trifft man dann auf einen unterhaltsamen Mix aus Einheimischen und Gästen. AUF ZUM SPORT In Seefeld lässt es sich aber nicht nur hervorragend flanieren und entspannen, auch sportlich hat die Region so einiges zu bieten. Zu den Highlights gehören neben den Skipisten in der Wintersaison auch viele weitere Sportstätten, von denen die meisten für die Olympischen Spiele oder eine der vielen Weltmeisterschaften entstanden. Im Frühling empfehlen sich vor allem die panoramareichen Wanderungen in den umliegenden Bergen oder die Klettersteige, über die man diverse Gipfel direttissima erklimmt. Und dies ist erst der Anfang. Das breite Sportangebot der Olympiaregion lässt mit Garantie die Herzen aller Bewegungsfans höherschlagen. Da fällt es dem Team vom dasMAX gar nicht mehr so schwer, für jeden Sportler das Richtige zu finden: Mehr als einen Blick in einen der hoteleigenen Local Guides im Printformat braucht es meistens gar nicht. Ö S T E R R E I C H T I RO L / S E E F E L D zentrale Lage direkt am Bahnhof moderne Rooftop-Area mit Sauna Book online lifestylehotels.net/das-max 19 Zimmer AUF ZUM ETWAS ANDEREN ABENTEUER Wer mehr über Seefeld erfahren und nach dem Urlaub von dem einen oder anderen Geheimplatzerl erzählen möchte, der startet am besten direkt im Ortskern zu einer Kutschenfahrt. Während die robus­ ten Pferde dabei das Tempo vorgeben, erzählt der Kutscher die eine oder andere Geschichte über die Region. Tierliebhaber, die gerne auf Tuchfühlung gehen, kommen bei einer Alpaka-Wanderung auf ihre Kosten. Direkt in Seefeld steht nämlich ein ganz spezieller Biohof, der die flauschigen und zutraulichen Andentiere züchtet und mit ihnen Tier-Mensch-Wanderungen durch den Seefelder Wald anbietet. Wer jetzt Lust auf dieses und mehr Abenteuer in der Olympiaregion Seefeld bekommen hat, findet im dasMAX bestimmt eines der besten Basislager für den nächsten Urlaub. Denn hier geht fast alles, aber nichts muss.
  • 24. LH 10 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Fotos: Marco Riebler HOTEL STEIN Wenn in der Stadt Salzburg Kunst Pflicht ist, dann ist Kulinarik die Kür. Die perfekte Kombi aus beidem erwartet uns im exklusiven Boutiquehotel Stein, wo wir uns ein privates Picknick auf der eindrucksvollen Dachterrasse gönnen. VON DER KUNST ZUR KULINARIK Das Pflichtprogramm haben wir hier im Hotel Stein also schon kurz nach unserer Ankunft absolviert. Höchste Zeit für die Kür – und für die geht es hoch hinauf in den siebten Stock. Hier betreten wir die einzigartige Roof­ top- Terrasse/Bar, die schon nach kür­ zester Zeit Kultstatus erlangte. Sie wird als einer der schönsten Orte Salzburgs gehandelt, an dem sich ein Frühstücks­ lokal in einen angesagten Breakfast-Club und das Treffen mit Freunden in einen coolen Sundowner verwandelt – immer top, immer ein Erlebnis. Genauso top ist auch unser nächster Programmpunkt: Wir haben uns nämlich für ein unver­ gessliches Picknick mit Weitblick auf der kleinen privaten Rooftop Lounge des Hotels entschieden. Es ist Hotelgästen vorbehalten und sollte gleich zum Zimmer dazugebucht werden. Im Korb finden wir dann auf Wunsch eine Flasche Rosé Côtes de Provence von Miraval, eine Flasche Brut Premier Champagner aus dem Hause Louis Roederer oder – noch exklusiver – eine Flasche Vintage Rosé Brut eben­­ falls von Louis Roederer: zum Anstoßen auch ohne Anlass, einfach weil uns der Augenblick so berührt. FINGERFOOD VOM FEINSTEN Liebevoll ausgewählt und zusam­ mengestellt werden auch die anderen Schmankerln im Picknickkorb, in dem das klassische Schinken-Sandwich mit einem raffinierten Räucherforellen-Sand­ wich und der kleine Schokogugelhupf mit einem frischen grünen Smoothie konkurrieren. Am besten genießen wir sie einfach alle, erfrischen uns dabei mit einem Glas Infused Water und knabbern knackige Rohkoststreifen, die wir in Hum­ mus dippen. Genuss pur, und das alles bei einem Ausblick, den wir so schnell nicht vergessen werden. Salzburg ist eben immer eine Reise wert – und wenn nur auf einen Abstecher ins Hotel Stein. Die Stadt Salzburg und die Kunst sind unzertrennlich miteinander verbunden. Immerhin ist es die Kunst, die in ihrer vielfältigen Ausprägung aus dieser Stadt einen besonders faszinierenden Ort macht, an dem es immer etwas zu bestaunen gibt. Genau diese Verwandlungsgabe der Kunst beobachten wir auch im Boutiquehotel Stein. Auch hier spielt die Kunst eine ganz besondere Rolle. Das wundert allerdings nur jene, die nicht wissen, dass die Familie, der das Hotel gehört, eine traditionsreiche Glasmanufaktur mit Sitz in Venedig – namens Barovier & Toso – besitzt. In ihr entstanden eigens für das Hotel Glaskunst­ werke von Barovier & Toso in Form von Leuchten und Lüstern, die im raffinierten Zusammenspiel mit Stoffen aus dem eben­ falls venezianischen Stoffhaus Rubelli das Haus in ein Kunstwerk für sich verwandeln. Das Zusammentreffen der Festspielstadt Salzburg und der Lagunenstadt Venedig spüren wir bereits im Empfangsbereich. Das Ambiente ist einzigartig und begleitet uns nicht nur ins Zimmer und ins Spa, sondern bis hinauf aufs Dach. picknick mit weitblick Ö S T E R R E I C H S A L Z B U RG 56 Zimmer Adults only Rooftop-Terrasse Book online lifestylehotels.net/ hotel-stein
  • 25. LH 11 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 HOTEL GOLDGASSE „Die ganze Stadt ist Bühne.“ Mit dieser Vision gründeten Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss die Salzburger Festspiele vor genau 101 Jahren. Diese Bühne erstreckt sich heute bis ins exklusive Hotel Goldgasse in der wunderschönen Salzburger Altstadt. VON DER BÜHNE AUF DIE BÜHNE Wer nicht aus Salzburg oder Umgebung kommt und das Spektakel gerne auch in seinem Zuhause auf Zeit genießen möchte, sollte sich um ein Zimmer in einem ganz besonderen Boutiquehotel bemühen: dem Hotel Goldgasse. Es versteckt sich im gleichnamigen historischen Gässchen in der Altstadt und überrascht uns mit modernen Themenzimmern in rund 700 Jahre alten Gemäuern. Es ist das einzige Small Luxury Hotel in Salzburg und wurde im Rahmen eines raffinierten Interieur-Konzepts den Festspielen und der Kunst gewidmet – authentischer kann man in dieser Stadt kaum residieren. Kein Wunder, dass jedes der 16 Zimmer heiß begehrt ist, vor allem in der Festspielzeit. Da sind die Hotels der Stadt generell gut gebucht, das Hotel Goldgasse aber besonders. Denn nur hier begleitet uns die einzigartige Atmosphäre und Faszination des kulturellen Festival-Highlights bis ins eigene Hotelzimmer. Auf großforma­ tigen Fototapeten begegnen uns Szenen vergangener Aufführungen und erzählen ihre Geschichte: von „Peer Gynt“ bis „La Bohème“, immer individuell inszeniert. Das Innendesign des Hotels besticht aber nicht nur mit seinem kulturellen und künstlerischen Schwerpunkt, sondern schlägt auch gekonnt eine Brücke zwischen Alt und Neu. Im Sommer 2021 ist es wieder so weit und wir können es kaum noch erwarten: Die Stadt Salzburg vollzieht ihre jährliche Metamorphose und verwandelt sich in eine der bedeutendsten Festspielbühnen der Welt. Vor allem nach den Herausforderun­ gen des vergangenen Jahres sehnen sich viele nach mehr Kunst und Kultur in ihrem Leben, und wer könnte diesen Hunger besser stillen als die Stadt Salzburg in der Festspielzeit? Erste Highlights erwarten uns bereits über Pfingsten, also zwischen 21. und 24. Mai 2021. Der eigentliche Hauptakt ist für den Sommer geplant. Vom 17. Juli bis 31. August 2021 steppt der sprichwörtliche Bär in der Stadt und eine künstlerische Darbietung jagt die andere – der berühmte Jedermann am Domplatz wie immer inklusive. Dieses Jahr in den Hauptrollen: Lars Eidinger als Jedermann und die Salzburgerin Verena Altenberger als seine Buhlschaft. bühne frei Ö S T E R R E I C H S A L Z B U RG Festspiel-Design Gehobene Wirtshausküche Book online lifestylehotels.net/ hotel-goldgasse 16 Zimmer HUNGER AUF MEHR Das Hotel Goldgasse verwöhnt die anspruchsvollen Besucher der Fest­ spiele – und solche, die es noch werden möchten – auch mit einer meisterhaften Kulinarik. Denn direkt im Haus finden wir mit dem Gasthof Goldgasse eines der besten Restaurants der Stadt und erleben Wirtshauskultur auf hohem Niveau, wie sie schöner nicht sein könnte. Im gediegenen Ambiente genießen wir die ausgezeichnete Küche und einen exzellenten Service. Stadtbekannt ist das Backhendl im Kup­ fertopf, für das nur die besten Maishühner nach barockem Rezept zubereitet werden. Besucher von auswärts bestellen gerne die legendären und flaumig zarten Salzburger Nockerln, die der Küchenchef mit haus­ gemachtem Vanilleeis und fruchtigem Beerenobers serviert. So klingt ein kulturell spannender Festspieltag auch kulinarisch unvergesslich aus ­ und wir schwelgen schon am Zimmer in unseren Erinnerungen an einen einzigartigen Festspielsommer in der wunder- schönen Stadt Salzburg. Fotos: Luigi Caputo / Catalin Cucu
  • 26. THE Stylemate Issue No 01 | 2021 D I R E C T O RY L I F E S T Y L E H O T E L S L I F E S T Y L E H O T E L S . N E T Wir bieten designverliebten und trendbewussten Globetrottern eine handverlesene Auswahl außergewöhnlicher Hotels. Direkter Kontakt zum Hotel Informationen aus erster Hand Bester Preis Beste Verfügbarkeit LIFESTYLEHOTELS direkt buchen. Vorteile genießen! BRAMBERG  Wildkogel Resorts FISS  Alps Lodge FÜGEN  Alpina Zillertal family.lifestyle.hotel GASCHURN  Montafon Lodge Luxury Lodgehotel und Spa GEINBERG  Geinberg 5 Private Spa Villas GRAZ Aiola Living GRAZ  Augarten Art Hotel GRAZ  Lendhotel GROSSARL  Hotel Nesslerhof HALLSTATT  Hallstatt Hideaway KALS AM GROSSGLOCKNER  Gradonna Mountain Resort KALTENBACH  Das Kaltenbach KITZBÜHEL  Alpenhotel Kitzbühel am Schwarzsee LÄNGENFELD  Naturhotel Waldklause LEOGANG  Puradies MARIA ALM  Hotel Eder MARIA ALM  Hotel Sepp MAYRHOFEN  ElisabethHotel Premium Private Retreat MELLAU  Sonne Lifestyle Resort MÖSERN  Nidum Casual Luxury Hotel MÜHLDORF  LA PETITE IVY NAUDERS  Aparthotel Arabella OBERGURGL  Hotel The Crystal SAALBACH HINTERGLEMM  Alpin Juwel SALZBURG STADT  Hotel Goldgasse SALZBURG STADT  Hotel Stein SCHLADMING  Stadthotel Brunner SEEFELD  dasMAX SERFAUS  Alfa Hotel SÖLDEN  Hotel Bergland Sölden STAINACH - PÜRGG  Gästehaus Krenn TURRACHER HÖHE  Hollmann am Berg UDERNS  Sportresidenz Zillertal WAGRAIN  Almmonte Präclarum Suites WAGRAIN  Almmonte Sensum Suites WIEN  Hollmann Beletage WIEN  Hotel Das Tyrol WIEN  Hotel Schani Salon WIEN  Hotel Schani Wien ZELL AM SEE Seehotel Bellevue ZELL AM SEE Senses Violett Suites ÖSTERREICH GARMISCH-PARTENKIRCHEN  Das Graseck NORDFRIESLAND  Hotel Landhafen NÜRNBERG  art&business Hotel PIRNA  Laurichhof SANKT ENGLMAR  Berghotel Maibrunn TIMMENDORFER STRAND  SAND TIMMENDORFER STRAND  Hotel SeeHuus DEUTSCHLAND CHINA NANJING  Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa FRANKREICH PARIS  Hollmann Paris AMSTERDAM  Sir Adam AMSTERDAM  Sir Albert NIEDERLANDE ALENTEJO  Sublime Comporta Country Retreat & Spa ALGARVE  Vila Valverde CASCAIS  The Oitavos LISSABON  Torel Boutiques: Torel Palace Lisbon MADEIRA  Quinta da Bela Vista PORTO  Torel Boutiques: Torel Avantgarde PORTO  Torel Boutiques: Torel Palace Porto PORTO  Torel Boutiques: Torel 1884 Suites & Apartments ITALIEN PORTUGAL LUZERN  Hotel des Balances ZERMATT  Hotel Matterhorn Focus LAPPLAND  Treehotel SCHWEIZ SCHWEDEN MALLORCA  Convent de la Missio MALLORCA  Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness MALLORCA  Hotel Can Simoneta MALLORCA  Pleta de Mar SPANIEN SRI LANKA DICKWELLA SOUTH  UTMT – Underneath the Mango Tree UNGARN BUDAPEST  Hotel Collect BUDAPEST  Lanchid 19 AMALIADA / WESTLICHER PELOPONNES  Dexamenes Seaside Hotel SANTORIN  Myst Boutique Hotel SANTORIN  Saint Santorini GRIECHENLAND AMALFI KÜSTE  Casa Angelina AMALFI KÜSTE  Relais Blu CAMAIORE  Locanda al Colle ISSING  Gourmet & Boutiquehotel Tanzer KALABRIEN  Praia Art Resort LAZISE  Quellenhof Luxury Resort LIMONE SUL GARDA  EALA My Lakeside Dream MERAN  Steinach Townhouse Meran MERAN  SuiteSeven Stadthotel Meran MONTEFOLLONICO  Follonico NATZ BEI BRIXEN  Seehof Nature Retreat RIMINI  i-Suite SIZILIEN  Monaci delle Terre Nere TRIEST  Hollmann Trieste VENEDIG  Hotel Heureka ISTRIEN  Meneghetti Wine Hotel & Winery STARI GRAD  Maslina Resort SUTIVAN – BRAČ  Hotel Lemongarden KROATIEN
  • 27. 15 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Foto: Studio David Pompa STYLE D A V I D P O M P A Fiorito. Ein hellgrau gefärbter Naturstein, der kleine fossile Überreste ein- schließt und sich damit ein weißes Relief verleiht. Ein Stein, der aufgrund seiner Haltbarkeit in der Antike sowohl in Amerika als auch in Europa verwendet wurde. Heute macht ihn sein Beigeton perfekt für den Einsatz in zeitgenössischen Umgebungen. Der Fiorito von Studio davidpompa wird in Puebla abgebaut und in Mexiko City mit der Hand in seine gewünschte Form gebracht. Die Pendelleuchte „Origo pendant white“ ist ein Equilibrium runder Formen, die sich aber in Gewicht und Funktion unterscheiden. Ein perfektes skulpturales Objekt bei Tag und eine anmutige Textur, die in hellem Licht erstrahlt, bei Nacht. davidpompa.com
  • 28. 16 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 S A N F T E S Fotos: ©Rafael Gamo
  • 29. 17 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 STYLE IN DEN VOM ARCHITEKTURBÜRO MAIN OFFICE GESTALTETEN TRADITIONELLEN MEXIKANISCHEN VILLEN ENTKOMMT MAN SANFT DEM TRUBEL DES MODERNEN LEBENS UND TAUCHT EIN IN EINE NEUE ART ZU LEBEN. WILLKOMMEN IN DEN VILLEN PELÍCANOS! MIT IHREM ANSATZ, DASS DIE ZEIT, DEN KUNDEN IN DEN ENTWURFS- PROZESS EINZUBE- ZIEHEN, EINE BESSERE ARCHITEKTONI- SCHE QUALITÄT FÖRDERT, SCHEINEN SIE GOLDRICH- TIG ZU LIEGEN. Fotos: ©Rafael Gamo Eingebettet in den Dschungel des Bundes­ staates Nayarit bietet der neue Ferienkom­ plex, umgeben von üppiger Vegetation und eigenem Privatstrand, Platz für bis zu 20 Gäste. Nur 20 Gäste müsste man da fast sagen, denn den Luxus der Einsam­ keit und Ruhe kann man hier besonders genießen. Diese architektonisch außeror­ dentlich gelungenen Häuser helfen dabei, denn sie strahlen das sanfte Ambiente eines Yoga-Urlaubs aus. Diese Zen-Ausstrahlung verdanken sie dem in Mexiko und Schweden ansässigen Studio MAIN OFFICE, gegründet von Dante Borgo und Isabella Eriksson, die in den Bereichen Innenarchitektur, Archi­ tektur und Stadtplanung tätig sind. Mit ihrem Ansatz, dass es die architektonische Qualität fördert, wenn man den Kunden in den Entwurfsprozess einbezieht, scheinen sie goldrichtig zu liegen. „Jedes Projekt ist etwas Besonderes und eine Herausforderung. Deshalb gehen wir gerne über Standardlösungen hinaus, um neue Typologien neu zu definieren“, erklären die beiden Gründer. Das Grundgerüst dieses Projektes bildete die Villa Pelícanos, ein bestehender Wohnkomplex aus den 80er-Jahren, der erweitert und wiederbe­ lebt wurde, eingebettet in die tropische Landschaft der mexikanischen Westküste. Der Ort Sayulita ist eine Strandstadt und beliebter Rückzugsort für jene, die entspannen, wellnessen oder surfen wollen. Mit direktem Blick auf den Pazifik, fast als hängende Gärten, entstand ergän­ zend eine Reihe pavillonartiger Einzelwoh­ nungen, die zum Träumen einladen. EKLEKTISCH MEXIKANISCH- AFRIKANISCH Acht Villen und einen Gemeinschafts­ bereich auf der Spitze des Hügels gestalte­ ten Borgo und Eriksson neu, darunter eine Gemeinschaftsküche, ein Esszimmer und ein Swimmingpool, wobei die Bezüge zur afrikanischen Ästhetik beibehalten wurden, die das Erbe des früheren Eigentümers des Resorts widerspiegeln, der ursprünglich aus Südafrika stammt. Infolgedessen kombiniert das Projekt eklektisch mexikanische Elemente mit einer afrikanischen Stimmung. Unter Beibehaltung der ursprünglichen Atmosphäre und der Palapa-Dächer von außen bemühten sich die Architekten, ­ kontextbezogene Innenräume zu schaffen, die die Pathologien der ursprünglichen Struktur aufgrund ihrer direkten ­ Exposition gegenüber der tropischen Sonne und der Meeresbrise beseitigen und gleichzeitig die geringstmögliche Umweltbelastung verursachen. Die für die Restaurierung verwendeten Materialien stammen alle aus lokalen ­ Ressourcen. Für die warmen Innenelemente wie Raumteiler, Schranktüren und Möbel, die vollständig von MAIN OFFICE entwor­ fen wurden, wählten Eriksson und Borgo einheimisches Parota-Holz, das gegen Feuchtigkeit und Salzgehalt beständig ist.
  • 30. 18 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Fotos: ©Rafael Gamo Die ehemals farbigen Innenwände wurden bewusst weiß gestrichen, ergänzen die Innenausstattung und wirken als neutraler Hintergrund, der die atemberaubende Aussicht nicht beeinträchtigt. Neue feste Elemente wie Bettrahmen, Waschbecken und Badewannen bestehen aus vor Ort gegossenem Beton, der sich mit der warmen Note des lokalen Parota-Holzes verbindet und eine ungewöhnliche Umgebung schafft, sowohl rustikal als auch einladend. Die ursprünglichen Holztüren und -fenster wurden restauriert, aufgewertet und mit einem neuen Terrazzoboden revolutioniert und in einfache Zwischenräume umgewandelt, die die Innenräume erweitern und gleichzeitig den Dschungel hereinlassen. „Das Projekt besteht aus einer Reihe kleiner privater Räume, die die üblichen Grenzen zwischen innen und außen verwi­ schen und ein einzigartiges Erlebnis mit der natürlichen Umgebung schaffen, während ein gemütliches, heimeliges Gefühl erhalten bleibt“, sagen d Borgo und Eriksson. So feiern die neuen räumlichen Eingriffe in die Villen die natürliche Umgebung des Ortes. Eine Außendusche, die durch Steine ​​ definiert ist und eine abgeschiedene Wand bildet, öffnet sich zum Himmel und zu den Baumwipfeln. Eine Außenbadewanne aus Ortbeton mit Blick auf den Pazifik ermöglicht es den Gästen, sich in die Natur einzufügen. Kleinere Außenduschen und Terrassen interagieren mit der Dschungel­ landschaft und dem Meereshorizont. YOGA MIT AUSSICHT UND DEM RAUSCHEN DES MEERES Ein wichtiges Merkmal am Fuße des Abhangs ist die Yoga-Plattform, die die Form eines perfekten Halbkreises hat und sich zwischen den bewaldeten Ufern befindet. Der Schnitt in die Landschaft wird durch die Stützmauer aus lokalem Stein verstärkt. Der Boden besteht aus stra­ pazierfähigem Cumaru-Holz, ist natürlich widerstandsfähig gegen Verschleiß und raues Klima. Angrenzend an die Plattform beherbergen Steinpflanzgefäße einen majestätischen Papelillo-Baum, der einen idyllischen Blick auf den Pazifik bietet und dazu beiträgt, den perfekten Ort zum Trainieren und Genießen der therapeuti­ schen und entspannenden Kraft der Natur zu schaffen und sanft zu entgleiten.
  • 31. 19 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 STYLE Fotos: ©Rafael Gamo mainoffice.eu PROJEKTDATEN   Projektname: Villa Pelícanos / Ort: Sayulita, Nayarit, Mexiko / Architekt: MAIN OFFICE (Sima Agisheva, Dante Borgo, Isabella Eriksson) / Projektteam: Angie Guzmán, Paulina Castro, Mave Zurita, Luis Gordian, Brenda Cibrian, Pablo Alemán. / Bauherr: privat / Fertigstellung: Oktober 2020 / Konstruktionszeit: Februar 2019 – Juli 2020 GFA: 340 m2 (renoviert) / Baufirma: Terraza Construcciones, Sayulita (Mexiko) / Möbeldesign: MAIN OFFICE
  • 32. 20 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 reflexionen YUNUÉN HERNANDEZ LÓPEZ IST CO-FOUNDERIN DES MEXIKANISCHEN DESIGNSTUDIOS „MERAKIA“. INSPIRIERT VON MEXIKO, SEINEN BRÄUCHEN, LANDSCHAFTEN UND BESONDEREN ORTEN, ENTSTEHEN NÜTZLICHE OBJEKTE, DIE TEIL DES LEBENS SIND UND DIE UNSERE LEBENSRÄUME VERVOLLSTÄNDIGEN SOLLEN. und tod zu leben Fotos: © LUMBRE
  • 33. 21 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 Yunuén, wie kommen Ihre traditionellen mexikanischen Wurzeln in Ihren Objekten zum Ausdruck? Wir versuchen immer, unsere Wurzeln auf subtile, sanfte Weise auszudrücken, indem wir mit bestimmten Elementen wie Materialien, Oberflächen, Formen, Geschichten und den Objekten selbst spielen. Wir halten Materialien roh und in ihrer natürlichen Form und suchen nach einfachen alten Formen wie Texturen. Wir spielen mit ihnen und kombinieren meist zwei davon. Uns interessieren die traditionelle Verwendung und Bedeutung bestimmter Objekte und wir respektieren alte Techniken, die wir auf einfache Weise in unsere Zeit bringen. Wann fühlen Sie sich am stärksten verwurzelt? Ich denke, das Gefühl der Verwurzelung ist und sollte Teil des gesamten Prozesses sein – und das genießen wir. Von der Erfor­ schung eines Themas, dem Designprozess, der Entwicklung und Interaktion mit dem Handwerker bis zum Aufbau von Marken­ kommunikation und Visualisierung. Die Verbundenheit bedeutet für uns auch, echt zu sein. Für welche Materialien interessieren Sie sich im Moment? Natürliche Rohstoffe stehen in unserem ständigen Fokus. Terracotta-Ton wird immer einer unserer Favoriten sein. Wir fühlen uns sehr von Marmor, Messing und Kupfer angezogen. Und ich persönlich „Meraki“ – etwas aus der Seele heraus machen, Anstrengung zu widmen, Liebe oder ein starkes Gefühl in jeder Geste zu übertragen, ein ideales Umfeld zu schaffen, um Kreativität zu entwickeln, um etwas anderes zu erreichen, wo wir uns selbst widerspiegeln. merakia.com.mx war schon immer stark von dem Konzept der Transluzenz angetan – hoffentlich können wir in Zukunft etwas veröffentli­ chen, das darauf basiert. Mit welchen Gefühlen stehen Sie der Zukunft gegenüber? Positives Denken ist das, was wir tun müssen. Nur so können wir unsere Zukunft für eine bessere Welt retten und heilen. Wir müssen menschlicher denken und jede Art von Ego loswerden. Wir sollten das, was passiert, zum Anlass nehmen, dank­ barer und freudvoll zu sein. Wir müssen daran arbeiten, ein kollektives Wohlbefin­ den zu schaffen. Design ist ein mächtiges Werkzeug, verwenden wir es doch! Wie hat die Pandemie Ihre Art zu arbeiten verändert? Ich habe MERAKIA vor drei Jahren gegründet und wir sind immer noch ein „small business“. Unser Fokus liegt darauf, einfache schöne Objekte online zu verkaufen. Wir möchten, dass die Men­ schen unsere Objekte neben sich fühlen. Menschen erhalten unsere Produkte sicher direkt vor ihrer Tür. Zu Beginn der Pandemie in Mexiko konnten wir den Anstieg der Online-Verkäufe nicht glauben! Das bedeutete viel mehr Arbeit, neue Herausforderungen, aber auch Lernen. In Mexiko feiern Sie den Tag der Toten. Wie hat sich dies aufgrund von Covid geändert? Unsere kulturelle, alte Vision vom Tod hat uns immer dazu gebracht, ihn als ein natürliches, spirituelles und sogar „lusti­ ges“ Thema zu betrachten. Wir sollten den Tod als den Beginn von etwas Größerem und Besserem sehen. Was wir erleben, hat die meisten von uns herausgefordert. Es ist natürlich nicht so einfach, dem Tod so nahe, so kollektiv zu begegnen. Der letzte 2. November war sicher anders für viele Mexikaner. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir anders und tiefer darüber nachgedacht haben. Y U N U É N H E R N A N D E Z L Ó P E Z Sie haben eine spezielle Kollektion über „Reflexionen zu Leben und Tod – Ende und Neuanfang –Spiritualität und Mysterium“ erstellt. Wie manifestieren sich diese Gedanken? Wir haben schon länger über eine „Black Collection“ nachgedacht und letzten November war der Moment, an dem wir damit auf den Markt gehen konnten – zu Ehren des Tages des Todes. Zwei Objekte sind die schwarze Version von zwei exis­ tierenden: „Molcajete“ und „Mezcalitos“. Die anderen beiden Objekte wurden vom zentrischen Kreis inspiriert, dem Symbol für endlose Zyklen und offene Türen für neue Epochen: „Disco de Fuego“ (Wär­ mehalter) und „Disco de Agua“ (eine Reihe von Getränkehaltern). Die Erforschung der Objekte war selbst eine magische Entdeckung rund um die Vision von Leben und Tod unserer Vorfahren. Natürlich wurden diese Themen aufgrund von Covid noch viel aktueller. Fotos: © LUMBRE Die Arbeiten von Yunuén Hernandez López sind Teil der World Wide Things Collection. designcities.net/wwtc
  • 34. Linke Seite: One-of-a-kind Obi Foulard Dot Coat, 100% Wool + 100% Silk One-of-a-kind Vintage Kimono Coat Reversible aus Japanischen Vintage Hochzeitskimonos, 100% Silk One-of-a-kind Vintage Kimono Volant Dress, 100% Silk Rechte Seite: One-of-a-kind Vintage Kimono Coat Reversible, 100% Silk 22 THE Stylemate Issue No 01 | 2021
  • 35. STYLE 23 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 STYLE Haute Couture Magische RIANNA KOUNOU UND NINA KNAUDT GEBEN DER WELT DIE MAGIE ZURÜCK. MIT IHREN AUSSERGEWÖHNLICHEN DESIGNS UND EINZIGARTIGEN STOFFEN WIRD MAN MIT JEDEM ENTWURF IHRES LUXUSLABELS RIANNA + NINA AUF EINE WUNDERBARE REISE VOLLER GESCHICHTEN UND TRÄUME MITGENOMMEN. + N I N A R I A N N A Fotos: Thanassis Krikis, Hair & Make-up: Hara Papanicolaou, Styling: Vina Neofotistou, Model: Ilva Heitman, Production Assistant: Katharina Hein Welche besondere Magie wohnt Vintage-Produkten inne? Rianna: Wir lieben das Gefühl, unsere Stoffe wie Schätze zu suchen. Ich wurde in eine Vintage-Familie hineingeboren und habe schon als Kind mit meinen Eltern viel Zeit auf Flohmärkten und Antiquitätenmessen verbracht. Dieses Gefühl, ein besonderes Stück Stoff, edle Knöpfe oder etwas dieser Art zu entdecken, ist unvergleichlich. In den Laden gehen und Stoff kaufen kann jeder, aber das ist mir zu langweilig. Wir sind oft ehrfürchtig, wenn wir ein besonderes Stück entdecken und wissen, dass das vor langer Zeit mit großer Hingabe und Handwerkskunst gefertigt wurde. Wir zollen dann der Vergangenheit Respekt, indem wir die Geschichte des Stoffes durch unsere Kreationen weiterschreiben und unsere Kundin ihre ganz eigenen Erlebnisse addiert. Aus welchen Teilen der Welt stammen eure Stoffe? Rianna: Wir finden Vintage-Stoffe während unserer weltweiten Reisen. Aus dem Süden Europas beziehen wir unter anderem Vintage-Seide und -Spitze, aus Osteuropa traditionelle Stickereien wie Souzani und Matyó. Von einem befreundeten Händler in Japan erwerben wir original Vintage-Kimonos aus den 1940ern, die dann in unseren „one-of-a-kind-Designs“ umgesetzt werden. Uns gefällt es sehr, verschiedene Kulturen und Geschichten in Form von einzigartigen Prints und Mustern in einem Kleidungsstück zusammenzubringen und miteinander zu harmonisieren. Wie viel von der Geschichte eines Objekts geht auf den neuen Träger über? Nina: Es hat definitiv etwas Magisches, zum Beispiel in einen unserer Obi-Mäntel zu schlüpfen und zu wissen, dass Rianna hierfür feinstes Couture Brokat aus Paris aus den 1960ern mit japanischen Obis von 1920 gemixt hat. Oder unsere Volantkleider, die bis zu 15 verschiedene Vintage-Seidentücher miteinander kombinieren. Das ist so viel mehr als ein Kleidungsstück. Es ist etwas, das von unseren Kundinnen wie Kunst gesehen wird. Das freut uns natürlich sehr, da Rianna und unser Team im Atelier auch wirklich wie Künstler arbeiten . „FÜR UNSERE ONE-OF-A-KIND-KOLLEKTION KREIEREN WIR UNNACHAHMLICHE UND EINMALIGE DESIGNS, DIE IN UNSEREM BERLINER ATELIER HANDGEFERTIGT WERDEN. RIANNA KURATIERT DABEI AUF IHREN WELTWEITEN REISEN LUXURIÖSE VINTAGE-MATERIALIEN – OBI-GÜRTEL AUS DEN 1920ERN JAPANS, EINE TISCHDECKE AUS GRIECHENLAND AUS DEN 1960ERN UND VINTAGE-SEIDENTÜCHER, GEFUN- DEN IN FRANKREICH. JEDES EINZELNE KLEI- DUNGSSTÜCK GEFERTIGT AUS WIEDERVERWEN- DETEN VINTAGE-STOFFEN VERWEBT DABEI DIE GESCHICHTEN VERSCHIEDENER KULTUREN UND GENERATIONEN.“ NINA KNAUDT
  • 36. Linke Seite: Linkes Model: BLU Ruffle Dress Rebekka, 100% Silk, Rechtes Model: BLU Robe Manteau Elena Shantung, 100% Silk Rechte Seite: BLU Caban Jacket Roberta, 100% Cotton 24 THE Stylemate Issue No 01 | 2021
  • 37. 25 THE Stylemate Issue No 01 | 2021 STYLE STYLE Was habt ihr mit euren bunten Stoffen gemeinsam? Rianna: Da wir ja nicht nur mit Vintage-Stoffen arbeiten, sondern auch eine Kollektion mit selbst entworfenen Prints haben, die dann in Italien gedruckt werden, sind unsere Stoffe und ich quasi eins. Manchmal wache ich nachts auf, weil vor meinen Augen bunte Pferde mit Affen tanzen, und dann erwecke ich diese mithilfe unserer wundervollen Grafikdesignerin zum Leben. Die Stoffe sind wie ich: sehr lebensfroh und enthusiastisch, voller Stolz, ein bisschen verrückt und doch zeitlos. Welche Kuriositäten sind Teil eures eigenen Lebens? Rianna: Meine Wohnung kann man durchaus als „Cabinet de Curiosites“ bezeichnen. Ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin verschiedener Dinge, von Masken bis Keramik, Schneekugeln oder bunten Spielzeugfiguren. Das alles findet in meinem Zuhause Platz und ist Teil meiner bunten Welt. Wohin geht eure nächste Reise? Nina: Normalerweise sind wir für RIANNA + NINA sehr viel unterwegs: Pop-ups in wunderschönen Hotels, Fashion Weeks in Paris, Shootings für die neue Kollektion: Wir lieben es einfach, zusammen zu reisen und können es nicht erwarten, endlich wieder die Welt zu erkunden. Auf der Agenda stehen definitiv Paris, Kalifornien, London und für Rianna geht es endlich wieder in ihr geliebtes Griechenland. „WIR HABEN DEN ANSPRUCH, READY-TO-WEAR- DESIGNS ZU GESTALTEN, DIE SCHNELLLEBIGE MODERHYTHMEN ÜBERDAUERN. RIANNA + NINA VERKÖRPERT DIE ZEITLOSIGKEIT VON FARBE UND DIE UNVERGÄNGLICHKEIT VON MUSTERN. DIE READY-TO-WEAR-KOLLEKTIONEN CHARAK- TER­­ ISIEREN SICH DURCH UNSERE IN-HOUSE ENTWICKELTEN EINZIGARTIGEN PRINTS, DIE WIR IN COMO, ITALIEN, AUF HOCHWERTIGSTE SEIDE DRUCKEN LASSEN.“ RIANNA KOUNOU riannaandnina.com Fotos: Thanassis Krikis, Hair & Make-up: Hara Papanicolaou, Styling: Vina Neofotistou, Production Assistant: Katharina Hein