Gatewatching 2: From Gatekeeping to Gatewatching: The First Wave of Citizen M...
Gatekeeping, Gatewatching, Echtzeitfeedback: Neue Herausforderungen für den Journalismus
1. Gatekeeping, Gatewatching, Echtzeitfeedback: Neue Herausforderungen für den Journalismus Assoc. Prof. Axel Bruns Queensland University of Technology, Brisbane, Australia a.bruns@qut.edu.au – http://snurb.info/ – @snurb_dot_info
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3. Australiens ‘Blog Wars’, 2007 Bundeswahl 2007: PM John Howard (Coalition) gegen Kevin Rudd (Labor) Überalterte Regierung gegen ‚Kevin07‘-Wahlkampagne Klare Führung für Labor in allen Wahlprognosen Medientenor: Überraschungen noch immer möglich Coalition kommt zurück – ‚the narrowing‘ Leichte Verbesserungen in Howards Popularitätswerten Reaktion von Blogs und alternativen Medien: Kritik, Korrektur, Satire, Sarkasmus
4. The Australian und das Possum PsephologiebeiPossums Pollytics und anderen Blogs SpezialistenblogsmitFokus auf die Analyse von Wahlumfragen Blogs vordemWahlkampfrelativunbekannt Possums Pollyticsunterdem Pseudonym Possum Comitatusbetrieben Inhalte: LaufenderKommentarzuUmfrageergebnissen Starke Kritik an Umfrageinterpretationen durch The Australian und andere Mainstreammedien Allgemeine Kritik an der beschränkten Sichtweise der australischen Press Gallery
9. Implikationen des Gatewatching MöglicheneueRollefür ‘open news’: ‘bottom-up’ statt ‘top-down’ Berichterstattung multiperspektivischeBerichterstattung (Herbert Gans) demokratischer, dialogischer, deliberativerJournalismus(Dan Gillmor: ‘from lecture to conversation’) Implikationenfür den Mainstreamjournalismus: Journalisten und Redakteurewerdenumgangen Korrektiv und kritischerBeobachterfürMainstreamnachrichten(Herbert Gans: ein ‘second tier’ von Berichterstattern) UntergrabungderUnterschiedezwischenProduzenten und Konsumenten
10. Open News und Open Source Übertragungder Open-Source-Selbstdefinition auf ‘open news’: The basic idea behind open source is very simple: When programmers can read, redistribute, and modify the source code for a piece of software, the Software evolves. People improve it, people adapt it, people fix bugs. And this can happen at a speed that, if one is used to the slow pace of conventional software development, seems astonishing.We in the open source community have learned that this rapid evolutionary process produces better software than the traditional closed model, in which only a very few programmers can see the source and everybody else must blindly use an opaque block of bits.(Opensource.org)
14. Produtzung In vielen Bereichen sichtbar: Open-source-Softwareentwicklung Bürgerjournalismus Politische Blogs Open news – z.B. Slashdot, Indymedia, OhmyNews Wissensmanagement Wikis – z.B. Wikipedia Social bookmarking – z.B. del.icio.us, digg Geotagging – z.B. Google Earth, Frappr Multi-User-Computerspiele z.B. The Sims, Everquest, Second Life, Spore Inhaltsverbreitung und kreative Zusammenarbeit z.B. Flickr, ccMixter, YouTube, Jumpcut, Current.tv Produktrezensionen z.B. Epinions, IgoUgo Automatische Aggregation Google, Amazon, last.fm
15. Allgemeine Merkmale Allgemein beobachtbare Produtzungsprinzipien: Offene Teilnehmerschaft, gemeinsame Bewertung – falls ausreichend groß und divers, kann die Gemeinschaft insgesamt mehr beitragen als ein geschlossenes Team von Produzenten, unabhängig von deren Qualifikationen Fließende Heterarchie, Ad-Hoc-Kontrolle – Produtzer beteiligen such, wo individuelle Fähigkeit, Interesse, und Wissen das sinnvoll machen; dies ändert sich über die Laufzeit des Produtzungsprojekts Unfertige Artefakte, fortlaufender Prozeß – Inhalte in Produtzungsprozessen werden fortlaufend weiterentwickelt, und sind daher immer unfertig; ihre Entwicklung folgt evolutionären, iterativen, palimpsestischen Pfaden Gemeinsamer Besitz, persönlicher Ruhm – Teilnehmer erlauben (zumindest nichtkommerzielle) Benutzung und Weiterbearbeitung ihres geistigen Eigentums, und werden durch das Statuskapital entlohnt, das ihre Teilnahme generiert
16. Produtzung Jenseits von Produktion: ‘anyone can edit’ – Nutzer werden Produtzer von Inhalten Inhalte sind nicht länger klar abgegrenzte Produkte – sie sind kurzzeitige Artefakte eines fortlaufenden Prozesses Nutzung und Produktion sind zunehmend, unauflösbar verwoben klare Abgrenzungen zwischen Produzenten, Vertreibern, und Konsumenten sind nicht länger zutreffend eine neue “Generation C” von Inhalts-Produtzern? dies ist Produtzung
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18. Produtzung in Echtzeit Ad HocFormation von Onlinecommunities: Nutzung verfügbarer Tools und Plattformen Angetrieben von aktuellen Themen und Problemen Quasijournalistische Recherche und Kommentierung Nutzergesteuerter Datenjournalismus Andere Beispiele: The Guardian – MPs’ Expenses Ushahidi Maps – Plattform zum Crowdsourcing von aktuellen Kriseninformationen Twitter als ‚Ambientjournalismus‘ (Alfred Hermida)
28. Twitterund das Erdbeben ImmerbessereEinbindung von sozialenMedien: NutzungimErdbebenimFebruar2011 besser alsimErdbebenim September 2010: #eqnzund wichtigeTwitter-Accounts bereitsbekannt Wichtige Accounts arbeitenzusammen und teilenRollen Nutzer (Behörden und Zivilisten) habenmehrErfahrung DeutlichanderePrioritäten in verschiedenenDesasterphasen: MeistbeachteteTwitter-Accounts andersverteilt Journalismus spielt weiterhin eine wichtige Rolle (besonders am Anfang) Beidseitige Kommunikation statt einseitiger Informationsverbreitung
29. Herausforderungen für den Journalismus Ende des Informationsmonopols Gatekeeping nicht mehr möglich Gatewatching schafft neue Konkurrenten Überheblichkeit ist nicht angebracht Aktive, produktive Nutzer Unterschiede zwischen Amateuren und Profis nicht mehr klar Auch Journalisten sind großenteils Amateure, was Themen angeht Kollaborative Produtzung ermöglicht professionelle Qualität Ambientes Informationsumfeld Schwindende Produkttreue in komplexen Mediensystemen Informationsabo Informationssuche ‘Informationenfindenmich’ Abonnementsangebote (z.B. iPad-Apps) nur im Sonderfall erfolgreich
33. Produtzung und Medienindustrien ZusammenarbeitmitProdutzungsgemeinschaften: GrößtmöglicheOffenheit. OffenfürNutzer (Zugang) und zuNutzern (Transparenz). AnkurbelnderGemeinschaftdurchInhalte und Hilfsmittel. ErwünschtesVerhaltenvorleben, produktiveTeilnahmeunterstützen. UnterstützungderGruppendynamik und Abtretung von Verantwortung. FührendeNutzeransprechen, sobaldsie in Erscheinungtreten. KeineAusbeutungderGemeinschaft und ihrerArbeit. Profit istschön, aber die Nutzergehörensichselbst.
35. Virales Marketing Axel Bruns Associate Professor ARC Centre of Excellence for Creative Industries and Innovation Queensland University of Technology Brisbane, Australien a.bruns@qut.edu.au @snurb_dot_info http://snurb.info/ http://produsage.org/ http://mappingonlinepublics.net/ Blogs, Wikipedia, Second Life, and Beyond:From Production to Produsage (Peter Lang, 2008) Uses of Blogs, eds. Axel Bruns and Joanne Jacobs (Peter Lang, 2006) Gatewatching: Collaborative Online News Production (Peter Lang, 2005)