Der Dreißigjährige Krieg war ein religiöser und machtpolitischer Konflikt zwischen mehreren europäischen Staaten. Er wurde von 1618 bis 1648 auf dem Gebiet des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation“ ausgetragen. Die deutschen Regionen wurden dabei völlig verwüstet.
2. Die wichtigsten Fakten
• Zeitraum: 1618 - 1648
• Religiöser und machtpolitischer Konflikt
• Vorwiegend auf deutschem Boden
ausgetragen
• Rund 8 Millionen Tote
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3. Gründe für den Ausbruch
des Kriegs
• Reformation im 16. Jh. spaltete das
europäische Christentum
• Besondere Zuspitzung des
Konfessionskonflikts im
protestantischen Böhmen
• Die Spannungen gipfelten im “Prager
Fenstersturz”
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4. Der Prager Fenstersturz
• Auslöser: Schließung der
protestantischen St.-Wenzels-Kirche in
Braunau und Abriss einer Kirche in
Klostergrab
• Am 23. Mai 1618 stürmten Protestanten
die Böhmische Kanzlei in der Pragerburg
• Zwei kaiserliche Vertreter und der
Kanzleisekretär wurden aus dem Fenster
geworfen
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5. • Katholiken:
• Truppen des deutschen Kaisers
• Katholische Teilstaaten, organisiert in der
Katholischen Liga
• Spanien, das mit den Habsburger Kaiserhaus
familiär verbunden war
• Protestanten:
• Protestantische Teilstaaten des deutschen
Reichs
• Deren Verbündete, wie Dänemark, Schweden
und Frankreich
Kriegsparteien
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6. • Kaiser Ferdinand II.
• Herzog Maximilian I. von Bayern
• Wallenstein
• Graf von Tilly
• Gustav Adolf von Schweden
• Christian IV. von Dänemark
Wichtige Persönlichkeiten
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7. • Geboren: 1578 / gestorben: 1637
• Erzherzog von Österreich, König von Böhmen
• Ab 1619 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation
• Zeigte fanatischen Eifer bei der Verteidigung
katholischer Interessen
• Hatte die Rekatholisierung des deutschen Reichs
zum Ziel
Kaiser Ferdinand II.
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8. Herzog Maximilian I. von
Bayern
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• Geboren: 1573 / gestorben: 1651
• Herzog von Bayern
• Treuer Unterstützer von Kaiser Ferdinand
• Wurde für seine Verdienste im Böhmisch-
Pfälzischen Krieg mit der pfälzischen Kurwürde und
der Angliederung der Oberpfalz an Bayern entlohnt
• Geriet mit dem Kriegseintritt von Schweden in die
Defensive
9. Wallenstein
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• Geboren: 1583 / gestorben: 1634
• Generalissimus der Kaiserlichen Armee
• Führte Kriegssteuern in den besetzten Gebieten ein
• Schlug 1629 die Dänen zurück
• Wegen Friedensbemühungen vom Kaiser abesetzt
und mit dem Vorrücken der Schweden wieder
zurückberufen
• 1634 von kaiserlichen Schergen ermordet
10. Graf von Tilly
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• Geboren: 1559 / gestorben: 1632
• Kommandant der Truppen der katholischen Liga;
Nach Wallensteins Absetzung auch
Oberbefehlshaber über die kaiserliche Armee
• Erfolge im Böhmisch-Pfälzischen Krieg und im
Kampf gegen die Dänen
• Verantwortlich für die Zerstörung Magdeburgs
• 1632 im Kampf verletzt und an Wundstarrkrampf
gestorben
11. Gustav Adolf
von Schweden
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• Geboren: 1594 / gestorben: 1632
• 1604 bis 1632 König von Schweden
• Verhinderte durch Kriegseintritt im Jahr 1630 einen
Sieg des katholischen Lagers
• Rückte weit in süddeutsche Gebiete vor
• Wurde in der Schlacht bei Lützen (1632) getötet
12. Christian IV.
von Dänemark
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• Geboren: 1588 / gestorben: 1648
• König von Dänemark
• Verbündete sich mit protestantischen, Fürsten in
Norddeutschland
• Versuchte frühere dänische Gebiete in Deutschland
zurückzuerobern
• Musste sich 1629 aus Deutschland zurückziehen
13. Kriegsverlauf
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Der Dreißigjährige Krieg setzt sich aus mehreren
Teilkriegen zusammen:
• Böhmisch-Pfälzischer Krieg (1618–1623)
• Dänischer-Niedersächsischer Krieg (1625–1629)
• Schwedischer Krieg (1630–1635)
• Schwedisch-Französischer Krieg (1635–1648)
14. Böhmisch-Pfälzischer
Krieg
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• Pragerfenstersturz als Auslöser
• Gefechte zwischen protestantischen
Böhmen und kaisertreuen Katholiken
• Protestanten wurden in der
entscheidenden Schlacht am Weißen
Berg bei Prag geschlagen
15. Dänischer-
Niedersächsischer Krieg
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• Dänemark fühlte sich durch erstarkenden
Katholizismus bedroht
• Der dänische König Christian IV. beabsichtigte
Gebiete zurückerobern, die sein Vater verloren
hatte
• Dänemarkt verbündete sich mit mehreren
norddeutschen Teilstaaten (insbesondere mit dem
Niedersächsischen Reichkreis) und griff die
katholischen Streitkräfte an
• Dänemark wurde 1629 von den katholischen
Truppen geschlagen
16. Schwedischer Krieg
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• Gustav Adolf von Schweden wollte eine
Vormachtstellung im Ostseeraum behaupten
• Er schmiedete ein Bündnis mit protestantischen
Fürsten
• Schweden und seine Verbündeten drangen weit in
süddeutsche Gebiete ein
• Gustav Adolf wurde in der Schlacht bei Lützen
(1632) getötet
• Schwedischer Krieg endete mit dem Prager Frieden
(1634) zwischen den protestantischen Fürsten und
dem katholischen Kaiser
17. Schwedisch-Französischer
Krieg
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• Frankreich missfiel die zunehmende Macht der
Habsburger auf dem deutschen Kaiserthron
• Bis 1635 hatte Frankreich die protestantischen
Streitkräfte nur finanziell unterstützt.
• Frankreich griff nun aktiv in den Krieg ein
• Schwedische und französische Truppen kämpften
gemeinsam gegen den deutschen Kaiser
18. Wie endete der
Dreißigjährige Krieg?
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• Sinkenden Kampfmoral
• Viele Tote (vor allem in der Zivilbevölkerung)
• Hohe Kosten
• Die Sinnlosigkeit des Krieges trat immer offener zu
Tage
• 1641 einigten sich die Kriegsparteien erstmals auf
Friedensgespräche
• 1643 traf man zusammen und läutete den
“Westfälischen Frieden” ein
19. Der Westfälische Friede
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• 5 Jahre andauernde Verhandlungen zwischen den
Kriegsparteien
• Unterzeichnung des Westfälischen Friedens am 24.
Oktober 1648 in Münster und Osnabrück
• Reglung von zwei Fragen:
• Wie wird ein möglicher künftiger Konflikt zwischen
dem deutschen Kaiser und den Reichsfürsten geregelt?
• Wie werden religiöse Streitigkeiten in Deutschland
beigelegt?
• Der Westfälische Friede führte zur Schaffung einer
Reichsverfassung
20. Kriegsentscheidende
Schlachten
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• Schlacht am Weißen Berg (1620)
Die protestantische Böhmen wurden von kaiserlichen
Truppen besiegt; Ende des Böhmisch-Pfälzischen Krieges
• Schlacht bei Lutter (1626)
Die katholischen Streitkräfte beszwangen die dänische
Armee; Ende des Dänisch-Niedersächsischen Krieges
• Magdeburger Bluthochzeit (1631)
Magdeburg wurde vom katholischen Heer komplett
zerstört
• Schlacht von Nördlingen (1634)
Die Schweden wurden geschlagen. Der schwedische
Krieg neigte sich dadurch dem Ende zu.
21. Auswirkungen auf die
Zivilbevölkerung
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• Flucht und Vertreibung
• Plünderungen, Vergewaltigungen, Folter und Mord
durch marodierende Söldner
• Schwierige Versorgundlage aufgrund
abgeschnittener Handelswege und der “kleinen
Eiszeit”
• Epedemien (z.B. Pest, Rote Ruhr, Typhus)
• Wiederaufflammen der Hexenverfolgung
22. War der Dreißigjährige Krieg
ein reiner Glaubenskrieg?
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• Kirche und Staat waren im 17. Jahrhundert keine
getrennten Instanzen
• Der Konfessionskonflikt spielt eine wichtige Rolle
und war Auslöser des Krieges
• Machtpolitische und geostrategische Interessen sind
nicht zu unterschätzen
• Der Unterschied zwischen Fanatikern und
Gemäßigten bestand nicht im Grad des religiösen
Eifers, sondern zeigte sich darin, wie eng man
Glaube und Handeln miteinander verknüpfte