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Die Versicherten-Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK
Ausgabe 2/2019
ISSN: 1614-8444
© WIdO-monitor 2019; 16(1):1–12
KOMMENTAR
Wie soll der neue Arbeits-
schutz aussehen, neu,
weil zugeschnitten auf
eine globalisierte und
digitalisierte Arbeitswelt?
Die von Zok und Böttger
ermittelten Daten geben
dazu Aufschluss: Er sollte
sich verstärkt mit der psy-
chischen Gesundheit befassen, damit sie
nicht nur geschützt, sondern auch gestärkt
werden kann. Zahlreiche Studien belegen
mittlerweile, dass Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die sich bei der Arbeit wohl
fühlen, die besseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sind. Der neue Arbeitsschutz
sollte sich zweitens gezielter mit dem Ge-
sundheitszustand einzelner Zielgruppen,
zum Beispiel wie hier geschehen mit der
Gesundheit Auszubildender befassen und
mit den darauf einflussnehmenden Bedin-
gungen. Und er sollte drittens Arbeitgeber
verpflichten, ihr Berichtswesen um Indika-
toren zur Gesundheit ihrer Beschäftigten
zu erweitern.
Professor em. Dr. Bernhard Badura,
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
der Universität Bielefeld und
Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports
Abstract
Eine repräsentative Befragung von Auszubildenden liefert aktuelle
Befunde zu Gesundheitsverhalten sowie zu Arbeitsbedingungen und
Belastungen. Ihre Gesundheit schätzen die Auszubildenden mehrheit-
lich als gut ein. Gleichwohl benennen sie aber auch eine Reihe von
Gesundheitsbeschwerden, wobei „Müdigkeit, Mattigkeit und Erschöp-
fung“ mit Abstand am häufigsten genannt werden. Die Auskünfte zum
Gesundheitsverhalten zeigen, dass ein Viertel der Befragten sportlich
kaum bis gar nicht aktiv ist. Fast zwei Drittel greifen mehrfach pro
WochezuSüßigkeitenundknappjederFünftezuFastFood.Diemittlere
Schlafdauer der Befragten liegt während der Woche bei 6,8 Stunden.
DamitfühltsichjederzweiteAzubinichtausgeruhtundleistungsfähig.
Auszubildende,dieeineherriskantesGesundheitsverhaltenangegeben
haben, nennen häufiger psychosomatische Beschwerden und über-
durchschnittlich viele Fehlzeiten. Die Mehrheit der Auszubildenden
steht Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in ihrem Betrieb aufge-
schlossen gegenüber und wünscht sich ein speziell auf ihre Situation
zugeschnittenes Angebot.
A representative survey of apprentices provides current findings on
theirhealthbehaviour,workingconditionsandstresslevels.Themajor-
ity of trainees rate their health as good. Nevertheless, they mention a
numberofhealthcomplaints,with“fatigue,faintnessandexhaustion”
beingbyfarthemostfrequentlymentioned.Theinformationonhealth
behaviour shows that a quarter of those surveyed do little or no sport.
Nearly two thirds reach for sweets several times per week and almost
every fifth consumes fast food. The average sleep duration of the inter-
vieweesduringtheweekis6.8hours.Thus,everyotherapprenticedoes
notfeelrestedandproductive.Traineeswhohaveindicatedriskyhealth
behaviour are more likely to mention psychosomatic complaints and
above-average absenteeism. The majority of trainees are open-minded
abouthealthpromotionmeasuresintheircompanyandwouldwelcome
an offer tailored to their specific situation.
Gesundheitszustand und Gesundheits-
verhalten von Auszubildenden
Eine bundesweite Repräsentativ-Umfrage unter Aus-
zubildenden in kleineren und mittleren Unternehmen
Von Klaus Zok und Sarah Jane Böttger
Seite 2
© WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16
1	 Das Thema
Der demografische Wandel lässt den Druck auf
die Unternehmen steigen, sich stärker als bisher
für die Gesundheit von jüngeren Beschäftigten
einzusetzen. Auszubildende sind aus Sicht der
Unternehmen eine wichtige, aber auch schwie-
rige Zielgruppe. Die Jugendlichen und jungen
Erwachsenen befinden sich in einer Lebens-
phase voller Umbrüche, privat wie beruflich.
Sie bewegen sich in einem neuen Umfeld und
treffen auf neue Herausforderungen. Die beruf-
lichen Weichen werden gestellt, erste Selbst-
ständigkeit erlebt und positive wie negative
Erfahrungen gesammelt. Gesundheit setzen
viele dabei – noch – als gegeben voraus.
Für Unternehmen sind junge, gut ausgebil-
dete Fachkräfte ein entscheidender Zukunfts-
faktor. Viele Betriebe haben vor dem Hinter-
grund des demografischen Wandels immer
größere Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu
finden. So blieben im Berichtsjahr 2017/2018 in
Deutschland 57.656 Ausbildungsstellen unbe-
setzt (BA 2018). „Von Oktober 2018 bis Juli 2019
wurden den Agenturen für Arbeit und den Job-
centern mehr Ausbildungsstellen gemeldet als
im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahl liegt
erneut unter der des Vorjahres. Bundesweit
übersteigt die Zahl der gemeldeten Ausbildungs-
stellen bis Juli 2019 die der gemeldeten Bewer-
ber. Der Abstand fällt deutlicher aus als im Vor-
jahreszeitraum“ (BA 2019). „Unternehmen in
Deutschland haben weiter große Probleme, Aus-
bildungsplätze zu besetzen. In rund jedem drit-
ten Unternehmen bleiben Stellen unbesetzt“
(DIHK 2019, S. 3). Besonders im Hinblick auf
zunehmenden Fachkräftemangel ist es wichtig,
dass Auszubildende gesund ins Berufsleben star-
ten, motiviert sind und auch nach der Ausbil-
dung gerne im Ausbildungsbetrieb bleiben.
Doch über die Gesundheit von Auszubildenden
in deutschen Betrieben ist bislang eher wenig
bekannt (s. BiBB 2018).
Die empirische Grundlage für die Fragen zu
Gesundheitszustand und -verhalten von Auszu-
bildenden bilden Daten einer zu Jahresbeginn
2019 durchgeführten repräsentativen Erhebung
in kleineren und mittleren Unternehmen in
Deutschland. Dazu wurde eine Zufallsstich-
probe von 2.497 Unternehmen der Größe zwi-
schen 15 und 200 Mitarbeitern aus der Unter-
nehmensdatenbank „Bisnode“ gezogen. Die
Unternehmen wurden telefonisch kontaktiert
und auf das Vorhandensein von Auszubildenden
und zu ihrer Bereitschaft, an der Befragung teil-
zunehmen und die Befragungsunterlagen an ihre
Azubis weiterzuleiten, angesprochen. Im zweiten
Schritt wurden die Auszubildenden über den
postalisch oder per E-Mail zugestellten Zugangs-
code online befragt; mit Incentives wurde ihre
Motivation für eine Beteiligung an der Befragung
unterstützt. Von den 1.844 kontaktierten Unter-
nehmen mit Auszubildenden waren 359 Unter-
nehmen bereit, die Befragungsunterlagen an ihre
Auszubildenden weiterzuleiten.
Insgesamt haben 1.420 Auszubildende die
Fragen zu Gesundheit, Gesundheitsverhalten
sowie Arbeitsbedingungen und Belastungen in
Schule und Betrieb beantwortet. Der Fragebogen
basiert auf einer Studie, die zuletzt im Rahmen
des Fehlzeiten-Reports 2015 publiziert wurde
(Betz et al. 2015).
2	Befragungsergebnisse
2.1	 Gesundheitszustand der
Auszubildenden
Das Durchschnittsalter der Auszubildenden liegt
bei 21 Jahren. Über 90 Prozent der Befragten
gehören der Altersgruppe zwischen 16 und
25 Jahren an. Der eigene Gesundheitszustand
wird erwartungsgemäß von der Mehrheit der
befragten Auszubildenden subjektiv als gut oder
sehr gut bezeichnet (83,2 Prozent). Männer stu-
fen ihren Gesunheitszustand häufiger als gut
oder sehr gut ein (87,0 Prozent) als Frauen (80,6
Prozent). Insgesamt 15,8 Prozent der Befragten
berichten über gesundheitliche Einschränkun-
gen, hier ist der Anteil der weiblichen Auszu-
bildenden höher (18,9 Prozent zu 11,4 Prozent
Männer). Lediglich ein Prozent der jungen
Beschäftigten stuft die eigene Gesundheit als
schlecht oder sehr schlecht ein.
Die Frage nach Körpergröße und Gewicht der
Befragten erlaubt die Berechnung des Body-
Mass-Index (BMI). Die Werte zeigen – gemäß
WHO-Kriterien –, dass 23,2 Prozent der Aus-
zubildenden als übergewichtig und 4,7 Prozent
als adipös gelten können. 66,9 Prozent entfallen
Gesundheit sehen
junge Erwachsene oft
noch als etwas Selbst-
verständliches an.
Seite 3
© WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16
in die Kategorie „normalgewichtig“ und
5,2 Prozent sind untergewichtig. Frauen sind
häufiger normalgewichtig (74,7 Prozent) als
Männer (55,5 Prozent). Untergewicht spielt bei
den Männern (2,6 Prozent) im Vergleich zu den
Frauen (7,1 Prozent) eine deutlich geringere
Rolle. 33,8 Prozent der männlichen Auszubil-
denden gelten gemäß BMI als übergewichtig
und 8,1 Prozent als adipös. Die weiblichen Aus-
zubildenden liegen deutlich darunter: 15,9 Pro-
zent sind als übergewichtig einzustufen,
2,3 Prozent sind adipös.
Bei der Frage, mit welchen gesundheitlichen
Problemen Auszubildende zu tun haben, wurde
Tabelle 1
Gesundheitliche Beschwerden von Auszubildenden
„Wie oft haben Sie die folgenden gesundheitlichen Beschwerden?“
In ihrer Verteilung ähneln sich die Beschwerden in den untersuchten Jahren 2019 und 2015: Bei den psychischen Sympto-
men rangieren „Müdigkeit, Mattigkeit, Erschöpfung“ auf dem ersten Platz. An zweiter Stelle rangieren in beiden Stichproben
eine Reihe von muskuloskelettalen Beschwerden.
	 Quelle: WIdO-monitor 2019
Angabe „immer“ oder „häufig“ in Prozent
Körperliche Symptome
Verspannungen, Verkrampfungen 27,8 22,1
Kopfschmerzen 26,2 25,7
Rückenschmerzen 21,7 21,1
Hautprobleme 18,2 14,1
Erkältungen 13,0 11,8
Reizung der Augen 11,5 9,9
Verdauungsstörungen 10,2 7,6
Magenschmerzen/Sodbrennen 9,5 10,3
Reizhusten 6,6 5,5
Kreislaufstörungen 5,9 5,7
Gelenkschmerzen 4,9 6,6
Schwindelgefühle 4,5 5,7
Appetitlosigkeit/Übelkeit 4,0 4,0
Herzbeschwerden 2,1 1,3
Atemnot 0,8 1,7
Psychische Symptome
Müdigkeit, Mattigkeit, Erschöpfung 43,2 36,0
Nervösität, Unruhe 13,0 9,7
Reizbarkeit 12,8 10,7
Schlafstörungen 11,3 10,0
Lustlosigkeit, Ausgebranntsein 11,1 15,1
Mutlosigkeit, Traurigkeit, Bedrückung 10,0 8,8
Jahr 2019 2015
Anzahl befragter Auszubildender 1.420 1.295
Seite 4
© WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16
Insgesamt ist die
Betroffenheit von kör-
perlichen Beschwerden
häufiger ausgeprägt als
die Prävalenz psychi-
scher Symptome.
Auszubildende fühlen
sich im Allgemeinen
gesund, benennen aber
auch körperliche und
psychische Beschwer-
den.
den Teilnehmern ein standardisierter Fragen-
katalog vorgelegt, den sie auf einer gestuften
Antwortskala beantworten konnten (Tabelle 1).
Im Vergleich mit der – inhaltlich und metho-
disch gleichen – Erhebung aus dem Jahr 2015
(Betz et al. 2015) zeigen die Angaben der jeweils
befragten Auszubildenden in beiden Stichpro-
ben ein ähnliches Profil.
Die Symptomatik „Müdigkeit, Mattigkeit und
Erschöpfung“ wird mit Abstand am häufigsten
genannt. Aktuell sind 43,2 Prozent der Auszu-
bildenden immer oder häufig davon betroffen
(2015: 36,0 Prozent). An zweiter Stelle rangieren
in beiden Stichproben Verspannungen/Ver-
krampfungen, gefolgt von Kopf- und Rücken-
schmerzen. Die Befragungsergebnisse zeigen
ferner – neben der Nennung von Erkältungsbe-
schwerden und Überreizung der Augen –
jeweils eine ähnlich hohe Prävalenz von immer
oder häufig vorkommenden Stresssymptomen
wie Nervosität, Unruhe, Reizbarkeit sowie
Schlafstörungen und Formen von Antriebslosig-
keit und Bedrückung.
In einer zusammenfassenden Betrachtung
berichten 63,7 Prozent der Auszubildenden,
dass sie Symptome von zumindest einer oder
mehreren körperlichen Gesundheitsbeschwer-
den aufweisen und 52,3 Prozent mindestens
eine psychische Beschwerdesymptomatik.
Auffällig ist das Ausmaß, in dem die Auszubil-
denden subjektiv Zusammenhänge zwischen
ihren gesundheitlichen Beschwerden und dem
Arbeitsplatz sehen (Abbildung 1). Hier werden ins-
besondere muskuloskelettale Beschwerden, aber
auchÜberbeanspruchungenderAugenmehrheit-
lich in Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz
gebracht. Alle anderen benannten körperlichen
Symptome haben deutlich weniger mit dem
Arbeitsplatz zu tun.
Bei den psychischen Beschwerden werden
Stresssymptome wie Lustlosigkeit und Ausge-
branntsein sowie Müdigkeit und Erschöpfung,
aber auch Nervosität und Unruhe mehrheitlich in
Zusammenhang mit der Arbeit gesehen. Bei der
AngabevonGereiztheitundSchlafstörungenspie-
len zu einem deutlich geringeren Teil arbeitsbe-
dingte Einflüsse eine Rolle.
Nach einer kumulativen Analyse gibt mehr als
jederzweiteAzubi(58,8Prozent)mindestenseine
arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerde an.
Die Betroffenheit von körperlichen Beschwerden,
die mit der eigenen Tätigkeit zu tun haben, ist
dabei höher als der Anteil psychischer Symptome,
die auf den Arbeitsplatz zurückgeführt werden
(43,5 Prozent zu 36,5 Prozent). Bei Auszubilden-
den, deren Ausbildungsberuf – gemäß Eigenaus-
kunft – von nicht manuellen Tätigkeiten (zum 
Beispiel am Schreibtisch) gekennzeichnet ist, gibt
jederzweitearbeitsbedingtekörperlicheBeschwer-
den an (50,0 Prozent), die Angabe psychischer
Beschwerdenistdeutlichniedriger(38,2Prozent).
Auszubildende mit vorwiegend manuellem Tätig-
keitsspektrum nennen deutlich häufiger arbeits-
bedingte psychische Symptome (47,2 Prozent) als
körperliche Beschwerden (38,7 Prozent).
Die Auszubildenden geben ferner per Selbst-
auskunft im Schnitt 8,2 Arbeitsunfähigkeitstage
(AU-Tage) für die vergangenen zwölf Monate an.
BeiFrauenistdieAnzahletwashöheralsbeiMän-
nern (8,4 zu 7,7 Tage). Bei Auszubildenden, die
angeben, ausschließlich manuelle körperliche
Tätigkeiten zu verrichten, ist die durchschnittlich
berichteteAusfallzeitgrößeralsbeidenen,diesich
mit nicht manuellen Tätigkeiten beschäftigen
(9 zu 7,8 AU-Tagen).
DieAnzahlderangegebenenAU-Tagekorreliert
mit den berichteten arbeitsbedingten Gesund-
heitsbeschwerden (r = 0,34). Der Arbeitsausfall ist
bei Auszubildenden, die ihre gesundheitlichen
BeschwerdenaufihreTätigkeitzurückführen,mit
durchschnittlich 10,2 Tagen doppelt so hoch wie
bei Auszubildenden, die keine arbeitsbedingten
gesundheitlichen Beschwerden angegeben haben
(durchschnittlich 5,2 Fehltage).
2.2	 Gesundheitsverhalten von
Auszubildenden
Da das Gesundheitsverhalten maßgeblichen Ein-
fluss auf den Gesundheitszustand hat, ist es
wichtig zu wissen, was Auszubildende für ihre
Gesundheit tun, ob sie sich ausreichend bewe-
gen, gesund ernähren oder ausreichend schla-
fen. Neben der körperlichen Aktivität wurden
verschiedene Indikatoren zur Ernährung, zu
Schlafgewohnheiten, zum Arzneimittelkonsum
sowie zum Konsum illegaler Substanzen erho-
ben. Darüber hinaus wurden einige Fragen zur
privaten Nutzung digitaler Medien gestellt.
Seite 5
© WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16
Auszubildende mit
arbeitsbedingten
Gesundheitsbeschwer-
den fehlen öfter am
Arbeitsplatz.
Mehr als jeder zweite
Auszubildende leidet
unter arbeitsbeding-
ten gesundheitlichen
Beschwerden.
Abbildung 1
Anteil häufig oder immer auftretender gesundheitlicher Beschwerden im Zusammenhang
mit dem Arbeitsplatz
„Wie oft haben Sie die folgenden gesundheitlichen Beschwerden?“
n = 1.420
Mehr als Dreiviertel der Befragten sehen einen Zusammenhang zwischen muskuloskelettalen Beschwerden und der Arbeit.	
 Quelle: WIdO-monitor 2019
Körperliche Symptome
Verspannungen, Verkrampfungen
Kopfschmerzen
Rückenschmerzen
Hautprobleme
Erkältungen
Reizung der Augen
Verdauungsstörungen
Magenschmerzen/Sodbrennen
Reizhusten
Kreislaufstörungen
Gelenkschmerzen
Schwindelgefühle
Appetitlosigkeit/Übelkeit
Herzbeschwerden
Atemnot
Psychische Symptome
Müdigkeit/Mattigkeit/Erschöpfung
Nervösität, Unruhe
Reizbarkeit
Schlafstörungen
Lustlosigkeit, Ausgebranntsein
Mutlosigkeit/Traurigkeit/Bedrückung
gesundheitliche Beschwerden
„immer/häufig“ in Prozent
… davon in Zusammenhang mit dem
Arbeitsplatz, Zustimmung in Prozent
27,8
26,2
21,7
11 ,5 18,2
13,0
11,5
10,2
9,5
6,6
5,9
4,9
4,5
4,0
2,1
0,8
43,2
13,0
12,8
11,3
11,1
10,0
75,4
70,7
76,5
25,1
38,6
88,3
34,0
25,0
20,2
36,9
47,8
17,5
30,4
3,3
27,3
64,6
59,9
34,6
38,8
65,2
48,2
Seite 6
© WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16
Bewegungsverhalten
45,8 Prozent der Befragten bekunden, stark
auf eine ausreichende körperliche Bewegung
zu achten, während sich 16,8 Prozent dafür
wenig oder gar nicht interessieren. Männer
geben dieses Interesse deutlich häufiger an
(53,1 Prozent) als Frauen (40,8 Prozent).
Über die Hälfte der Auszubildenden
(53,4 Prozent) treibt mehr als zwei Stunden
pro Woche Sport. Bei den Männern ist dieser
Anteil deutlich größer (61,1 Prozent) als bei
den Frauen (48,3 Prozent). Ein Viertel der
Auszubildenden (24,2 Prozent) ist aber sport-
lich kaum bis gar nicht aktiv, auch hier ist der
Unterschied zwischen Männern und Frauen
signifikant (28,0 Prozent zu 18,3 Prozent).
16,1 Prozent treiben weniger als eine Stunde
Sport pro Woche, 8,1 Prozent sind komplett
inaktiv.
Ernährungsgewohnheiten
Rund die Hälfte der Auszubildenden (48,4 Pro-
zent) nimmt dreimal täglich eine Mahlzeit zu
sich. Die Mehrheit isst mittags (87,4 Prozent),
kaum geringer ist der Anteil, was das Abend-
essen betrifft (80,9 Prozent). Dagegen verzich-
tet rund jeder dritte Auszubildende (35,8 Pro-
zent) auf ein Frühstück. Täglich Obst und
Gemüse finden sich bei knapp zwei Drittel der
Befragten (63,1 Prozent) auf dem Speiseplan,
Frauen (72,1 Prozent) greifen hier weit häu-
figer zu als Männer (49,6 Prozent). 14,9 Pro-
zent der männlichen Auszubildenden geben
an, nur einmal pro Woche oder gar nicht Obst
und Gemüse zu sich zu nehmen (der weibli-
che Anteil liegt bei 6,5 Prozent).
Zu den gesundheitsproblematischen Essge-
wohnheiten zählen ein hoher Konsum von
industriell stark verarbeiteten und stark
zuckerhaltigen Lebensmitteln: Fast zwei Drit-
tel der Auszubildenden greifen mehrfach pro
Woche zu Süßigkeiten (63,9 Prozent), fast
jeder Dritte zu stark zuckerhaltigen Getränken
wie etwa Softdrinks (31,6 Prozent) und knapp
jeder Fünfte zu Fast Food (17,1 Prozent). Der
Konsum von Energydrinks fällt deutlich gerin-
ger aus (9,2 Prozent mehrfach pro Woche).
Mehr als zwei Drittel (71,8 Prozent) der
weiblichen Auszubildenden greifen mehr-
mals in der Woche zu Süßigkeiten, davon jede
Fünfte täglich (20,0 Prozent). Bei den Män-
nern fällt der Anteil deutlich niedriger aus:
mehrfach pro Woche 52,1 Prozent, davon täg-
lich 10,9 Prozent. Männer nehmen dafür
deutlich häufiger mehrmals pro Woche
Fast-Food-Produkte (22,7 Prozent, Frauen
12,4 Prozent), stark zuckerhaltige Getränke
(45,9 Prozent, Frauen 21,8 Prozent) sowie
Energydrinks zu sich (14,6 Prozent, Frauen
5,5 Prozent).
Lediglich 7,2 Prozent der jungen Erwerbs-
tätigen verzichten ganz auf Süßigkeiten. Nur
knapp ein Fünftel (19,9 Prozent) verzichtet
laut Angaben komplett auf Fast-Food-Ernäh-
rung, rund 30 Prozent (29,1 Prozent) auf stark
zuckerhaltige Getränke. Rund drei Viertel
(77,7 Prozent) konsumieren keine Energyd-
rinks. Der Konsum von Kaffee oder Tee ist
dagegen ziemlich ausgeglichen, die Hälfte der
Auszubildenden (49,9 Prozent) gibt an, täglich
oder mehrfach täglich Kaffee oder Tee zu
trinken. Frauen geben dies häufiger an als
Männer (52,5 Prozent zu 45,9 Prozent).
Knapp ein Fünftel trinkt weder Kaffee noch
Tee (21,9 Prozent).
Schlafgewohnheiten
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten
(53,3  Prozent) fühlt sich wochentags am
Arbeitsplatz oder in der Schule „oft“ oder
„immer“ ausgeruht und leistungsfähig. Rund
ein Zehntel (9,9 Prozent) fühlt sich am
Arbeitsplatz oder in der Schule „fast nie“ oder
„niemals“ dazu in der Lage. Die mittlere
Schlafdauer der befragten Auszubildenden
liegt während der Woche bei 6,8 Stunden pro
Tag und am Wochenende bei 8,6 Stunden pro
Tag. Ein Drittel der weiblichen (34,6 Prozent)
und zwei Fünftel (43,5 Prozent) der männli-
chen Auszubildenden treten werktags mit
weniger als sieben Stunden Schlaf die Arbeit
an. Zwei Drittel der Befragten schlafen werk-
tags zwischen sieben und neun Stunden
(61,0 Prozent), am Wochenende ist der Anteil
größer (71,0 Prozent).
Männer konsu-
mieren häufiger
Fast Food sowie
Soft- und Energy-
drinks als Frauen.
Die durchschnitt-
liche Schlafdauer
der Azubis liegt
bei 6,8 Stunden
pro Werktag.
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Unter den Auszubil-
denden trinken Männer
häufiger Alkohol und
rauchen.
Rauch- und Trinkverhalten
Ein Drittel der Auszubildenden raucht (34,3 Pro-
zent), davon etwa ein Fünftel (20,3 Prozent)
gelegentlich und 14,0 Prozent regelmäßig.
65,6 Prozent sind Nichtraucher. Der Anteil der
Raucher ist unter den männlichen Auszubilden-
den deutlich höher (40,7 Prozent) als unter den
weiblichen (30,2 Prozent).
Mehr als die Hälfte (54,1 Prozent) hat in der
Woche vor dem Befragungszeitraum ein- bis
zweimal Alkohol getrunken, jeder Zehnte
(12,1 Prozent) sogar an drei oder mehr Tagen.
Ein Drittel (30,6 Prozent) hat gar keinen Alkohol
zu sich genommen (Frauen: 34,5 Prozent, Män-
ner: 24,8 Prozent). Bei der Frage „Wie oft trin-
ken Sie sechs oder mehr alkoholische Getränke
bei einer Gelegenheit (zum Beispiel beim
Abendessen oder auf einer Party)?“ bestätigt
jeder vierte Auszubildende (25,0 Prozent) einen
entsprechenden Alkoholkonsum ein- oder
mehrmals pro Woche. Auch hier ist der Anteil
bei den Männern deutlich höher als bei den
Frauen (33,6 Prozent zu 19,3 Prozent). Ein Vier-
tel (25,9 Prozent) beantwortet die Frage nach
exzessivem Alkoholkonsum mit „nie“ (Männer:
19,6 Prozent; Frauen: 30,0 Prozent).
Konsum illegaler Substanzen
Als illegale Drogen bezeichnet man Substanzen,
deren Besitz, Konsum oder Handel das Betäu-
bungsmittelgesetz regelt. Die Auszubildenden
wurden auch befragt, ob sie in den vergangenen
zwölf Monaten Erfahrungen mit Drogen
gemacht haben. Am häufigsten wird die Frage
nach dem Konsum von Cannabis positiv beant-
wortet. Die Zwölf-Monats-Prävalenz liegt hier
bei22Prozent.14,4Prozentgebenan,Haschisch
oder Marihuana schon mal probiert zu haben,
5,1 Prozent konsumieren es gelegentlich und
2,5 Prozent regelmäßig. Deutlich weniger
Befragte haben schon einmal Erfahrungen mit
harten Drogen wie Kokain, Heroin oder LSD
(2,0 Prozent) gemacht, wobei die meisten ange-
ben, solche „schon mal probiert“ zu haben
(1,8 Prozent). 1,1 Prozent geben Erfahrungen
mit Rauschdrogen wie Ketamin oder psycho-
aktiven Pilzen an, auch hier heißt es meistens:
„schon mal probiert“ (0,8 Prozent).
Die Angaben zum Konsum von Ampheta-
minen wie etwa Ecstasy betragen 2,7 Prozent
in den letzten zwölf Monaten (davon 0,7 Pro-
zent mit regelmäßigem oder gelegentlichem
Konsum). Fast ebenso groß ist der Anteil beim
Konsum von Medikamenten zur Leistungsstei-
gerung wie etwa Methylphenidat (Ritalin).
2,6 Prozent haben hiermit im Zwölf-Monats-
Zeitraum Erfahrung gemacht. Männer geben
häufiger Erfahrungen mit dem Konsum illega-
ler Substanzen an als Frauen.
Medikamentenkonsum
Beim Medikamentenkonsum wurde gezielt
nach der Einnahme von Schmerzmitteln, Anti-
depressiva sowie Beta-Blockern gefragt – bezo-
gen auf den zurückliegenden Monat. Demnach
nahmen mehr als zwei Fünftel der Auszubil-
denden (42,7 Prozent) im Monat vor dem Befra-
gungszeitraum Schmerzmittel ein (vgl. Epide-
mischer Suchtsurvey ESA, 2015; Piontek et al.,
2016). Jede zweite Frau (50,3 Prozent) und jeder
dritte Mann (32,0 Prozent) halfen sich selbst mit
solchen Mitteln. 4,1 Prozent der Auszubilden-
den nahm diese an zehn oder mehr Tagen,
davon 5,3 Prozent bei den Frauen und 3,1 Pro-
zent bei den Männern. Die 30-Tages-Prävalenz
für Antidepressiva liegt bei 2,3 Prozent (vgl. ESA
2016). Auch hier sind Frauen (2,5 Prozent) häu-
figer betroffen als Männer (1,9 Prozent). Täglich
nehmen 1,7 Prozent Antidepressiva ein (Frauen
1,5 Prozent, Männer 1,9 Prozent). Beta-Blocker
werden deutlich seltener genannt, hier beträgt
die 30-Tage-Prävalenz 0,7 Prozent (vgl. Grütz-
macher et al. 2018).
Medienkonsum
Die Beschäftigung mit digitalen Medien ist für
die Auszubildenden alltäglich (Tabelle 2). Der
größte Anteil entfällt auf die Nutzung des
Smartphones oder Tablets zum Telefonieren,
für das Nutzen von Messenger-Diensten,
E-Mail oder SMS mit 1,9 Stunden. Auch das
Filme- und Videoschauen oder Fernsehen
hat einen ähnlich hohen Anteil mit durch-
schnittlich 1,7 Stunden täglich. Es folgen das
Spielen mit Spielekonsole/Computer/Tablet/
Smartphone mit 0,7 Stunden und die sonstige
Seite 8
© WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16
Nutzung digitaler Medien (zum Beispiel Lesen,
Schreiben, Informationen sammeln) mit 1,1
Stunden täglich. Bei der Nutzung digitaler
Medien gibt es geschlechtsspezifische Unter-
schiede: Während Männer mehr Zeit mit Spie-
len verbringen, verwenden Frauen mehr Zeit
für Telefonieren, Chatten oder SMS.
Gesundheitsverhalten und
Gesundheitsbeschwerden
Eine zusammenfassende Darstellung der einzel-
nen Variablen zum Gesundheitsverhalten gelingt
mithilfe eines Index (analog zu Betz et al. 2015,
S. 10). Dazu werden 18 Items dichotomisiert
(1 = eher gesundheitsbewusste Verhaltensaus-
prägung, 2 = eher risikoreiche Verhaltensaus-
prägung) und zu gleichen Anteilen (additiv) zu
einem Gesamtindex des Gesundheitsverhaltens
der Auszubildenden summiert. Ein Wert von 18
entspricht einem Befragten, der bei allen Aus-
sagen ein gesundheitsbewusstes Verhalten zeigt.
Im Gegensatz dazu steht ein Wert von 36 für
ein extrem risikoreiches Gesundheitsverhalten.
Der Mittelwert von 25 wurde auf dieser Skala
als Grenzwert definiert, da sich über die Hälfte
der Items als risikoreiches Verhalten einstufen
lässt. Entsprechend dieser groben Abgrenzung
neigen 45,3 Prozent der Auszubildenden zu
einem eher gesundheitsförderlichen Verhalten,
54,7 Prozent dagegen zu einem eher risikorei-
chen (Tabelle 3).
Auszubildende, die sich bezogen auf ihre
Gesundheit eher risikoreich verhalten, weisen
häufiger psychosomatische Beschwerden auf,
vor allem Erschöpfung (46,5 Prozent), Reizbar-
keit (15,1 Prozent) und Schlafstörungen (12,9
Prozent). In der Vergleichsgruppe der Auszubil-
denden mit eher gesundheitsbewusstem Verhal-
ten treten diese Beschwerden deutlich seltener
auf (Erschöpfung 35,7 Prozent, Reizbarkeit 11,0
Prozent und Schlafstörungen 8,8 Prozent).
Im Hinblick auf die angegebenen Arbeitsun-
fähigkeitszeiten zeigt sich ein deutlicher Unter-
schied (Tabelle 4): Die Gruppe der Auszubilden-
den mit eher gesundheitsbewusstem Verhalten
gibt weniger AU-Tage an (durchschnittlich 6,7
in den vergangenen zwölf Monaten) als Auszu-
bildende mit eher risikoreichem Gesundheits-
verhalten (im Schnitt 9,25 AU-Tage). Gesund-
heitsbewusste Auszubildende waren seltener
arbeitsunfähig gemeldet und seltener mehr als
drei Tage krankgeschrieben als Auszubildende
mit eher risikoreichem Gesundheitsverhalten.
Tabelle 2
Angabe in Stunden	 Quelle: WIdO-monitor 2019
Tägliche private Beschäftigung mit digitalen Medien
„Wie lange beschäftigen Sie sich am Tag durchschnittlich mit der privaten Nutzung digitaler Medien?“
Durchschnittliche Mediennutzung in Stunden Frauen Männer Gesamt
n 799 553 1.353
Filme/Videos schauen oder Fernsehen 1,7 1,7 1,7
n 785 540 1.326
Telefonieren, ChattenNutzen von Messenger-Diensten,
SMSen via Smartphone/Tablet
2,2 1,5 1,9
n 762 537 1.300
Spielen mit Spielekonsole/Computerspiele,
Tablet oder Smartphone
0,3 1,2 0,7
n 763 520 1.284
Sonstige Nutzung von Computer/Tablet oder Smartphone zum
Beispiel Lesen, Schreiben, Informationen suchen über das Internet
1,0 1,2 1,1
n 810 558 1.369
Medienbeschäftigung insgesamt 5,1 5,4 5,2
Männer verbringen
mehr Zeit mit Spielen,
Frauen mit Telefonieren
und Chatten.
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Auszubildende mit
risikobehaftetem
Gesundheitsverhalten
waren häufiger krank-
gemeldet als ihre
Kollegen mit eher
gesundem Lebensstil.
2.3	 Wahrnehmung der
Arbeits­­bedingungen
Befragt nach verschiedenen Bereichen ihrer
Ausbildung, zeigen sich mehr als drei Viertel
der Auszubildenden (79,8 Prozent) mit ihrer
Arbeit im Ausbildungsbetrieb insgesamt (sehr)
zufrieden, 16,4 Prozent sind dies teilweise und
nur 3,8 Prozent sind (überhaupt) nicht zufrie-
den. Ähnlich sieht es beim Betriebsklima aus:
81,7 Prozent sind (sehr) zufrieden und nur
4,8 Prozent sind (überhaupt) nicht zufrieden.
Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern
sind marginal und nicht signifikant. Die
Tabelle 3
Kategorisierung der Auszubildenden nach ihrem Gesundheitsverhalten
*	Kategorien in Anlehnung an DEGS1 (vgl. Hapke et al., 2013; Krug et al., 2013; Lampert et al., 2013; Mensink et al., 2013 und Rabenberg  Mensink,
2013)
**	Die optimale Schlafdauer für junge Erwachsene (18–25 Jahre) beträgt täglich sieben bis neun Stunden (Hirshkowitz et al., 2015)	
		 Quelle: WIdO-monitor 2019
Gesundheitsverhalten Eher gesundheitsbewusst Eher risikoreich
Bewegungsverhalten*
Achten auf ausreichend körperliche
Bewegung
sehr stark, stark gar nicht; wenig; teils, teils
Sportliche Aktivität regelmäßig mehr als zwei Stunden
pro Woche
nie – regelmäßig unter zwei Stunden pro
Woche
Ernährungsgewohnheiten*
Obst und Gemüse täglich bis mehrmals täglich nie – mehrmals die Woche
Fast Food (zum Beispiel Currywurst,
Pizza, Fertiggerichte)
nie bis einmal pro Woche mehrmals die Woche/mehrmals täglich
Süßigkeiten (Kuchen, Plätzchen,
Kekse)
nie bis einmal pro Woche mehrmals die Woche/mehrmals täglich
Stark zuckerhaltige Getränke nie bis einmal pro Woche mehrmals die Woche/mehrmals täglich
Energydrinks nie bis einmal pro Woche mehrmals die Woche/mehrmals täglich
Trink- und Rauchverhalten*
Rauchverhalten nie gelegentlich, regelmäßig
Alkoholkonsum an Tagen pro Woche 0 Tage 1 bis 7 Tage
Rauschkonsum nie seltener als einmal pro Monat –
mehrmals pro Woche
Substanzkonsum
Cannabis nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig
Amphetamine nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig
Kokain, Heroin, LSD nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig
Medikamente zur Leistungssteigerung nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig
Sonstige Drogen nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig
Schlafgewohnheiten**
Regelmäßiger Schlaf werktags 7 bis 9 Stunden  7 Stunden/ 9 Stunden
Regelmäßiger Schlaf Wochenende 7 bis 9 Stunden  7 Stunden / 9 Stunden
BMI
18,5–24,9  18,5 /  25,0
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Die Zufriedenheit
mit der Ausbildung in
den Betrieben ist im
Allgemeinen hoch, kriti-
scher wird die Situation
in der Berufsschule
bewertet.
Mehrheit der Befragten steht hinter ihrem Aus-
bildungsbetrieb: 70,3 Prozent der Auszubilden-
den können sich mit den Zielen ihres Unter-
nehmens und der Unternehmenspolitik
identifizieren. Bei den Frauen ist der Anteil
höher als bei den Männern (75,0 Prozent zu
63,6 Prozent). Allerdings äußern sich mehr als
ein Fünftel der Auszubildenden (22,2 Prozent)
kritisch mit „teilweise“ und 7,5 Prozent ableh-
nend. Mehr als zwei Drittel (69,3 Prozent) sind
mit ihrer Bezahlung zufrieden. Frauen zeigen
sich dabei häufiger zufrieden (73,5 Prozent) mit
Lohn und Gehalt als Männer (62,9 Prozent).
Im Vergleich zum Ausbildungsbetrieb wird
die Schule kritischer bewertet. Nicht einmal die
Hälfte äußert sich zufrieden (40,4 Prozent) und
28,4 Prozent sind sogar überhaupt nicht zufrie-
den. Bei den männlichen Auszubildenden ist
der Anteil der Unzufriedenen mit dem Schul-
betrieb (34,1 Prozent) höher als bei den weib-
lichen (24,4 Prozent).
Zur Beurteilung ihrer Arbeitsbedingungen
wurden den Auszubildenden Aussagen zu den
Aufgaben und Anforderungen der Ausbildung,
der Identifikation mit dem Unternehmen
sowie zu Aspekten der Zusammenarbeit mit
den Kollegen und der Beziehung zum Vorge-
setzten vorgelegt (Tabelle 5). Die Einschätzungen
erfolgten auf einer fünfstufigen Antwortskala,
die hier an den beiden Endpunkten zusam-
mengefasst dargestellt wird. Die Mehrheit der
Auszubildenden kommt mit den Aufgaben und
Anforderungen ihrer Ausbildung gut zurecht.
Sie erfahren Erfolgserlebnisse bei der Arbeit
(75,0 Prozent) und können ihr Wissen und
Können bereits adäquat einsetzen (71,2 Pro-
zent). Mehr als zwei Drittel fühlen sich durch
die Arbeit angemessen gefordert (68,4 Prozent)
und erleben diese als abwechslungsreich
(65,5 Prozent).
Die Identifikation mit dem Ausbildungsbe-
trieb ist sehr stark ausgeprägt. Die Mehrheit ist
sehr zufrieden mit der Wahl des Unternehmens
(84,3 Prozent). Ein Großteil der Befragten sieht
dort für sich gute berufliche Entwicklungschan-
cen (78,6 Prozent). Frauen schätzen diese sig-
nifikant häufiger (80,7 Prozent) positiv ein als
Männer (75,4 Prozent). Für fast keinen war die
Entscheidung für den Ausbildungsbetrieb nur
Mittel zum Zweck (2,4 Prozent).
Die Zusammenarbeit mit den Kollegen wird
durchweg gut bewertet. Die Mehrheit der
Befragten fühlt sich am Arbeitsplatz im Kolle-
genkreis anerkannt (83,4 Prozent). Neun von
zehn Auszubildenden erleben ein spannungs-
freies Arbeitsklima (90,4 Prozent). Der geringe
Anteil an Auszubildenden, der Spannungen
während der Arbeit erlebt (im Schnitt 2,2 Pro-
zent), ist bei Männern höher (3,1 Prozent) als
bei Frauen (1,6 Prozent).
Tabelle 4
Gesundheitsverhalten und Fehlzeiten von Auszubildenden
Gesundheitsbewusste Auszubildende fehlen seltener am Arbeitsplatz als solche, die sich in Sachen Gesundheit eher risiko-
reich verhalten.	 Quelle: WIdO-monitor 2019
Anzahl AU-Tage (gruppiert) Auszubildende insgesamt Gesundheitsverhalten
eher gesundheitsbewusst eher risikoreich
n 1.305 514 617
0 Tage 14,3 Prozent 18,9 Prozent 11,8 Prozent
1–3 Tage 23,7 Prozent 26,8 Prozent 21,6 Prozent
4–14 Tage 45,3 Prozent 41,4 Prozent 47,6 Prozent
15–42 Tage 15,7 Prozent 12,1 Prozent 17,5 Prozent
 42 Tage 1,0 Prozent 0,8 Prozent 1,5 Prozent
Durchschnitt 8,17 Tage 6,7 Tage 9,25 Tage
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Das Verhältnis zum Vorgesetzten bewertet
die Mehrheit als gut (87,7 Prozent). 86,1 Prozent
der befragten Auszubildenden fühlen sich von
ihrem Vorgesetzten gerecht behandelt. Wenn
ein Fehler passiert, kritisiert die Führungskraft
meistens sachlich und angemessen (82,5 Pro-
zent). Allerdings hat mehr als jeder fünfte Azubi
Angst davor, bei der Arbeit Fehler zu machen
(21,5 Prozent). Männliche Auszubildende
(13,9 Prozent) geben dies deutlich weniger an
als ihre weiblichen Kolleginnen (26,8 Prozent).
Bei drei Viertel der Auszubildenden trifft es zu,
dass sich der Vorgesetzte genug Zeit für ihre
Anliegen nimmt (75,4 Prozent), nahezu ein
Tabelle 5
Wahrnehmung der Arbeitsbedingungen
„Inwiefern treffen folgende Aussagen auf Ihren Arbeitsplatz bzw. Ihre Person zu?“
Angaben in Prozent
Starke Identifikation mit dem Ausbildungsbetrieb: Die Mehrheit der Befragten ist sehr zufrieden mit der Wahl des Unterneh-
mens. Ein Großteil sieht dort auch für sich gute Entwicklungschancen. 
 Quelle: WIdO-monitor 2019
Trifft (über-
haupt) nicht zu
Teils, teils
Trifft (voll
und ganz) zu
Aufgaben und Anforderungen der Ausbildung
Ich habe bei meiner Arbeit Erfolgserlebnisse. 7,4 17,7 75,0
Ich kann bei meiner Arbeit mein Wissen und Können einsetzen. 7,2 21,7 71,2
Meine Ausbildung im Betrieb fordert mich angemessen. 6,8 24,8 68,4
Meine Arbeit während meiner Ausbildung ist abwechslungsreich. 6,6 27,9 65,5
Identifikation mit dem Unternehmen
Ich bin froh, gerade hier in diesem Unternehmen zu arbeiten. 3,7 12 84,3
Das Unternehmen bietet mir gute berufliche Entwicklungschancen. 5,4 16,1 78,6
Ich arbeite nur deshalb hier, weil es schwer ist, woanders etwas zu
bekommen.
92,5 5,1 2,4
Zusammenarbeit, Führung und Fehlerkultur im Unternehmen
Die Beziehung zu meinem Vorgesetzten ist gut. 2,7 9,6 87,7
Ich fühle mich von meinem Vorgesetzten gerecht behandelt. 3,1 10,8 86,1
Ich fühle mich von meinen Kollegen am Arbeitsplatz anerkannt. 2,5 14,1 83,4
Wenn mal ein Fehler passiert, kritisiert mein Vorgesetzter sachlich
und angemessen.
4,2 13,3 82,5
Mein Vorgesetzter nimmt sich ausreichend Zeit für meine Anliegen. 5,4 19,2 75,4
Mein Vorgesetzter erkennt gute Leistungen lobend an. 7,2 20,9 72,0
Ich habe Angst bei der Arbeit Fehler zu machen. 45,1 33,3 21,5
Zwischen mir und meinen Kollegen kommt es häufig zu Spannungen
wegen der Arbeit.
90,4 7,4 2,2
Die Arbeitsbedingun-
gen werden positiv
bewertet, doch es gibt
Defizite in den Berei-
chen Führung und
Fehlerkultur.
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Drei Viertel der
Befragten nennen
starke oder sehr starke
Arbeitsbelastungen.
Viertel erlebt dies nur teilweise (19,2 Prozent)
oder gar nicht (5,4 Prozent). Lobende Anerken-
nung erleben zwar die meisten (72,0 Prozent),
jeder Fünfte (20,9 Prozent) aber nur teilweise
und 7,2 Prozent gar nicht. Frauen erleben häufi-
ger Lob (73,4 Prozent) als Männer (69,9 Prozent).
2.4	 Arbeitsbelastungen in Schule
und Betrieb
Überlastungen in Schule und Betrieb wirken
sich auf die Gesundheit der Auszubildenden aus
und können ihre Leistungsfähigkeit und Pro-
duktivität beeinträchtigen. Zur Frage, welche
Belastungen Auszubildende am Arbeitsplatz und
in der Schule wahrnehmen, erhielten die Teil-
nehmenden einen standardisierten Fragenkata-
log, den sie auf einer gestuften Antwortskala
beantworten konnten (Tabelle 6). Auch hier zei-
gen die Angaben im Vergleich zur Erhebung aus
dem Jahr 2015 (Betz et al. in FZR 2015) ein
ähnliches Rangfolgen-Profil.
Bei den genannten Arbeitsanforderungen
und Rahmenbedingungen erleben die Befrag-
ten am häufigsten starke Belastungen.
63,8 Prozent nennen mindestens einen Faktor,
der sie stark oder sehr stark belastet. Mehr als
ein Drittel sieht eintönige Arbeiten als (sehr)
stark belastend an (34,9 Prozent). Auch der
Termin- und Leistungsdruck hat im Vergleich
zur Umfrage im Jahr 2015 deutlich zugenom-
men.
Im Bereich Führung, Zusammenarbeit und
Organisation erlebt jeder Zweite mindestens
eine starke Belastung (52,9 Prozent), insbeson-
dere was die Einschätzung der Führungskraft
angeht. Auch wenn einzelne Aspekte zum Füh-
rungsverhalten tendenziell positiv eingestuft
werden, sind im Detail auch Defizite sichtbar
(Tabelle 5). Befragt nach Belastungen, geben Aus-
zubildende an, dass Probleme mit dem Vorge-
setzten stark oder sehr stark belastend wirken
(41,6 Prozent). Bei weiblichen Auszubildenden
fühlt sich jede Zweite (50,3 Prozent) durch ein
problematisches Verhältnis zum Vorgesetzten
stark belastet, bei Männern ist der Anteil mit
30,8 Prozent deutlich geringer. Fast jeder Dritte
empfindet mangelnde Informationen als star-
ken Belastungsfaktor (31,8 Prozent).
Die Betroffenheit durch starke physisch-ergo-
nomische Arbeitsbelastungen ist dagegen nied-
riger: Insgesamt ein Viertel (26,3 Prozent) der
Befragten gibt mindestens eine starke Belastung
durch Lärm oder körperlich schwere Arbeit an.
Im Vergleich zeigen sich im aktuellen Jahr noch
mehr Auszubildende mit starken Arbeitsbelas-
tungen konfrontiert als im Jahr 2015.
Arbeitsbelastungen und gesundheitliche
Beschwerden
Um den Zusammenhang zwischen Arbeitsbe-
lastungen und gesundheitlichen Beschwerden
besser darstellen zu können, wurden die elf
Kategorien zur Einschätzung der gesundheitli-
chen Belastungen in Schule und Betrieb zu einer
Index-Variable zusammengefasst. Die interne
Konsistenz dieser Skala ist als gut einzustufen.
Die Daten dieser Belastungsskala wurden im
Anschluss transformiert, sodass im Ergebnis ein
Wert zwischen 0 und 100 vorliegt, wobei ein
hoher Wert eine höhere Arbeitsbelastung
anzeigt. Dabei steht der Wert 100 für das Maxi-
mum an Arbeitsbelastung und der Wert 0 für
das Minimum.
Der vorliegende Belastungs-Index ist in drei
Kategorien gegliedert. Als Grenzen wurde das
25- und das 75-Prozent-Perzentil genutzt, die
das untere und das obere Viertel der Verteilung
abschneiden: Punkte in einem Wertebereich
von 0–22,7 (25-Prozent-Quantil mit n = 363
Befragten) beschreiben „keine oder geringe
Arbeitsbelastungen“ und 54,9–100 Punkte eine
eher „starke/sehr starke Belastung“ (75 Prozent-
Quantil mit n = 354 Befragten). Dazwischen
liegt als Interquartilsabstand ein dritter Bereich
mit Grenzwerten von 22,8–54,8 Punkten
(n = 699 Befragte, „mittlere Belastung“). Die
folgende Darstellung fokussiert vornehmlich auf
den beiden Extremgruppen (Tabelle 7).
Dabei zeigt sich, dass die benannten arbeits-
bedingten gesundheitlichen Beschwerden bei
starken oder sehr starken Belastungen deutlich
zunehmen. Unter Auszubildenden mit gerin-
gen Arbeitsbelastungen treten Gesundheitsbe-
schwerden wie Rücken- oder Kopfschmerzen
selten auf: Jeweils unter zehn Prozent der Aus-
zubildenden sind davon betroffen. Bei Auszu-
bildenden, die starken oder sehr starken
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© WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16
Arbeitsbelastungen unterliegen, ist der Anteil
deutlich höher: bei Rückenschmerzen rund
doppelt so hoch (20,9 Prozent), bei Kopf-
schmerzen beträgt er gar das Vierfache. Mehr
als 40 Prozent der Auszubildenden fühlen sich
unter den Bedingungen starker Arbeitsbelas-
tungen erschöpft – im Vergleich zu 16 Prozent
der Auszubildenden mit weniger belastend
wahrgenommenen Arbeitsbedingungen.
Auch die Anzahl der AU-Tage korreliert mit
den Arbeitsbelastungen (Tabelle 8). Auszubil-
dende, die ihre physisch-ergonomischen
Arbeitsanforderungen als stark und sehr stark
wahrnehmen, weisen deutlich mehr AU-Tage
auf als Auszubildende, die ihre Arbeitsbelas-
tungen als geringer wahrnehmen. Bei als stark
oder sehr stark erlebten Arbeitsbelastungen
aus dem Kontext Arbeitsanforderungen/
Rahmenbedingungen und Belastungen mit
Führung, Zusammenarbeit und Organisation
ist ebenfalls ein höherer Arbeitsausfall zu
beobachten.
Tabelle 6
Einschätzung Arbeitsbelastungen in Schule und Betrieb
„Bitte geben Sie bei jedem der folgenden Faktoren an, wie belastend er auf Sie wirkt.“
Jahr 2019 2015
Anzahl befragter Auszubildender 1.420 1.295
Angaben sehr stark/stark
in Prozent
Physisch-ergonomische Belastungen
Lärm 20,8 16,1
Körperlich schwere Arbeit 11,5 10,3
Arbeitsanforderungen und -rahmenbedingungen
Eintönige Arbeit 34,9 24,3
Termin- oder Leistungsdruck 30,2 19,0
Ständige Aufmerksamkeit/Konzentration 28,6 20,1
Häufige Störungen oder Unterbrechungen bei der Arbeit 19,1 12,4
Viele Überstunden 13,9 12,7
Führung, Zusammenarbeit, Organisation
Schlechtes Verhältnis zu meinen Vorgesetzten 41,6 33,5
Mangelnde Information 31,8 23,8
Ungünstige Arbeitszeiten 27,7 21,8
Zu enge Vorschriften, zu wenig Handlungsspielräume 14,3 14,3
Die Einschätzungen bei Fragen zu starken und sehr starken Arbeitsbelastungen ist in beiden Jahren sehr ähnlich.
	 Quelle: WIdO-monitor 2019
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© WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16
Gesundheitsangebote
gefragt: Vor allem ein
vollwertiges Kantinen-
angebot steht auf der
Wunschliste der Azubis.
2.5	 Interesse an betrieblichen
Gesundheitsangeboten
DieMehrheitder Auszubildendenistaufgeschlos-
sen für betriebliche Maßnahmen zur Gesund-
heitsförderung. Vier von fünf Befragten halten
betriebliche Gesundheitsangebote für gut
(81,5 Prozent). Bei Frauen fällt die Zustimmung
höher aus (86,6 Prozent) als bei Männern
(73,8 Prozent). Insgesamt zeigen sich rund zehn
Prozent unentschlossen und nur 6,6 Prozent der
Azubis reagieren ablehnend.
Auf Basis einer Listenabfrage, an welchen kon-
kretenGesundheitsangebotendieAuszubildenden
teilnehmenwürden,interessiertsichdieMehrheit
für betriebliche Gesundheitsangebote (Tabelle 9).
Nur 2,8 Prozent votieren explizit für „würde an
keinem der Angebote teilnehmen“. Den meisten
Zuspruch erfährt ein gesundes, vollwertiges Kan-
tinenangebot (65,7 Prozent der Befragten). Spezi-
elle Angebote für Auszubildende begrüßen eben-
falls fast zwei Drittel (61,4 Prozent). Auch an
konventionellenGesundheitsangebotenwieGym-
nastik, Entspannung und arbeitsplatzbezogenen
RückenschulungenbestehtInteresse.DasInteresse
an betrieblichen Angeboten, insbesondere an
Gesundheitskursen wie Stressbewältigung und
Entspannung oder Programmen zur Gewichtsab-
nahme, ist unter weiblichen Auszubildenden
generell höher als unter den männlichen. Nicht
jedoch bei einem speziell auf die Situation der
Auszubildenden zugeschnittenen Angebot: Dieses
würden über 60 Prozent der männlichen und
weiblichen Auszubildenden gleichermaßen gerne
wahrnehmen. Für Maßnahmen zur Suchtpräven-
tion besteht dagegen kaum eine Nachfrage.
Ein Vergleich nach Gesundheitsverhalten
zeigt, dass Auszubildende, die sich eher gesund-
heitsbewusst verhalten, sich überdurchschnitt-
lich häufig für Bewegungsangebote (50,1 Pro-
zent) interessieren oder für Maßnahmen, die
die Kommunikation und die Zusammenarbeit
fördern (31,3 Prozent). Unter Auszubildenden
Tabelle 7
Auszubildende, die sich wenig belastet fühlen, haben auch seltener mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen als sol-
che, die sich belastet fühlen. 
 Quelle: WIdO-monitor 2019
Arbeitsbelastungen in Schule oder Betrieb und Gesundheitsbeschwerden von Auszubildenden
Arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerden
häufig/immer
Belastungen (Quantile)
0 – =22,7 =54,9 – 100
keine/geringe starke/sehr starke
Anzahl der Befragten 363 354
Körperliche Symptome
Kopfschmerzen 8,0 31,6
Verspannungen, Verkrampfungen 9,4 28,5
Rückenschmerzen 9,6 20,9
Reizung der Augen 6,6 16,4
Erkältungen 2,8 9,9
Psychische Symptome
Müdigkeit, Mattigkeit, Erschöpfung 16,0 44,1
Lustlosigkeit, Ausgebranntsein 0,8 15,8
Nervösität, Unruhe 1,1 13,3
Reizbarkeit 0,3 11,9
Mutlosigkeit, Traurigkeit, Bedrückung 0,3 9,6
Angaben in Prozent
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Auszubildende sind
aufgeschlossen für
Betriebliche Gesund-
heitsförderung.
mit eher problematischem Gesundheitsverhal-
ten ist das Interesse an betrieblichen Gesund-
heitsmaßnahmen am geringsten (4,7 Prozent).
Sie interessieren sich häufiger für Angebote zur
Gewichtsreduktion (27,8 Prozent) und für
Nichtraucher-Kurse (8,9 Prozent).
Tabelle 9
Junge Beschäftigte interessieren sich für konventionelle Gesundheitsangebote wie Rückenschule und Entspannungskurse,
aber auch für Angebote, die sich speziell an Auszubildende richten.	
 Quelle: WIdO-monitor 2019
Gesundheitsangebote
(Mehrfachnennungen)
Auszubilden-
de insgesamt
Männer Frauen
Anzahl der Befragten 1.420 572 847
Gesunde Kantinenangebote (vollwertig) 65,7 58,8 70,4
Spezielle Angebote für Auszubildende 61,4 60,2 62,3
Tägliche Gymnastik am Arbeitsplatz
(Bewegungspausen)
45,3 31,3 54,7
Entspannungskurse 40,8 29,9 48,1
Beratung am Arbeitsplatz für einen
gesunden Rücken
40,1 38,6 41,3
Arbeitsplatzbezogene Rückenschule 39,8 29,0 47,0
Stressbewältigung mit Entspannung 37,2 25,7 45,0
Programme zur Gewichtsabnahme 25,9 17,4 31,6
Angebote zur Kommunikation und
Zusammenarbeit
25,3 21,7 27,8
Nichtraucher-Training 5,5 6,2 5,1
Würde an keinem der Angebote teilnehmen 2,8 5,3 1,1
Weiß nicht/keine Angaben 2,0 3,0 1,2
Angebote zur Suchtberatung 0,9 1,8 0,4
Tabelle 8
	 Quelle: WIdO-monitor 2019
Durchschnittliche Anzahl an AU-Tagen bei Auszubildenden, abhängig von Arbeitsbelastungen
Wahrnehmung von Arbeitsbelastungen Keine (Sehr) stark
physisch-ergonomische Arbeitsbelastungen 7,7 9,3
Belastungen aus Arbeitsanforderungen 7,3 8,6
Belastungen durch Führung, Zusammenarbeit oder Organisation 8,1 8,3
Anzahl AU-Tage
Interesse von Auszubildenden an betrieblichen Gesundheitsangeboten	
„Angenommen, Ihr Betrieb würde die folgenden Maßnahmen anbieten: An welchen Gesundheitsangeboten
würden Sie teilnehmen?“				
Angaben in Prozent
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3	Fazit
Die Studienergebnisse zeigen, dass es seitens der
Auszubildenden Bedarf an Maßnahmen zur
Betrieblichen Gesundheitsförderung gibt.
Besonders interessant sind dabei speziell auf
Auszubildende und ihre Arbeitssituation zuge-
schnittene Angebote. Um nachhaltige Verhal-
tensänderungen zu erzielen, sollte es dabei um
Themen wie Schlafhygiene, Ernährung und
Bewegung sowie Stressmanagement gehen.
Unternehmen, die dies erkennen, können damit
Fehlzeiten frühzeitig vorbeugen. Bei der Viel-
zahl möglicher ganzheitlicher Konzepte und
Einzel-Interventionen sind Kooperationen mit
Krankenkassen und Berufsgenossenschaften
sowie mit Berufsschulen, Verbänden und Hand-
werksammern von Vorteil. Zielgruppengerechte
Gesundheitsförderung stellt auch einen Wett-
bewerbsfaktor für die Unternehmen dar – denn
jungen und gesunden Nachwuchs benötigen
viele Branchen und Regionen.
Literatur/Quellen
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fische Gesundheitsförderung bei Auszubildenden, in:
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Tabellenband: Medikamenteneinnahme und Hinweise
auf klinisch relevanten Medikamentengebrauch nach Ge-
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•	Rabenberg M./Mensink G. (2013): Limo, Saft  Co –
Konsum zuckerhaltiger Getränke in Deutschland. Hrsg.
Robert Koch-Institut Berlin, GBE kompakt 4(1)
Der WIdOmonitor ist eine Verlagsbeilage von Gesundheit und Gesellschaft · Herausgeber: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO),
AOK-Bundesverband, Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin, Fax: 030 34646-2144 · Verlag: KomPart Verlagsgesellschaft mbH  Co. KG, Berlin
Verantwortlich: Karola Schulte · Redaktion: Annegret Himrich · Creative Director: Sybilla Weidinger · Grafik: Geertje Steglich · Stand: November 2019
Klaus Zok,
Wissenschaftliches
Institut der AOK (WIdO),
Telefon: 030 34646-2134
E-Mail: klaus.zok@wido.bv.aok.de
Sarah Jane Böttger,
Wissenschaftliches Institut der
AOK (WIdO),
Telefon: 030 34646-2146
E-Mail: sarah.boettger@wido.
bv.aok.de

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WIdOmonitor 2/2019: Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten von Auszubildenden

  • 1. Die Versicherten-Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK Ausgabe 2/2019 ISSN: 1614-8444 © WIdO-monitor 2019; 16(1):1–12 KOMMENTAR Wie soll der neue Arbeits- schutz aussehen, neu, weil zugeschnitten auf eine globalisierte und digitalisierte Arbeitswelt? Die von Zok und Böttger ermittelten Daten geben dazu Aufschluss: Er sollte sich verstärkt mit der psy- chischen Gesundheit befassen, damit sie nicht nur geschützt, sondern auch gestärkt werden kann. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich bei der Arbeit wohl fühlen, die besseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Der neue Arbeitsschutz sollte sich zweitens gezielter mit dem Ge- sundheitszustand einzelner Zielgruppen, zum Beispiel wie hier geschehen mit der Gesundheit Auszubildender befassen und mit den darauf einflussnehmenden Bedin- gungen. Und er sollte drittens Arbeitgeber verpflichten, ihr Berichtswesen um Indika- toren zur Gesundheit ihrer Beschäftigten zu erweitern. Professor em. Dr. Bernhard Badura, Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports Abstract Eine repräsentative Befragung von Auszubildenden liefert aktuelle Befunde zu Gesundheitsverhalten sowie zu Arbeitsbedingungen und Belastungen. Ihre Gesundheit schätzen die Auszubildenden mehrheit- lich als gut ein. Gleichwohl benennen sie aber auch eine Reihe von Gesundheitsbeschwerden, wobei „Müdigkeit, Mattigkeit und Erschöp- fung“ mit Abstand am häufigsten genannt werden. Die Auskünfte zum Gesundheitsverhalten zeigen, dass ein Viertel der Befragten sportlich kaum bis gar nicht aktiv ist. Fast zwei Drittel greifen mehrfach pro WochezuSüßigkeitenundknappjederFünftezuFastFood.Diemittlere Schlafdauer der Befragten liegt während der Woche bei 6,8 Stunden. DamitfühltsichjederzweiteAzubinichtausgeruhtundleistungsfähig. Auszubildende,dieeineherriskantesGesundheitsverhaltenangegeben haben, nennen häufiger psychosomatische Beschwerden und über- durchschnittlich viele Fehlzeiten. Die Mehrheit der Auszubildenden steht Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in ihrem Betrieb aufge- schlossen gegenüber und wünscht sich ein speziell auf ihre Situation zugeschnittenes Angebot. A representative survey of apprentices provides current findings on theirhealthbehaviour,workingconditionsandstresslevels.Themajor- ity of trainees rate their health as good. Nevertheless, they mention a numberofhealthcomplaints,with“fatigue,faintnessandexhaustion” beingbyfarthemostfrequentlymentioned.Theinformationonhealth behaviour shows that a quarter of those surveyed do little or no sport. Nearly two thirds reach for sweets several times per week and almost every fifth consumes fast food. The average sleep duration of the inter- vieweesduringtheweekis6.8hours.Thus,everyotherapprenticedoes notfeelrestedandproductive.Traineeswhohaveindicatedriskyhealth behaviour are more likely to mention psychosomatic complaints and above-average absenteeism. The majority of trainees are open-minded abouthealthpromotionmeasuresintheircompanyandwouldwelcome an offer tailored to their specific situation. Gesundheitszustand und Gesundheits- verhalten von Auszubildenden Eine bundesweite Repräsentativ-Umfrage unter Aus- zubildenden in kleineren und mittleren Unternehmen Von Klaus Zok und Sarah Jane Böttger
  • 2. Seite 2 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 1 Das Thema Der demografische Wandel lässt den Druck auf die Unternehmen steigen, sich stärker als bisher für die Gesundheit von jüngeren Beschäftigten einzusetzen. Auszubildende sind aus Sicht der Unternehmen eine wichtige, aber auch schwie- rige Zielgruppe. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen befinden sich in einer Lebens- phase voller Umbrüche, privat wie beruflich. Sie bewegen sich in einem neuen Umfeld und treffen auf neue Herausforderungen. Die beruf- lichen Weichen werden gestellt, erste Selbst- ständigkeit erlebt und positive wie negative Erfahrungen gesammelt. Gesundheit setzen viele dabei – noch – als gegeben voraus. Für Unternehmen sind junge, gut ausgebil- dete Fachkräfte ein entscheidender Zukunfts- faktor. Viele Betriebe haben vor dem Hinter- grund des demografischen Wandels immer größere Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. So blieben im Berichtsjahr 2017/2018 in Deutschland 57.656 Ausbildungsstellen unbe- setzt (BA 2018). „Von Oktober 2018 bis Juli 2019 wurden den Agenturen für Arbeit und den Job- centern mehr Ausbildungsstellen gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahl liegt erneut unter der des Vorjahres. Bundesweit übersteigt die Zahl der gemeldeten Ausbildungs- stellen bis Juli 2019 die der gemeldeten Bewer- ber. Der Abstand fällt deutlicher aus als im Vor- jahreszeitraum“ (BA 2019). „Unternehmen in Deutschland haben weiter große Probleme, Aus- bildungsplätze zu besetzen. In rund jedem drit- ten Unternehmen bleiben Stellen unbesetzt“ (DIHK 2019, S. 3). Besonders im Hinblick auf zunehmenden Fachkräftemangel ist es wichtig, dass Auszubildende gesund ins Berufsleben star- ten, motiviert sind und auch nach der Ausbil- dung gerne im Ausbildungsbetrieb bleiben. Doch über die Gesundheit von Auszubildenden in deutschen Betrieben ist bislang eher wenig bekannt (s. BiBB 2018). Die empirische Grundlage für die Fragen zu Gesundheitszustand und -verhalten von Auszu- bildenden bilden Daten einer zu Jahresbeginn 2019 durchgeführten repräsentativen Erhebung in kleineren und mittleren Unternehmen in Deutschland. Dazu wurde eine Zufallsstich- probe von 2.497 Unternehmen der Größe zwi- schen 15 und 200 Mitarbeitern aus der Unter- nehmensdatenbank „Bisnode“ gezogen. Die Unternehmen wurden telefonisch kontaktiert und auf das Vorhandensein von Auszubildenden und zu ihrer Bereitschaft, an der Befragung teil- zunehmen und die Befragungsunterlagen an ihre Azubis weiterzuleiten, angesprochen. Im zweiten Schritt wurden die Auszubildenden über den postalisch oder per E-Mail zugestellten Zugangs- code online befragt; mit Incentives wurde ihre Motivation für eine Beteiligung an der Befragung unterstützt. Von den 1.844 kontaktierten Unter- nehmen mit Auszubildenden waren 359 Unter- nehmen bereit, die Befragungsunterlagen an ihre Auszubildenden weiterzuleiten. Insgesamt haben 1.420 Auszubildende die Fragen zu Gesundheit, Gesundheitsverhalten sowie Arbeitsbedingungen und Belastungen in Schule und Betrieb beantwortet. Der Fragebogen basiert auf einer Studie, die zuletzt im Rahmen des Fehlzeiten-Reports 2015 publiziert wurde (Betz et al. 2015). 2 Befragungsergebnisse 2.1 Gesundheitszustand der Auszubildenden Das Durchschnittsalter der Auszubildenden liegt bei 21 Jahren. Über 90 Prozent der Befragten gehören der Altersgruppe zwischen 16 und 25 Jahren an. Der eigene Gesundheitszustand wird erwartungsgemäß von der Mehrheit der befragten Auszubildenden subjektiv als gut oder sehr gut bezeichnet (83,2 Prozent). Männer stu- fen ihren Gesunheitszustand häufiger als gut oder sehr gut ein (87,0 Prozent) als Frauen (80,6 Prozent). Insgesamt 15,8 Prozent der Befragten berichten über gesundheitliche Einschränkun- gen, hier ist der Anteil der weiblichen Auszu- bildenden höher (18,9 Prozent zu 11,4 Prozent Männer). Lediglich ein Prozent der jungen Beschäftigten stuft die eigene Gesundheit als schlecht oder sehr schlecht ein. Die Frage nach Körpergröße und Gewicht der Befragten erlaubt die Berechnung des Body- Mass-Index (BMI). Die Werte zeigen – gemäß WHO-Kriterien –, dass 23,2 Prozent der Aus- zubildenden als übergewichtig und 4,7 Prozent als adipös gelten können. 66,9 Prozent entfallen Gesundheit sehen junge Erwachsene oft noch als etwas Selbst- verständliches an.
  • 3. Seite 3 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 in die Kategorie „normalgewichtig“ und 5,2 Prozent sind untergewichtig. Frauen sind häufiger normalgewichtig (74,7 Prozent) als Männer (55,5 Prozent). Untergewicht spielt bei den Männern (2,6 Prozent) im Vergleich zu den Frauen (7,1 Prozent) eine deutlich geringere Rolle. 33,8 Prozent der männlichen Auszubil- denden gelten gemäß BMI als übergewichtig und 8,1 Prozent als adipös. Die weiblichen Aus- zubildenden liegen deutlich darunter: 15,9 Pro- zent sind als übergewichtig einzustufen, 2,3 Prozent sind adipös. Bei der Frage, mit welchen gesundheitlichen Problemen Auszubildende zu tun haben, wurde Tabelle 1 Gesundheitliche Beschwerden von Auszubildenden „Wie oft haben Sie die folgenden gesundheitlichen Beschwerden?“ In ihrer Verteilung ähneln sich die Beschwerden in den untersuchten Jahren 2019 und 2015: Bei den psychischen Sympto- men rangieren „Müdigkeit, Mattigkeit, Erschöpfung“ auf dem ersten Platz. An zweiter Stelle rangieren in beiden Stichproben eine Reihe von muskuloskelettalen Beschwerden. Quelle: WIdO-monitor 2019 Angabe „immer“ oder „häufig“ in Prozent Körperliche Symptome Verspannungen, Verkrampfungen 27,8 22,1 Kopfschmerzen 26,2 25,7 Rückenschmerzen 21,7 21,1 Hautprobleme 18,2 14,1 Erkältungen 13,0 11,8 Reizung der Augen 11,5 9,9 Verdauungsstörungen 10,2 7,6 Magenschmerzen/Sodbrennen 9,5 10,3 Reizhusten 6,6 5,5 Kreislaufstörungen 5,9 5,7 Gelenkschmerzen 4,9 6,6 Schwindelgefühle 4,5 5,7 Appetitlosigkeit/Übelkeit 4,0 4,0 Herzbeschwerden 2,1 1,3 Atemnot 0,8 1,7 Psychische Symptome Müdigkeit, Mattigkeit, Erschöpfung 43,2 36,0 Nervösität, Unruhe 13,0 9,7 Reizbarkeit 12,8 10,7 Schlafstörungen 11,3 10,0 Lustlosigkeit, Ausgebranntsein 11,1 15,1 Mutlosigkeit, Traurigkeit, Bedrückung 10,0 8,8 Jahr 2019 2015 Anzahl befragter Auszubildender 1.420 1.295
  • 4. Seite 4 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Insgesamt ist die Betroffenheit von kör- perlichen Beschwerden häufiger ausgeprägt als die Prävalenz psychi- scher Symptome. Auszubildende fühlen sich im Allgemeinen gesund, benennen aber auch körperliche und psychische Beschwer- den. den Teilnehmern ein standardisierter Fragen- katalog vorgelegt, den sie auf einer gestuften Antwortskala beantworten konnten (Tabelle 1). Im Vergleich mit der – inhaltlich und metho- disch gleichen – Erhebung aus dem Jahr 2015 (Betz et al. 2015) zeigen die Angaben der jeweils befragten Auszubildenden in beiden Stichpro- ben ein ähnliches Profil. Die Symptomatik „Müdigkeit, Mattigkeit und Erschöpfung“ wird mit Abstand am häufigsten genannt. Aktuell sind 43,2 Prozent der Auszu- bildenden immer oder häufig davon betroffen (2015: 36,0 Prozent). An zweiter Stelle rangieren in beiden Stichproben Verspannungen/Ver- krampfungen, gefolgt von Kopf- und Rücken- schmerzen. Die Befragungsergebnisse zeigen ferner – neben der Nennung von Erkältungsbe- schwerden und Überreizung der Augen – jeweils eine ähnlich hohe Prävalenz von immer oder häufig vorkommenden Stresssymptomen wie Nervosität, Unruhe, Reizbarkeit sowie Schlafstörungen und Formen von Antriebslosig- keit und Bedrückung. In einer zusammenfassenden Betrachtung berichten 63,7 Prozent der Auszubildenden, dass sie Symptome von zumindest einer oder mehreren körperlichen Gesundheitsbeschwer- den aufweisen und 52,3 Prozent mindestens eine psychische Beschwerdesymptomatik. Auffällig ist das Ausmaß, in dem die Auszubil- denden subjektiv Zusammenhänge zwischen ihren gesundheitlichen Beschwerden und dem Arbeitsplatz sehen (Abbildung 1). Hier werden ins- besondere muskuloskelettale Beschwerden, aber auchÜberbeanspruchungenderAugenmehrheit- lich in Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz gebracht. Alle anderen benannten körperlichen Symptome haben deutlich weniger mit dem Arbeitsplatz zu tun. Bei den psychischen Beschwerden werden Stresssymptome wie Lustlosigkeit und Ausge- branntsein sowie Müdigkeit und Erschöpfung, aber auch Nervosität und Unruhe mehrheitlich in Zusammenhang mit der Arbeit gesehen. Bei der AngabevonGereiztheitundSchlafstörungenspie- len zu einem deutlich geringeren Teil arbeitsbe- dingte Einflüsse eine Rolle. Nach einer kumulativen Analyse gibt mehr als jederzweiteAzubi(58,8Prozent)mindestenseine arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerde an. Die Betroffenheit von körperlichen Beschwerden, die mit der eigenen Tätigkeit zu tun haben, ist dabei höher als der Anteil psychischer Symptome, die auf den Arbeitsplatz zurückgeführt werden (43,5 Prozent zu 36,5 Prozent). Bei Auszubilden- den, deren Ausbildungsberuf – gemäß Eigenaus- kunft – von nicht manuellen Tätigkeiten (zum  Beispiel am Schreibtisch) gekennzeichnet ist, gibt jederzweitearbeitsbedingtekörperlicheBeschwer- den an (50,0 Prozent), die Angabe psychischer Beschwerdenistdeutlichniedriger(38,2Prozent). Auszubildende mit vorwiegend manuellem Tätig- keitsspektrum nennen deutlich häufiger arbeits- bedingte psychische Symptome (47,2 Prozent) als körperliche Beschwerden (38,7 Prozent). Die Auszubildenden geben ferner per Selbst- auskunft im Schnitt 8,2 Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) für die vergangenen zwölf Monate an. BeiFrauenistdieAnzahletwashöheralsbeiMän- nern (8,4 zu 7,7 Tage). Bei Auszubildenden, die angeben, ausschließlich manuelle körperliche Tätigkeiten zu verrichten, ist die durchschnittlich berichteteAusfallzeitgrößeralsbeidenen,diesich mit nicht manuellen Tätigkeiten beschäftigen (9 zu 7,8 AU-Tagen). DieAnzahlderangegebenenAU-Tagekorreliert mit den berichteten arbeitsbedingten Gesund- heitsbeschwerden (r = 0,34). Der Arbeitsausfall ist bei Auszubildenden, die ihre gesundheitlichen BeschwerdenaufihreTätigkeitzurückführen,mit durchschnittlich 10,2 Tagen doppelt so hoch wie bei Auszubildenden, die keine arbeitsbedingten gesundheitlichen Beschwerden angegeben haben (durchschnittlich 5,2 Fehltage). 2.2 Gesundheitsverhalten von Auszubildenden Da das Gesundheitsverhalten maßgeblichen Ein- fluss auf den Gesundheitszustand hat, ist es wichtig zu wissen, was Auszubildende für ihre Gesundheit tun, ob sie sich ausreichend bewe- gen, gesund ernähren oder ausreichend schla- fen. Neben der körperlichen Aktivität wurden verschiedene Indikatoren zur Ernährung, zu Schlafgewohnheiten, zum Arzneimittelkonsum sowie zum Konsum illegaler Substanzen erho- ben. Darüber hinaus wurden einige Fragen zur privaten Nutzung digitaler Medien gestellt.
  • 5. Seite 5 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Auszubildende mit arbeitsbedingten Gesundheitsbeschwer- den fehlen öfter am Arbeitsplatz. Mehr als jeder zweite Auszubildende leidet unter arbeitsbeding- ten gesundheitlichen Beschwerden. Abbildung 1 Anteil häufig oder immer auftretender gesundheitlicher Beschwerden im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz „Wie oft haben Sie die folgenden gesundheitlichen Beschwerden?“ n = 1.420 Mehr als Dreiviertel der Befragten sehen einen Zusammenhang zwischen muskuloskelettalen Beschwerden und der Arbeit. Quelle: WIdO-monitor 2019 Körperliche Symptome Verspannungen, Verkrampfungen Kopfschmerzen Rückenschmerzen Hautprobleme Erkältungen Reizung der Augen Verdauungsstörungen Magenschmerzen/Sodbrennen Reizhusten Kreislaufstörungen Gelenkschmerzen Schwindelgefühle Appetitlosigkeit/Übelkeit Herzbeschwerden Atemnot Psychische Symptome Müdigkeit/Mattigkeit/Erschöpfung Nervösität, Unruhe Reizbarkeit Schlafstörungen Lustlosigkeit, Ausgebranntsein Mutlosigkeit/Traurigkeit/Bedrückung gesundheitliche Beschwerden „immer/häufig“ in Prozent … davon in Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz, Zustimmung in Prozent 27,8 26,2 21,7 11 ,5 18,2 13,0 11,5 10,2 9,5 6,6 5,9 4,9 4,5 4,0 2,1 0,8 43,2 13,0 12,8 11,3 11,1 10,0 75,4 70,7 76,5 25,1 38,6 88,3 34,0 25,0 20,2 36,9 47,8 17,5 30,4 3,3 27,3 64,6 59,9 34,6 38,8 65,2 48,2
  • 6. Seite 6 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Bewegungsverhalten 45,8 Prozent der Befragten bekunden, stark auf eine ausreichende körperliche Bewegung zu achten, während sich 16,8 Prozent dafür wenig oder gar nicht interessieren. Männer geben dieses Interesse deutlich häufiger an (53,1 Prozent) als Frauen (40,8 Prozent). Über die Hälfte der Auszubildenden (53,4 Prozent) treibt mehr als zwei Stunden pro Woche Sport. Bei den Männern ist dieser Anteil deutlich größer (61,1 Prozent) als bei den Frauen (48,3 Prozent). Ein Viertel der Auszubildenden (24,2 Prozent) ist aber sport- lich kaum bis gar nicht aktiv, auch hier ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen signifikant (28,0 Prozent zu 18,3 Prozent). 16,1 Prozent treiben weniger als eine Stunde Sport pro Woche, 8,1 Prozent sind komplett inaktiv. Ernährungsgewohnheiten Rund die Hälfte der Auszubildenden (48,4 Pro- zent) nimmt dreimal täglich eine Mahlzeit zu sich. Die Mehrheit isst mittags (87,4 Prozent), kaum geringer ist der Anteil, was das Abend- essen betrifft (80,9 Prozent). Dagegen verzich- tet rund jeder dritte Auszubildende (35,8 Pro- zent) auf ein Frühstück. Täglich Obst und Gemüse finden sich bei knapp zwei Drittel der Befragten (63,1 Prozent) auf dem Speiseplan, Frauen (72,1 Prozent) greifen hier weit häu- figer zu als Männer (49,6 Prozent). 14,9 Pro- zent der männlichen Auszubildenden geben an, nur einmal pro Woche oder gar nicht Obst und Gemüse zu sich zu nehmen (der weibli- che Anteil liegt bei 6,5 Prozent). Zu den gesundheitsproblematischen Essge- wohnheiten zählen ein hoher Konsum von industriell stark verarbeiteten und stark zuckerhaltigen Lebensmitteln: Fast zwei Drit- tel der Auszubildenden greifen mehrfach pro Woche zu Süßigkeiten (63,9 Prozent), fast jeder Dritte zu stark zuckerhaltigen Getränken wie etwa Softdrinks (31,6 Prozent) und knapp jeder Fünfte zu Fast Food (17,1 Prozent). Der Konsum von Energydrinks fällt deutlich gerin- ger aus (9,2 Prozent mehrfach pro Woche). Mehr als zwei Drittel (71,8 Prozent) der weiblichen Auszubildenden greifen mehr- mals in der Woche zu Süßigkeiten, davon jede Fünfte täglich (20,0 Prozent). Bei den Män- nern fällt der Anteil deutlich niedriger aus: mehrfach pro Woche 52,1 Prozent, davon täg- lich 10,9 Prozent. Männer nehmen dafür deutlich häufiger mehrmals pro Woche Fast-Food-Produkte (22,7 Prozent, Frauen 12,4 Prozent), stark zuckerhaltige Getränke (45,9 Prozent, Frauen 21,8 Prozent) sowie Energydrinks zu sich (14,6 Prozent, Frauen 5,5 Prozent). Lediglich 7,2 Prozent der jungen Erwerbs- tätigen verzichten ganz auf Süßigkeiten. Nur knapp ein Fünftel (19,9 Prozent) verzichtet laut Angaben komplett auf Fast-Food-Ernäh- rung, rund 30 Prozent (29,1 Prozent) auf stark zuckerhaltige Getränke. Rund drei Viertel (77,7 Prozent) konsumieren keine Energyd- rinks. Der Konsum von Kaffee oder Tee ist dagegen ziemlich ausgeglichen, die Hälfte der Auszubildenden (49,9 Prozent) gibt an, täglich oder mehrfach täglich Kaffee oder Tee zu trinken. Frauen geben dies häufiger an als Männer (52,5 Prozent zu 45,9 Prozent). Knapp ein Fünftel trinkt weder Kaffee noch Tee (21,9 Prozent). Schlafgewohnheiten Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53,3  Prozent) fühlt sich wochentags am Arbeitsplatz oder in der Schule „oft“ oder „immer“ ausgeruht und leistungsfähig. Rund ein Zehntel (9,9 Prozent) fühlt sich am Arbeitsplatz oder in der Schule „fast nie“ oder „niemals“ dazu in der Lage. Die mittlere Schlafdauer der befragten Auszubildenden liegt während der Woche bei 6,8 Stunden pro Tag und am Wochenende bei 8,6 Stunden pro Tag. Ein Drittel der weiblichen (34,6 Prozent) und zwei Fünftel (43,5 Prozent) der männli- chen Auszubildenden treten werktags mit weniger als sieben Stunden Schlaf die Arbeit an. Zwei Drittel der Befragten schlafen werk- tags zwischen sieben und neun Stunden (61,0 Prozent), am Wochenende ist der Anteil größer (71,0 Prozent). Männer konsu- mieren häufiger Fast Food sowie Soft- und Energy- drinks als Frauen. Die durchschnitt- liche Schlafdauer der Azubis liegt bei 6,8 Stunden pro Werktag.
  • 7. Seite 7 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Unter den Auszubil- denden trinken Männer häufiger Alkohol und rauchen. Rauch- und Trinkverhalten Ein Drittel der Auszubildenden raucht (34,3 Pro- zent), davon etwa ein Fünftel (20,3 Prozent) gelegentlich und 14,0 Prozent regelmäßig. 65,6 Prozent sind Nichtraucher. Der Anteil der Raucher ist unter den männlichen Auszubilden- den deutlich höher (40,7 Prozent) als unter den weiblichen (30,2 Prozent). Mehr als die Hälfte (54,1 Prozent) hat in der Woche vor dem Befragungszeitraum ein- bis zweimal Alkohol getrunken, jeder Zehnte (12,1 Prozent) sogar an drei oder mehr Tagen. Ein Drittel (30,6 Prozent) hat gar keinen Alkohol zu sich genommen (Frauen: 34,5 Prozent, Män- ner: 24,8 Prozent). Bei der Frage „Wie oft trin- ken Sie sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit (zum Beispiel beim Abendessen oder auf einer Party)?“ bestätigt jeder vierte Auszubildende (25,0 Prozent) einen entsprechenden Alkoholkonsum ein- oder mehrmals pro Woche. Auch hier ist der Anteil bei den Männern deutlich höher als bei den Frauen (33,6 Prozent zu 19,3 Prozent). Ein Vier- tel (25,9 Prozent) beantwortet die Frage nach exzessivem Alkoholkonsum mit „nie“ (Männer: 19,6 Prozent; Frauen: 30,0 Prozent). Konsum illegaler Substanzen Als illegale Drogen bezeichnet man Substanzen, deren Besitz, Konsum oder Handel das Betäu- bungsmittelgesetz regelt. Die Auszubildenden wurden auch befragt, ob sie in den vergangenen zwölf Monaten Erfahrungen mit Drogen gemacht haben. Am häufigsten wird die Frage nach dem Konsum von Cannabis positiv beant- wortet. Die Zwölf-Monats-Prävalenz liegt hier bei22Prozent.14,4Prozentgebenan,Haschisch oder Marihuana schon mal probiert zu haben, 5,1 Prozent konsumieren es gelegentlich und 2,5 Prozent regelmäßig. Deutlich weniger Befragte haben schon einmal Erfahrungen mit harten Drogen wie Kokain, Heroin oder LSD (2,0 Prozent) gemacht, wobei die meisten ange- ben, solche „schon mal probiert“ zu haben (1,8 Prozent). 1,1 Prozent geben Erfahrungen mit Rauschdrogen wie Ketamin oder psycho- aktiven Pilzen an, auch hier heißt es meistens: „schon mal probiert“ (0,8 Prozent). Die Angaben zum Konsum von Ampheta- minen wie etwa Ecstasy betragen 2,7 Prozent in den letzten zwölf Monaten (davon 0,7 Pro- zent mit regelmäßigem oder gelegentlichem Konsum). Fast ebenso groß ist der Anteil beim Konsum von Medikamenten zur Leistungsstei- gerung wie etwa Methylphenidat (Ritalin). 2,6 Prozent haben hiermit im Zwölf-Monats- Zeitraum Erfahrung gemacht. Männer geben häufiger Erfahrungen mit dem Konsum illega- ler Substanzen an als Frauen. Medikamentenkonsum Beim Medikamentenkonsum wurde gezielt nach der Einnahme von Schmerzmitteln, Anti- depressiva sowie Beta-Blockern gefragt – bezo- gen auf den zurückliegenden Monat. Demnach nahmen mehr als zwei Fünftel der Auszubil- denden (42,7 Prozent) im Monat vor dem Befra- gungszeitraum Schmerzmittel ein (vgl. Epide- mischer Suchtsurvey ESA, 2015; Piontek et al., 2016). Jede zweite Frau (50,3 Prozent) und jeder dritte Mann (32,0 Prozent) halfen sich selbst mit solchen Mitteln. 4,1 Prozent der Auszubilden- den nahm diese an zehn oder mehr Tagen, davon 5,3 Prozent bei den Frauen und 3,1 Pro- zent bei den Männern. Die 30-Tages-Prävalenz für Antidepressiva liegt bei 2,3 Prozent (vgl. ESA 2016). Auch hier sind Frauen (2,5 Prozent) häu- figer betroffen als Männer (1,9 Prozent). Täglich nehmen 1,7 Prozent Antidepressiva ein (Frauen 1,5 Prozent, Männer 1,9 Prozent). Beta-Blocker werden deutlich seltener genannt, hier beträgt die 30-Tage-Prävalenz 0,7 Prozent (vgl. Grütz- macher et al. 2018). Medienkonsum Die Beschäftigung mit digitalen Medien ist für die Auszubildenden alltäglich (Tabelle 2). Der größte Anteil entfällt auf die Nutzung des Smartphones oder Tablets zum Telefonieren, für das Nutzen von Messenger-Diensten, E-Mail oder SMS mit 1,9 Stunden. Auch das Filme- und Videoschauen oder Fernsehen hat einen ähnlich hohen Anteil mit durch- schnittlich 1,7 Stunden täglich. Es folgen das Spielen mit Spielekonsole/Computer/Tablet/ Smartphone mit 0,7 Stunden und die sonstige
  • 8. Seite 8 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Nutzung digitaler Medien (zum Beispiel Lesen, Schreiben, Informationen sammeln) mit 1,1 Stunden täglich. Bei der Nutzung digitaler Medien gibt es geschlechtsspezifische Unter- schiede: Während Männer mehr Zeit mit Spie- len verbringen, verwenden Frauen mehr Zeit für Telefonieren, Chatten oder SMS. Gesundheitsverhalten und Gesundheitsbeschwerden Eine zusammenfassende Darstellung der einzel- nen Variablen zum Gesundheitsverhalten gelingt mithilfe eines Index (analog zu Betz et al. 2015, S. 10). Dazu werden 18 Items dichotomisiert (1 = eher gesundheitsbewusste Verhaltensaus- prägung, 2 = eher risikoreiche Verhaltensaus- prägung) und zu gleichen Anteilen (additiv) zu einem Gesamtindex des Gesundheitsverhaltens der Auszubildenden summiert. Ein Wert von 18 entspricht einem Befragten, der bei allen Aus- sagen ein gesundheitsbewusstes Verhalten zeigt. Im Gegensatz dazu steht ein Wert von 36 für ein extrem risikoreiches Gesundheitsverhalten. Der Mittelwert von 25 wurde auf dieser Skala als Grenzwert definiert, da sich über die Hälfte der Items als risikoreiches Verhalten einstufen lässt. Entsprechend dieser groben Abgrenzung neigen 45,3 Prozent der Auszubildenden zu einem eher gesundheitsförderlichen Verhalten, 54,7 Prozent dagegen zu einem eher risikorei- chen (Tabelle 3). Auszubildende, die sich bezogen auf ihre Gesundheit eher risikoreich verhalten, weisen häufiger psychosomatische Beschwerden auf, vor allem Erschöpfung (46,5 Prozent), Reizbar- keit (15,1 Prozent) und Schlafstörungen (12,9 Prozent). In der Vergleichsgruppe der Auszubil- denden mit eher gesundheitsbewusstem Verhal- ten treten diese Beschwerden deutlich seltener auf (Erschöpfung 35,7 Prozent, Reizbarkeit 11,0 Prozent und Schlafstörungen 8,8 Prozent). Im Hinblick auf die angegebenen Arbeitsun- fähigkeitszeiten zeigt sich ein deutlicher Unter- schied (Tabelle 4): Die Gruppe der Auszubilden- den mit eher gesundheitsbewusstem Verhalten gibt weniger AU-Tage an (durchschnittlich 6,7 in den vergangenen zwölf Monaten) als Auszu- bildende mit eher risikoreichem Gesundheits- verhalten (im Schnitt 9,25 AU-Tage). Gesund- heitsbewusste Auszubildende waren seltener arbeitsunfähig gemeldet und seltener mehr als drei Tage krankgeschrieben als Auszubildende mit eher risikoreichem Gesundheitsverhalten. Tabelle 2 Angabe in Stunden Quelle: WIdO-monitor 2019 Tägliche private Beschäftigung mit digitalen Medien „Wie lange beschäftigen Sie sich am Tag durchschnittlich mit der privaten Nutzung digitaler Medien?“ Durchschnittliche Mediennutzung in Stunden Frauen Männer Gesamt n 799 553 1.353 Filme/Videos schauen oder Fernsehen 1,7 1,7 1,7 n 785 540 1.326 Telefonieren, ChattenNutzen von Messenger-Diensten, SMSen via Smartphone/Tablet 2,2 1,5 1,9 n 762 537 1.300 Spielen mit Spielekonsole/Computerspiele, Tablet oder Smartphone 0,3 1,2 0,7 n 763 520 1.284 Sonstige Nutzung von Computer/Tablet oder Smartphone zum Beispiel Lesen, Schreiben, Informationen suchen über das Internet 1,0 1,2 1,1 n 810 558 1.369 Medienbeschäftigung insgesamt 5,1 5,4 5,2 Männer verbringen mehr Zeit mit Spielen, Frauen mit Telefonieren und Chatten.
  • 9. Seite 9 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Auszubildende mit risikobehaftetem Gesundheitsverhalten waren häufiger krank- gemeldet als ihre Kollegen mit eher gesundem Lebensstil. 2.3 Wahrnehmung der Arbeits­­bedingungen Befragt nach verschiedenen Bereichen ihrer Ausbildung, zeigen sich mehr als drei Viertel der Auszubildenden (79,8 Prozent) mit ihrer Arbeit im Ausbildungsbetrieb insgesamt (sehr) zufrieden, 16,4 Prozent sind dies teilweise und nur 3,8 Prozent sind (überhaupt) nicht zufrie- den. Ähnlich sieht es beim Betriebsklima aus: 81,7 Prozent sind (sehr) zufrieden und nur 4,8 Prozent sind (überhaupt) nicht zufrieden. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind marginal und nicht signifikant. Die Tabelle 3 Kategorisierung der Auszubildenden nach ihrem Gesundheitsverhalten * Kategorien in Anlehnung an DEGS1 (vgl. Hapke et al., 2013; Krug et al., 2013; Lampert et al., 2013; Mensink et al., 2013 und Rabenberg Mensink, 2013) ** Die optimale Schlafdauer für junge Erwachsene (18–25 Jahre) beträgt täglich sieben bis neun Stunden (Hirshkowitz et al., 2015) Quelle: WIdO-monitor 2019 Gesundheitsverhalten Eher gesundheitsbewusst Eher risikoreich Bewegungsverhalten* Achten auf ausreichend körperliche Bewegung sehr stark, stark gar nicht; wenig; teils, teils Sportliche Aktivität regelmäßig mehr als zwei Stunden pro Woche nie – regelmäßig unter zwei Stunden pro Woche Ernährungsgewohnheiten* Obst und Gemüse täglich bis mehrmals täglich nie – mehrmals die Woche Fast Food (zum Beispiel Currywurst, Pizza, Fertiggerichte) nie bis einmal pro Woche mehrmals die Woche/mehrmals täglich Süßigkeiten (Kuchen, Plätzchen, Kekse) nie bis einmal pro Woche mehrmals die Woche/mehrmals täglich Stark zuckerhaltige Getränke nie bis einmal pro Woche mehrmals die Woche/mehrmals täglich Energydrinks nie bis einmal pro Woche mehrmals die Woche/mehrmals täglich Trink- und Rauchverhalten* Rauchverhalten nie gelegentlich, regelmäßig Alkoholkonsum an Tagen pro Woche 0 Tage 1 bis 7 Tage Rauschkonsum nie seltener als einmal pro Monat – mehrmals pro Woche Substanzkonsum Cannabis nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig Amphetamine nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig Kokain, Heroin, LSD nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig Medikamente zur Leistungssteigerung nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig Sonstige Drogen nie schon probiert, gelegentlich, regelmäßig Schlafgewohnheiten** Regelmäßiger Schlaf werktags 7 bis 9 Stunden  7 Stunden/ 9 Stunden Regelmäßiger Schlaf Wochenende 7 bis 9 Stunden  7 Stunden / 9 Stunden BMI 18,5–24,9  18,5 /  25,0
  • 10. Seite 10 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Die Zufriedenheit mit der Ausbildung in den Betrieben ist im Allgemeinen hoch, kriti- scher wird die Situation in der Berufsschule bewertet. Mehrheit der Befragten steht hinter ihrem Aus- bildungsbetrieb: 70,3 Prozent der Auszubilden- den können sich mit den Zielen ihres Unter- nehmens und der Unternehmenspolitik identifizieren. Bei den Frauen ist der Anteil höher als bei den Männern (75,0 Prozent zu 63,6 Prozent). Allerdings äußern sich mehr als ein Fünftel der Auszubildenden (22,2 Prozent) kritisch mit „teilweise“ und 7,5 Prozent ableh- nend. Mehr als zwei Drittel (69,3 Prozent) sind mit ihrer Bezahlung zufrieden. Frauen zeigen sich dabei häufiger zufrieden (73,5 Prozent) mit Lohn und Gehalt als Männer (62,9 Prozent). Im Vergleich zum Ausbildungsbetrieb wird die Schule kritischer bewertet. Nicht einmal die Hälfte äußert sich zufrieden (40,4 Prozent) und 28,4 Prozent sind sogar überhaupt nicht zufrie- den. Bei den männlichen Auszubildenden ist der Anteil der Unzufriedenen mit dem Schul- betrieb (34,1 Prozent) höher als bei den weib- lichen (24,4 Prozent). Zur Beurteilung ihrer Arbeitsbedingungen wurden den Auszubildenden Aussagen zu den Aufgaben und Anforderungen der Ausbildung, der Identifikation mit dem Unternehmen sowie zu Aspekten der Zusammenarbeit mit den Kollegen und der Beziehung zum Vorge- setzten vorgelegt (Tabelle 5). Die Einschätzungen erfolgten auf einer fünfstufigen Antwortskala, die hier an den beiden Endpunkten zusam- mengefasst dargestellt wird. Die Mehrheit der Auszubildenden kommt mit den Aufgaben und Anforderungen ihrer Ausbildung gut zurecht. Sie erfahren Erfolgserlebnisse bei der Arbeit (75,0 Prozent) und können ihr Wissen und Können bereits adäquat einsetzen (71,2 Pro- zent). Mehr als zwei Drittel fühlen sich durch die Arbeit angemessen gefordert (68,4 Prozent) und erleben diese als abwechslungsreich (65,5 Prozent). Die Identifikation mit dem Ausbildungsbe- trieb ist sehr stark ausgeprägt. Die Mehrheit ist sehr zufrieden mit der Wahl des Unternehmens (84,3 Prozent). Ein Großteil der Befragten sieht dort für sich gute berufliche Entwicklungschan- cen (78,6 Prozent). Frauen schätzen diese sig- nifikant häufiger (80,7 Prozent) positiv ein als Männer (75,4 Prozent). Für fast keinen war die Entscheidung für den Ausbildungsbetrieb nur Mittel zum Zweck (2,4 Prozent). Die Zusammenarbeit mit den Kollegen wird durchweg gut bewertet. Die Mehrheit der Befragten fühlt sich am Arbeitsplatz im Kolle- genkreis anerkannt (83,4 Prozent). Neun von zehn Auszubildenden erleben ein spannungs- freies Arbeitsklima (90,4 Prozent). Der geringe Anteil an Auszubildenden, der Spannungen während der Arbeit erlebt (im Schnitt 2,2 Pro- zent), ist bei Männern höher (3,1 Prozent) als bei Frauen (1,6 Prozent). Tabelle 4 Gesundheitsverhalten und Fehlzeiten von Auszubildenden Gesundheitsbewusste Auszubildende fehlen seltener am Arbeitsplatz als solche, die sich in Sachen Gesundheit eher risiko- reich verhalten. Quelle: WIdO-monitor 2019 Anzahl AU-Tage (gruppiert) Auszubildende insgesamt Gesundheitsverhalten eher gesundheitsbewusst eher risikoreich n 1.305 514 617 0 Tage 14,3 Prozent 18,9 Prozent 11,8 Prozent 1–3 Tage 23,7 Prozent 26,8 Prozent 21,6 Prozent 4–14 Tage 45,3 Prozent 41,4 Prozent 47,6 Prozent 15–42 Tage 15,7 Prozent 12,1 Prozent 17,5 Prozent  42 Tage 1,0 Prozent 0,8 Prozent 1,5 Prozent Durchschnitt 8,17 Tage 6,7 Tage 9,25 Tage
  • 11. Seite 11 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Das Verhältnis zum Vorgesetzten bewertet die Mehrheit als gut (87,7 Prozent). 86,1 Prozent der befragten Auszubildenden fühlen sich von ihrem Vorgesetzten gerecht behandelt. Wenn ein Fehler passiert, kritisiert die Führungskraft meistens sachlich und angemessen (82,5 Pro- zent). Allerdings hat mehr als jeder fünfte Azubi Angst davor, bei der Arbeit Fehler zu machen (21,5 Prozent). Männliche Auszubildende (13,9 Prozent) geben dies deutlich weniger an als ihre weiblichen Kolleginnen (26,8 Prozent). Bei drei Viertel der Auszubildenden trifft es zu, dass sich der Vorgesetzte genug Zeit für ihre Anliegen nimmt (75,4 Prozent), nahezu ein Tabelle 5 Wahrnehmung der Arbeitsbedingungen „Inwiefern treffen folgende Aussagen auf Ihren Arbeitsplatz bzw. Ihre Person zu?“ Angaben in Prozent Starke Identifikation mit dem Ausbildungsbetrieb: Die Mehrheit der Befragten ist sehr zufrieden mit der Wahl des Unterneh- mens. Ein Großteil sieht dort auch für sich gute Entwicklungschancen. Quelle: WIdO-monitor 2019 Trifft (über- haupt) nicht zu Teils, teils Trifft (voll und ganz) zu Aufgaben und Anforderungen der Ausbildung Ich habe bei meiner Arbeit Erfolgserlebnisse. 7,4 17,7 75,0 Ich kann bei meiner Arbeit mein Wissen und Können einsetzen. 7,2 21,7 71,2 Meine Ausbildung im Betrieb fordert mich angemessen. 6,8 24,8 68,4 Meine Arbeit während meiner Ausbildung ist abwechslungsreich. 6,6 27,9 65,5 Identifikation mit dem Unternehmen Ich bin froh, gerade hier in diesem Unternehmen zu arbeiten. 3,7 12 84,3 Das Unternehmen bietet mir gute berufliche Entwicklungschancen. 5,4 16,1 78,6 Ich arbeite nur deshalb hier, weil es schwer ist, woanders etwas zu bekommen. 92,5 5,1 2,4 Zusammenarbeit, Führung und Fehlerkultur im Unternehmen Die Beziehung zu meinem Vorgesetzten ist gut. 2,7 9,6 87,7 Ich fühle mich von meinem Vorgesetzten gerecht behandelt. 3,1 10,8 86,1 Ich fühle mich von meinen Kollegen am Arbeitsplatz anerkannt. 2,5 14,1 83,4 Wenn mal ein Fehler passiert, kritisiert mein Vorgesetzter sachlich und angemessen. 4,2 13,3 82,5 Mein Vorgesetzter nimmt sich ausreichend Zeit für meine Anliegen. 5,4 19,2 75,4 Mein Vorgesetzter erkennt gute Leistungen lobend an. 7,2 20,9 72,0 Ich habe Angst bei der Arbeit Fehler zu machen. 45,1 33,3 21,5 Zwischen mir und meinen Kollegen kommt es häufig zu Spannungen wegen der Arbeit. 90,4 7,4 2,2 Die Arbeitsbedingun- gen werden positiv bewertet, doch es gibt Defizite in den Berei- chen Führung und Fehlerkultur.
  • 12. Seite 12 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Drei Viertel der Befragten nennen starke oder sehr starke Arbeitsbelastungen. Viertel erlebt dies nur teilweise (19,2 Prozent) oder gar nicht (5,4 Prozent). Lobende Anerken- nung erleben zwar die meisten (72,0 Prozent), jeder Fünfte (20,9 Prozent) aber nur teilweise und 7,2 Prozent gar nicht. Frauen erleben häufi- ger Lob (73,4 Prozent) als Männer (69,9 Prozent). 2.4 Arbeitsbelastungen in Schule und Betrieb Überlastungen in Schule und Betrieb wirken sich auf die Gesundheit der Auszubildenden aus und können ihre Leistungsfähigkeit und Pro- duktivität beeinträchtigen. Zur Frage, welche Belastungen Auszubildende am Arbeitsplatz und in der Schule wahrnehmen, erhielten die Teil- nehmenden einen standardisierten Fragenkata- log, den sie auf einer gestuften Antwortskala beantworten konnten (Tabelle 6). Auch hier zei- gen die Angaben im Vergleich zur Erhebung aus dem Jahr 2015 (Betz et al. in FZR 2015) ein ähnliches Rangfolgen-Profil. Bei den genannten Arbeitsanforderungen und Rahmenbedingungen erleben die Befrag- ten am häufigsten starke Belastungen. 63,8 Prozent nennen mindestens einen Faktor, der sie stark oder sehr stark belastet. Mehr als ein Drittel sieht eintönige Arbeiten als (sehr) stark belastend an (34,9 Prozent). Auch der Termin- und Leistungsdruck hat im Vergleich zur Umfrage im Jahr 2015 deutlich zugenom- men. Im Bereich Führung, Zusammenarbeit und Organisation erlebt jeder Zweite mindestens eine starke Belastung (52,9 Prozent), insbeson- dere was die Einschätzung der Führungskraft angeht. Auch wenn einzelne Aspekte zum Füh- rungsverhalten tendenziell positiv eingestuft werden, sind im Detail auch Defizite sichtbar (Tabelle 5). Befragt nach Belastungen, geben Aus- zubildende an, dass Probleme mit dem Vorge- setzten stark oder sehr stark belastend wirken (41,6 Prozent). Bei weiblichen Auszubildenden fühlt sich jede Zweite (50,3 Prozent) durch ein problematisches Verhältnis zum Vorgesetzten stark belastet, bei Männern ist der Anteil mit 30,8 Prozent deutlich geringer. Fast jeder Dritte empfindet mangelnde Informationen als star- ken Belastungsfaktor (31,8 Prozent). Die Betroffenheit durch starke physisch-ergo- nomische Arbeitsbelastungen ist dagegen nied- riger: Insgesamt ein Viertel (26,3 Prozent) der Befragten gibt mindestens eine starke Belastung durch Lärm oder körperlich schwere Arbeit an. Im Vergleich zeigen sich im aktuellen Jahr noch mehr Auszubildende mit starken Arbeitsbelas- tungen konfrontiert als im Jahr 2015. Arbeitsbelastungen und gesundheitliche Beschwerden Um den Zusammenhang zwischen Arbeitsbe- lastungen und gesundheitlichen Beschwerden besser darstellen zu können, wurden die elf Kategorien zur Einschätzung der gesundheitli- chen Belastungen in Schule und Betrieb zu einer Index-Variable zusammengefasst. Die interne Konsistenz dieser Skala ist als gut einzustufen. Die Daten dieser Belastungsskala wurden im Anschluss transformiert, sodass im Ergebnis ein Wert zwischen 0 und 100 vorliegt, wobei ein hoher Wert eine höhere Arbeitsbelastung anzeigt. Dabei steht der Wert 100 für das Maxi- mum an Arbeitsbelastung und der Wert 0 für das Minimum. Der vorliegende Belastungs-Index ist in drei Kategorien gegliedert. Als Grenzen wurde das 25- und das 75-Prozent-Perzentil genutzt, die das untere und das obere Viertel der Verteilung abschneiden: Punkte in einem Wertebereich von 0–22,7 (25-Prozent-Quantil mit n = 363 Befragten) beschreiben „keine oder geringe Arbeitsbelastungen“ und 54,9–100 Punkte eine eher „starke/sehr starke Belastung“ (75 Prozent- Quantil mit n = 354 Befragten). Dazwischen liegt als Interquartilsabstand ein dritter Bereich mit Grenzwerten von 22,8–54,8 Punkten (n = 699 Befragte, „mittlere Belastung“). Die folgende Darstellung fokussiert vornehmlich auf den beiden Extremgruppen (Tabelle 7). Dabei zeigt sich, dass die benannten arbeits- bedingten gesundheitlichen Beschwerden bei starken oder sehr starken Belastungen deutlich zunehmen. Unter Auszubildenden mit gerin- gen Arbeitsbelastungen treten Gesundheitsbe- schwerden wie Rücken- oder Kopfschmerzen selten auf: Jeweils unter zehn Prozent der Aus- zubildenden sind davon betroffen. Bei Auszu- bildenden, die starken oder sehr starken
  • 13. Seite 13 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Arbeitsbelastungen unterliegen, ist der Anteil deutlich höher: bei Rückenschmerzen rund doppelt so hoch (20,9 Prozent), bei Kopf- schmerzen beträgt er gar das Vierfache. Mehr als 40 Prozent der Auszubildenden fühlen sich unter den Bedingungen starker Arbeitsbelas- tungen erschöpft – im Vergleich zu 16 Prozent der Auszubildenden mit weniger belastend wahrgenommenen Arbeitsbedingungen. Auch die Anzahl der AU-Tage korreliert mit den Arbeitsbelastungen (Tabelle 8). Auszubil- dende, die ihre physisch-ergonomischen Arbeitsanforderungen als stark und sehr stark wahrnehmen, weisen deutlich mehr AU-Tage auf als Auszubildende, die ihre Arbeitsbelas- tungen als geringer wahrnehmen. Bei als stark oder sehr stark erlebten Arbeitsbelastungen aus dem Kontext Arbeitsanforderungen/ Rahmenbedingungen und Belastungen mit Führung, Zusammenarbeit und Organisation ist ebenfalls ein höherer Arbeitsausfall zu beobachten. Tabelle 6 Einschätzung Arbeitsbelastungen in Schule und Betrieb „Bitte geben Sie bei jedem der folgenden Faktoren an, wie belastend er auf Sie wirkt.“ Jahr 2019 2015 Anzahl befragter Auszubildender 1.420 1.295 Angaben sehr stark/stark in Prozent Physisch-ergonomische Belastungen Lärm 20,8 16,1 Körperlich schwere Arbeit 11,5 10,3 Arbeitsanforderungen und -rahmenbedingungen Eintönige Arbeit 34,9 24,3 Termin- oder Leistungsdruck 30,2 19,0 Ständige Aufmerksamkeit/Konzentration 28,6 20,1 Häufige Störungen oder Unterbrechungen bei der Arbeit 19,1 12,4 Viele Überstunden 13,9 12,7 Führung, Zusammenarbeit, Organisation Schlechtes Verhältnis zu meinen Vorgesetzten 41,6 33,5 Mangelnde Information 31,8 23,8 Ungünstige Arbeitszeiten 27,7 21,8 Zu enge Vorschriften, zu wenig Handlungsspielräume 14,3 14,3 Die Einschätzungen bei Fragen zu starken und sehr starken Arbeitsbelastungen ist in beiden Jahren sehr ähnlich. Quelle: WIdO-monitor 2019
  • 14. Seite 14 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Gesundheitsangebote gefragt: Vor allem ein vollwertiges Kantinen- angebot steht auf der Wunschliste der Azubis. 2.5 Interesse an betrieblichen Gesundheitsangeboten DieMehrheitder Auszubildendenistaufgeschlos- sen für betriebliche Maßnahmen zur Gesund- heitsförderung. Vier von fünf Befragten halten betriebliche Gesundheitsangebote für gut (81,5 Prozent). Bei Frauen fällt die Zustimmung höher aus (86,6 Prozent) als bei Männern (73,8 Prozent). Insgesamt zeigen sich rund zehn Prozent unentschlossen und nur 6,6 Prozent der Azubis reagieren ablehnend. Auf Basis einer Listenabfrage, an welchen kon- kretenGesundheitsangebotendieAuszubildenden teilnehmenwürden,interessiertsichdieMehrheit für betriebliche Gesundheitsangebote (Tabelle 9). Nur 2,8 Prozent votieren explizit für „würde an keinem der Angebote teilnehmen“. Den meisten Zuspruch erfährt ein gesundes, vollwertiges Kan- tinenangebot (65,7 Prozent der Befragten). Spezi- elle Angebote für Auszubildende begrüßen eben- falls fast zwei Drittel (61,4 Prozent). Auch an konventionellenGesundheitsangebotenwieGym- nastik, Entspannung und arbeitsplatzbezogenen RückenschulungenbestehtInteresse.DasInteresse an betrieblichen Angeboten, insbesondere an Gesundheitskursen wie Stressbewältigung und Entspannung oder Programmen zur Gewichtsab- nahme, ist unter weiblichen Auszubildenden generell höher als unter den männlichen. Nicht jedoch bei einem speziell auf die Situation der Auszubildenden zugeschnittenen Angebot: Dieses würden über 60 Prozent der männlichen und weiblichen Auszubildenden gleichermaßen gerne wahrnehmen. Für Maßnahmen zur Suchtpräven- tion besteht dagegen kaum eine Nachfrage. Ein Vergleich nach Gesundheitsverhalten zeigt, dass Auszubildende, die sich eher gesund- heitsbewusst verhalten, sich überdurchschnitt- lich häufig für Bewegungsangebote (50,1 Pro- zent) interessieren oder für Maßnahmen, die die Kommunikation und die Zusammenarbeit fördern (31,3 Prozent). Unter Auszubildenden Tabelle 7 Auszubildende, die sich wenig belastet fühlen, haben auch seltener mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen als sol- che, die sich belastet fühlen. Quelle: WIdO-monitor 2019 Arbeitsbelastungen in Schule oder Betrieb und Gesundheitsbeschwerden von Auszubildenden Arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerden häufig/immer Belastungen (Quantile) 0 – =22,7 =54,9 – 100 keine/geringe starke/sehr starke Anzahl der Befragten 363 354 Körperliche Symptome Kopfschmerzen 8,0 31,6 Verspannungen, Verkrampfungen 9,4 28,5 Rückenschmerzen 9,6 20,9 Reizung der Augen 6,6 16,4 Erkältungen 2,8 9,9 Psychische Symptome Müdigkeit, Mattigkeit, Erschöpfung 16,0 44,1 Lustlosigkeit, Ausgebranntsein 0,8 15,8 Nervösität, Unruhe 1,1 13,3 Reizbarkeit 0,3 11,9 Mutlosigkeit, Traurigkeit, Bedrückung 0,3 9,6 Angaben in Prozent
  • 15. Seite 15 © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Auszubildende sind aufgeschlossen für Betriebliche Gesund- heitsförderung. mit eher problematischem Gesundheitsverhal- ten ist das Interesse an betrieblichen Gesund- heitsmaßnahmen am geringsten (4,7 Prozent). Sie interessieren sich häufiger für Angebote zur Gewichtsreduktion (27,8 Prozent) und für Nichtraucher-Kurse (8,9 Prozent). Tabelle 9 Junge Beschäftigte interessieren sich für konventionelle Gesundheitsangebote wie Rückenschule und Entspannungskurse, aber auch für Angebote, die sich speziell an Auszubildende richten. Quelle: WIdO-monitor 2019 Gesundheitsangebote (Mehrfachnennungen) Auszubilden- de insgesamt Männer Frauen Anzahl der Befragten 1.420 572 847 Gesunde Kantinenangebote (vollwertig) 65,7 58,8 70,4 Spezielle Angebote für Auszubildende 61,4 60,2 62,3 Tägliche Gymnastik am Arbeitsplatz (Bewegungspausen) 45,3 31,3 54,7 Entspannungskurse 40,8 29,9 48,1 Beratung am Arbeitsplatz für einen gesunden Rücken 40,1 38,6 41,3 Arbeitsplatzbezogene Rückenschule 39,8 29,0 47,0 Stressbewältigung mit Entspannung 37,2 25,7 45,0 Programme zur Gewichtsabnahme 25,9 17,4 31,6 Angebote zur Kommunikation und Zusammenarbeit 25,3 21,7 27,8 Nichtraucher-Training 5,5 6,2 5,1 Würde an keinem der Angebote teilnehmen 2,8 5,3 1,1 Weiß nicht/keine Angaben 2,0 3,0 1,2 Angebote zur Suchtberatung 0,9 1,8 0,4 Tabelle 8 Quelle: WIdO-monitor 2019 Durchschnittliche Anzahl an AU-Tagen bei Auszubildenden, abhängig von Arbeitsbelastungen Wahrnehmung von Arbeitsbelastungen Keine (Sehr) stark physisch-ergonomische Arbeitsbelastungen 7,7 9,3 Belastungen aus Arbeitsanforderungen 7,3 8,6 Belastungen durch Führung, Zusammenarbeit oder Organisation 8,1 8,3 Anzahl AU-Tage Interesse von Auszubildenden an betrieblichen Gesundheitsangeboten „Angenommen, Ihr Betrieb würde die folgenden Maßnahmen anbieten: An welchen Gesundheitsangeboten würden Sie teilnehmen?“ Angaben in Prozent
  • 16. © WIdO-monitor 2019; 16(2):1–16 Seite 16 3 Fazit Die Studienergebnisse zeigen, dass es seitens der Auszubildenden Bedarf an Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung gibt. Besonders interessant sind dabei speziell auf Auszubildende und ihre Arbeitssituation zuge- schnittene Angebote. Um nachhaltige Verhal- tensänderungen zu erzielen, sollte es dabei um Themen wie Schlafhygiene, Ernährung und Bewegung sowie Stressmanagement gehen. Unternehmen, die dies erkennen, können damit Fehlzeiten frühzeitig vorbeugen. Bei der Viel- zahl möglicher ganzheitlicher Konzepte und Einzel-Interventionen sind Kooperationen mit Krankenkassen und Berufsgenossenschaften sowie mit Berufsschulen, Verbänden und Hand- werksammern von Vorteil. Zielgruppengerechte Gesundheitsförderung stellt auch einen Wett- bewerbsfaktor für die Unternehmen dar – denn jungen und gesunden Nachwuchs benötigen viele Branchen und Regionen. Literatur/Quellen • Betz M./Haun D./Böttcher M. (2015): Zielgruppenspezi- fische Gesundheitsförderung bei Auszubildenden, in: Badura B./Ducki A./Schröder H./Klose J./Meyer M. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2015. Neue Wege für mehr Gesund- heit – Qualitätsstandards für ein zielgruppenspezifisches Gesundheitsmanagement, Berlin, Heidelberg • Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) (2018): Ge- sundheitsförderung in der Ausbildung. Eine Zusammen- stellungaus:LiteraturdatenbankBeruflicheBildungbibb.de/ dokumente/pdf/a1bud_auswahlbibliografie-gesundheits- foerderung.pdf; Zugriff am 30.08.2019 • Bundesagentur für Arbeit (BA) (2018): statistik.arbeitsagen- tur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Ausbil- dungsstellenmarkt/Ausbildungsstellenmarkt-Nav.html; Zu- griff am 07.08.2019 • Bundesagentur für Arbeit (BA) (2019): statistik.arbeits- agentur.de/Statistikdaten/Detail/201907/arbeitsmarkt- berichte/monatsbericht-monatsbericht/monatsbericht- d-0-201907-pdf.pdf; Zugriff am 12.08.2019 • DeutscherIndustrie-undHandelskammertag (DIHK) (2019): Ausbildung 2019. Ergebnisse einer DIHK-Online-Unterneh- mensbefragung der Deutschen Industrie- und Handels- kammer, Berlin/Brüssel • Grützmacher, J.; Gusy, B.; Lesener, T.; Sudheimer, S.; Willige, J. (2018). Gesundheit Studierender in Deutschland 2017. Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung der Freien Univer- sität Berlin und der Techniker Krankenkasse, o.O. • Hapke U./von der Lippe E./Gaertner B. (2013): Bundes- gesundheitsblatt 56(5/6):809-813 DOI 10.1007/s00103- 013-1699-0 • Hirshkowitz et al. (2015). National Sleep Foundation’s sleep time duration recommendations: methodology and results summary. Sleep Health (1), 2015, S. 40–43 • Krug S./Jordan S./Mensink G. et al. Bundesgesundheits- blatt (2013) 56: 765. doi.org/10.1007/s00103-012-1661-6 • Lampert, T./von der Lippe, E./Müters, S.: Bundesgesund- heitsblatt (2013) 56: 802. https://doi.org/10.1007/ s00103-013-1698-1 • Mensink G./Truthmann J./Rabenberg M. et al.: Bundes- gesundheitsblatt (2013) 56: 779. doi.org/10.1007/s00103- 012-1651-8 • Piontek D./Atzendorf J./Gomes de Matos E./Kraus L. (2016): Kurzbericht Epidemiologischer Suchtsurvey 2015. Tabellenband: Medikamenteneinnahme und Hinweise auf klinisch relevanten Medikamentengebrauch nach Ge- schlecht und Alter im Jahr 2015. München: IFT Institut für Therapieforschung • Rabenberg M./Mensink G. (2013): Limo, Saft Co – Konsum zuckerhaltiger Getränke in Deutschland. Hrsg. Robert Koch-Institut Berlin, GBE kompakt 4(1) Der WIdOmonitor ist eine Verlagsbeilage von Gesundheit und Gesellschaft · Herausgeber: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), AOK-Bundesverband, Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin, Fax: 030 34646-2144 · Verlag: KomPart Verlagsgesellschaft mbH Co. KG, Berlin Verantwortlich: Karola Schulte · Redaktion: Annegret Himrich · Creative Director: Sybilla Weidinger · Grafik: Geertje Steglich · Stand: November 2019 Klaus Zok, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Telefon: 030 34646-2134 E-Mail: klaus.zok@wido.bv.aok.de Sarah Jane Böttger, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Telefon: 030 34646-2146 E-Mail: sarah.boettger@wido. bv.aok.de