It´s the Human, stupid!
Wie wir Menschen für Veränderungen gewinnen
Digitalisierung, Energieknappheit oder Pandemien erfordern oft drastische Entscheidungen und Verhaltensveränderungen. Deren Umsetzung ist oft schwierig, weil Menschen Gewohnheitstiere sind und sich dagegen sträuben. Der Faktor „Mensch“ wird aber bei Entscheidungen oft übersehen.
In dieser Masterclass bearbeiten wir
- wie Menschen auf Veränderungen reagieren
- die Gründe für „Widerstand“ gegen Neuerungen
- wie man die große Gruppe der Unentschlossenen anspricht und für Veränderungen gewinnt
- wie Sie Betroffene zu Beteiligten machen und Entwicklungsprozesse umsetzen können.
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• Befehl & Gehorsam (nur gut bei extremer Krise, Gefahr & Zeitdruck)
• „Bombenwurfstrategie“ (hinter verschlossenen Türen wird vom Top-Management beschlossen und zur Ausführung
delegiert, nur gut wenn Geheimhaltung unumgänglich)
• Scheinpartizipation (keine echte Beteiligung, jedoch Vorabinformation von Mitarbeitern)
ACHTUNG: nicht “so tun, als ob…“
• Social Marketing (Veränderungen werden den Mitarbeitern als „Kunden“ professionell verkauft, teilweise Ideen und
Modifikationen der Mitarbeiter gefragt, interne „Marktforschung“)
• Selektive Partizipation und Projektmanagement (stellvertretende Partizipation von Mitarbeitern, verschiedene
Perspektiven sind beteiligt)
• Test-Cell-Konzept (Veränderung eines „abgekoppelten“Unternehmensbereiches, Komplexitätsreduktion)
• Organisationsentwicklung (gemeinsamer Lern- und Gestaltungsprozess aller Betroffenen Interessensgruppen,
bewusst geplant, von IST zu SOLL, systemisches ganzheitliches Verständnis)
• Totale Partizipation (häufig bei kleinen Organisationen ohne hierarchische Strukturierung, Start-ups,
Sozialorganisationen, Betrieben mit dem Konzept „Soziokratie“)
direktiv,
autoritär
partizipativ
kooperativ
Umgang mit Change
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• Neues Leitbild für das Unternehmen
• Merger/ Akquisition (Fusion/Firmenaufkauf)
• Umorganisation – Zusammenlegung zweier Abteilungen
• Neues Entlohnungs- /Prämiensystem
• Neues Bürogebäude – Planung
• Umstellung auf ein neues IT-Systems/ neue ERP-Software
• Aufgabe eines Produktionsstandortes
• Abschaffung einer Hierarchieebene
Diskussion: Wie stark würde ich die Betroffenen beteiligen?
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12. Journaling – 45 Sekunden für jede Frage
• Schreibe alles nieder, was Dir in den Sinn kommt
• … ohne mentalen Filter!
• Motto: „Lass Deine Hände arbeiten!“
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• Was waren wichtige Veränderungen in meinem Leben?
• Welche waren selbstbestimmt? Welche fremdbestimmt?
• Welche Gedanken und Gefühle habe ich bei diesen Veränderungen
von der ersten Überlegung/Ankündigung bis zur Entscheidung erlebt?
• Wie ist es mir dann damit gegangen?
Welche Gedanken und Gefühle sind danach entstanden?
Meine persönlichen Erfahrungen mit Veränderung
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Alte Identität Das Wissen darum, wer wir sind, was wir wollen, wohin wir gehören, wie wir und unsere Umwelt normalerweise
funktionieren, gibt uns Orientierung und das Gefühl von Sicherheit.
Auslösendes Ereignis
Schock Orientierungslosigkeit, Fassungslosigkeit, starke Erregung oder Erstarrung/Gefühlslosigkeit, „Totstellreflex“, körperliche
Symptome
Funktion: Realität abblocken, alte Identität gewinnt Zeit, Schmerz wird abgewehrt
Verleugnung Hoffnung, auf Situation Einfluss nehmen zu können, Illusion, es stimme gar nicht, es handle sich um einen Irrtum, eine
Verwechslung, das „Warum“ wird zentral, Begründungen werden gesucht, resp. konstruiert.
Funktion: Hoffnung wendet Gefahr ab, Begründung gibt Sinnzusammenhang, d.h. Neuorientierung
Aggression Zorn, Groll, Wut, Racheakte, Intrigen, „das werden wir noch sehen“, „so eine Gemeinheit“, „die sind alle unfähig“, usw.
Die Aggression ist in dem Moment nicht unbedingt auf den „Verschulder“ gerichtet.
Funktion: Ventil für starke Gefühle, Abwehrmechanismus auf existenzielle Bedrohung, Hilfe zur Des-Identifikation, zum Loslösen
Depression Hemmung, Apathie, Minderwertigkeitsgefühl, „diese Situation macht mich krank“. Da Aggression nichts ändert, wird sie gegen
sich selbst gerichtet. Je weniger Aggressions-hemmung desto geringer ist die Neigung zu Depressionen.
Funktion: Regression, sich fallen lassen, loslassen als Voraussetzung zu neuer Bewältigungsstrategie
Trauerarbeit Ablösung/Abschied von lieb Gewonnenem (Ideale, Personen, Objekte, Lebensumstände), das Wissen um das „nie mehr“, um die
Endgültigkeit wird akzeptiert und kreativ gewandelt
Funktion: Aussöhnung mit der Realität und mit sich selbst als Basis für neue Realität
Neue Identität Aussöhnung mit der neuen Realität, Erkennen und Nutzen der daraus entstandenen neuen Möglichkeiten und Chancen, sich
neuorientierten und kreative, aktive Gestaltung der neuen Situation
Die gelungene Verarbeitung einschneidender Ereignisse bedeutet persönliche Reifung und erweitert den Handlungsspielraum
20. Nachzügler Späte und frühe Mehrheit „frühe Adopter“ Innovatoren
15% Mitläufer je 35% eher informell 10% 5%
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Diffusionstheorie
(nach Rogers)
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rechtzeitiger und offener
Informationsfluss
aktive Beteiligung der
betroffenen Personen
Aufbau eines
vertrauensvollen
Kommunikations- und
Arbeitsklimas,
„Fehlerfreundliche
Umwelt“
Zeit nehmen für
Eingewöhnung
Ernstnehmen und Analyse
der Widerstände
Berücksichtigung der
informellen betrieblichen
Strukturen
sichtbare Belohnung der
"Promotoren" des Wandels
Vermeidung revolutionärer
Ansätze
Schaffung frühzeitiger
Erfolgserlebnisse – „Quick
Wins“
Einsatz eines kompetenten
internen oder externen
Beraters
rasche Stabilisierung der
erzielten Veränderungen
Aushandeln und
Abschließen von
„Veränderungsverträgen“
Widerstände vermeiden
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Weiterbildung „Psychologie in der Arbeitswelt“ Start: 07. Oktober 22
https://www.schlosshofen.at/bildung/wirtschaft-recht/psychologie-in-der-arbeitswelt/
Planspiel SysTeamsChange
Veränderungsmanagement
spielerisch erleben und erlernen
Schnupperseminar am 24. Jänner 2023
Weitere Angebote zur Entwicklung von Veränderungskompetenz